Anleitung für Einsteiger

Aus wiki.archlinux.de
Version vom 9. Januar 2013, 09:59 Uhr von Greg (Diskussion | Beiträge) (→‎ISO-Abbild auf USB-Stick: Image Writer für Windows besser beschrieben)

Vorwort

Willkommen zu Arch!

Dieses Dokument soll durch den Installationsprozess und die Konfiguration von Arch-Linux führen. Es richtet sich in erster Linie an neue Arch-Linux-Nutzer und stellt gleichzeitig eine gute Informationsquelle für bestehende Anwender dar. Obwohl man mit dieser Anleitung ein nahezu vollständig konfiguriertes Arch-Linux-System mit grafischer Benutzeroberfläche und gängigen Anwendungen erhält, können hier niemals alle Möglichkeiten aufgezeigt werden. Diese Dokumentation beschränkt sich daher auf die wichtigsten Schritte der Grundinstallation, von denen sich das System weiter ausbauen lässt. Zusätzliche Hilfe findet man im englischen Arch Linux-Wiki, im englischen Arch Linux-Forum, aber auch auf der deutschen Seite, die auch ein deutschsprachiges Forum bereitstellt. Häufig gestellte Fragen werden in der FAQ gesammelt und beantwortet. Vielleicht ist man auch den Grundprinzipien der Arch Linux-Distribution interessiert, die im englischem Wiki im Artikel The Arch Way erklärt werden.

Dieser Artikel ist in Teile gegliedert:

Dem Anwender sollte bewusst sein, dass sich im Gegensatz zu anderen Linux-Distributionen, die Installation von Arch-Linux deutlich unterscheidet: Das Arch-Linux-System wird im besonderen Maße vom Benutzer geformt. Die Installation liefert ein Grundsystem mit einer Kommandozeilen-Eingabe (bash-Konsole) und grundlegenden Systemprogrammen. Über die Kommandozeilen-Eingabe werden Pakete (Programme und Bibliotheken) unter Zuhilfenahme des Arch-Linux eigenen Paketmanagers pacman von den Arch-Linux-Servern heruntergeladen und installiert, bis das System nach den Bedürfnissen des Benutzers eingerichtet ist. Dies erlaubt maximale Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Kontrolle der Systemressourcen. Dadurch, dass der Anwender an vielen Stellen Konfigurationsschritte durchführen muss, wird er mit dem System vertraut und wird es von Grund auf kennenlernen. Diese Vorgehensweise richtet sich einerseits an kompetente GNU/Linux Benutzer, sowie Anwender, die ihr System grundlegend erforschen wollen.

Die Entwicklungs-Prinzipien hinter Arch-Linux liegen darin, die Dinge einfach zu halten.

Bedenke, dass 'einfach' in diesem Zusammenhang nicht 'benutzerfreundlich' bedeutet, sondern eher 'ohne unnötige Zusätze, Änderungen oder Komplikationen'. Kurz gesagt: ein eleganter, minimalistischer Ansatz.

Falls Du denkst, dass etwas Wichtiges fehlt oder nicht funktioniert, schick mir eine Mitteilung an <freigeist [at] elfenbeinturm.cc>. Oder füge die Verbesserung, oder was auch immer Du anfangs gebraucht hast, ein (was die Hauptidee eines Wikis ist :)). Es gibt auch ein englisches Arch Forum-Eintrag, der Anfängern gewidmet ist. Oder gehe zum deutschen Arch Forum.

  • Falls Du zu diesem Wiki beitragen möchtest, füge bitte das 'Weshalb' und das 'Wie' ein, wenn es passend ist. Die beste Dokumentation lehrt uns das Wie sowie das Warum!


Das neueste ISO-Abbild beziehen

Das neueste ISO-Abbild kann von www.archlinux.org/download/ heruntergeladen werden.

Das ISO-Abbild beinhaltet nur die nötigen Programme, um ein minimales GNU/Linux Grundsystem zu installieren. Bemerke, dass ein minimales Grundsystem keine grafische Oberfläche enthält. Der Rest des Arch-Linux-Systems - einschließlich grafischer Oberfläche - wird von der Kommandozeile aus mit Hilfe von Binärpaketen und Konfigurationsdateien eingerichtet. Dieser Prozess wird detailiert weiter unten besprochen.

ISO-Abbild auf CD brennen

Brenne das ISO-Abbild auf eine CD oder DVD. Generell ist es ratsam, mit einer Geschwindigkeit von maximal 12x zu brennen, um verlässliche CDs zu erhalten.

Falls die CD mit einer anderen Linux-Distribution gebrannt werden soll, so kann dies mit k3b oder Brasero oder per Kommandozeile durchgeführt werden.

wodim dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux*.iso

oder mit

cdrecord dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux*.iso

oder mit

cdrskin dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux*.iso

Wenn die CD mit Windows gebrannt werden soll, kann das mit dem kostenlosen Programmen CDBurnerXP oder cdrtfe durchgeführt werden.

ISO-Abbild auf USB-Stick

Falls lieber ein USB-Stick als Bootmedium benutzt werden soll, so kann das ISO-Abbild auf den USB-Stick übertragen werden, wobei der USB-Stick nicht gemounted sein darf:

dd if=archlinux*.iso of=/dev/sdY

Dabei ist sdY der erkannte USB-Stick (Y ist durch den entsprechenden Buchstaben zu ersetzen). Zur Beachtung, alle Daten auf dem USB-Stick werden gelöscht.

Von Windows aus:
Umbenennen der Endung des Arch-Isoimages von .iso nach .img .
Runterladen des Programms von http://launchpad.net/win32-image-writer unter Downloads, latest versions, ..binary.zip . Entpacken und starten. Auswählen des Arch .img Images und den USB-Stick. Klicken auf write.
Ab jetzt kann vom USB-Stick neu gebootet und von dort aus Arch-Linux installiert werden.

Hinweis: Alternativ, soll Arch Linux von einem bereits installierten Arch Linux-System installiert werden, können mit

pacman -S arch-install-scripts 

die benötigten Tools heruntergeladen werden, um eine Installation ohne ISO durchzuführen. In diesem Fall kann mit der Partitionierung der Festplatte fortgefahren werden.

Teil 1: Installation des Grundsystems

Die Hardware-Uhr überprüfen

Ein kleiner und vielleicht unbedeutender Schritt, aber man spart sich ggf. später ein paar Unklarheiten und Boot-Vorgänge. - Prüfe im BIOS, ob die Hardware-Uhr im PC UTC oder lokale Zeit anzeigt. Zeigt sie (in deutschsprachigen Ländern) eine Zeit, die (je nach Sommerzeit) der aktuellen Uhrzeit um ein bzw. zwei Stunden hinterherhinkt, dann ist es UTC. Merken!

Starten mit der Arch-Linux CD

Lege die CD in das Laufwerk oder stecke den USB-Stick in eine USB-Buchse und starte von ihr oder ihm. Es kann sein, dass die Startreihenfolge des Computers im BIOS geändert werden muss, oder eine Taste (normalerweise F11 oder F12) während der BIOS-Phase gedrückt werden muss.

Es kann jetzt entschieden werden ob Arch-Linux in der 32-Bit-Version (i686) oder in der 64-Bit-Version (x86_64) installiert werden soll. Wenn man nicht weiß, ob der Rechner bzw. der Prozessor 64-Bit-tauglich ist, so kann man unter „Hardware Information“ (HDT) unter „Processor“, „Main Processor“ die Information „x86_64 : No oder yes“ sehen. Bei yes ist der Rechner 64-Bit-tauglich. Zurücknavigieren kann man mit den Cursor-Tasten.

Es kann jetzt „Boot Arch-Linux i686“ für 32-Bit oder „Boot Arch-Linux x86_64“ für 64-Bit ausgewählt werden.

Mit der Taste TAB können einige nützliche Startoptionen eingegeben werden:

  • ide-legacy falls Probleme mit IDE-Laufwerken besteht.
  • noapic acpi=off pci=routeirq nosmp wenn sich das System beim Starten aufhängt.
  • lowmem ist für ältere Maschinen nützlich. Dies braucht nur 96MB System-RAM entgegen 256MB bei normaler Installation.

Anstatt Arch-Linux zu booten können noch folgende Funktionen ausgeführt werden:

  • memtest86+ Wenn der Speicher auf Fehler getestet werden soll.
  • Hardware-Informationen anzeigen lassen.
  • Neu starten.
  • Herunterfahren und ausschalten.

Ändern der 'Tastaturbelegung'

Nach dem Booten von Arch-Linux muss das richtige Tastaturlayout eingestellt werden. Gib dazu Folgendes ein:

loadkeys de

Wenn die Akzenttasten verwendet werden sollen, gib Folgendes ein:

loadkeys de-latin1

oder:

loadkeys de-latin1-nodeadkeys

Schweiz:

loadkeys de_CH-latin1

Hinweis: Da zu diesem Zeitpunkt noch das englische Tastaturlayout eingestellt ist, sind bei der Eingabe y durch z, sowie - durch ß zu ersetzen.

Unterstrich und Minuszeichen sind leichter einzugeben, wenn man zuerst auf de, dann auf de_CH-latin1 wechselt.

Partitionierung der Festplatte

Es wird mindestens eine Root-Partition und eine Swap-Partition benötigt. Hier im Beispiel wird angenommen, dass die erste Partition auf der ersten Festplatte für die Root-Partition und die zweite Partition für die Swap-Partition benutzt wird. Die Bezeichnung der Dateisysteme mit Labels ist sinnvoll.
Für MSDOS Partitionstabelle:
/dev/sda1 für Root (/) mit 20 Gigabyte (nur als Beispiel; bitte individuell anpassen) und /dev/sda2 für Swap mit 500 Megabyte (ebenfalls nur ein Beispiel; bitte individuell anpassen):

fdisk /dev/sda
Command (m for help): n
Partition type:
p primary
e extended
Select (default) p): p
Partition number (1-4, default 1): 1
First sector (2048-.., default 2048): enter
Last sector, +sectors or +size{K,M,G} (..): +20G
Partition 1 of type Linux and of size 20 GiB is set
Command (m for help): n
..(wie zuvor bei Partition1)
Command (m for help): t
Partition number (1-4): 2
Hex code (type L to list codes): 82
Command (m for help): p
Device    Boot    Start    End    Blocks    Id    System
/dev/sda1         2048     xxx    xxx       83    Linux
/dev/sda2         xxx      xxx    xxx       82    Linux swap /Solaris
Command (m for help): w

Für GPT-Partitionstabelle:

gdisk /dev/sda

Eine genaue Beschreibung kann unter gpt nachgelesen werden. Falls der Bootloader Syslinux eingesetzt werden soll, so kann das unter syslinux nachgelesen werden.

Anlegen der Dateisysteme

Swap-Partition

Eine Swap-Partition ist der Platz einer Festplatte, der den "virtuellen Speicher" beheimatet. Falls die Prozesse mehr RAM brauchen als physikalisch vorhanden, kann Linux die Anfrage nicht bearbeiten und ein Fehler tritt auf. Eine swap Partition hilft in dieser Situation, indem physikalischer RAM durch virtuellen RAM erweitert wird. Linux benutzt diesen Platz der Festplatte (die Swap-Partition), um die Informationen, welche nicht mehr in den physikalischen RAM passen, zu speichern (in Wahrheit ist es ein wenig komplizierter, da Linux versucht, Informationen ins Swap zu schreiben, die nicht oft benötigt werden). Da eine Festplatte im Vergleich zu physikalischem RAM sehr langsam ist, ist dies nur ein Behelf.
Anlegen des Dateisystems vom Typ ext4 auf der Rootpartition sda1 mit der Bezeichnung arch:

mkfs.ext4 -L arch /dev/sda1

Anlegen des Dateisystems vom Typ swap auf der Swappartition sda2 mit der Bezeichnung swap:

mkswap -L swap /dev/sda2

Einbinden der Partitionen

Einbinden der Rootpartition

mount /dev/sda1 /mnt

Einbinden weiterer Partition (Optional)

Falls doch mehrere Partitionen benutzt werden sollen z.B. eine separate Bootpartition und eine separate Homepartition so sollten die jetzt mit eingebunden werden.

mkdir /mnt/boot
mkdir /mnt/home
mount /dev/sda3 /mnt/boot
mount /dev/sda4 /mnt/home

Einschalten der Swappartition

per Labels:

swapon -L swap

oder per Devicename:

swapon /dev/sda2

Netzwerkverbindung herstellen

Die Netzwerkverbindung wird automatisch aufgebaut falls dieses per DHCP möglich ist. Testen der Netzwerkverbindung

ping -c3 www.archlinux.de

Wenn hier Fehlermeldung folgendes durchführen: Es wird angenommen, dass die Netzwerkkarte mit eth0 benannt ist. Wenn ein kabelgebundener Router vorhanden ist, so wird die Netzwerkverbindung mit einem DHCP-Server aufgebaut.

dhcpcd eth0

Erneutes Testen der Netzwerkverbindung

ping -c3 www.archlinux.de

LAN mit DSL Modem ohne Router

Die Konsole kann gewechselt werden mit

Strg+Alt+F2

anmelden als root

archiso login:root 

Danach aufrufen von pppoe-setup

pppoe-setup

Alles weitere wie hier beschrieben: PPPoE mit rp-pppoe

Wenn die Verbindung aufgebaut ist kann die Verbindung getestet werden

ping -c3 www.archlinux.de

wieder zurück zur Konsole 1

Strg+Alt+F1

Verschlüsseltes W-LAN (WPA/WPA2)

Soll die Installation über ein verschlüsseltes W-LAN durchgeführt werden, so sind 2 Methoden möglich.
Mit 3 Zeiler
SSID ist der Name des Netzwerkes, Passwort ist das Passwort des wlans.

wpa_passphrase  SSID  Passwort  > /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
wpa_supplicant -i wlan0 -D wext -c /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf -B
dhcpcd wlan0

Mit netcfg
Am einfachsten ist dies wahrscheinlich mit dem Programm netcfg zu erreichen, welches in den offiziellen Installationsmedien enthalten ist.

Netcfg stellt Beispielprofile für die WLAN-Konfiguration bereit. Wechsle mit Strg+Alt+F2 auf eine zweite Konsole. Melde dich, bist du noch nicht angemeldet, als root an. Die Profile erreichst du dann unter:

 cd /etc/network.d/examples
 ls

Für ein einfaches Heimwlan mit WPA reicht zumeist die Datei wireless-wpa:

 cp wireless-wpa /etc/network.d/
 cd ..
 nano wireless-wpa

In das Feld ESSID den Namen des Netzwerkes, in das Passwort-Feld das WLAN-Passwort eintragen. Speichern der Datei. starten des Wlan-Netzwerkes

 netcfg -u wireless-wpa


Konfigurieren eines Proxyservers

Soll die Installation per 'FTP' und über einen Proxyserver mit dem Internet verbunden werden, so kann das mit folgender Kommandozeile eingegeben werden:

export http_proxy="http://<servername>:<port>"
export ftp_proxy="ftp://<servername>:<port>"

Wobei <servername> entweder der Hostname oder die IP-Adresse des Proxyservers ist und <port> die Portnummer (meistens 8080 oder 3128).

Das Basissystem installieren

Einen Spiegelserver aussuchen. Dabei wird die Datei mirrorlist zuerst gesichert und danach verändert.

cp /etc/pacman.d/mirrorlist /etc/pacman.d/mirrorlist.bak
nano /etc/pacman.d/mirrorlist

Am Einfachsten ist, die Zeilen löschen die man nicht braucht. (Strg+k)

Solange löschen bis der richtige Spiegelserver ganz oben in der Liste auftaucht. Speichern mit Strg+O, danach nano mit Strg+X verlassen .

Das Basissystem installieren

Das Basissystem wird durch die Gruppe base komplett installiert.

pacstrap /mnt base base-devel
  • base: Pakete aus dem [core] Repository für ein minimales System.
  • base-devel: Extra tools aus [core], wie z.B. make und automake. Für Anfänger zu empfehlen, da es nötig ist, um zusätzliche Software aus dem AUR zu installieren.

fstab erzeugen

fstab ist eine Datei in der die Laufwerke festgelegt werden. Zur Erzeugung einer fstab mit Devicenamen:

genfstab -p /mnt >> /mnt/etc/fstab

Zur Erzeugung einer fstab mit Labelbezeichnung hierbei müssen zuvor die Partitionen mit Label gekennzeichnet sein wie es zuvor beschrieben war:

genfstab -Lp /mnt >> /mnt/etc/fstab

Die fstab Datei wird mit allen eingebundenen Laufwerken erzeugt. Zur Kontrolle kann man die Datei noch einmal ansehen.

nano /mnt/etc/fstab

es sollte dann so aussehen:

LABEL=arch	/	ext4	rw,relatime,data=ordered	0	1
LABEL=swap	none	swap	defaults	0	0

Das Installationsmedium verlassen und betreten des neu installierten Arch-Linux

arch-chroot /mnt

Von jetzt an kann das Zielsystem weiter konfiguriert werden:

Systemkonfiguration

/etc/....

Im Folgenden wird die frische Installation konfiguriert. Systemd, das bevorzugte Initsystem bei Arch Linux, greift dabei auf einzelne Klartextdateien zurück. Im Folgenden wird von einer deutschen Standardinstallation ausgegangen.

/etc/hostname

Den Rechnernamen festlegen im Beispiel myhost:

echo myhost > /etc/hostname

/etc/locale.conf

Die Spracheinstellung (Locale) festlegen:

echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf
echo LC_COLLATE=C >> /etc/locale.conf

/etc/vconsole.conf

Die Tastaturbelegung festlegen:

echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf

/etc/localtime

Die Zeitzone durch einen symbolischen Link festlegen:

ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime

/etc/hosts

Konfiguration von /etc/hosts

Der Rechnername muß auch hier eingetragen werden:

nano /etc/hosts
#<ip-address>	<hostname.domain.org>	<hostname>
127.0.0.1	localhost.localdomain	localhost myhost
::1		localhost.localdomain	localhost myhost

/etc/resolv.conf

Konfiguration von /etc/resolv.conf

Diese Datei muß nur verändert werden, wenn das Netzwerk über statische Adressensvergabe eingestellt wird:

nano /etc/resolv.conf
nameserver DNS-Server des Providers

/etc/locale.gen

Konfiguration von /etc/locale.gen

nano /etc/locale.gen

Suchen und das # am anfang folgender Zeilen entfernen:

#de_DE.UTF-8 UTF-8
#de_DE ISO-8859-1
#de_DE@euro ISO-8859-15

Hinweis: Suchen im Editor nano: <STRG>+<W>SUCHBEGRIFF<ENTER> Weitersuchen mit gleichem Suchbegriff erneut <STRG>+<W><ENTER>

Anschließend ausführen:

locale-gen

Module zusätzlich laden

In der Datei /etc/modules-load.d/meinemodule.conf werden Kernel-Module angegeben, welche zusätzlich geladen werden müssen. Pro Zeile nur ein Kernel-Modul eintragen:

nano /etc/modules-load.d/meinemodule.conf
modul_1
modul_2

/etc/pacman.conf

Konfiguration /etc/pacman.conf

Dort wird im Normallfall nichts geändert. Für den Fall das Du die 64bit-Variante gewählt hast, und du weißt das du 32bit-Bibliotheken brauchst, so ist das [multilib]-Repository zu aktivieren. Entferne dazu die Kommentarzeichen in den Zeilen:

[multilib]
SigLevel = PackageRequired TrustedOnly
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist

Dieses Repository kann aber noch nicht verwendet werden, bei Verwendung wird man höchstwahrscheinlich eine Fehlermeldung über die nicht Vorhande Datenbankdatei des [multilib] repositories erhalten.

Um die Pacman Repository Datenbanken neu zu laden, anschließend folgenden Befehl eintippen

pacman -Sy

/etc/pacman.d/mirrorlist

Konfiguration /etc/pacman.d/mirrorlist

Bitte bei einigen Zeilen von Server in deiner Nähe, die # am Anfang der Zeile vor dem Server = entfernen. (Das dürften meist die Einträge im Abschnitt ## Germany sein).

Linux Kernel erzeugen

mkinitcpio -p linux

Root Password

Setzen des Root-Passworts. Man vergewissere sich, dass man es nicht vergißt.

passwd
Enter new UNIX password: geheim
Retype new UNIX password: geheim

Installation des syslinux Bootloader

Falls als Bootloader der Syslinux Bootloader benutzt werden soll so kann der jetzt installiert werden.
Falls der Grub Bootloader benutzt werden soll so wird die Installation im nächsten Abschnitt beschrieben.
Bei einer GPT-Partitionstabelle muß das Paket gptfdisk zusätzlich installiert werden.

pacman -S gptfdisk
pacman -S syslinux

Mit einem Editor (nano) die Konfigurationsdatei anpassen:

nano /boot/syslinux/syslinux.cfg

Die Zeilen APPEND root=/dev/sda3 ro ändern in

APPEND root=/dev/sda1 ro

oder wenn man lieber die Partitionsbezeichnung arch möchte:

APPEND root=LABEL=arch ro

Anschließend syslinux auf den Bootsektor installieren

syslinux-install_update -iam
Manuelle Installation von syslinux

Falls nicht alles so reibungslos abläuft wie du gedacht hast, kannst du noch Syslinux Manuell installieren. Mounte /dev/sda1 auf deinen Quellverzeichnis z.b mit /boot mit folgenden Befehl syslinux installieren

mkdir /boot/syslinux
extlinux --install /boot/syslinux

Installation des GRUB Bootloaders

Falls wie oben beschrieben noch kein syslinux Bootloader installiert wurde kann jetzt der Grub Bootloader installiert werden. Zur Beachtung, falls eine GPT-Partitionstabelle benutzt wird benötigt Grub eine Bios Grub Partition. Eine genaue Beschreibung ist unter gpt:

pacman -S grub-bios
grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Installieren in den Bootsektor der Festplatte:

grub-install /dev/sda

Zum Schluß das installierte Arch-Linux verlassen und wieder in das Installationsmedium zurückkehren:

exit
umount /dev/sda1

Arch Linux neu booten

reboot

Hinweis: Man sollte im BIOS die Startreihenfolge zurückstellen z.B. Starten von Festplatte vor CD-Rom oder USB-Stick.

Wenn alles einwandfrei verlaufen ist, wird das Arch Linux-System nun starten und mit einer Login-Eingabe enden.

myhost login: root
password: geheim
[root@myhost ~]# _

Herzlichen Glückwunsch und Willkommen zu Deinem Arch Linux-Basissystem.

Regelmäßiges Aktualisieren

Arch Linux gehört zu den Distributionen, welche sehr schnell aktuelle Softwarepakete zur Verfügung stellt. Darum sollte man ein installiertes Arch Linux mittels pacman aktualisieren und sich angewöhnen, dies regelmäßig zu tun. Es ist sehr hilfreich vorher auf Arch Linux - Aktuelle Neuigkeiten nachzusehen, ob sich etwas Wichtiges am Gesamtsystem oder einzelnen Komponenten geändert hat. Es werden erforderliche Lösungsvorschläge und Anleitungen beschrieben.

Der Paketmanager pacman

Pacman ist der package manager von Arch Linux. Pacman ist in C geschrieben, schnell, einfach und extrem mächtig. Er managed das gesamte Paketsystem und verwaltet die Installation, das Löschen, das Downgraden von Paketen uvm.; er ist auch zuständig für die Verwaltung selbst kompilierter Programme, das automatische Lösen von Paket-Abhängigkeiten, sowie das entfernte und lokale Suchen nach Paketen.

Konfiguration von pacman
  • /etc/pacman.conf

pacman wird über die Datei /etc/pacman.conf konfiguriert. Siehe weitere Infos unter pacman.

  • /etc/pacman.d/mirrolist

pacman benötigt die Datei /etc/pacman.d/mirrorlist, welche die Serveradressen für den Download der Pakete enthält. Siehe weitere Infos unter pacman.

Die Schönheit des Rolling Release

Arch Linux ist eine Rolling Release Distribution, was bedeutet, dass es im Vergleich zu anderen Linux-Distributionen keine Versionsnummern oder -namen gibt. Diese Form der Verwaltung verzichtet darauf, das ganze System neu installieren zu müssen, um es aktuell und damit auch sicher zu halten – man hat es nun selbst in der Hand, jederzeit upzudaten. Die Benutzung eines Rolling-Release setzt auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung voraus, so ist man z.B. gut damit beraten sich vor einer Systemaktualisierung über aktuelle Änderungen oder Schwierigkeiten die dabei auftreten könnten zu informieren. Aktuelle Informationen findet man hier, hier,hier und hier. Außerdem ist es empfehlenswert die Arch-Announce Mailingliste zu abonnieren um stets auf dem neuesten Wissenstand etwaige Änderungen betreffend zu sein.

Achtung bei Systemupdates mit neuem Kernel

Falls der Kernel einem größeren Update unterläuft, werden Module wie zum Beispiel nvidia und madwifi (wird später installiert, falls nötig) unbenutzbar, da die neuen upgedateten Paketversionen solcher Module gegen den neueren Kernel gebildet wurden, aber das System derzeit einen älteren verwendet. Ein Neustart wird nötig sein.

Ebenso könnte nach einer langen Pause ohne Updates bzw. beim Update eines frischen Systems der Fall eintreten, dass gleichzeitig mit dem neuen Kernel andere Programmpakete oder neue Versionen von bereits vorhandenen mitinstalliert werden, die wichtige Neuerungen beinhalten, auf die der neue Kernel angewiesen ist. Dann ist es wahrscheinlich, dass der Kernel zwar aktualisiert wird, aber mkinitcpio Fehler beim Durchlaufen der Hooks meldet (wie etwa fehlende Udev-Rules beim Hook "filesystems"). Das würde dazu führen, dass das System dann nicht mehr bootet – und etwa von einem anderen Linux-System oder der Live-CD repariert werden muss! Dann genügt es direkt nach dem großen Update das Dateisystem zu aktualisieren und den Kernel nochmal neu zu generieren:

updatedb
mkinitcpio -p linux

Einen Benutzer hinzufügen und Gruppen wählen

Die täglichen Arbeiten sollten nicht mit dem root-Account gemacht werden. Es ist mehr als nur schlechte Handhabung; es ist gefährlich. Root ist für administrative Aufgaben. Deshalb wird nun ein normaler Benutzer hinzugefügt:

In diesem Beispiel heißt der Benutzer duda

adduser 
Login name for new user []: duda

Intern hat jeder Benutzer sowas wie eine ID Nummer. Hier im Normalfall mit ↵ weiter.

User ID ('UID') [ defaults to next available ]: ↵ 

Es gibt die Gruppe users die für alle Benutzer gelten kann. Im Normallfall ↵ .

Initialgroup [ users ]: ↵ 

Weitere Gruppen zu den Benutzer hinzufügen:

Die meisten Gruppen sind noch aus historischen Gründen vorhanden. Die Funktion der Gruppen ist mitlerweile durch andere Werkzeuge abgelöst.

Im Normalfall braucht man keine Gruppen zu den Benutzern hinzuzufügen. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Paket dbus installiert ist und der Service gestartet ist. Zur Beachtung, wenn ein bestimmtes Paket installiert wird und eine Gruppe zu den Benutzer hinzugefügt werden muss, dann wird das angezeigt. Nähere Beschreibung zu Benutzern und Gruppen: Benutzer_und_Gruppen

Additional groups (comma seperated) []: ↵ 

Das Heimatverzeichnis des Benutzers wird angelegt:

Home directory [ /home/duda ] ↵ 
Shell [ /bin/bash ] ↵ 

Wie lange darf der Benutzer das System benutzen? Für immer und ewig ↵

Expiry date (YYYY-MM-DD) []: ↵ 

Eine kurze Zusammenstellung wird angezeigt falls etwas nicht richtig ist, dann mit Strg + c drücken um abzubrechen. Wenn alles richtig ist, dann mit ↵ weiter.

Man kann jetzt, wenn man will, weitere Angaben machen bis zum Passwort.

Ein Passwort für den Benutzer eingeben.

Geben Sie ein neues UNIX-Passwort ein: geheim

Das Benutzerkonto für den Benutzer duda ist jetzt erstellt. Falls das Benutzerkonto wieder entfernt werden soll, so kann das mit

userdel -r duda

gemacht werden.

Ein weiteres wichtiges Werkzeug könnte noch installiert werden, um ein Kommando mit Rootrechten auszuführen zu können.

pacman -S sudo

Damit der Benutzer das auch durchführen darf, muss eine Konfiguration verändert werden. Eingabe von:

EDITOR=nano visudo

Suchen der folgenden Zeile (steht unterhalb von "## Uncomment to allow members of group wheel to execute any command"):

 #%wheel ALL=(ALL) ALL

und entfernen des Kommentatorzeichens und das Leerzeichens.

%wheel ALL=(ALL) ALL

Den Benutzer zu der Gruppe wheel hinzufügen

gpasswd -a duda wheel

Weitere notwendige Dienste

Jetzt, d.h. bevor wir uns der grafischen Oberfläche und/oder Multimedia zuwenden, ist ein guter Zeitpunkt, ein paar zusätzliche Dienste zu installieren.

pacman -S acpid ntp dbus avahi cups

Diese Dienste müssen natürlich auch jeweils explizit gestartet werden. Um dies automatisch beim Booten zu tun, muss systemd dazu angewiesen werden. Dies gescheiht durch:

systemctl enable <Dienstname> 

Also für diese Beispiele:

systemctl enable acpid.service
systemctl enable ntpd.service
systemctl enable avahi-daemon.service
systemctl enable cups.service

dbus.service muß bzw. kann hier deshalb nicht vom Anwender enabled werden, da selbiger (aufgrund von systemd, welches dbus quasi zwingend benötigt) automatisch bei seiner Installation aktiviert wird.

Automatische Zeiteinstellung

Wer die Zeit automatisch korrigieren lassen will, kann das mit ntp machen. Installieren des Pakets ntp

pacman -S ntp

Ändern der Konfigurationsdatei z.B. für einen deutschen Zeitserver von dem die genaue Uhrzeit kommt.

nano /etc/ntp.conf
server de.pool.ntp.org

Für die erste Zeitkorrektur gibt man ein:

ntpd -gq

Die Zeit wird nach wenigen Sekunden korrekt sein.
Anschließend die Hardwareuhr oder auch RTC oder Cmosuhr auf der Hauptplatine korregieren.

hwclock -w

Wenn man will, dass der Zeitserver jedes Mal beim Einschalten die Zeit korrigieren soll, so kann der Service automatisch gestartet werden (Siehe Dienste im Abschnitt darüber).

Man muss unterscheiden zwischen einer sogenannten Systemzeit und einer Hardwareuhr auf der Hauptplatine des Rechners. Die Hardwareuhr ist die Cmosuhr oder auch RTC genannt. Die Systemzeit ist die Zeit die der Linuxkernel gerade hat. (Nur so grob). Beim Einschalten übernimmt Linux (Systemzeit) die Hardwareuhrzeit. Beim Runterfahren wird die Systemzeit nicht an die Hardwareuhr wieder übergeben. Zur Beachtung, werden mehrere Betriebssysteme benutzt sollte nur ein Betriebssystem die Hardwareuhr korrigieren.

Falls die Uhrzeit aus irgendwelchen Gründen nicht stimmen sollte, so löscht man die Datei /etc/adjtime und führe noch einmal ntpd -gq und hwclock -w aus.

Mehr dazu hier NTP

Teil 2: Installation von X und Konfiguration von ALSA

Installation und Konfiguration von X

Das X Window System (gemeinhin X11, oder einfach nur X) ist ein Netzwerk- und Anzeigeprotokoll, das das Darstellen von Fenstern auf Bildschirmen erlaubt. Es liefert das Standardwerkzeug, um graphische Benutzeroberflächen (graphical user interfaces oder GUIs) auf Unix-ähnlichen Betriebssystemen zu bilden.

X bietet den grundlegenden Rahmen, oder die Grundfunktion, GUI Umgebungen zu bilden: zeichnen und bewegen von Fenstern auf dem Bildschirm sowie Interaktion mit einer Maus und/oder einer Tastatur. X ordnet nicht das Nutzer-Interface - individuelle Client-Programme bewerkstelligen dies. Nun werden wir mit Hilfe von pacman die Basis-Pakete von Xorg installieren. Dies ist der erste Schritt, eine GUI zu bilden.

Wie man den installiert ist genau hier beschrieben:

pacman -S xorg-server xorg-xinit xorg-utils xorg-server-utils

Jetzt sind die Basispakete installiert, die für die Benutzung des X Servers gebraucht werden. Man sollte zunächst den Treiber der Graphikkarte hinzufügen (z.B. xf86-video-<name>).

Was für einen Treiber man braucht bekommt man am einfachsten wie folgt heraus:

lspci |grep VGA
01:00.0 VGA compatible controller: nVidia Corporation G86 [GeForce 8500 GT] (rev a1)

In diesem Beispiel ist das eine nvidia Grafikkarte. Der freie Grafiktreiber dafür nennt sich "nouveau". Das Paket dazu xf86-video-nouveau.

Wenn man eine Liste aller open-source Videotreiber braucht, so kann man eingeben:

pacman -Ss xf86-video | less

Dies ist eine Liste von open source Treibern und ihren korrespondierenden Chipsets.

  • xf86-video-apm Alliance ProMotion Videotreiber
  • xf86-video-ark ark Videotreiber
  • xf86-video-ati ati Videotreiber
  • xf86-video-chips Chips and Technologies Videotreiber
  • xf86-video-cirrus Cirrus Logic Videotreiber
  • xf86-video-dummy dummy Videotreiber
  • xf86-video-fbdev framebuffer Videotreiber
  • xf86-video-glint GLINT/Permedia Videotreiber
  • xf86-video-i128 Intel i128 Videotreiber
  • xf86-video-i740 Intel i740 Videotreiber
  • xf86-video-intel Intel i810/i830/i915/945G/G965+ HDGraphics HDGraphics2 Videotreiber
  • xf86-video-imstt Integrated Micro Solutions Twin Turbo Videotreiber
  • xf86-video-mga mga Videotreiber (Matrox Graphikadapter)
  • xf86-video-neomagic neomagic Videotreiber
  • xf86-video-nv nvidia nv Videotreiber
  • xf86-video-nouveau Nvidia Open Source Treiber genaueres hier: nvidia
  • xf86-video-rendition Rendition Videotreiber
  • xf86-video-s3 S3 Videotreiber
  • xf86-video-s3virge S3 Virge Videotreiber
  • xf86-video-savage savage Videotreiber
  • xf86-video-siliconmotion siliconmotion Videotreiber
  • xf86-video-sis SiS Videotreiber
  • xf86-video-sisusb SiS USB Videotreiber
  • xf86-video-tdfx tdfx Videotreiber
  • xf86-video-trident Trident Videotreiber
  • xf86-video-tseng tseng Videotreiber
  • xf86-video-unichrome unichrome Videotreiber
  • xf86-video-v4l v4l Videotreiber
  • xf86-video-vesa vesa Videotreiber
  • xf86-video-vga VGA 16 color Videotreiber
  • xf86-video-via via Videotreiber
  • xf86-video-vmware vmware Videotreiber
  • xf86-video-voodoo voodoo Videotreiber
  • virtualbox-guest-utils Virtualbox Videotreiber

Zur Beachtung, der vesa Treiber ist der Allgemeinste sollte mit fast jedem modernem Chipset funktionieren. Falls man keinen passenden Treiber für den Videochipset finden kann, sollte vesa funktionieren.

Falls man eine nVIDIA oder ATI Videoadapter hat, so könnte man wünschen, die proprietären nVIDIA oder ATI Treiber zu installieren. Die Installation proprietärer Videotreiber wird unter Nvidia und unter ATI beschrieben.

Installieren des passenden Videotreibers z.B.:

pacman -S xf86-video-intel
  • Falls man immer noch nicht weiß, welcher Videotreiber zu installieren ist, so kann man die gesamte Videotreiber-Pakete-Gruppe installieren, Xorg sucht sich den dann selber raus.
pacman -S xorg-video-drivers

Deutsche Tastaturbelegung einstellen

Eine Datei erzeugen /etc/X11/xorg.conf.d/20-keyboard.conf und folgendes hinzufügen:

Section "InputClass"
      Identifier "keyboard"
      MatchIsKeyboard "yes"
      Option "XkbLayout" "de"
      Option "XkbVariant" "nodeadkeys"
EndSection

Man kann eine bessere Schrift installieren.

pacman -S ttf-dejavu

Empfehlenswert ist der Artikel über Schriftarten.

~/.xinitrc

Falls man keine ~/.xinitrc hat, so kann man eine erstellen, oder die Beispieldatei aus /etc/skel/ in das Home-Verzeichnis kopieren:

cp /etc/skel/.xinitrc /home/duda/
  • ANMERKUNG: Wenn die Datei ~/.xinitrc fehlt, wird automatisch auf /etc/X11/xinit/xinitrc zurückgegriffen. Diese Datei nutzt standardmäßig TWM und Xterm.

Bearbeiten der Datei /home/Benutzername/.xinitrc als normaler Nutzer, um zu bestimmen, welches X-Server-Ereignis durch den 'startx'-Befehl aufgerufen werden soll.

nano ~/.xinitrc

Es könnte dann so aussehen, hier zum Beispiel start des xfce Desktops:

#!/bin/sh
#
# ~/.xinitrc
#
# Executed by startx (run your window manager from here)
#
# Für Xserver alleine:
# exec xterm
# Für Gnome:
# exec ck-launch-session gnome-session
# Für KDE:
# exec startkde
# Für xfce:
exec ck-launch-session dbus-launch --exit-with-session startxfce4
# Für LXDE:
# exec startlxde
# und Andere:
# exec icewm
# exec blackbox
# exec fluxbox

Sicherstellen, dass nur eine exec-Zeile in Deiner ~/.xinitrc auskommentiert ist!

Falls man den xserver mal testen möchte so kann man folgende Pakete installieren:

pacman -S xorg-twm xorg-xclock xterm

Da man noch als root angemeldet ist, muß man sich erst abmelden.

logout 

Ein neues login wird angezeigt. Man kann sich jetzt als Benutzer anmelden.

myhost login : duda

xserver starten mit:

startx

Jetzt wird ein sehr spartanisches grafisches Bild angezeigt mit einer Uhr und einem Terminal.

  • Eine detailierte Anleitung zum Xorg Server findet ihr auch hier: Xorg.

Weil ein Rechner nur sehr selten ohne eine grafische Benutzeroberfläche benutzt wird, sollte an dieser Stelle ein grafisches Desktop (kde, gnome, xfce) oder ein Windowmanager installiert werden. Zu den verschiedenen Desktop und Windowmanagern gibt es weitere detailierte wiki Einträge.

Installation und Konfiguration von ALSA

Konfiguration der Audiokarte mit Alsamixer

Die Advanced Linux Sound Architecture (ALSA) ist eine Komponente im Linux Kernel. Neben der Bereitstellung von Soundtreibern bündelt ALSA auch eine "user space library" für Programmierer die auf eine höherliegende API zugreifen möchten und nicht direkt auf die Befehle des Kernels zugreifen möchten. Das alsa-utils Paket enthält alsamixer, welche die Einstellungen deiner Soundkarte über die Konsole zulassen. (Möglicherweise wirst du später alsamixer von deiner grafischen Umgebung ausführen.)

Die Installation von Alsa ist wie folgt:

pacman -S alsa-utils

Der Benutzer duda muß in der Gruppe audio sein.

gpasswd -a duda audio

Um die Regler zu verändern kann man alsamixer aufrufen.

alsamixer

Eine detailierte Installationsanleitung findet man hier:

CPU Frequenz Skalierung

Moderne Prozessoren können ihre Frequenz und Spannung reduzieren, um Hitze und Stromverbrauch zu reduzieren. Weniger Hitze führt zu einem leiserem System. Bei Laptops und Netbooks zu längeren Akkulaufzeiten.

Im Normalfall wird das entsprechende Modul automatisch geladen. Die CPU wird nach Bedarf schneller getaktet. Man kann überprüfen mit welcher Frequenz die CPU arbeitet:

grep MHz /proc/cpuinfo

Die Ausgabe für eine 2 Kern CPU die mit 2Ghz läuft sieht so aus:

cpu MHz   : 1998.000
cpu MHz   : 1998.000

Falls die CPU nicht zufriedenstellend läuft so kann geprüft werden ob die entsprechenden Module geladen sind
Für Intel CPUs:

lsmod | grep acpi
acpi_cpufreq

Für AMD CPUs:

lsmod | grep power
powernow-k8

Wenn das entsprechende Modul nicht geladen ist so kann das nachgeholt werden:
Bei Intel CPUs

modprobe acpi-cpufreq

oder bei AMD CPUs

modprobe powernow-k8

Damit das beim nächsten Neustart wieder funktioniert kann ein Eintrag in der Datei /etc/modules-load.d/moduleladen.conf hinzugefügt werden:

acpi-cpufreq

bzw.

powernow-k8

Weitere Verbesserungen für Notebooks

ACPI-Support wird gebraucht, falls man einige spezielle Funktionen eines Notebooks nutzen möchte (z.B. Schlafen; Schlafen, wenn der Deckel geschlossen wird; spezielle Tasten...). Installieren von acpid:

pacman -S acpid

aktivieren des Service

sudo systemctl enable acpid.service

und starten

sudo systemctl start acpid.service

Sehr sinnvoll ist es auch die Laptop Mode Tools zu installieren.

pacman -S laptop-mode-tools

und konfigurieren über die gut kommentierte

/etc/laptop-mode/laptop-mode.conf

Mehr spezifische Information über Arch Linux auf verschiedenen Laptops kann hier gefunden werden: Hardware Kompatiblitätsliste Laptops

Runterfahren mittels des Powerknopfes

Falls der Rechner nicht runterfährt wenn der Powerknopf betätigt wird siehe: Rechner per Power Knopf runterfahren

PC-Lautsprecher abstellen

Wenn man den internen Lautsprecher des Computers abstellen möchte, blacklistet man das Kernelmodul:

Folgende Zeile in die /etc/modprobe.d/modprobe.conf eintragen:

blacklist pcspkr

Das Treibermodul für den PC-Lautsprecher wird dann nicht mehr geladen. Und es ist still.

Nützliche Anwendungen

Diese Sektion wird niemals vollständig sein. Sie zeigt nur ein paar der Anwendungen, die man im Alltag braucht.

Internet

Den beliebten Firefox-Browser kann man über Pacman installieren:

pacman -S firefox firefox-i18n-de

Zusätzlich 'flashplugin' und 'icedtea-web-java7':

pacman -S flashplugin icedtea-web-java7

Thunderbird ist nützlich, um E-Mails zu verwalten. Wenn man GNOME benutzt, könnte noch Epiphany und Evolution interessant sein. Für KDE-Nutzer wäre Kmail die erste Wahl. Wenn man etwas völlig anderes möchte, kann man noch Opera verwenden. Wenn man rein auf der Kommandozeile arbeitet, gibt es immer noch text-basierte Browser wie ELinks, Links und Lynx, oder Mutt für E-Mails. Pidgin (früher als Gaim bekannt), Empathy und Kopete sind gute Instant Messengers für GNOME bzw. KDE. PSI und Gajim reichen völlig, wenn nur Jabber oder Google Talk benutzt wird.

Office

  • LibreOffice bekannt aus Openoffice ist eine komplette Office-Suite (vergleichbar mit Microsoft Office).
  • Abiword ist ein Textverarbeitungsprogramm und Gnumeric bietet eine Excelalternative für den GNOME-Desktop.
  • Calligra Suite ist eine komplette Office-Suite für den KDE-Desktop.
  • GIMP ist ein pixelbasierts Grafikprogramm (ähnlich wie Adobe Photoshop).
  • Inkscape dagegen ist ein vektorbasiertes Grafikprogramm (ähnlich Adobe Illustrator).
  • LaTeX Selbstverständlich bringt Arch Linux Latex als TeX-Distribution mit.

Video Player

  • VLC
pacman -S vlc
  • Mplayer
pacman -S mplayer

Für GNOME

  • Totem

Totem ist der offizielle Mediaplayer des GNOME-Projekts und basiert auf xine-lib oder GStreamer (gstreamer wird unter Arch-Linux standardmäßig mit dem totem-Paket installiert). Totem beherrscht den Umgang mit Playlists, einen Full-Screen-Modus, Lautstärkenregler und unterstütz die Bedienung des Player via Tastatur. Außerdem bringt er folgende Funktionalitäten mit:

  • Video thumbnails für den Dateimanager
  • Nautilus Eigenschaften-Tab
  • Epihpany / Mozilla (Firefox) plugin um Videos direkt im Browser wiederzugeben
  • Webcam Utility (in Entwicklung)

Um es zu installieren:

pacman -S totem

Um das Totem Webrowser Plugin zu installieren:

pacman -S totem-plugin

Für KDE

  • Kaffeine

Kaffeine ist eine gute Wahl für KDE-Nutzer. Installiere es mit folgendem Befehl:

pacman -S kaffeine

Audio Player

Für Gnome und Xfce

  • Exaile

Exaile ist ein Music Player, der in Python geschrieben ist, welches das GTK+ Toolkit benutzt.

  • Rhythmbox

Rhythmbox ist eine integrierte Musikmanagement-Anwendung, die ursprünglich von Apple's iTunes inspiriert wurde. Es ist freie Software, die gemacht ist, gut unter dem GNOME Desktop zu funktionieren und auf dem mächtigen GStreamer Media Framework basiert.

Rhythmbox hat eine Vielzahl Fähigkeiten, darunter:

  • Einfach zu benutzender Musik Browser
  • Suchen und Sortieren
  • Umfangreiche Audioformat- Unterstützung durch GStreamer
  • Internet Radio Unterstützung
  • Playlists

Installation von Rhythmbox:

pacman -S rhythmbox

Weitere gute Audioplayer sind: Banshee, Quodlibet und Listen. Besuche Gnomefiles für einen Vergleich.

Für KDE

  • Amarok

Amarok ist einer der besten Audio Player und Musik Library Systeme, die für KDE verfügbar sind. Für die Installation einfach folgendes eingeben:

pacman -S amarok

Für die Konsole

Moc ist ein ncurses-basierender Audio-Player für die Konsole; eine weitere gute Wahl ist mpd.

Eine weitere exzellente Wahl ist cmus.

CDs, DVDs oder Blu-ray Discs beschreiben („brennen“)

  • Brasero

Brasero ist eine Anwendung für den GNOME Desktop. Sie ist entworfen, um möglichst einfach zu sein und hat einige besondere Eigenschaften, welche den Benutzern das Erstellen Ihrer Disks einfach und schnell ermöglicht.

Installation:

pacman -S brasero
  • K3b

K3b (von KDE Burn Baby Burn) ist eine freie Anwendung für GNU/Linux und andere Unix-ähnliche Betriebssysteme und ist für KDE designed. Wie es bei den meisten KDE Anwendungen der Fall ist, ist K3b in der C++ Programmiersprache geschrieben und benutzt das QT Toolkit. Die eigentliche Diskaufnahme in K3b wird von den Kommandozeilen Programmen cdrecord oder wodim, cdrdao und growisofs gemacht.

K3b wurde als LinuxQuestions.org's Multimedia Utility of the Year (2006) von der Mehrheit (70%) der Wähler gewählt.

Installation:

pacman -S k3b

TV-Karten und -Sticks

Mit Arch-Linux TV zu sehen, ist nicht schwieriger als mit anderen Distributionen. Vielmehr ist die Hardwareunterstützung durch den aktuelleren Kernel tendenziell besser ausgebaut.

Zuerst sollte man überprüfen, ob der Digitalreceiver generell unter Linux funktioniert. Hier hilft zumeist eine Google-Suche, die entsprechende Amazon-Seite oder einer der folgenden Links:

Wird das Modell out-of-the-box unterstützt, so kann direkt mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden. Andernfalls müssen zuerst entsprechende Module installiert werden.

Treiberinstallation

In den meisten Fällen wird man die bttv-Treiber (andere Treiber existieren, wie V4L) zusammen mit den I2C-Modulen benutzen müssen. Die Konfiguration dieser ist die schwerste Aufgabe. Wenn man Glück hat, wird ein

modprobe bttv

die Karte automatisch erkennen (checke dmesg für Details).

In diesem Fall kann der nächste Schritt befolgt werden.

Wenn die Autoerkennung jedoch funktioniert hat, kann man die Datei CARDIST anschauen, welche im Tarball von bttv enthalten ist, um die richtigen Parameter für die Karte zu finden. Eine PV951 ohne Radiounterstützung würde diese Zeile brauchen:

modprobe bttv card=42 radio=0

Einige Karten brauchen auch folgende Zeile, um Ton zu erzeugen:

modprobe tvaudio

Dies unterscheidet sich jedoch von Karte zu Karte. Man kann es einfach ausprobieren. Einige andere Karten benötigen folgende Zeile:

modprobe tuner

Funktioniert die Karte noch nicht, hilft wahrscheinlich eine Suche bei Google oder eine Anfrage im Forum am besten.

TV-Viewer installieren

Ist die Karte richtig eingerichtet, muss nur noch entsprechende Software installiert werden. Dafür gibt es drei Möglichkeiten. Erstens die KDE-Anwendung Kaffeine, welche viele Funktionen unterstützt und (zumeist) reibungsfrei funktioniert. Es kann installiert werden mit

 pacman -S kaffeine

Zweitens bietet sich die GTK-Anwendung Me-TV an. Sie hat weniger Funktionen, und wird u.U. nicht mehr weiterentwickelt. Sie funktioniert aber ebenfalls zuverlässig, ist sie erst einmal eingerichtet.

Die dritte Möglichkeit ist, keine spezifische Viewersoftware zu nutzen. So kann man z.B. xawtv installieren.

pacman -S xawtv 

Für die Enrichtung lese man am besten die entsprechende Manpage.

Digitale Kameras

Die meisten neueren Digitalkameras werden als USB-Massenspeichergeräte unterstützt, was bedeutet, dass man sie einfach einstecken und die Bilder kopieren kann. Ältere Kameras könnten das PTP (Picture Transfer Protocol) benutzen, welches einen "speziellen Treiber" benötigt. gPhoto2 liefert diesen Treiber und erlaubt einen Shell-basierenden Transfer der Bilder; digikam (für KDE) und gthumb (für GNOME) benutzen diesen Treiber und bieten eine schöne GUI.

USB Memory Sticks / Festplatten

USB Datenspeicher und Festplatten werden Dank des USB mass storage device Treibers 'out of the box' unterstützt und werden als neue SCSI Apparat (/dev/sdX) erscheinen. Wenn man KDE oder GNOME benutzt, sollte man dbus verwenden und den Service aktivieren, worauf die Apparate automatisch gemountet werden. Falls man eine andere Desktop Umgebung verwendet, könnte auch ivman interessant sein.

Arch Build System

Eine besonders zu erwähnende Einrichtung bei Arch Linux ist das Arch Build System kurz ABS. Hiermit können auf einfache Art Pakete selbst konfiguriert und erstellt werden. Diese werden dann mit pacman dem Paketmanager installiert. Eine detailierte Beschreibung ist unter Arch Build System

Weitere Informationen

Für weitere Information und Support kann man zur englischen Homepage oder zur deutschen Homepage gehen, das Wiki durchsuchen, das Forum besuchen, für häufig gestellte Fragen FAQ, und zum IRC Channel gehen und die Mailing lists anschauen.

Wohin von hier aus? Man könnte daran interessiert sein:

ArchLinux User-Community Repository

Get All Mouse Buttons Working

Pacman beschleunigen

Eigenen Kernel erstellen

Pm-utils

Cpufrequtils

Eye Candy alles zum nochschöner machen