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Version vom 20. Mai 2016, 15:44 Uhr
Vorwort
Willkommen bei Arch!
Dieses Dokument soll durch den Installationsprozess und die Konfiguration von Arch-Linux führen. Es richtet sich in erster Linie an neue Arch-Linux-Nutzer und stellt gleichzeitig eine gute Informationsquelle für bestehende Anwender dar. Obwohl man mit dieser Anleitung ein nahezu vollständig konfiguriertes Arch-Linux-System mit grafischer Benutzeroberfläche und gängigen Anwendungen erhält, können hier niemals alle Möglichkeiten aufgezeigt werden. Diese Dokumentation beschränkt sich daher auf die wichtigsten Schritte der Grundinstallation, von denen sich das System weiter ausbauen lässt. Zusätzliche Hilfe findet man im englischen Arch Linux-Wiki, im englischen Arch Linux-Forum, aber auch auf der deutschen Seite, die auch ein deutschsprachiges Forum bereitstellt. Häufig gestellte Fragen werden in der FAQ gesammelt und beantwortet. Vielleicht ist man auch an den Grundprinzipien der Arch Linux-Distribution interessiert, die im englischem Wiki im Artikel The Arch Way erklärt werden.
Dieser Artikel ist in Teile gegliedert:
Dem Anwender sollte bewusst sein, dass sich, im Gegensatz zu anderen Linux-Distributionen, die Installation von Arch-Linux deutlich unterscheidet: Das Arch-Linux-System wird im besonderen Maße vom Benutzer geformt. Die Installation liefert ein Grundsystem mit einer Kommandozeilen-Eingabe (bash-Konsole) und grundlegenden Systemprogrammen. Über die Kommandozeilen-Eingabe werden Pakete (Programme und Bibliotheken) unter Zuhilfenahme des Arch-Linux eigenen Paketmanagers pacman von den Arch-Linux-Servern heruntergeladen und installiert, bis das System nach den Bedürfnissen des Benutzers eingerichtet ist. Dies erlaubt maximale Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Kontrolle der Systemressourcen. Dadurch, dass der Anwender an vielen Stellen Konfigurationsschritte durchführen muss, wird er mit dem System vertraut und wird es von Grund auf kennenlernen. Diese Vorgehensweise richtet sich einerseits an kompetente GNU/Linux Benutzer, sowie Anwender, die ihr System grundlegend erforschen wollen.
Die Entwicklungs-Prinzipien hinter Arch-Linux liegen darin, die Dinge einfach zu halten.
Bedenke, dass 'einfach' in diesem Zusammenhang nicht 'benutzerfreundlich' bedeutet, sondern eher 'ohne unnötige Zusätze, Änderungen oder Komplikationen'. Kurz gesagt: ein eleganter, minimalistischer Ansatz. (http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip)
Falls Du denkst, dass etwas Wichtiges fehlt oder nicht funktioniert, schick mir eine Mitteilung an <freigeist [at] elfenbeinturm.cc>. Oder füge die Verbesserung, oder was auch immer Du anfangs gebraucht hast, ein (was die Hauptidee eines Wikis ist :)). Es gibt auch ein englisches Arch Forum-Eintrag, der Anfängern gewidmet ist. Oder gehe zum deutschen Arch Forum.
- Falls Du zu diesem Wiki beitragen möchtest, füge bitte das 'Weshalb' und das 'Wie' ein, wenn es passend ist. Die beste Dokumentation lehrt uns das Wie sowie das Warum!
Das neueste ISO-Abbild beziehen
Das neueste ISO-Abbild kann von www.archlinux.org/download/ heruntergeladen werden.
Das ISO-Abbild beinhaltet nur die nötigen Programme, um ein minimales GNU/Linux Grundsystem zu installieren. Beachte, dass ein minimales Grundsystem keine grafische Oberfläche enthält. Der Rest des Arch-Linux-Systems - einschließlich grafischer Oberfläche - wird von der Kommandozeile aus mit Hilfe von Binärpaketen und Konfigurationsdateien eingerichtet. Dieser Prozess wird detailliert weiter unten besprochen.
ISO-Abbild auf CD brennen
Brenne das ISO-Abbild auf eine CD oder DVD. Generell ist es ratsam, mit einer Geschwindigkeit von maximal 12x zu brennen, um verlässliche CDs zu erhalten.
Falls die CD mit einer anderen Linux-Distribution gebrannt werden soll, so kann dies mit k3b oder Brasero oder per Kommandozeile durchgeführt werden.
wodim dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux*.iso
oder mit
cdrecord dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux*.iso
oder mit
cdrskin dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux*.iso
Nach dem Brennen sollte man die MD5-Prüfsumme oder die SHA1-Prüfsumme der CD/DVD mit der Downloadwebseite vergleichen. Wurde direkt von www.archlinux.org/download/ heruntergeladen, dann sind die Prüfsummen auf www.archlinux.org/download/ zu sehen.
md5sum /dev/sr0
für MD5-Prüfsumme und
sha1sum /dev/sr0
für SHA1-Prüfsumme, wobei der Pfad des Laufwerks (sr0) abweichen kann.
Stimmt eine der Prüfsummen mit derjenigen der Downloadseite überein, ist das gebrannte Medium fehlerfrei.
Wenn die CD mit Windows gebrannt werden soll, kann das mit dem kostenlosen Programmen CDBurnerXP oder cdrtfe durchgeführt werden.
ISO-Abbild auf USB-Stick
Falls der PC mit UEFI booten soll, so muß der USB Stick per UEFI bootbar sein. Mehr über UEFI: UEFI_Installation
Soll ein USB-Stick als Bootmedium benutzt werden, so kann das ISO-Abbild auf den USB-Stick übertragen werden, wobei der USB-Stick nicht gemountet sein darf:
dd if=archlinux*.iso of=/dev/sdY
Dabei ist sdY der erkannte USB-Stick (Y ist durch den entsprechenden Buchstaben zu ersetzen). Beachte: Alle Daten auf dem USB-Stick werden gelöscht!
Von Windows aus:
Umbenennen der Endung des Arch-ISO-Images von .iso nach .img .
Herunterladen des Programms von http://sourceforge.net/projects/win32diskimager/ . Entpacken und starten.
Auswählen des Arch .img Images und des USB-Sticks. Klicken auf write.
Ab jetzt kann vom USB-Stick neu gebootet und von dort aus Arch-Linux installiert werden.
Teil 1: Installation des Grundsystems
Hinweis: Soll Arch Linux von einem bereits installierten Arch Linux-System installiert werden, können mit
pacman -S arch-install-scripts
die benötigten Tools heruntergeladen werden, um eine Installation ohne ISO durchzuführen.
In diesem Fall kann mit der Partitionierung der Festplatte fortgefahren werden.
Die Hardware-Uhr überprüfen
Ein kleiner und vielleicht unbedeutender Schritt, aber man spart sich ggf. später ein paar Unklarheiten und Boot-Vorgänge. - Prüfe im BIOS, ob die Hardware-Uhr im PC UTC oder lokale Zeit anzeigt. Zeigt sie (in deutschsprachigen Ländern) eine Zeit, die (je nach Sommerzeit) der aktuellen Uhrzeit um ein bzw. zwei Stunden hinterherhinkt, dann ist es UTC. Merken!
Starten mit der Arch-Linux CD
Lege die CD in das Laufwerk oder stecke den USB-Stick in eine USB-Buchse und starte vom betreffenden Medium. Es kann sein, dass Du dazu die Startreihenfolge des Computers im BIOS ändern musst, oder eine Taste (normalerweise F11 oder F12) während der BIOS-Phase gedrückt werden muss.
Es kann jetzt entschieden werden, ob Arch-Linux in der 32-Bit-Version (i686) oder in der 64-Bit-Version (x86_64) installiert werden soll. Wenn man nicht weiß, ob der Rechner bzw. der Prozessor 64-Bit-tauglich ist, so kann man unter „Hardware Information“ (HDT) unter „Processor“, „Main Processor“ die Information „x86_64 : No oder Yes“ sehen. Bei Yes ist der Rechner 64-Bit-tauglich. Zurück navigieren kann man mit den Cursor-Tasten.
Es kann jetzt „Boot Arch-Linux i686“ für 32-Bit oder „Boot Arch-Linux x86_64“ für 64-Bit ausgewählt werden.
Mit der Taste TAB können einige nützliche Startoptionen eingegeben werden:
- ide-legacy falls Probleme mit IDE-Laufwerken bestehen.
- noapic acpi=off pci=routeirq nosmp wenn sich das System beim Starten aufhängt.
- lowmem ist für ältere Maschinen nützlich. Dies braucht nur 96MB System-RAM entgegen 256MB bei normaler Installation.
Anstatt Arch-Linux zu booten, können noch folgende Funktionen ausgeführt werden:
- memtest86+ wenn der Speicher auf Fehler getestet werden soll.
- Hardware-Informationen anzeigen lassen.
- Neu starten.
- Herunterfahren und ausschalten.
Information: Während des Installationsprozesses kann jederzeit die Installation abgebrochen werden mit den Kommandos
poweroff
oder
reboot
Ändern der 'Tastaturbelegung'
Nach dem Booten von Arch-Linux muss das richtige Tastaturlayout eingestellt werden. Gib dazu Folgendes ein:
loadkeys de
Wenn die Akzenttasten verwendet werden sollen, gib Folgendes ein:
loadkeys de-latin1
oder:
loadkeys de-latin1-nodeadkeys
Schweiz:
loadkeys de_CH-latin1
Hinweis: Da zu diesem Zeitpunkt noch das englische Tastaturlayout eingestellt ist, sind bei der Eingabe y durch z, sowie - durch ß zu ersetzen.
Unterstrich und Minuszeichen sind leichter einzugeben, wenn man zuerst auf de, dann auf de_CH-latin1 wechselt.
Partitionierung der Festplatte
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Betriebssystem zu laden. Entsprechend muss man wissen, welche Partitionen und welche Partitionstabelle zu benutzen sind.
Booten per BIOS (oder auch Legacy-boot genannt): Es kann eine MSDOS-Partitionstabelle oder eine GPT-Partitionstabelle benutzt werden. Es wird dazu ein Bootmanager benötigt, (z. B. Grub oder Syslinux).
Booten per UEFI: Neuere Rechner booten per UEFI. Dazu ist eine GPT-Partitionstabelle erforderlich. Es wird zusätzlich eine UEFI System Partition vom Typ EF00 benötigt. Mehr über UEFI: UEFI Installation
Es wird mindestens eine Root-Partition und eine Swap-Partition benötigt. Soll eine GPT-Partitionstabelle angelegt und Grub als Bootloader benutzt werden, wird zusätzlich noch eine kleine dritte Partition für den Bootloader benötigt. Bei einer MSDOS-Partitionstabelle und dem Grub-Bootloader ist diese zusätzliche Partition nicht notwendig.
Für ein Verschlüsseltes System:
Soll das gesamte System verschlüsselt werden, sollte die Schritt-für-Schritt-Anleitung Systemverschlüsselung mit dm-crypt befolgt werden. Allgemeine Informationen zum de-facto-Standard der Verschlüsselung auf Blockebene können auf dm-crypt nachgelesen werden.
Für eine GPT-Partitionstabelle:
gdisk /dev/sda
Eine genaue Beschreibung sollte unter gpt nachgelesen werden.
Für eine MSDOS Partitionstabelle:
fdisk /dev/sda
Eine genauere Beschreibung sollte unter https://wiki.archlinux.de/title/MSDOS_Partitionstabelle nachgelesen werden.
Das dort beschriebene Beispiel knüpft an diesen Abschnitt an.
(Falls die GPT-Partitionstabellen-Anleitung oder die MSDOS-Partitonstabellen-Anleitung verwendet wird, kann Anschließend zu folgendem Kapitel gesprungen werden: https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger#Einbinden_der_Partitionen
Hier eine Kurzfassung (Beispiel):
Hier im Beispiel wird angenommen, dass die erste Partition auf der ersten Festplatte für die Root-Partition und die zweite Partition für die Swap-Partition benutzt wird. Die Bezeichnung der Dateisysteme mit Labels ist sinnvoll.
/dev/sda1 für Root (/) mit 20 Gigabyte mit setzen des Bootflags (nur als Beispiel; bitte individuell anpassen) und /dev/sda2 für Swap mit 500 Megabyte (ebenfalls nur ein Beispiel; bitte individuell anpassen).
fdisk /dev/sda Command (m for help): n Partition type: p primary e extended Select (default) p): p Partition number (1-4, default 1): 1 First sector (2048-.., default 2048): enter Last sector, +sectors or +size{K,M,G} (..): +20G Partition 1 of type Linux and of size 20 GiB is set Command (m for help): a Partition number (1-2): 1 Command (m for help): n ..(wie zuvor bei Partition1) Command (m for help): t Partition number (1-4): 2 Hex code (type L to list codes): 82 Command (m for help): p Device Boot Start End Blocks Id System /dev/sda1 2048 xxx xxx 83 Linux /dev/sda2 xxx xxx xxx 82 Linux swap /Solaris Command (m for help): w
Anlegen der Dateisysteme
Gewöhnliche Partition
"Gewöhnliche" Partitionen werden mit dem Program mkfs angelegt, wobei der Typ des Dateisystems klar benannt werden muss. Dazu dienen verschiedene links, z.B. mkfs.ext4, der ein Dateisystem vom Typ ext4 anlegt.
Anlegen des Dateisystems vom Typ ext4 auf der Rootpartition sda1 mit der Bezeichnung arch:
mkfs.ext4 -L arch /dev/sda1
Anzumerken ist, dass Linux nicht in der Lage ist, von jedem Dateisystemtyp aus zu booten. Für die boot-Partition ist die Auswahl also eingeschränkt.
Swap-Partition
Eine Swap-Partition ist der Platz einer Festplatte, der den "virtuellen Speicher" beheimatet. Falls die Prozesse mehr RAM brauchen als physikalisch vorhanden, kann Linux die Anfrage nicht bearbeiten und ein Fehler tritt auf. Eine swap Partition hilft in dieser Situation, indem physikalischer RAM durch virtuellen RAM erweitert wird. Linux benutzt diesen Platz der Festplatte (die Swap-Partition), um die Informationen, welche nicht mehr in den physikalischen RAM passen, zu speichern (in Wahrheit ist es ein wenig komplizierter, da Linux versucht, Informationen ins Swap zu schreiben, die nicht oft benötigt werden). Da eine Festplatte im Vergleich zu physikalischem RAM sehr langsam ist, ist dies nur ein Behelf.
Anlegen des Dateisystems vom Typ swap auf der Swap-Partition sda2 mit der Bezeichnung swap:
mkswap -L swap /dev/sda2
Anzumerken ist, dass diese Partition für den Fall, dass zu Energiesparzwecken das RAM auf die Platte ausgelagert werden soll (suspend2disk), mindestens so gross wie das physisch vorhandene RAM sein muss, da sonst Letzteres nicht hineinpasst. Wenn also 4 GB physisches RAM zur Verfügung stehen, muss hierfür auch mindestens ein 4 GB Swap-Partition angelegt werden.
Einbinden der Partitionen
Einbinden der Rootpartition
mount /dev/sda1 /mnt
Einbinden weiterer Partitionen (optional)
Falls doch mehrere Partitionen benutzt werden sollen, z.B. eine separate Bootpartition und eine separate Homepartition, so sollten diese jetzt mit eingebunden werden.
mkdir /mnt/boot mkdir /mnt/home mount /dev/sda3 /mnt/boot mount /dev/sda4 /mnt/home
Hinweis: Wird auf diese Weise /usr in eine eigene Partition ausgelagert, führt das beim Neustart zu einer Fehlermeldung, weil /sbin/init nicht gefunden werden kann. Seit Umstieg von initscripts auf systemd ist /sbin/init nämlich ein Link auf /usr/lib/systemd/systemd.
Einschalten der Swappartition
per Labels:
swapon -L swap
oder per Devicename:
swapon /dev/sda2
Netzwerkverbindung herstellen
Für die Netzwerkverbindung sind 3 Arten von Netzwerkverbindungen möglich.
Kabelgebunden (LAN) über einen Router,
Kabelgebunden (LAN) mit DSL Modem ohne Router,
Kabellose Verbindung (WLAN) Verschlüsseltes WLAN (WPA/WPA2).
Die Netzwerkverbindung wird automatisch aufgebaut, falls dieses als kabelgebundene Netzwerkverbindung (LAN) mit Router per DHCP möglich ist.
Testen der Netzwerkverbindung:
ping -c3 www.archlinux.de PING www.archlinux.de (144.76.107.12) 56(84) bytes of data. 64 bytes from allison.archlinux.de (144.76.107.12): icmp_seq=1 ttl=50 time=19.6 ms 64 bytes from allison.archlinux.de (144.76.107.12): icmp_seq=2 ttl=50 time=19.5 ms 64 bytes from allison.archlinux.de (144.76.107.12): icmp_seq=3 ttl=50 time=30.6 ms --- www.archlinux.de ping statistics --- 3 packets transmitted, 3 received, 0% packet loss, time 2001ms rtt min/avg/max/mdev = 19.555/23.312/30.687/5.216 ms
Die Ausgabe ..3 received, 0% packet loss..bedeutet, dass 3 Datenpakete empfangen wurden und keines davon verloren ging.
Wenn hier ping unknown host ..angezeigt wird, so konnte die Netzwerkverbindung nicht hergestellt werden. Es kann Folgendes durchgeführt werden:
Name des Netzwerkadapters ermitteln:
ip link 1: lo: <LOOPBACK..... 2: enp4s0: <BROADCAST...
In diesem Fall heißt die Netzwerkkarte enp4s0. Wenn ein kabelgebundener Router vorhanden ist, so wird die Netzwerkverbindung mit einem DHCP-Server aufgebaut.
dhcpcd enp4s0
Erneutes Testen der Netzwerkverbindung
ping -c3 www.archlinux.de
LAN mit DSL Modem ohne Router
Auf eine weitere Konsole wechseln mit
Strg+Alt+F2
anmelden als root
archiso login:root
Danach aufrufen von pppoe-setup
pppoe-setup
Alles weitere wie hier beschrieben: PPPoE mit rp-pppoe
Wenn die Verbindung aufgebaut ist, kann die Verbindung getestet werden
ping -c3 www.archlinux.de
wieder zurück zur Konsole 1
Strg+Alt+F1
Verschlüsseltes WLAN (WPA/WPA2)
Soll die Installation über ein verschlüsseltes WLAN durchgeführt werden, so sind 3 Methoden möglich:
Mit wifi-menu
Mit der einfachsten Methode:
wifi-menu
Einfach ausführen und den Anweisungen folgen.
Mit Dreizeiler
SSID ist der Name des Netzwerkes, Passwort ist das Passwort des WLANs. wlan0
muss durch den tatsächlichen Namen des WLAN-Gerätes ersetzt werden.
wpa_passphrase SSID Passwort > /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf wpa_supplicant -i wlan0 -D wext -c /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf -B dhcpcd wlan0
Sollte es sich um ein WLAN handeln, das "hidden" ist, muss in der erzeugten Datei /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf noch der Parameter scan_ssid=1 gesetzt werden.
Mit netctl
Netctl stellt Beispielprofile für die WLAN-Konfiguration bereit. Wechsle auf eine zweite Konsole mit Strg+Alt+F2. Als root anmelden falls noch nicht geschehen. Die Profile erreicht man unter:
cd /etc/netctl/examples ls
Für ein einfaches Heim-WLAN mit WPA reicht zumeist die Datei wireless-wpa:
cp wireless-wpa /etc/netctl/ cd .. nano wireless-wpa
In das Feld ESSID den Namen des Netzwerkes, in das Passwort-Feld das WLAN-Passwort eintragen. Speichern der Datei. Starten des WLAN-Netzwerkes
netctl start wireless-wpa
Konfigurieren eines Proxyservers
Soll die Installation per 'FTP' und über einen Proxyserver mit dem Internet verbunden werden, so kann das mit folgender Kommandozeile eingegeben werden:
export http_proxy="http://<servername>:<port>" export ftp_proxy="ftp://<servername>:<port>"
Wobei <servername> entweder der Hostname oder die IP-Adresse des Proxyservers ist und <port> die Portnummer (meistens 8080 oder 3128).
Das Basissystem installieren
Einen Spiegelserver aussuchen. Dabei wird die Datei mirrorlist zuerst gesichert und danach verändert.
cp /etc/pacman.d/mirrorlist /etc/pacman.d/mirrorlist.bak nano /etc/pacman.d/mirrorlist
Am einfachsten ist, die Zeilen zu löschen, die man nicht braucht. (Strg+k)
Solange löschen, bis der richtige Spiegelserver ganz oben in der Liste auftaucht. Speichern mit Strg+o, danach nano mit Strg+x verlassen .
Alternativ (für die Tippsicheren) kann man eine Spiegelserverliste mit deutschen Servern mit folgendem Befehl erstellen (mirrorlist.bak bereits existent):
grep -E -A 1 ".*Germany.*$" /etc/pacman.d/mirrorlist.bak | sed '/--/d' > /etc/pacman.d/mirrorlist
Das Basissystem installieren
Das Basissystem wird durch die Gruppe base und (optional) base-devel komplett installiert.
pacstrap /mnt base base-devel
- base: Pakete aus dem [core] Repository für ein minimales System.
- base-devel: Extra tools aus [core], wie z.B. make und automake. Für Anfänger zu empfehlen, da es nötig ist, um zusätzliche Software aus dem AUR zu installieren.
Um eventuell später auftretenden Problemen mit dem WLAN-Empfänger vorzubeugen, empfiehlt es sich, wpa_supplicant an dieser Stelle gleich mit zu installieren.
pacstrap /mnt base base-devel wpa_supplicant
fstab erzeugen
Die fstab (file system table) ist eine Datei, in der die Laufwerke festgelegt werden. Zur Erzeugung einer fstab mit Gerätenamen:
genfstab -p /mnt > /mnt/etc/fstab
Oder zur Erzeugung einer fstab mit Labelbezeichnung (hierbei müssen zuvor die Partitionen mit Label gekennzeichnet sein (vgl. obige Beschreibung):
genfstab -Lp /mnt > /mnt/etc/fstab
Die fstab-Datei wird mit allen eingebundenen Laufwerken erzeugt. Zur Kontrolle kann man die Datei noch einmal ansehen.
cat /mnt/etc/fstab
Sie sollte dann so aussehen: mit dev:
#/dev/sda1 / ext4 rw,relatime,data=ordered 0 1 #/dev/sda2 none swap defaults 0 0
mit Labels:
LABEL=arch / ext4 rw,relatime,data=ordered 0 1 LABEL=swap none swap defaults 0 0
Zur Beachtung: Es darf nur genfstab -p... oder genfstab -Lp... ausgeführt werden.
Das Installationsmedium verlassen und das neu installierte System starten
Der Wechsel in die Betriebssystemumgebung von /mnt/ erfolgt mit:
arch-chroot /mnt/ sh-4.3#
Nun befindet man sich immer noch in einer Change root-Umgebung und kann vor der eigentlichen Installation über einfache Editoren wie nano oder vi das Zielsystem weiter konfigurieren.
Systemkonfiguration
/etc/....
Im Folgenden wird die neue Installation konfiguriert. Systemd, das bevorzugte Initsystem bei Arch Linux, greift dabei auf einzelne Klartextdateien zurück. Im Folgenden wird von einer deutschen Standardinstallation ausgegangen.
/etc/hostname
Den Rechnernamen festlegen, im Beispiel myhost:
echo myhost > /etc/hostname
/etc/locale.conf
Die Spracheinstellung (Locale) festlegen:
echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf echo LC_COLLATE=C >> /etc/locale.conf echo LANGUAGE=de_DE >> /etc/locale.conf
Hinweis: echo LC_COLLATE=C >> /etc/locale.conf betrifft die Sortierregel von Archlinux und kann auch weggelassen werden. Nach LC_COLLATE=C sortiert Archlinux getrennt nach Groß- und Kleinschreibung, was verwirrend sein kann. Wird es weggelassen, wird automatisch nach der Eingabe vorher [echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf] sortiert. Mehr dazu: https://bbs.archlinux.de/viewtopic.php?id=24029
/etc/vconsole.conf
Die Tastaturbelegung festlegen:
echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf
/etc/localtime
Die Zeitzone durch einen symbolischen Link festlegen:
ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
/etc/hosts
Konfiguration von /etc/hosts
Die Datei /etc/hosts muss normalerweise nicht verändert werden, da das Paket nss-myhostname die Auflösung des Hostnames übernimmt.
cat /etc/hosts
#<ip-address> <hostname.domain.org> <hostname> 127.0.0.1 localhost.localdomain localhost ::1 localhost.localdomain localhost
/etc/resolv.conf
Konfiguration von /etc/resolv.conf
Diese Datei muss nur verändert werden, wenn das Netzwerk über statische Adressvergabe eingestellt wird:
cat /etc/resolv.conf
nameserver DNS-Server des Providers
/etc/locale.gen
Konfiguration von /etc/locale.gen
nano /etc/locale.gen
Suchen und das # am Anfang folgender Zeilen entfernen:
#de_DE.UTF-8 UTF-8 #de_DE ISO-8859-1 #de_DE@euro ISO-8859-15
Hinweis: Suchen im Editor nano: <STRG>+<W>SUCHBEGRIFF<ENTER> Weitersuchen mit gleichem Suchbegriff erneut: <ALT>+<W> oder <F16>
Anschließend Speichern. Hinweis: Es ist zu empfehlen, en_US.UTF-8 ebenfalls zu installieren, da u. a. Fehlermeldungen bzw. Hinweismeldungen diverser Programme vermieden werden können.
Locale generieren:
locale-gen
Generating locales... de_DE.UTF-8... done de_DE.ISO-8859-1... done de_DE.ISO-8859-15@euro... done Generation complete.
Ein Beispiel für eine komplette locale.conf kann so aussehen:
LANG=de_DE.UTF-8 LANGUAGE=de_DE:de LC_COLLATE=C LC_TIME=de_DE.UTF-8 LC_MONETARY=de_DE.UTF-8 LC_NUMERIC=de_DE.UTF-8 LC_CTYPE=de_DE.UTF-8 LC_MESSAGES=de_DE.UTF-8 LC_ALL=
Module zusätzlich laden
In der Datei /etc/modules-load.d/meinemodule.conf
werden Kernel-Module angegeben, welche zusätzlich geladen werden müssen. Pro Zeile nur ein Kernel-Modul eintragen:
nano /etc/modules-load.d/meinemodule.conf
modul_1 modul_2
/etc/pacman.conf
Konfiguration /etc/pacman.conf
Dort wird im Normalfall nichts geändert. Für den Fall, dass Du die 64bit-Variante gewählt hast und du weißt, dass du 32bit-Bibliotheken brauchst, so ist das [multilib]-Repository zu aktivieren. Entferne dazu die Kommentarzeichen in den Zeilen:
[multilib] SigLevel = PackageRequired TrustedOnly Include = /etc/pacman.d/mirrorlist
Um das [multilib]-Repository verwenden zu können, muss es zunächst geladen werden. Tut man dies nicht, wird man höchstwahrscheinlich eine Fehlermeldung über die nicht vorhandene Datenbankdatei des [multilib]-Repositories erhalten.
Um die Pacman Repository Datenbanken neu zu laden, anschließend folgenden Befehl eintippen:
pacman -Sy
/etc/pacman.d/mirrorlist
Konfiguration /etc/pacman.d/mirrorlist
Am besten entfernt man vor den Servern in deiner Nähe die # am Anfang der Zeile vor Server =
. (Das dürften meist die Einträge im Abschnitt ## Germany
sein).
Linux Kernel erzeugen
mkinitcpio -p linux
Root Password
Setzen des Root-Passworts. Man vergewissere sich, dass man es nicht vergisst.
passwd
Enter new UNIX password: geheim Retype new UNIX password: geheim
Installation des syslinux Bootloader
Wenn bereits ein Linux-Bootloader installiert ist, kann dieser Punkt übersprungen werden. Der bereits vorhandene Bootloader muss natürlich entsprechend konfiguriert werden.
Falls als Bootloader der Syslinux Bootloader benutzt werden soll, so kann dieser jetzt installiert werden.
Falls der Grub Bootloader benutzt werden soll, so wird die Installation im nächsten Abschnitt beschrieben.
Bei einer GPT-Partitionstabelle muss das Paket gptfdisk zusätzlich installiert werden.
pacman -S gptfdisk pacman -S syslinux
Mit einem Editor (nano) die Konfigurationsdatei anpassen:
nano /boot/syslinux/syslinux.cfg
Die Zeilen APPEND root=/dev/sda3 ro ändern in
APPEND root=/dev/sda1 rw
oder wenn man die LABEL-Partitionsbezeichnung bevorzugt:
APPEND root=LABEL=arch rw
Anschließend syslinux auf den Bootsektor installieren
syslinux-install_update -iam
Manuelle Installation von syslinux
Falls nicht alles reibungslos ablief, kann Syslinux manuell installiert werden.
Dazu wird mit dem Programm fdisk das Bootflag auf die Partition gesetzt, von der die Bootdaten gebootet werden sollen.
Beispiel, um für /dev/sda1 das Bootflag zu setzen:
fdisk /dev/sda x a p r w
Dann wird die Partition der Bootdaten, wie z. B. /dev/sda1, unter /boot gemountet und der Bootloader installiert.
mount /dev/sda1 /boot mkdir /boot/syslinux extlinux --install /boot/syslinux
Jetzt muss noch der MBR von Syslinux auf die Festplatte geschrieben werden.
cat /usr/lib/syslinux/bios/mbr.bin > /dev/sda
Installation des GRUB Bootloaders
Falls wie oben beschrieben noch kein Syslinux Bootloader installiert wurde, kann jetzt der Grub Bootloader installiert werden.
Auch hier gilt: Wenn bereits ein Linux-Bootloader installiert ist, kann dieser Punkt übersprungen werden. Der bereits vorhandene Bootloader muss natürlich entsprechend konfiguriert werden.
Zur Beachtung: Falls eine GPT-Partitionstabelle benutzt wird, benötigt Grub eine Bios Grub Partition. Eine genaue Beschreibung ist unter gpt:
pacman -S grub (ACHTUNG INSTALLIERT NUR DEN INSTALLER!) grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg grub-install /dev/sda
Sollte grub-mkconfig dabei eine Fehlermeldung wie
... error: out of memory. error: syntax error. error: Incorrect command. error: syntax error. Syntax error at line 164 ...
liefern (siehe auch: "FS#38041 - grub 1:2.00.1282.g5ae5c54-1 will not generate grub.cfg file syntax errors", sollte das Anhängen folgender Zeile an /etc/default/grub:
# fix broken grub.cfg gen GRUB_DISABLE_SUBMENU=y
und ein erneuter Aufruf von grub-mkconfig Abhilfe schaffen.
Arch Linux neu booten
Zum Schluss das installierte Arch-Linux verlassen und wieder in das Installationsmedium zurückkehren:
exit umount /dev/sda1
und neu starten.
reboot
Hinweis: Man sollte im BIOS die Startreihenfolge zurückstellen, z.B. Starten von Festplatte vor CD-Rom oder USB-Stick.
Wenn alles einwandfrei verlaufen ist, wird das Arch Linux-System nun starten und mit einer Login-Eingabe enden.
myhost login: root password: geheim [root@myhost ~]# _
Herzlichen Glückwunsch und Willkommen zu Deinem Arch Linux-Basissystem.
Netzwerk erneut herstellen
Das Netzwerk kann jetzt, wie oben im Kapitel Netzwerkverbindung herstellen, mit dem richtigen Gerätenamen eingerichtet oder wieder mit dhcpcd enp4s0
gestartet werden.
Anmerkung: Sollte die Netzwerk-Verbindung via "netctl -u wireless-wpa" gestartet worden sein, funktioniert dies nach der Installation nicht mehr, da "wpa" nicht mit installiert wird. Dies kann man wie folgt abändern: Erneutes Starten mit der boot-CD, mounten der root-Partition mit "mount /dev/sda1 /mnt". Dann erneutes verbinden mit dem Netzwerk und installieren des Paketes wpa_supplicant ins root-Verzeichnis: "pacstrap /mnt wpa_supplicant". Nach einem Neustart kann sich nun auch die Festplatteninstallation via wpa mit dem Netzwerk verbinden!
Regelmäßiges Aktualisieren
Arch Linux gehört zu den Distributionen, welche sehr schnell aktuelle Softwarepakete zur Verfügung stellen. Darum sollte man ein installiertes Arch Linux mittels pacman aktualisieren und sich angewöhnen, dies regelmäßig zu tun. Es ist sehr hilfreich, vorher auf Arch Linux - Aktuelle Neuigkeiten nachzusehen, ob sich etwas Wichtiges am Gesamtsystem oder an einzelnen Komponenten geändert hat. Es werden erforderliche Lösungsvorschläge und Anleitungen beschrieben.
Der Paketmanager pacman
Pacman ist der package manager von Arch Linux. Pacman ist in C geschrieben, schnell, einfach und extrem mächtig. Er verwaltet das gesamte Paketsystem, also die Installation, das Löschen, das Downgraden von Paketen u.v.m.; er ist auch zuständig für die Verwaltung selbst kompilierter Programme, das automatische Lösen von Paket-Abhängigkeiten sowie das entfernte und lokale Suchen nach Paketen.
Konfiguration von pacman
- /etc/pacman.conf
pacman wird über die Datei /etc/pacman.conf
konfiguriert. Siehe weitere Infos unter pacman.
- /etc/pacman.d/mirrorlist
pacman benötigt die Datei /etc/pacman.d/mirrorlist
, welche die Serveradressen für den Download von Paketen enthält. Siehe weitere Infos unter pacman.
Die Schönheit des Rolling Release
Arch Linux ist eine Rolling Release Distribution, was bedeutet, dass es im Vergleich zu anderen Linux-Distributionen keine Versionsnummern oder -namen gibt. Diese Form der Verwaltung verzichtet darauf, das ganze System neu installieren zu müssen, um es aktuell und damit auch sicher zu halten – man hat es nun selbst in der Hand, jederzeit upzudaten. Die Benutzung eines Rolling-Release setzt auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung voraus. So ist man z.B. gut beraten, sich vor einer Systemaktualisierung über aktuelle Änderungen oder Schwierigkeiten, die dabei auftreten könnten, zu informieren. Aktuelle Informationen findet man hier, hier,hier und hier. Außerdem ist es empfehlenswert, die Arch-Announce Mailingliste zu abonnieren, um stets auf dem neuesten Wissenstand etwaige Änderungen betreffend zu sein.
Achtung bei Systemupdates mit neuem Kernel
Falls der Kernel ein größeres Update erfährt, werden Module, wie zum Beispiel nvidia und madwifi (wird später installiert, falls nötig), unbenutzbar, da die neuen, aktualisierten Paketversionen solcher Module gegen den neueren Kernel gebaut wurden, aber das System derzeit einen älteren verwendet. Ein Neustart wird nötig sein.
Ebenso könnte nach einer langen Pause ohne Aktualisierung bzw. bei der Aktualisierung eines frischen Systems der Fall eintreten, dass gleichzeitig mit dem neuen Kernel andere Programmpakete oder neue Versionen von bereits vorhandenen mitinstalliert werden, die wichtige Neuerungen beinhalten, auf die der neue Kernel angewiesen ist. Dann ist es wahrscheinlich, dass der Kernel zwar aktualisiert wird, aber mkinitcpio Fehler beim Durchlaufen der Hooks meldet (wie etwa fehlende Udev-Regeln beim Hook "filesystems"). Das würde dazu führen, dass das System dann nicht mehr startet und etwa von einem anderen Linux-System oder der Live-CD repariert werden muss! Um dergleichen zu vermeiden, genügt es nach so einem Update i.d.R., den Kernel noch einmal neu zu generieren, und zwar folgendermaßen:
mkinitcpio -p linux
Einen Benutzer hinzufügen und Gruppen wählen
Tägliche Arbeiten sollten nicht mit dem Root-Account gemacht werden, da dieser für administrative Aufgaben vorgesehen ist und ein Arbeiten damit gefährlich sein kann. Deshalb wird nun ein normaler Benutzer hinzugefügt. Beachte, dass Benutzernamen nur Kleinbuchstaben und Sonderzeichen enthalten dürfen:
In diesem Beispiel heißt der Benutzer duda
useradd -m -g users -s /bin/bash duda
passwd duda Geben Sie ein neues UNIX-Passwort ein:geheim Geben Sie das neue UNIX-Passwort erneut ein:geheim passwd: Passwort erfolgreich geändert
Falls der Benutzer wieder entfernt werden soll, so kann das mit
userdel -r duda
gemacht werden.
Ein weiteres wichtiges Werkzeug könnte noch installiert werden, um ein Kommando mit Root-Rechten ausführen zu können.
pacman -S sudo
Damit der Benutzer Root-Rechte bekommt, muss eine Konfiguration verändert werden. Eingabe von:
EDITOR=nano visudo
oder
nano /etc/sudoers
Suchen der folgenden Zeile (steht unterhalb von "## Uncomment to allow members of group wheel to execute any command"):
#%wheel ALL=(ALL) ALL
und entfernen des Kommentatorzeichens und des Leerzeichens.
%wheel ALL=(ALL) ALL
Den Benutzer zu der Gruppe wheel hinzufügen
gpasswd -a duda wheel
Um dem Nutzer noch Rechte für Audio etc. zu geben, kann er noch in die Gruppen audio
, video
, games
, power
hinzugefügt werden.
Weitere notwendige Dienste
Jetzt, das heißt bevor wir uns der grafischen Oberfläche und/oder Multimedia zuwenden, ist ein guter Zeitpunkt, ein paar zusätzliche Dienste zu installieren und zu aktivieren.
# pacman -S acpid ntp dbus avahi cups cronie
Diese Dienste müssen natürlich auch jeweils explizit gestartet werden. Um dies automatisch beim Booten zu tun, muss systemd dazu angewiesen werden. Dies geschieht durch:
# systemctl enable <Dienstname>
Für diese Beispiele:
# systemctl enable acpid # systemctl enable ntpd # systemctl enable avahi-daemon # systemctl enable org.cups.cupsd.service
Auch ist es sinnvoll, einen Netwerkservice für den Internetzugang automatisch zu laden:
Dies können Services wie NetworkManager erledigen. Mehr dazu unter https://wiki.archlinux.de/title/Daemons und unter https://wiki.archlinux.de/title/Daemons/Liste.
Cronjobs ausführen lassen
Einige Pakete legen sogenannte Cronjobs an. Das sind Befehle, die zu bestimmten Zeiten automatisch ausgeführt werden. Im Normalfall braucht man sich um die Cronjobs nicht zu kümmern. Mehr zu diesem Thema unter cron
systemctl enable cronie
Automatische Zeiteinstellung
Wer die Zeit automatisch korrigieren lassen will, kann das mit ntp machen. Installieren des Pakets ntp
pacman -S ntp
Ändern der Konfigurationsdatei z.B. für einen deutschen Zeitserver von dem die genaue Uhrzeit kommt.
nano /etc/ntp.conf
server de.pool.ntp.org
Für die erste Zeitkorrektur gibt man ein:
ntpd -gq
Die Zeit wird nach wenigen Sekunden korrekt sein.
Um zu sehen, ob die Uhrzeit nun auch wirklich korrekt ist, kann man folgenden Befehl nutzen:
date
Anschließend die Hardwareuhr oder auch RTC oder CMOS-Uhr auf der Hauptplatine korrigieren.
hwclock -w
Wenn man will, dass der Zeitserver jedes Mal beim Einschalten die Zeit korrigieren soll, so kann der Service automatisch gestartet werden (Siehe Dienste im Abschnitt darüber).
Man muss unterscheiden zwischen einer sogenannten Systemzeit und einer Hardwareuhr auf der Hauptplatine des Rechners. Die Hardwareuhr ist die CMOS-Uhr, auch Echtzeituhr oder RTC (real time clock) genannt. Die Systemzeit ist die Zeit, die der Linuxkernel gerade hat (nur so grob). Beim Einschalten übernimmt Linux (Systemzeit) die Hardwareuhrzeit. Beim Herunterfahren wird die Systemzeit nicht an die Hardwareuhr wieder übergeben. Zur Beachtung: Werden mehrere Betriebssysteme benutzt, sollte nur ein Betriebssystem die Hardwareuhr korrigieren.
Falls die Uhrzeit aus irgendwelchen Gründen nicht stimmen sollte, so löscht man die Datei /etc/adjtime und führe noch einmal ntpd -gq und hwclock -w aus.
Mehr dazu hier NTP
Teil 2: Installation von X und Konfiguration von ALSA
Installation und Konfiguration von X
Das X Window System (gemeinhin X11, oder einfach nur X) ist ein Netzwerk- und Anzeigeprotokoll, das das Darstellen von Fenstern auf Bildschirmen erlaubt. Es liefert das Standardwerkzeug, um grafische Benutzeroberflächen (graphical user interfaces oder GUIs) auf Unix-ähnlichen Betriebssystemen zu bilden.
X bietet den grundlegenden Rahmen oder die Grundfunktion, GUI Umgebungen zu bilden: zeichnen und bewegen von Fenstern auf dem Bildschirm sowie Interaktion mit einer Maus und/oder einer Tastatur. X ordnet nicht das Nutzer-Interface - individuelle Client-Programme bewerkstelligen dies. Nun werden wir mithilfe von pacman die Basis-Pakete von Xorg installieren. Dies ist der erste Schritt, eine GUI zu bilden.
Mit folgendem Befehl installiert man die dafür notwendigen Basis-Pakete:
pacman -S xorg-server xorg-xinit xorg-utils xorg-server-utils
Grafiktreiber installieren
Jetzt sind die Basispakete installiert, die für die Benutzung des X Servers gebraucht werden. Man sollte zunächst den Treiber der Grafikkarte hinzufügen (z.B. xf86-video-<name>).
Welchen Treiber man braucht, bekommt man am einfachsten wie folgt heraus:
lspci |grep VGA 01:00.0 VGA compatible controller: nVidia Corporation G86 [GeForce 8500 GT] (rev a1)
In diesem Beispiel ist das eine nvidia Grafikkarte. Der freie Grafiktreiber dafür nennt sich "nouveau". Das Paket dazu xf86-video-nouveau.
Wenn man eine Liste aller open-source Videotreiber braucht, so kann man eingeben:
pacman -Ss xf86-video | less
Dies ist eine Liste von open source Treibern und ihren korrespondierenden Chipsets.
- xf86-video-apm Alliance ProMotion Videotreiber
- xf86-video-ark ark Videotreiber
- xf86-video-ati ati Videotreiber genaueres hier: ATI
- xf86-video-chips Chips and Technologies Videotreiber
- xf86-video-cirrus Cirrus Logic Videotreiber
- xf86-video-dummy dummy Videotreiber
- xf86-video-fbdev framebuffer Videotreiber
- xf86-video-glint GLINT/Permedia Videotreiber
- xf86-video-i128 Intel i128 Videotreiber
- xf86-video-i740 Intel i740 Videotreiber
- xf86-video-intel Intel i810/i830/i915/945G/G965+ HDGraphics HDGraphics2 HD4000 Videotreiber genaueres hier: intel
- xf86-video-imstt Integrated Micro Solutions Twin Turbo Videotreiber
- xf86-video-mga mga Videotreiber (Matrox Graphikadapter)
- xf86-video-neomagic neomagic Videotreiber
- xf86-video-nv nvidia nv Videotreiber
- xf86-video-nouveau Nvidia Open Source Treiber genaueres hier: nvidia
- xf86-video-rendition Rendition Videotreiber
- xf86-video-s3 S3 Videotreiber
- xf86-video-s3virge S3 Virge Videotreiber
- xf86-video-savage savage Videotreiber
- xf86-video-siliconmotion siliconmotion Videotreiber
- xf86-video-sis SiS Videotreiber
- xf86-video-sisusb SiS USB Videotreiber
- xf86-video-tdfx tdfx Videotreiber
- xf86-video-trident Trident Videotreiber
- xf86-video-tseng tseng Videotreiber
- xf86-video-unichrome unichrome Videotreiber
- xf86-video-v4l v4l Videotreiber
- xf86-video-vesa vesa Videotreiber
- xf86-video-vga VGA 16 color Videotreiber
- xf86-video-via via Videotreiber
- xf86-video-vmware vmware Videotreiber
- xf86-video-voodoo voodoo Videotreiber
- virtualbox-guest-utils Virtualbox Videotreiber
Beachte: Der vesa Treiber ist der allgemeinste und sollte mit fast jedem modernem Chipset funktionieren. Falls man keinen passenden Treiber für das Videochipset finden kann, sollte vesa funktionieren.
Falls man eine nVIDIA oder ATI Videoadapter hat, besteht auch die Möglichkeit, die proprietären nVIDIA oder ATI Treiber zu installieren. Die Installation proprietärer Videotreiber wird unter Nvidia und unter ATI beschrieben.
Installieren des passenden Videotreibers z.B.:
pacman -S xf86-video-nouveau
- Falls man immer noch nicht weiß, welcher Videotreiber zu installieren ist, so kann man die gesamte Videotreiber-Pakete-Gruppe installieren. Xorg lädt dann selbst den passenden Treiber.
pacman -S xorg-drivers
Sonstige Treiber
Bei manchen Laptops kann es mit dem Touchpad zu Problemen kommen. Xorg stellt hierfür auch einen Touchpad-Treiber zur Verfügung. Sollte das Touchpad nur eingeschränkt funktionieren, kann dieser auch ganz zum Schluss noch nachinstalliert werden.
pacman -S xf86-input-synaptics
Deutsche Tastaturbelegung einstellen
Hinweis: Seit der Einführung von systemd kann die Tastaturbelegung statt über Änderung der 20-keyboard.conf auch mit dem Befehl localectl set-x11-keymap <layout> <model> <variant> <options> eingestellt werden.
Über 20-keyboard.conf
Eine Datei erzeugen /etc/X11/xorg.conf.d/20-keyboard.conf und folgendes hinzufügen:
Section "InputClass" Identifier "keyboard" MatchIsKeyboard "yes" Option "XkbLayout" "de" Option "XkbModel" "pc105" Option "XkbVariant" "de_nodeadkeys" EndSection
Oder über localectl set-x11-keymap
localectl list-x11-keymap-layouts |less
Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren Tastaturlayouts. Mehrere Layouts können durch Komma getrennt angegeben werden. de sollte für deutsche Tastaturen funktionieren.
localectl list-x11-keymap-models |less
Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren Tastaturmodellen. pc104 oder pc105 sollte ohne zusätzliche Tasten standartmäßig funktionieren. Für Tastaturen mit speziellen zusätzlichen Tasten muss man um sie zu benutzen das richtige Model finden.
localectl list-x11-keymap-variants |less
Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren Tastaturvarianten. de_nodeadkeys sollte für deutsche Tastaturen funktionieren.
localectl list-x11-keymap-options |less
Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren zusätzlichen Tastaturoptionen. Muss nicht angegeben werden. Sollten mehrere Tastaturlayouts verwendet werden, können zum Beispiel Optionen zum hin- und herwechseln zwischen den Layouts über Tastenkombinationen angegeben werden. Mit grp:alt_shift_toggle wechselt man dann mit alt+shift zwischen den Layouts.
localectl set-x11-keymap [layout] [model] [variant] [options]
setzt die Parameter.
Nach obigem Beispiel für eine deutsche Standardtastatur, einem einzelnen Layout, ohne zusätzliche Optionen oder Tasten folgende Eingabe:
localectl set-x11-keymap de pc105 de_nodeadkeys
Hinweis: Stand 23.9.2015 funktioniert de_nodeadkeys nicht. Stattdessen nodeadkeys verwenden, das funktioniert.
[Optional] Schönere Schriftarten installieren
pacman -S ttf-dejavu
Empfehlenswert ist der Artikel über Schriftarten.
Den Desktop oder Fenstermanager installieren
Archlinux bietet mehrere Desktops zur Auswahl an. Man kann seinen Desktop wählen (hier als Beispiel: Xorg, KDE, Gnome, Xfce und LXDE.
Der Xorg Desktop
Xserver installieren
Zusätzliche Pakete müssen Installiert werden:
pacman -S xorg-twm xorg-xclock xterm
Xserver starten
Der Xorg-Startmanager muss in die .xinitrc eingetragen werden.
Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man diese erstellen oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:
cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda
- Anmerkung: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.
Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer, um zu bestimmen, welches X-Server-Ereignis durch den 'startx'-Befehl aufgerufen werden soll.
nano ~/.xinitrc
Es könnte dann so aussehen, hier zum Beispiel start xservers:
#!/bin/sh # # ~/.xinitrc # # Executed by startx (run your window manager from here) # # Für Xserver alleine: exec xterm # Für Gnome: # exec gnome-session # Für KDE: # exec startkde # Für xfce: # exec startxfce4 # Für LXDE: # exec startlxde # und Andere: # exec icewm # exec blackbox # exec fluxbox
Sicherstellen, dass nur eine exec-Zeile in ~/.xinitrc auskommentiert ist!
Da man noch als root angemeldet ist, muss man sich erst abmelden.
logout
Ein neues Login wird angezeigt. Man kann sich jetzt als Benutzer anmelden.
myhost login : duda
xserver starten mit:
startx
Jetzt wird ein sehr spartanisches grafisches Bild mit einer Uhr und einem Terminal angezeigt.
- Eine detaillierte Anleitung zum Xorg Server findet man hier: Xorg.
Der KDE Desktop
Installation
Mit diesem Befehl wird KDE Plasma 5 und das deutsche Sprachpaket installiert:
pacman -S plasma kde-l10n-de
Die KDE Softwaresammlung kann folgendermaßen installiert werden:
pacman -S kde-applications
"plasma" und "kde-applications" sind Paketgruppen. Welche Pakete dieser Gruppen installiert werden sollen, wird während der Installation abgefragt.
KDE empfiehlt SDDM (Simple Desktop Display Manager) als Display Manager. Um SDDM zu installieren, muss Folgendes ausgeführt werden:
pacman -S sddm
Es bietet sich an, SDDM mit den Systemeinstellungen von KDE zu konfigurieren. Dafür muss das entsprechende "KConfig Module" installiert werden:
pacman -S sddm-kcm
Danach kann SDDM unter
Systemeinstellungen -> Starten und Beenden -> Anmeldebildschirm (SDDM)
(aber auch in /etc/sddm.conf) konfiguriert werden.
Start des KDE Desktops
Der KDE desktop lässt sich entweder über den startx Befehl unter Änderung der ~/.xinitrc ändern oder komfortabler automatisch beim Start als Service von Systemd starten lassen.
Über startx
Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man diese erstellen oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:
cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda
- Anmerkung: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.
Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer, um zu bestimmen, welches X-Server-Ereignis durch den 'startx'-Befehl aufgerufen werden soll.
nano ~/.xinitrc
Es könnte dann so aussehen, hier zum Beispiel start KDE:
#!/bin/sh # # ~/.xinitrc # # Executed by startx (run your window manager from here) # # Für Xserver alleine: # exec xterm # Für Gnome: # exec gnome-session # Für KDE: exec startkde # Für xfce: # exec startxfce4 # Für LXDE: # exec startlxde # und Andere: # exec icewm # exec blackbox # exec fluxbox
Sicherstellen, dass nur eine exec-Zeile in Deiner ~/.xinitrc auskommentiert ist!
Da man noch als root angemeldet ist, muss man sich erst abmelden.
logout
Ein neues login wird angezeigt. Man kann sich jetzt als Benutzer anmelden.
myhost login : duda
KDE starten mit:
startx
Über Service von Systemd automatisch starten
Befehl eingeben:
systemctl enable sddm
Beim Neustart wird KDE automatisch mit geladen.
Mehr Informationen unter Kde und Login-Manager.
Der Gnome Desktop
Installation
Mit diesem Befehl werden Gnome und seine Erweiterungen installiert:
pacman -S gnome gnome-extra
Start des Gnome Desktops
Der Gnome Desktop lässt sich entweder über den startx Befehl unter Änderung der ~/.xinitrc ändern oder komfortabler automatisch beim Start als Service von Systemd starten lassen.
Über startx
Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man diese erstellen oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:
cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda
- Anmerkung: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.
Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer, um zu bestimmen, welches X-Server-Ereignis durch den 'startx'-Befehl aufgerufen werden soll.
nano ~/.xinitrc
Es könnte dann so aussehen, hier zum Beispiel startet Gnome:
#!/bin/sh # # ~/.xinitrc # # Executed by startx (run your window manager from here) # # Für Xserver alleine: # exec xterm # Für Gnome: exec gnome-session # Für KDE: # exec startkde # Für xfce: # exec startxfce4 # Für LXDE: # exec startlxde # und Andere: # exec icewm # exec blackbox # exec fluxbox
Sicherstellen, dass nur eine exec-Zeile in ~/.xinitrc auskommentiert ist!
Da man noch als root angemeldet ist, muss man sich erst abmelden.
logout
Ein neues Login wird angezeigt. Man kann sich jetzt als Benutzer anmelden.
myhost login : duda
Gnome starten mit:
startx
Über Service von Systemd automatisch starten
Befehl eingeben:
systemctl enable gdm
Beim Neustart wird Gnome automatisch mit geladen.
Mehr Informationen unter GNOME und Login-Manager.
Der Xfce Desktop
Installation
Mit diesem Befehl wird Xfce mit Extras und fehlenden Icons installiert:
pacman -S xfce4 xfce4-goodies human-icon-theme
Hinweis: Hier am besten alle Pakete (aktuell 23 Stück) installieren.
Start des Xfce Desktops
Der Xfce Desktop lässt sich über den 'startx'-Befehl unter Änderung der ~/.xinitrc starten.
Über startx
Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man diese erstellen oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:
cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda
- Anmerkung: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.
Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer, um zu bestimmen, welches X-Server-Ereignis durch den 'startx'-Befehl aufgerufen werden soll.
nano ~/.xinitrc
Es könnte dann so aussehen, hier zum Beispiel startet Xfce:
#!/bin/sh # # ~/.xinitrc # # Executed by startx (run your window manager from here) # # Für Xserver alleine: # exec xterm # Für Gnome: # exec gnome-session # Für KDE: # exec startkde # Für xfce: exec startxfce4 # Für LXDE: # exec startlxde # und Andere: # exec icewm # exec blackbox # exec fluxbox
Sicherstellen, dass nur eine exec-Zeile in ~/.xinitrc auskommentiert ist!
Da man noch als root angemeldet ist, muss man sich erst abmelden.
logout
Ein neues Login wird angezeigt. Man kann sich jetzt als Benutzer anmelden.
myhost login : duda
Xfce starten mit:
startx
Über Systemdservice automatisch starten, mit SLiM als Loginmanager
Installation von SLiM
pacman -S slim
Konfigurieren von SLiM
nano /etc/slim.conf
Hier suchen, ob vor der Zeile sessiondir /usr/share/xsessions/ ein # Zeichen steht. Falls ja, dieses entfernen.
Hinweis: Die Zeile sollte standardmäßig nicht kommentiert sein und muss normalerweise nicht mehr angepasst werden.
Anschließend muss nur noch die Datei ~/.xinitrc angepasst werden, da SLiM darauf zurückgreift:
Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man diese erstellen oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:
cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda
- Anmerkung: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.
Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer:
nano ~/.xinitrc:
#!/bin/sh # # ~/.xinitrc # # Executed by startx (run your window manager from here) # # Für Xserver alleine: # exec xterm # Für Gnome: # exec gnome-session # Für KDE: # exec startkde # Für xfce: exec startxfce4 # Für LXDE: # exec startlxde # und Andere: # exec icewm # exec blackbox # exec fluxbox
Sicherstellen, dass nur die Zeile exec startxfce4 in ~/.xinitrc auskommentiert ist!
Jetzt kann man mit dem Befehl
systemctl enable slim
den Loginmanager beim Start automatisch laden lassen.
Beim Neustart wird SLiM automatisch mit geladen.
Mehr Informationen unter Xfce und Login-Manager.
Der LXDE Desktop
Installation
Mit diesem Befehl wird LXDE mit Extras und fehlenden Icons installiert:
pacman -S lxde
Start des LXDE Desktops
Der LXDE Desktop lässt sich entweder über den startx Befehl unter Änderung der ~/.xinitrc ändern oder komfortabler automatisch beim Start als Service von Systemd starten lassen.
Über startx
Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man diese erstellen oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:
cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda
- Anmerkung: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.
Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer, um zu bestimmen, welches X-Server-Ereignis durch den 'startx'-Befehl aufgerufen werden soll.
nano ~/.xinitrc
Um LXDE zu starten, könnte die Datei so aussehen:
#!/bin/sh # # ~/.xinitrc # # Executed by startx (run your window manager from here) # # Für Xserver alleine: # exec xterm # Für Gnome: # exec gnome-session # Für KDE: # exec startkde # Für xfce: # exec startxfce4 # Für LXDE: exec startlxde # und Andere: # exec icewm # exec blackbox # exec fluxbox
Sicherstellen, dass nur eine exec-Zeile in ~/.xinitrc auskommentiert ist!
Da man noch als Root angemeldet ist, muss man sich erst abmelden.
logout
Ein neues Login wird angezeigt. Man kann sich jetzt als Benutzer anmelden.
myhost login : duda
LXDE starten mit:
startx
Über Service von Systemd automatisch starten
Befehl eingeben:
systemctl enable lxdm
Beim Neustart wird LXDM automatisch gestartet. Mehr Informationen unter LXDE und Login-Manager.
Weitere Fenstermanager
Weitere Fenstermanager können hier angesehen werden: Fenstermanager
Installation und Konfiguration von ALSA
Konfiguration der Audiokarte mit Alsamixer
Die Advanced Linux Sound Architecture (ALSA) ist eine Komponente im Linux Kernel. Neben der Bereitstellung von Soundtreibern bündelt ALSA auch eine "user space library" für Programmierer, die auf eine höher liegende API zugreifen möchten und nicht direkt auf die Befehle des Kernels zugreifen möchten. Das alsa-utils Paket enthält alsamixer, welches die Einstellungen deiner Soundkarte über die Konsole zulässt. (Möglicherweise wirst du später alsamixer von deiner grafischen Umgebung ausführen.)
Die Installation von ALSA erfolgt mit:
pacman -S alsa-utils
Der Benutzer duda muss in der Gruppe audio sein.
gpasswd -a duda audio
Um die Regler zu verändern, kann man alsamixer aufrufen.
alsamixer
Eine detaillierte Installationsanleitung findet man hier:
CPU Frequenz Skalierung
Moderne Prozessoren können ihre Frequenz und Spannung reduzieren, um Hitze und Stromverbrauch zu vermindern. Weniger Hitze führt zu einem leiserem System, bei Laptops und Netbooks zudem zu längeren Akkulaufzeiten.
Im Normalfall wird das entsprechende Modul automatisch geladen. Die CPU wird nach Bedarf schneller getaktet. Man kann überprüfen, mit welcher Frequenz die CPU arbeitet:
grep MHz /proc/cpuinfo
Die Ausgabe für eine 2 Kern CPU, die mit 2Ghz läuft, sieht so aus:
cpu MHz : 1998.000 cpu MHz : 1998.000
Falls die CPU nicht zufriedenstellend läuft, kann geprüft werden, ob die entsprechenden Module geladen sind.
Achtung: Seit Linux 3.7 ist powernow-k8 veraltet und wird durch acpi_cpufreq ersetzt!
lsmod | grep acpi acpi_cpufreq
Wenn das entsprechende Modul nicht geladen ist, kann dies nachgeholt werden:
modprobe acpi-cpufreq
Damit dieses Modul auch nach einem Neustart funktioniert, kann man unter /etc/modules-load.d/ eine neue Datei anlegen, z. B. moduleladen.conf, und folgenden Eintrag dort hinzufügen:
acpi-cpufreq
Weitere Verbesserungen für Notebooks
ACPI-Support wird gebraucht, falls man einige spezielle Funktionen eines Notebooks nutzen möchte (z.B. Schlafen; Schlafen, wenn der Deckel geschlossen wird; spezielle Tasten...). Installieren von acpid:
pacman -S acpid
aktivieren des Service
sudo systemctl enable acpid
und starten
sudo systemctl start acpid
Genauere Informationen über Arch Linux auf verschiedenen Laptops können hier gefunden werden: Hardware Kompatiblitätsliste Laptops
Runterfahren mittels des Powerknopfes
Falls der Rechner nicht herunterfährt, wenn der Powerknopf betätigt wird, siehe: Rechner per Power Knopf runterfahren
PC-Lautsprecher abstellen
Wenn man den internen Lautsprecher des Computers abstellen möchte, schließt man das entsprechende Kernelmodul aus (blacklist):
Folgende Zeile in die /etc/modprobe.d/modprobe.conf eintragen:
blacklist pcspkr
Das Treibermodul für den PC-Lautsprecher wird dann nicht mehr geladen. Und es ist still.
Nützliche Anwendungen
Diese Sektion wird niemals vollständig sein. Sie zeigt nur ein paar der Anwendungen, die man im Alltag braucht.
Internet
Den beliebten Firefox-Browser kann man über Pacman installieren:
pacman -S firefox firefox-i18n-de
Zusätzlich 'flashplugin' und 'icedtea-web':
pacman -S flashplugin icedtea-web
Thunderbird ist nützlich, um E-Mails zu verwalten. Wenn man GNOME benutzt, könnte noch Epiphany und Evolution interessant sein. Für KDE-Nutzer wäre Kmail die erste Wahl. Wenn man etwas völlig anderes möchte, kann man noch Opera verwenden. Wenn man rein auf der Kommandozeile arbeitet, gibt es immer noch text-basierte Browser wie ELinks, Links und Lynx, oder Mutt für E-Mails. Pidgin (früher als Gaim bekannt), Empathy und Kopete sind gute Sofortnachrichten-Programme für GNOME bzw. KDE. PSI und Gajim reichen völlig, wenn nur Jabber oder Google Talk benutzt wird.
Office
- LibreOffice bekannt aus Openoffice ist eine komplette Office-Suite (vergleichbar mit Microsoft Office).
- Abiword ist ein Textverarbeitungsprogramm und Gnumeric bietet eine Excelalternative.
- Calligra Suite ist eine komplette Office-Suite für den KDE-Desktop.
- GIMP ist ein pixelbasiertes Grafikprogramm
- Inkscape dagegen ist ein vektorbasiertes Grafikprogramm
- LaTeX Selbstverständlich bringt Arch Linux Latex als TeX-Distribution mit.
Video Player
- VLC
pacman -S vlc
- Mplayer
pacman -S mplayer
Für GNOME
- Totem
Totem ist der offizielle Mediaplayer des GNOME-Projekts und basiert auf xine-lib oder GStreamer (gstreamer wird unter Arch-Linux standardmäßig mit dem totem-Paket installiert). Totem beherrscht den Umgang mit Playlists, einen Full-Screen-Modus, Lautstärkenregler und unterstütz die Bedienung des Player via Tastatur. Außerdem bringt er folgende Funktionalitäten mit:
- Video thumbnails für den Dateimanager
- Nautilus Eigenschaften-Tab
- Epihpany / Mozilla (Firefox) plugin um Videos direkt im Browser wiederzugeben
- Webvideo Dienste wie Vimeo
- Webcam Utility (in Entwicklung)
Um es zu installieren:
pacman -S totem
Für KDE
- Kaffeine
Kaffeine ist eine gute Wahl für KDE-Nutzer. Installiere es mit folgendem Befehl:
pacman -S kaffeine
Audio Player
Für Gnome und Xfce
- Exaile
Exaile ist ein Music Player, der in Python geschrieben ist, welches das GTK+ Toolkit benutzt.
- Rhythmbox
Rhythmbox ist eine integrierte Musikmanagement-Anwendung, die ursprünglich von Apple's iTunes inspiriert wurde. Es ist freie Software, die gemacht ist, gut unter dem GNOME Desktop zu funktionieren und auf dem mächtigen GStreamer Media Framework basiert.
Rhythmbox hat eine Vielzahl Fähigkeiten, darunter:
- Einfach zu benutzender Musik Browser
- Suchen und Sortieren
- Umfangreiche Audioformat- Unterstützung durch GStreamer
- Internet Radio Unterstützung
- Playlists
Installation von Rhythmbox:
pacman -S rhythmbox
Weitere gute Audioplayer sind: Banshee, Quodlibet und Listen. Besuche Gnomefiles für einen Vergleich.
Für KDE
- Amarok
Amarok ist einer der besten Audio Player und Musik Library Systeme, die für KDE verfügbar sind. Für die Installation einfach folgendes eingeben:
pacman -S amarok
Für die Konsole
Moc ist ein ncurses-basierender Audio-Player für die Konsole; eine weitere gute Wahl ist mpd.
Eine weitere exzellente Wahl ist cmus.
CDs, DVDs oder Blu-ray Discs beschreiben („brennen“)
- Brasero
Brasero ist eine Anwendung für den GNOME Desktop. Sie ist entworfen, um möglichst einfach zu sein und hat einige besondere Eigenschaften, welche den Benutzern das Erstellen Ihrer Disks einfach und schnell ermöglicht.
Installation:
pacman -S brasero
- K3b
K3b (von KDE Burn Baby Burn) ist eine freie Anwendung für GNU/Linux und andere Unix-ähnliche Betriebssysteme und ist für KDE designed. Wie es bei den meisten KDE Anwendungen der Fall ist, ist K3b in der C++ Programmiersprache geschrieben und benutzt das QT Toolkit. Die eigentliche Diskaufnahme in K3b wird von den Kommandozeilen Programmen cdrecord oder wodim, cdrdao und growisofs gemacht.
K3b wurde als LinuxQuestions.org's Multimedia Utility of the Year (2006) von der Mehrheit (70%) der Wähler gewählt.
Installation:
pacman -S k3b
Zusätzlich kann es sein, dass noch die Programme cdrdao und growisofs installiert werden müssen. Beim Start vom k3b wird darauf hingewiesen. Dieses wird folgendermaßen gelöst:
Zusätzliche Installation:
pacman -S cdrdao dvd+rw-tools
TV-Karten und -Sticks
Mit Arch-Linux TV zu sehen, ist nicht schwieriger als mit anderen Distributionen. Vielmehr ist die Hardwareunterstützung durch den aktuelleren Kernel tendenziell besser ausgebaut.
Zuerst sollte man überprüfen, ob der Digitalreceiver generell unter Linux funktioniert. Hier hilft zumeist eine Google-Suche, die entsprechende Amazon-Seite oder einer der folgenden Links:
Wird das Modell out-of-the-box unterstützt, so kann direkt mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden. Andernfalls müssen zuerst entsprechende Module installiert werden.
Treiberinstallation
In den meisten Fällen wird man die bttv-Treiber (andere Treiber existieren, wie V4L) zusammen mit den I2C-Modulen benutzen müssen. Die Konfiguration dieser ist die schwerste Aufgabe. Wenn man Glück hat, wird ein
modprobe bttv
die Karte automatisch erkennen (checke dmesg für Details).
In diesem Fall kann der nächste Schritt befolgt werden.
Wenn die Autoerkennung jedoch funktioniert hat, kann man die Datei CARDIST anschauen, welche im Tarball von bttv enthalten ist, um die richtigen Parameter für die Karte zu finden. Eine PV951 ohne Radiounterstützung würde diese Zeile brauchen:
modprobe bttv card=42 radio=0
Einige Karten brauchen auch folgende Zeile, um Ton zu erzeugen:
modprobe tvaudio
Dies unterscheidet sich jedoch von Karte zu Karte. Man kann es einfach ausprobieren. Einige andere Karten benötigen folgende Zeile:
modprobe tuner
Funktioniert die Karte noch nicht, hilft wahrscheinlich eine Suche bei Google oder eine Anfrage im Forum am besten.
TV-Viewer installieren
Ist die Karte richtig eingerichtet, muss nur noch entsprechende Software installiert werden. Dafür gibt es drei Möglichkeiten. Erstens die KDE-Anwendung Kaffeine, welche viele Funktionen unterstützt und (zumeist) reibungsfrei funktioniert. Es kann installiert werden mit
pacman -S kaffeine
Zweitens bietet sich die GTK-Anwendung Me-TV an. Sie hat weniger Funktionen, und wird u.U. nicht mehr weiterentwickelt. Sie funktioniert aber ebenfalls zuverlässig, ist sie erst einmal eingerichtet.
Die dritte Möglichkeit ist, keine spezifische Viewersoftware zu nutzen. So kann man z.B. xawtv installieren.
pacman -S xawtv
Für die Enrichtung lese man am besten die entsprechende Manpage.
Digitale Kameras
Die meisten neueren Digitalkameras werden als USB-Massenspeichergeräte unterstützt, was bedeutet, dass man sie einfach einstecken und die Bilder kopieren kann. Ältere Kameras könnten das PTP (Picture Transfer Protocol) benutzen, welches einen "speziellen Treiber" benötigt. gPhoto2 liefert diesen Treiber und erlaubt einen Shell-basierenden Transfer der Bilder; digikam (für KDE) und gthumb (für GNOME) benutzen diesen Treiber und bieten eine schöne GUI.
USB Memory Sticks / Festplatten
USB Datenspeicher und Festplatten werden Dank des USB mass storage device Treibers 'out of the box' unterstützt und werden als neue SCSI Apparat (/dev/sdX) erscheinen. Wenn man KDE oder GNOME benutzt, sollte man dbus verwenden und den Service aktivieren, worauf die Apparate automatisch gemountet werden. Falls man eine andere Desktop Umgebung verwendet, könnte auch ivman interessant sein.
Arch Build System
Eine besonders zu erwähnende Einrichtung bei Arch Linux ist das Arch Build System kurz ABS. Hiermit können auf einfache Art Pakete selbst konfiguriert und erstellt werden. Diese werden dann mit pacman dem Paketmanager installiert. Eine detailierte Beschreibung ist unter Arch Build System
Weitere Informationen
Für weitere Information und Support kann man zur englischen Homepage oder zur deutschen Homepage gehen, das Wiki durchsuchen, das Forum besuchen, für häufig gestellte Fragen FAQ, und zum IRC Channel gehen und die Mailing lists anschauen.
Wohin von hier aus? Man könnte daran interessiert sein:
ArchLinux User-Community Repository
Cpupower (ehemals cpufrequtils)