Anleitung für Einsteiger: Unterschied zwischen den Versionen

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==Vorwort==
=Vorbereitung=
===Willkommen bei Arch!===
===Willkommen bei Arch!===
Dieses Dokument soll dich durch den Installationsprozess und die Konfiguration von Arch-Linux führen. Es richtet sich in erster Linie an neue Arch-Linux-Nutzer und stellt gleichzeitig eine gute Informationsquelle für bestehende Anwender dar. Obwohl man mit dieser Anleitung ein nahezu vollständig konfiguriertes Arch-Linux-System mit grafischer Benutzeroberfläche und gängigen Anwendungen erhält, können hier niemals alle Möglichkeiten aufgezeigt werden. Diese Dokumentation beschränkt sich daher auf die wichtigsten Schritte der Grundinstallation, von denen sich das System weiter ausbauen lässt.<br>
Dieses Anleitung führt Schritt für Schritt durch den Installationsprozess und die Grundkonfiguration von Arch Linux. Es richtet sich in erster Linie an neue Arch Linux Nutzer.<br>
Dieser Artikel ist in Teile gegliedert:
Zur Ergänzung stehen kurz gehaltene [https://wiki.archlinux.de/title/Kategorie:Arch_Linux_Installations_Spickzettel Spickzettel] bereit. Diese lassen sich auf nur wenige Seiten Papier ausdrucken. Wer bei der Arch Linux Installation lieber einen Spickzettel oder einen anderen Wiki-Artikel direkt aus der Konsole aufrufen möchte, kann dies mit dem textbasierten Browser Lynx tun, der auf der ARCH-ISO vorinstalliert ist.<br>


*[[Anleitung_für_Einsteiger#Teil_1:_Installation_des_Grundsystems | Teil 1: Installation des Grundsystems]]
Dem Anwender sollte bewusst sein, dass sich, im Gegensatz zu anderen Linux Distributionen, die Installation von Arch Linux deutlich unterscheidet: Das Arch Linux System wird im besonderen Maße vom Benutzer geformt. Die Installation liefert ein Grundsystem mit einer Kommandozeilen-Eingabe (bash-Konsole) und grundlegenden Systemprogrammen. Über die Kommandozeilen-Eingabe werden Pakete (Programme und Bibliotheken) mit dem Arch Linux eigenen Paketmanager [[pacman]] installiert und nach den Bedürfnissen des Benutzers eingerichtet. Dies erlaubt maximale Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Kontrolle der Systemressourcen. Dadurch, dass der Anwender an vielen Stellen Konfigurationsschritte durchführen muss, wird er mit dem System vertraut und wird es von Grund auf kennenlernen. Diese Vorgehensweise richtet sich einerseits an kompetente GNU/Linux Benutzer, sowie Anwender, die ihr System grundlegend erforschen wollen.


*[[Anleitung_für_Einsteiger#Teil_2:_Installation_der_grafischen_Benutzeroberfl.C3.A4che | Teil 2: Installation der grafischen Benutzeroberfläche]]
'''Die Entwicklungs-Prinzipien hinter Arch Linux liegen darin, die Dinge einfach zu halten.'''<br>
 
Bedenke, dass einfach in diesem Zusammenhang nicht benutzerfreundlich bedeutet, sondern eher ohne unnötige Zusätze, Änderungen oder Komplikationen. Kurz gesagt: ein eleganter, minimalistischer Ansatz. Siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip Das KISS-Prinzip]
Dem Anwender sollte bewusst sein, dass sich, im Gegensatz zu anderen Linux-Distributionen, die Installation von Arch-Linux deutlich unterscheidet: Das Arch-Linux-System wird im besonderen Maße ''vom Benutzer'' geformt. Die Installation liefert ein Grundsystem mit einer Kommandozeilen-Eingabe (bash-Konsole) und grundlegenden Systemprogrammen. Über die Kommandozeilen-Eingabe werden Pakete (Programme und Bibliotheken) mit dem Arch Linux eigenen Paketmanager [[pacman]] installiert und nach den Bedürfnissen des Benutzers eingerichtet. Dies erlaubt maximale Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Kontrolle der Systemressourcen. Dadurch, dass der Anwender an vielen Stellen Konfigurationsschritte durchführen muss, wird er mit dem System vertraut und wird es von Grund auf kennenlernen. Diese Vorgehensweise richtet sich einerseits an kompetente GNU/Linux Benutzer, sowie Anwender, die ihr System grundlegend erforschen wollen.
Die Grundprinzipien der Arch Linux Distribution werden im englischem Wiki im Artikel [https://wiki.archlinux.org/index.php/The_Arch_Way The Arch Way {{sprache|en}}] erklärt.
 
''Die Entwicklungs-Prinzipien hinter Arch-Linux liegen darin, die Dinge einfach zu halten.''  
 
Bedenke, dass 'einfach' in diesem Zusammenhang nicht 'benutzerfreundlich' bedeutet, sondern eher 'ohne unnötige Zusätze, Änderungen oder Komplikationen'. Kurz gesagt: ein eleganter, minimalistischer Ansatz. Siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip Das KISS-Prinzip]
Die Grundprinzipien der Arch Linux-Distribution werden im englischem Wiki im Artikel [https://wiki.archlinux.org/index.php/The_Arch_Way The Arch Way {{sprache|en}}] erklärt.
<br><br>
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Falls Du denkst, dass in der folgenden Anleitung etwas Wichtiges fehlt oder nicht funktioniert, schick mir eine Mitteilung an <freigeist [at] elfenbeinturm.cc>. Oder füge die Verbesserung, oder was auch immer Du anfangs gebraucht hast, ein (was die Hauptidee eines Wikis ist :)).
Falls Du denkst, dass in der folgenden Anleitung etwas Wichtiges fehlt oder nicht funktioniert, schicke mir bitte eine Mitteilung an <freigeist [at] elfenbeinturm.cc>,<br>
*''Bitte füge das 'Weshalb' und das 'Wie' ein. Die beste Dokumentation lehrt uns das Wie sowie das Warum!''
oder füge die Verbesserung hier ein, was ja die Hauptidee eines Wikis ist :).
 


===Hilfreiche Seiten===
===Hilfreiche Seiten===
* [[FAQ]] - Antworten zu häufig gestellten Fragen.
* [[FAQ]]
* [https://bbs.archlinux.de deutschsprachiges Forum]
* [https://bbs.archlinux.de Forum]{{Sprache|de}}
* [http://bbs.archlinux.org/ englisches Arch Linux-Forum]
* [http://www.archlinux.de/ Arch Linux]{{Sprache|de}}
* [https://wiki.archlinux.org/index.php/Main_Page englische Arch Linux-Wiki]
* [http://bbs.archlinux.org/ Arch Linux-Forum]{{Sprache|en}}
* [http://www.archlinux.de/ deutsche Arch Linux Hauptseite]
* [https://wiki.archlinux.org/index.php/Main_Page Arch Linux-Wiki]{{Sprache|en}}


===Das neueste ISO-Abbild beziehen ===
===Das neueste ISO-Abbild beziehen ===
{{hinweis|Arch Linux kann auch von einem bereits installierten Arch Linux-System installiert werden. Hierzu werden die benötigten tools mittels {{ic|pacman -S arch-install-scripts}} installiert. Danach kann die Installation mit dem Kapitel [[Anleitung_für_Einsteiger#Partitionieren_des_Datenträgers | Partitionieren des Datenträgers]] fortgesetzt werden.}}
{{hinweis|Arch Linux kann auch von einem bereits installierten Arch Linux System installiert werden. Hierzu werden die benötigten tools mittels {{ic|pacman -S arch-install-scripts}} installiert. Danach kann die Installation mit dem Kapitel [[Anleitung_für_Einsteiger#Partitionieren_des_Datenträgers | Partitionieren des Datenträgers]] fortgesetzt werden.}}




Das neueste ISO-Abbild kann von [http://www.archlinux.org/download/ www.archlinux.org/download/] heruntergeladen werden.
Das neueste ISO-Abbild kann von [https://www.archlinux.de/download/ www.archlinux.de/download/] heruntergeladen werden.


Das ISO-Abbild beinhaltet nur die nötigen Programme, um ein minimales GNU/Linux Grundsystem zu installieren. ''Beachte, dass ein minimales Grundsystem keine grafische Oberfläche enthält.'' Der Rest des Arch-Linux-Systems - einschließlich grafischer Oberfläche - wird von der Kommandozeile aus eingerichtet. Dieser Prozess wird detailliert weiter unten besprochen.
Das ISO-Abbild beinhaltet nur die nötigen Programme, um ein minimales GNU/Linux Grundsystem zu installieren. ''Beachte, dass ein minimales Grundsystem keine grafische Oberfläche enthält.'' Der Rest des Arch Linux Systems - einschließlich grafischer Oberfläche - wird von der Kommandozeile aus eingerichtet. Dieser Prozess wird detailliert weiter unten besprochen.


====ISO-Abbild prüfen====
===ISO-Abbild prüfen===
Beim Download mittels Torrent oder Magnet Link wird die ISO-Datei automatisch nach dem Download auf Übereinstimmung mit dem Original überprüft.
Beim Download mittels Torrent oder Magnet Link wird die ISO-Datei automatisch nach dem Download auf Übereinstimmung mit dem Original überprüft.
Wird das ISO-Abbild per HTTPS heruntergeladen, sollte eine Prüfung mit der MD5- oder SHA1-Summe stattfinden.
Wird das ISO-Abbild per HTTPS heruntergeladen, sollte eine Prüfung mit der SHA1-Summe stattfinden.
Soll eine CD oder DVD erstellt werden, ist es besser die Prüfung auf Übereinstimmung erst nach dem Brennvorgang zu tätigen.
Soll eine CD oder DVD erstellt werden, ist es besser die Prüfung auf Übereinstimmung erst nach dem Brennvorgang zu tätigen.
md5sum archlinux-*-x86_64.iso
 
oder
  sha1sum archlinux-*-x86_64.iso
  sha1sum archlinux-*-x86_64.iso
( * ist mit dem Datum der Arch.iso Datei zu ersetzen.)<br>
( '''*''' ist mit dem Datum der Arch.iso Datei zu ersetzen.)<br>
Die so ermittelte Zeichenkette sollte mit den Angaben auf der Webseite übereinstimmen.
Die so ermittelte Zeichenkette sollte mit den Angaben auf der Webseite übereinstimmen.


====ISO-Abbild auf CD oder DVD brennen ====
===ISO-Abbild auf CD oder DVD brennen===
Generell ist es ratsam, mit einer Geschwindigkeit von maximal 12x zu brennen, um verlässliche CDs bzw. DVDs zu erhalten.
Generell ist es ratsam, mit einer Geschwindigkeit von maximal 12x zu brennen, um verlässliche CDs bzw. DVDs zu erhalten.
Von einem Linux System, kann dies mit Anwendungen wie k3b und Brasero oder per Kommandozeile durchgeführt werden:
Von einem Linux System, kann dies mit Anwendungen wie k3b und Brasero oder per Kommandozeile durchgeführt werden:
  wodim dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-*-x86_64.iso
  wodim dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-'''*'''-x86_64.iso
oder mit
oder mit
  cdrecord dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-*-x86_64.iso
  cdrecord dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-'''*'''-x86_64.iso
oder mit
oder mit
  cdrskin dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-*-x86_64.iso
  cdrskin dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-'''*'''-x86_64.iso
 
Nach dem Brennen sollte die MD5-Prüfsumme oder die SHA1-Prüfsumme der CD/DVD mit den Angaben auf [http://www.archlinux.org/download/ www.archlinux.org/download/] verglichen werden.
 
md5sum /dev/sr0
 
für MD5-Prüfsumme und


Nach dem Brennen sollte die SHA1-Prüfsumme der CD/DVD mit den Angaben auf [http://www.archlinux.de/download/ www.archlinux.de/download/] verglichen werden.
(Wobei der Pfad des Laufwerks (sr0) je nach Gerät abweichen kann.)
  sha1sum /dev/sr0
  sha1sum /dev/sr0
für SHA1-Prüfsumme, wobei der Pfad des Laufwerks (sr0) abweichen kann.
Stimmt eine der Prüfsummen mit der Angabe auf [http://www.archlinux.org/download/ www.archlinux.org/download/] überein, ist das gebrannte Medium fehlerfrei.
Wenn die CD mit Windows gebrannt werden soll, kann das mit dem kostenlosen Programmen CDBurnerXP oder cdrtfe durchgeführt werden.
Wenn die CD mit Windows gebrannt werden soll, kann das mit dem kostenlosen Programmen CDBurnerXP oder cdrtfe durchgeführt werden.


====ISO-Abbild auf USB-Stick übertragen====
===ISO-Abbild auf USB-Stick übertragen===
Der USB-Stick darf nicht gemountet sein darf.
Der USB-Stick darf nicht gemountet sein.
Zunächst sollte mit folgendem Befehl die Partitionsbezeichnung des USB-Stick ermittelt werden:
Zunächst sollte mit folgendem Befehl die Partitionsbezeichnung des USB-Stick ermittelt werden:
  # fdisk -l
  # fdisk -l
Danach kann die ISO-Datei auf den Stick übertragen werden.  
Danach kann die ISO-Datei auf den Stick übertragen werden.  
  # dd bs=4M if=/pfad/archlinux-*-x86_64.iso of=/dev/sdX status=progress oflag=sync
  # dd bs=4M if=/pfad/archlinux-'''*'''-x86_64.iso of=/dev/sdx status=progress oflag=sync
Dabei ist sdX der erkannte USB-Stick. (X ist durch den entsprechenden Buchstaben zu ersetzen.) Beachte: Alle Daten auf dem USB-Stick werden gelöscht!<br>
Dabei ist sdx der erkannte USB-Stick. (x ist durch den entsprechenden Buchstaben zu ersetzen.) Beachte: Alle Daten auf dem USB-Stick werden gelöscht!<br>


====USB-Stick mit ISO-Abbild auf Windows erstellen====
===USB-Stick mit ISO-Abbild auf Windows erstellen===
Umbenennen der Endung des Arch-ISO-Images von .iso nach .img .<br>
Umbenennen der Endung des Arch-ISO-Images von .iso nach .img .<br>
Herunterladen des Programms von http://sourceforge.net/projects/win32diskimager/ . Entpacken und starten.<br>
Herunterladen des Programms von http://sourceforge.net/projects/win32diskimager/ . Entpacken und starten.<br>
Auswählen des Arch .img Images und des USB-Sticks. Klicken auf write.<br>
Auswählen des Arch .img Images und des USB-Sticks. Klicken auf write.<br>
Ab jetzt kann vom USB-Stick neu gebootet und von dort aus Arch-Linux installiert werden.
Ab jetzt kann vom USB-Stick neu gebootet und von dort aus Arch-Linux installiert werden.
==Teil 1: Installation des Grundsystems==


===Die Hardware-Uhr auf UTC einstellen===
===Die Hardware-Uhr auf UTC einstellen===
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Um UTC zu erhalten, muss man von unserer aktuellen Lokalzeit in Deutschland im Winter 1h und im Sommer 2h abziehen.
Um UTC zu erhalten, muss man von unserer aktuellen Lokalzeit in Deutschland im Winter 1h und im Sommer 2h abziehen.


===Starten mit dem Arch Linux ISO===
=Starten mit dem Arch Linux ISO=
Es kann jetzt per CD oder USB-Stick gestartet werden. Es kann sein, dass die Startreihenfolge der Laufwerke des Computers im BIOS geändert oder eine Taste (normalerweise {{Taste|F11}} oder {{Taste|F12}}) während der BIOS-Phase gedrückt werden muss.
Falls die Boot-Reihenfolge der Laufwerke geändert werden muss um den PC mittels der Arch-Iso zu starten hilft es meist die {{Taste|F11}}- oder {{Taste|F12}}-Taste während der BIOS-Phase zu drücken bis ein Auswahlmenue erscheint oder direkt im Bios eine andere Reihenfolge einzustellen.
Es ist bei UEFI-Rechnern empfehlenswert, „Secure Boot“ im BIOS zu deaktivieren. Falls der PC später einmal mit „Secure Boot“ starten soll, so ist nach der Grundinstallation hier nachzuschlagen: [[UEFI_Installation#Secure_Boot]].


Arch Linux unterstützt standardmäßig nur 64-Bit-Rechner (x86_64). Ein 32-Bit-System (i686) kann nur über das Community-Projekt [[Arch Linux 32]] installiert werden. Wenn man nicht weiß, ob der Rechner bzw. der Prozessor 64-Bit-tauglich ist, so kann man unter „Hardware Information (HDT)“ &rarr; „Processor“ &rarr; „Main Processor“ die Information erhalten. &ndash;
===UEFI===
Bei UEFI-Rechnern ist es empfehlenswert, „Secure Boot“ im BIOS zu deaktivieren.
 
===32 oder 64bit===
Arch Linux unterstützt nur 64-Bit-Rechner (x86_64).<br>
Ein 32-Bit-System (i686) kann nur über das Community-Projekt [[Arch Linux 32]] installiert werden.<br>
Wenn man nicht weiß, ob der Rechner bzw. der Prozessor 64-Bit-tauglich ist, so kann man unter „Hardware Information (HDT)“ &rarr; „Processor“ &rarr; „Main Processor“ die Information erhalten. &ndash;
Wird dort „X86_64&nbsp;''Yes''“ angezeigt, ist der Rechner 64-Bit-tauglich. (Zurücknavigieren kann man mit den Cursor-Tasten.)
Wird dort „X86_64&nbsp;''Yes''“ angezeigt, ist der Rechner 64-Bit-tauglich. (Zurücknavigieren kann man mit den Cursor-Tasten.)


Es kann jetzt „Boot Arch-Linux x86_64“ ausgewählt werden.
===Optionsmenu der Arch Linux ISO===
 
Mit der Taste {{Taste|TAB}} können einige nützliche Startoptionen eingegeben werden:
Mit der Taste {{Taste|TAB}} können einige nützliche Startoptionen eingegeben werden:
* ''ide-legacy'' falls Probleme mit IDE-Laufwerken bestehen.
* ''ide-legacy'' falls Probleme mit IDE-Laufwerken bestehen.
Zeile 107: Zeile 93:
* ''Hardware-Informationen anzeigen lassen.
* ''Hardware-Informationen anzeigen lassen.
* ''Neu starten.
* ''Neu starten.
* ''Herunterfahren und ausschalten.
* ''Herunterfahren und ausschalten.<br><br>
'''Information:'''
Der Installationsprozess kann jederzeit abgebrochen werden mit den Befehlen:
reboot
oder:
poweroff
Der Befehl {{ic|reboot}} startet den Computer neu, {{ic|poweroff}} fährt ihn herunter. &ndash; Der Computer wird dabei also ''nicht'' einfach ausgeschaltet/„stromlos gemacht“, wie der Name des Befehls eventuell vermuten lässt.
====Ändern der 'Tastaturbelegung'====
{{Hinweis|Da zu diesem Zeitpunkt noch das US-englische Tastaturlayout eingestellt ist, muss man die Taste {{Taste|Z}} drücken, um das Zeichen '''y''' (Ypsilon) zu erhalten und {{Taste|ß}} für '''-''' (Minus).}}
 


Zum deutschsprachigen Tastaturlayout kann wir folgt gewechselt werden:
Es kann jetzt '''„Boot Arch-Linux x86_64“''' ausgewählt werden.<br><br>
loadkeys de


Für die Schweiz:
===Installation unterbrechen===
loadkeys de_CH-latin1
Die Installation von Arch Linux kann jederzeit unterbrochen werden:<br>
Der Befehl {{ic|reboot}} startet den Computer neu, {{ic|poweroff}} fährt ihn herunter.


Installiert man auf einem System mit einer anderen Tastaturbelegung, bspw. einem Laptop, kann man unter /usr/share/kbd/keymaps/ die gewünschte Keymap suchen und anschließend bspw. mit
===Ändern der Tastaturbelegung===
  loadkeys /usr/share/kbd/keymaps/i386/qwertz/de-mobii.map.gz
Zu diesem Zeitpunkt ist noch das US-englische Tastaturlayout eingestellt.<br>
laden.
Zum deutschsprachigen Tastaturlayout wird wie folgt gewechselt:
  loadkeys de-latin1
Man muss die Taste '''{{Taste|Z}}''' drücken, um das Zeichen '''y''' (Ypsilon) zu erhalten.<br>
Und die Taste '''{{Taste|ß}}''' für den Bindestrich.


===Partitionieren des Datenträgers===
===Internetverbindung herstellen===
{{Hinweis|Vor dem Partitionieren sollte man sich mit dem Befehl '''fdisk -l''' oder '''lsblk''' über die angeschlossenen Festplatten und deren Partitionen einen Überblick verschaffen.}}
Ist beim Systemstart der LAN-Adapter mit dem Router verbunden wird die Internetverbindung automatisch aufgebaut.


Die Art der Partitionierung richtet sich nach der verwendeten Hardware, dem gewünschten [https://wiki.archlinux.de/title/Kategorie:Bootloader Bootloader]
====über LAN====
, der Verwendung von [[Swap]]speicher, Verschlüsselung und nicht zuletzt auch von persönlichen Präferenzen. Die große Felexibilität hierbei, ist eine der Stärken von Arch Linux. Dabei ist folgendes zu berücksichtigen:
Wurde die Verbindung nicht automatisch hergestellt, genügt es die Netzwerkkarte zu ermitteln -
 
====BIOS-Systeme====
* Bei Systemen die mittels verbautem BIOS booten, können die Datenträger bis zu einer Größe von 2TiB mit fdisk unter Verwendung einer Dos-Partitionstabelle partitioniert werden.<br>Im Wiki-Artikel [[fdisk]] werden hierzu konkrete Beispiele aufgezeigt.
* Wird zur Partitionierung [[gdisk]] eingesetzt, dass mit der modernen GUID-Partitionstabelle arbeitet, verlangt der Bootmanager [[Grub]] eine zusätzliche Partition mit der Größe 1MiB vom Partitionstyp ef02.<br>
 
====UEFI-Systeme====
* Systeme die mit UEFI booten, werden immer mit gdisk partitioniert und benötigen auch immer eine zusätzliche Bootpartition von der Größe 512MiB (empfohlen) mit dem Partitionstyp ef00. Im Wiki-Artikel [[gdisk]] werden hierzu konkrete Beispiele aufgezeigt.
 
====Swap-Speicher====
* Möchte man die Möglichkeit haben den Suspend-to-disk-Modus zu nutzen, sollte die anzulegende [[Swap]]-Partition mindestens die Größe des RAM-Speichers besitzen.<br>Alternativ kann auch später noch eine [https://wiki.archlinux.de/title/Swap#Swapdatei Swap-Datei] angelegt werden. Bei verschlüsselten Systemen wird der Auslagerungsspeicher (swap) innerhalb des LVM Volumes angelegt.
 
====Verschlüsselte Dateisysteme====
* Für das Anlegen eines verschlüsselten Dateisystems folgt hier je ein Bsp. für einen BIOS- bzw. UEFI-Boot-Rechner:<br>[[Systemverschlüsselung_mit_dm-crypt |BIOS - verschlüsseltes root/swap - syslinux. ]]Bei diesem Beispiel wird ein LVM Volume angelegt und syslinux als Bootmanager eingesetzt.<br>[[Moderne_Installation_mit_UEFI_und_Verschlüsselung | UEFI - verschlüsseltes root/home - systemd-boot (bootctl). ]]Komplette Anleitung einer modernen Grundinstallation.<br>
 
====BtrFS (Dateisystem)====
* Dieses Beispiel zeigt die [[Arch_auf_BtrFS|Einrichtung mit BtrFS ]]  auf.<br><br>
 
===Anlegen der Dateisysteme (Formatieren)===
{{Hinweis| Das '''x''' von xY steht für den Laufwerksbuchstaben, das '''Y''' für die Nummer der betreffenden Partition. Diese Angaben müssen jeweils mit dem konkreten Fall abgeglichen werden.}}
<br>
Die Partitionen welche, zuvor angelegt wurden, werden je nach ihrem Partitionstyp mit den folgenden Befehlen formatiert:<br>
(Die konkrete Label Bezeichnung ist nur für das Installationsbeispiel dieser Anleitung von Belang)<br><br>
 
* {{ic | mkfs.fat -F 32 -n EFIBOOT /dev/sdxY}} - Für die ef00 Partition (/boot) - FAT32 Dateisystem, Label "EFIBOOT".
* {{ic | mkfs.fat -F 32 -n ef02 /dev/sdxY}} - Für die ef02 Partition - FAT32 Dateisystem, Label "ef02".
* {{ic | mkfs.ext4 -L p_arch /dev/sdxY}} - Für die 83 bzw, 8300 Partition root (/) - ext4 Dateisystem, Label "p_arch".
* {{ic | mkfs.ext4 -L p_home /dev/sdxY}} - Für die 83 bzw, 8300 Partition (/home) - ext4 Dateisystem, Label "p_home".
* {{ic | mkswap -L p_swap /dev/sdxY}} - Für die 82 bzw. 8200 Partition - swap Dateisystem, Label "p_swap". 
<br>
 
===Einbinden der Partitionen (Mounten)===
Bevor, wie weiter unten im Kapitel '''Das Basissystem installieren''' beschrieben, Arch Linux auf den Datenträger aufgespielt werden kann, müssen die entsprechenden Partitionen in das laufende System eingebunden werden.
Zuerst wird die Rootpartition nach /mnt gemountet.
mount -L p_arch /mnt
Für die Partition "EFIBOOT" die bei UEFI-Systemen nötig ist, wird das Verzeichnis /mnt/boot angelegt und dort eingebunden:
mkdir /mnt/boot
mount -L EFIBOOT /mnt/boot
Wurde eine separate p_home als "Home-Partition" angelegt, kann damit analog verfahren werden:
mkdir /mnt/home
mount -L p_home /mnt/home
 
====Einschalten der Swappartition====
per Label:
swapon -L p_swap
oder per Devicename:
swapon /dev/sdaY
 
===Internetverbindung prüfen===
Eine Internetverbindung wird an dieser Stelle der Installation nur dann benötigt, wenn hier schon Pakete installiert werden sollen, die nicht auf dem Installationsmedium verfügbar sind. In der Regel kann hier auch zum Kapitel [https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger#Das_Basissystem_installieren | Das_Basissystem_installieren ] gesprungen werden. Der Internetzugang wird dann erst nach dem ersten Booten herstellt.<br>
Das Bestehen einer Internetverbindung kann wie folgt geprüft werden:
ping -c3 www.archlinux.de
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .<br>
PING www.archlinux.de (144.76.107.12) 56(84) bytes of data.
64 bytes from allison.archlinux.de (144.76.107.12): icmp_seq=1 ttl=50 time=19.6 ms
64 bytes from allison.archlinux.de (144.76.107.12): icmp_seq=2 ttl=50 time=19.5 ms
64 bytes from allison.archlinux.de (144.76.107.12): icmp_seq=3 ttl=50 time=30.6 ms
--- www.archlinux.de ping statistics ---
3 packets transmitted, 3 received, 0% packet loss, time 2001ms
rtt min/avg/max/mdev = 19.555/23.312/30.687/5.216 ms
 
Wenn hier ''ping unknown host ..'' angezeigt wird, konnte '''keine''' Netzwerkverbindung hergestellt werden.
 
 
Um eine Verbindung herzustellen sollten zunächst die Namen der vorhandenen Netzwerkadapter ermittelt werden:
  {{hc|ip link |
  {{hc|ip link |
  1: lo: <LOOPBACK.....
  1: lo: <LOOPBACK.....
Zeile 204: Zeile 119:
  .
  .
  3: wlp0s1:  <BROADCAST...}}
  3: wlp0s1:  <BROADCAST...}}
Die Netzwerkkarte heißt in diesem Beispiel enp4s0.<br>
Die Netzwerkkarte heißt in diesem Beispiel '''enp4s0'''.<br>
Der Wlanadapter heißt hier wlp0s1.
(wlp0s1 ist der Wlanadapter.)<br><br>


===Internetverbindung herstellen über:===
- und die kabelgebundene Netzwerkverbindung neu aufzubauen.
dhcpcd <Netzwerkkarte>


====- LAN und Router====
====über Wlan====
Mit dem folgenden Befehl wird die kabelgebundene Netzwerkverbindung (LAN) mit einem Router aufgebaut.
Die Herstellung der WLan Verbindung wird mit folgendem Komando eingeleitet:
  dhcpcd enp4s0
  iwctl


Dort gelangt man nach der Eingabe des folgenden Befehls zur Passwortabfrage:
station wlan0 connect <SSID>


====- DSL-Modem====
Verlassen wird das Konsolen-Programm iwctl mit der Tastenkombination:<br>
Mit {{Taste|Strg}}+{{Taste|Alt}}+{{Taste|F2}} auf die TTY Nr. 2 wechseln und als root anmelden:
{{Taste|Strg}}+{{taste|d}} oder {{ic|exit}}
archiso login:root


Alles weitere wie hier beschrieben: [[PPPoE mit rp-pppoe]]
===Arch Wiki abrufen===
Möchte man während der Installation direkt auf die Arch Wicki zugreifen kann man dies mit dem konsolenfähigen Lynx Browser tun.
lynx wiki.archlinux.de/title/spicker


Ist die Verbindung hergestellt, kehrt man wieder zurück zur Konsole 1 mit {{Taste|Strg}}+{{Taste|Alt}}+{{Taste|F1}}.
=Einrichtung des Datenträgers=


===Partitionieren des Datenträgers===
{{Hinweis|Vor dem Partitionieren sollte man sich mit dem Befehl '''fdisk -l''' oder '''lsblk''' über die angeschlossenen Festplatten und deren Partitionen einen Überblick verschaffen.}}


====- WLAN mit Dreizeiler====
Die Art der Partitionierung richtet sich nach der verwendeten Hardware, dem gewünschten [https://wiki.archlinux.de/title/Kategorie:Bootloader Bootloader]
SSID ist der Name des Netzwerkes, Passwort ist das Passwort des WLANs. {{ic|wlp0s1}} ist in unserem Beispiel der Name  des WLAN-Adapters.
, der Verwendung von [[Swap]]speicher, Verschlüsselung, dem Dateisystem und nicht zuletzt auch von persönlichen Präferenzen. Die große Felexibilität hierbei, ist eine der Stärken von Arch Linux.<br>
Dabei ist folgendes zu berücksichtigen:


wpa_passphrase  SSID  Passwort  > /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
====BIOS-Systeme====
wpa_supplicant -i wlp0s1 -D wext -c /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf -B
* Bei Systemen die mittels verbautem BIOS booten, können die Datenträger bis zu einer Größe von 2TiB mit fdisk unter Verwendung einer Dos-Partitionstabelle partitioniert werden.<br>Im Wiki-Artikel [[fdisk]] werden hierzu konkrete Beispiele aufgezeigt.
dhcpcd wlp0s1
* Wird zur Partitionierung gdisk genutzt und soll als Bootmanager [[Grub]] eingesetzt werden, verlangt dies eine zusätzliche Partition mit der Größe 1MiB vom Partitionstyp ef02.<br>Wird stattdessen [[Syslinux]] als Bootmanager eingesetzt, so ist auch unter dem Einsatz von gdisk diese zusätzliche Partition nicht nötig.<br>Im Artikel [[gdisk]] wird jeweils das konkrete Partitionsschema aufgezeigt.


Sollte es sich um ein WLAN handeln, das "hidden" ist, muss in der erzeugten Datei '''/etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf''' noch der Parameter '''scan_ssid=1''' gesetzt werden.
====UEFI-Systeme====
* Systeme die mit UEFI booten, werden immer mit gdisk partitioniert und benötigen auch immer eine zusätzliche Bootpartition von der Größe 512MiB (empfohlen) mit dem Partitionstyp ef00. Im Wiki-Artikel [[gdisk]] werden hierzu konkrete Beispiele aufgezeigt.


====Swap-Speicher====
* Möchte man die Möglichkeit haben den Suspend-to-disk-Modus zu nutzen, sollte die anzulegende [[Swap]]-Partition mindestens die Größe des RAM-Speichers besitzen.
* Alternativ zum Anlegen einer Swap-Partition kann später auch noch eine [https://wiki.archlinux.de/title/Swap#Swapdatei Swap-Datei] angelegt werden.
* Bei verschlüsselten Systemen wird der Auslagerungsspeicher (swap) innerhalb des LVM Volumes angelegt.
* Ob man überhaupt einen Swap-Speicher benötigt, ist oberhalb von 4G RAM mit der beabsichtigeten Nutzung des Systems abzuwägen.


====- WLAN mit netctl====
====Separate /home Partition====
Netctl stellt Beispielprofile für die WLAN-Konfiguration bereit.<br>
Häufig wird empfohlen das /home Verzeichnis auf eine separate Partition auszulagern. Der effektive Nutzen ist dabei abzuwägen. Oftmals schränkt dies jedoch nur die Fexibilität ein, falls die root(/) Partition zu knapp gewählt wurde oder führt im anderen Fall zu ungenutzten Speicherplatz.
Wechseln auf eine zweite Konsole mit {{Taste|Strg}}+{{Taste|Alt}}+{{Taste|F2}} und Anmelden als root.<br>
Die Profile erreicht man unter:


  cd /etc/netctl/examples
====Alternative Dateisysteme====
  ls
Für die Installation von Arch Linux unter Verwendung alternativer Dateisysteme wird auf die folgenden Installations-Anleitungen verwiesen:
* [[Installation_mit_UEFI_und_Verschlüsselung | Installation eines Verschlüsselten-Systems mit LVM]]
* [[Arch_auf_BtrFS | Installation auf einem BtrFS]]
* [[Arch auf ZFS | Installation auf einem ZFS]]


Für ein einfaches Heim-WLAN mit WPA reicht zumeist die Datei wireless-wpa:
===Anlegen der Dateisysteme (Formatieren)===
 
{{Hinweis| Das '''x''' steht für das Laufwerk, das '''Y''' für die Nummer der betreffenden Partition. Diese Angaben müssen jeweils angeglichen werden.}}
  cp wireless-wpa /etc/netctl/
Je nachdem welche Partitionen zuvor angelegt wurden, können diese entsprechend ihres Partitionstyps mit den folgenden Befehlen formatiert werden:<br>
  cd ..
* {{ic | mkfs.fat -F 32 -n BOOT /dev/'''xY'''}} - Für eine ef00 Partition mit fat32 Dateisystem und LABEL=BOOT
  nano wireless-wpa
* {{ic | mkfs.fat -F 32 -n EF02 /dev/'''xY'''}} - Für eine ef02 Partition mit fat32 Dateisystem und LABEL=EF02
 
* {{ic | mkfs.ext4 -L ROOT /dev/'''xY'''}} - Für eine 83 bzw. 8300 Partition mit ext4 Dateisystem und LABEL=ROOT
In das Feld ESSID den Namen des Netzwerkes, in das Passwort-Feld das WLAN-Passwort eintragen. Speichern der Datei.
* {{ic | mkfs.ext4 -L HOME /dev/'''xY'''}} - Für eine 83 bzw. 8300 Partition mit ext4 Dateisystem und LABEL=HOME
Starten des WLAN-Netzwerkes
* {{ic | mkswap -L SWAP /dev/'''xY'''}}    - Für eine 82 bzw. 8200 Partition mit swap Dateisystem und LABEL=SWAP
  netctl start wireless-wpa
Ist die Verbindung hergestellt, kehrt man wieder zurück zur Konsole 1 mit Strg+Alt+F1.
 
 
====- Konfiguration eines Proxyservers====
 
Soll die Installation per 'FTP' und über einen Proxyserver mit dem Internet verbunden werden, so kann das mit folgender Kommandozeile eingegeben werden:
export http_proxy="<nowiki>http://<servername>:<port>"</nowiki>
export ftp_proxy="<nowiki>ftp://<servername>:<port>"</nowiki>
Wobei <servername> entweder der Hostname oder die IP-Adresse des Proxyservers ist und <port> die Portnummer (meistens 8080 oder 3128).


= Das Basissystem installieren=
===Einbinden der Partitionen (Mounten)===
Bevor Arch Linux auf den Datenträger aufgespielt werden kann, müssen die entsprechenden Partitionen in das laufende System eingebunden werden.<br>
Zuerst wird die Rootpartition nach /mnt gemountet:
mount -L ROOT /mnt
Für die Partition "BOOT" die bei UEFI-Systemen nötig ist, wird das Verzeichnis /mnt/boot angelegt und dort eingebunden:
mkdir /mnt/boot
mount -L BOOT /mnt/boot
Wurde eine separate "HOME" Partition angelegt, kann damit analog verfahren werden:
mkdir /mnt/home
mount -L HOME /mnt/home


===Aktivieren von Swap===
Wurde eine "SWAP" Partition erstellt, kann sie wie folgt aktiviert werden.
swapon -L SWAP


=== Das Basissystem installieren===
=== Installation der Basispakete ===
Im Folgenden werden die grundlegenden Softwarekomponenten installiert.
Im Folgenden werden die grundlegenden Softwarekomponenten installiert:
  pacstrap /mnt base base-devel linux linux-firmware dhcpcd nano
  pacstrap /mnt base base-devel linux linux-firmware dhcpcd nano


* {{ic|base}}: Metapaket für ein minimales System.
* {{ic|base}}: Metapaket für ein minimales System


* {{ic|base-devel}}: Gruppe für Pakete zum Paketbau (empfohlen).
* {{ic|base-devel}}: Gruppe für Pakete zum Paketbau (empfohlen)


* {{ic|linux}}: Der Arch Linux Standardkernel. (Alternativen: {{Paket|linux-lts}}, {{Paket|linux-hardened}})
* {{ic|linux}}: Der Arch Linux Standardkernel. (Alternativen: {{Paket|linux-lts}}, {{Paket|linux-hardened}})


* {{ic|linux-firmware}}: Firmware für verschiedene Hardware.
* {{ic|linux-firmware}}: Firmware für verschiedene Hardware


* {{ic|dhcpcd}}: Aufbau einer Internetverbindung
* {{ic|dhcpcd}}: Aufbau einer Internetverbindung


* {{ic|nano}}: Als Texteditor. Dieser wird in diesem Wiki vorausgesetzt.
* {{ic|nano}}: Als Texteditor. Dieser wird in diesem Wiki vorausgesetzt
 
 
==== Installation zusätzlicher Pakete ====


=== Installation zusätzlicher Pakete ===
Je nach System kann es nützlich sein die folgenden Pakete schon jetzt zu installiert:
Je nach System kann es nützlich sein die folgenden Pakete schon jetzt zu installiert:


* {{ic|intel-ucode}}: Intel-CPUs
* {{ic|intel-ucode}}: Intel-CPUs - siehe [[Microcode]]


* {{ic|amd-ucode}}: AMD-CPUs
* {{ic|amd-ucode}}: AMD-CPUs - siehe [[Microcode]]


* {{ic|wpa_supplicant}}: Herstellen eine Wlan-Verbindung
* {{ic|iwd}}: Wlan-Verbindung ('''wichtig für Rechner ohne Lan''')
 
* {{ic|netctl}} und {{ic|dialog}}: WLAN-Einrichtung mit '''wifi-menu'''


* {{ic|lvm2}}: Einbinden einer '''LVM-Partition'''
* {{ic|lvm2}}: Einbinden einer '''LVM-Partition'''
* {{ic|bash-completion}}: Autovervollständigung von bash Befehlen mittels Tab-Taste


Hierzu kann auch der folgende Befehl genutzt werden:
Hierzu kann auch der folgende Befehl genutzt werden:
  pacman --root /mnt -S <paket-name>
  pacman --root /mnt -S <paket-name>


==== fstab erzeugen====
===fstab erzeugen===
Die fstab (file system table) ist eine Datei, in der festgelegt wird, welche Laufwerke wo in den Verzeichnisbaum eingehängt werden.
Die /etc/fstab (file system table) Datei wird beim Systemstart von systemd ausgelesen und mountet die Partitionen.


Zur Erzeugung einer fstab mit UUIDs (empfohlen):
  genfstab -U /mnt > /mnt/etc/fstab
  genfstab -Up /mnt > /mnt/etc/fstab
Oder zur Erzeugung einer fstab mit Dateisystem-Labels. Hierbei müssen zuvor die Dateisysteme mit eindeutigen Labels versehen sein.
Wurden mehrere Dateisysteme mit dem gleichen Label bezeichnet kann es zu Problemen kommen.
genfstab -Lp /mnt > /mnt/etc/fstab


Die fstab-Datei wird mit allen eingebundenen Laufwerken erzeugt. Zur Kontrolle kann man die Datei noch einmal ansehen.
Überprüfen der fstab Datei:
cat /mnt/etc/fstab
Sie sollte dann so aussehen:
{{hc|cat /mnt/etc/fstab|
# /dev/sda1 LABEL&#61;ROOT
UUID&#61;e79bf648-bb6c-4204-8e01-aff13df2bf03    /      ext4 rw,relatime            0 1
# /dev/sda2 LABEL&#61;SWAP
UUID&#61;cd6d7140-c450-4eb5-a93e-b448173b3014    none  swap defaults         0 0


Mit UUIDs:
}}
UUID=3eb2e7eb-1ef2-464f-8783-f888d4f630f2 / ext4 rw,relatime,data=ordered 0 1
UUID=67bed99b-1f51-42a5-8e32-35046df4f66e none swap defaults 0 0


Mit Labels:
=Systemkonfiguration=
LABEL=p_arch / ext4 rw,relatime,data=ordered 0 1
===Chrooten===
LABEL=p_swap none swap defaults 0 0
Zum Konfigurieren des Systems wird - bei gemounteten Partitionen s. Mounten - in eine [[chroot]]-Umgebung (''Change root'') gewechselt.
{{hc|arch-chroot /mnt|
root@archiso /#}}


===Systemkonfiguration===
===Konfigurationsdateien (/etc/....)===
Zum Konfigurieren des Systems wird in eine [[chroot]]-Umgebung (''Change root'') gewechselt.
Folgende Konfigurationsdateien werden hierzu bearbeitet:
{{hc|arch-chroot /mnt/|
<br>
root@archiso /#}}
<br>
 
'''/etc/hostname''' - Den Rechnernamen festlegen, hier im Beispiel 'myhost':
 
====Konfigurationsdateien (/etc/....)====
Es wird in dieser Anleitung von einer deutschen Standardinstallation ausgegangen.
Folgende Konfigurationsdateien werden hierzu bearbeitet.
 
'''/etc/hostname'''
 
Den Rechnernamen festlegen, im Beispiel myhost:
  echo myhost > /etc/hostname
  echo myhost > /etc/hostname
 
<br>
'''/etc/[[locale.conf]]'''
'''/etc/[[locale.conf]]''' - Die Spracheinstellung (Locale) auf Deutsch festlegen:
 
Die Spracheinstellung (Locale) auf Deutsch festlegen:
  echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf
  echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf
 
Hierbei entspricht:
{{ Hinweis | de_DE bedeutet Deutsch wie in Deutschland gesprochen. de_CH ist Schwyzerdütsch, de_AT ist das Deutsche in Östereich.
* de_DE - Deutsch wie in der BRD gesprochen
Mit dem Konsolenbefehl 'cat /etc/locale.gen' kann man sich die übrigen, hier möglichen Werte anzeigen lassen. }}
* de_CH - Schwyzerdütsch
 
* de_AT - Das Deutsche in Österreich
Mit dem Konsolenbefehl {{ic|cat /etc/locale.gen}} kann man sich alle hier möglichen Werte anzeigen lassen.
<br><br>
'''/etc/locale.gen'''
'''/etc/locale.gen'''
 
{{hinweis|Suchen im Editor nano: {{Taste|Strg}}+{{Taste|W}}SUCHBEGRIFF{{Taste|Enter}} Weitersuchen mit gleichem Suchbegriff erneut: {{Taste|Alt}}+{{Taste|W}} oder {{Taste|F16}}}}
Konfiguration von /etc/locale.gen
  nano /etc/locale.gen
  nano /etc/locale.gen


Suchen und das # am Anfang folgender Zeilen entfernen:
Suchen und das # am Anfang folgender Zeilen entfernen:
  #de_DE.UTF-8 UTF-8
  #de_DE.UTF-8 UTF-8
  #de_DE ISO-8859-1
  #de_DE ISO-8859-1
  #de_DE@euro ISO-8859-15
  #de_DE@euro ISO-8859-15
 
#en_US.UTF-8
{{hinweis|Suchen im Editor nano: {{Taste|Strg}}+{{Taste|W}}SUCHBEGRIFF{{Taste|Enter}} Weitersuchen mit gleichem Suchbegriff erneut: {{Taste|Alt}}+{{Taste|W}} oder {{Taste|F16}}}}
(en_US.UTF-8 wird als fallback für evnt. fehlende Übersetzungen empfohlen.)
 
<br>
Anschließend Speichern.  
Anschließend Speichern und die Locale generieren:
Hinweis: Es ist zu empfehlen, en_US.UTF-8 ebenfalls zu installieren, da u. a. Fehlermeldungen bzw. Hinweismeldungen diverser Programme vermieden werden können.
 
Locale generieren:
 
{{hc|locale-gen|
{{hc|locale-gen|
  Generating locales...
  Generating locales...
Zeile 366: Zeile 280:
   de_DE.ISO-8859-15@euro... done
   de_DE.ISO-8859-15@euro... done
  Generation complete.}}
  Generation complete.}}
 
<br>
'''/etc/vconsole.conf'''
'''/etc/vconsole.conf''' - Die Tastaturbelegung und Schriftart der Konsole festlegen:
 
Die Tastaturbelegung und Schriftart festlegen:
  echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf
  echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf
  echo FONT=lat9w-16 >> /etc/vconsole.conf
  echo FONT=lat9w-16 >> /etc/vconsole.conf
 
<br>
'''/etc/localtime'''
'''/etc/localtime''' - Die Zeitzone durch einen symbolischen Link festlegen:
 
Die Zeitzone durch einen symbolischen Link festlegen:
  ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
  ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
 
<br>
'''/etc/hosts'''
'''/etc/hosts'''
Konfiguration von /etc/hosts
{{hc|cat /etc/hosts|
{{hc|cat /etc/hosts|
#<ip-address> <hostname.domain.org> <hostname>
#<ip-address> <hostname.domain.org> <hostname>
127.0.0.1 localhost.localdomain localhost
127.0.0.1 localhost.localdomain localhost
::1 localhost.localdomain localhost}}
::1 localhost.localdomain localhost}}
 
<br>
'''/etc/resolv.conf'''
'''/etc/resolv.conf''' - Diese Datei muss nur verändert werden, wenn das Netzwerk über statische Adressvergabe eingestellt wird:
 
Konfiguration von /etc/resolv.conf
 
Diese Datei muss nur verändert werden, wenn das Netzwerk über statische Adressvergabe eingestellt wird:
{{hc|cat /etc/resolv.conf|
{{hc|cat /etc/resolv.conf|
nameserver DNS-Server des Providers}}
nameserver DNS-Server des Providers}}
<br>
'''/etc/pacman.conf''' - Dort wird im Normalfall nichts geändert. Für den Fall, dass 32bit-Bibliotheken gebraucht werden, ist das [multilib]-Repository zu aktivieren. Hierzu ist das Kommentarzeichen in den betreffenden Zeilen zu entfernen.


==== Module zusätzlich laden ====
[multilib]
SigLevel = PackageRequired TrustedOnly
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist


In der Datei {{ic|/etc/modules-load.d/meinemodule.conf}} werden Kernel-Module angegeben, welche zusätzlich geladen werden müssen. Pro Zeile nur ein Kernel-Modul eintragen:
=== Zusätzliche Kernel Module ===
In der Datei {{ic|/etc/modules-load.d/meinemodule.conf}} werden Kernel-Module angegeben, welche zusätzlich geladen werden müssen.<br>
Pro Zeile nur ein Kernel-Modul eintragen:
{{hc|nano /etc/modules-load.d/meinemodule.conf|
{{hc|nano /etc/modules-load.d/meinemodule.conf|
modul_1
modul_1
modul_2}}
modul_2}}


==== /etc/pacman.conf ====
=== [[Mkinitcpio | Initramfs]] erzeugen ===
 
Falls zuvor ein anderer Kernel ausgewählt wurde oder zusätzliche Module benötigt werden, ist es nötig die Initramfs neu zu erzeugen.
Konfiguration /etc/pacman.conf
Zunächst wird hierzu die Datei {{ic|/etc/mkinitcpio.conf}} geprüft. Sofern z.B. das Root Filesystem auf einem logical Volume liegt, muss in der Zeile "HOOKS" das lvm2 Modul ergänzt werden. Mit LVM2 sieht die Zeile dann so aus:
 
Dort wird im Normalfall nichts geändert. Für den Fall, dass 32bit-Bibliotheken gebraucht werden, ist das [multilib]-Repository zu aktivieren. Hierzu ist
das Kommentarzeichen in den betreffenden Zeilen zu entfernen.
 
[multilib]
SigLevel = PackageRequired TrustedOnly
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist
 
Anschließend muss die pacman Datenbank neu geladen werden.
pacman -Sy
 
==== [[Mkinitcpio | Initramfs]] erzeugen ====
 
Bevor die Initramfs erzeugt wird, sollte die Datei /etc/mkinitcpio.conf geprüft werden, ob zusätzliche Module geladen werden müssen. Sofern z.B. das Root Filesystem auf einem logical Volume liegt, muss in der Zeile "HOOKS" das lvm2 Modul ergänzt werden. Mit LVM2 sieht die Zeile dann so aus:
 
  HOOKS=(base udev autodetect modconf block lvm2 filesystems keyboard fsck)
  HOOKS=(base udev autodetect modconf block lvm2 filesystems keyboard fsck)
 
lvm2 muss zwischen "block" und "filesystems" stehen.<br>
lvm2 muss zwischen "block" und "filesystems" stehen.
 
Danach kann die initramfs Datei mit
Danach kann die initramfs Datei mit
  mkinitcpio -p linux
  mkinitcpio -p linux
erzeugt werden.
erzeugt werden.


====Root Password====
===Root Password===
 
Setzen des Root-Passworts. Man vergewissere sich, dass man es nicht vergisst.
Setzen des Root-Passworts. Man vergewissere sich, dass man es nicht vergisst.
{{hc|passwd|
{{hc|passwd|
Zeile 437: Zeile 326:
Retype new UNIX password: geheim}}
Retype new UNIX password: geheim}}


===Installation des Bootloaders===
=Installation des Bootloaders=
 
* Als Bootmanager für BIOS-Boot-Systeme stehen [[Grub]] und [[syslinux]] zur Verfügung.
* Als Bootmanager für BIOS-Boot-Systeme stehen [[Grub]] und [[syslinux]] zur Verfügung.
* Für UEFI-BOOT-Syteme kann als Bootloader [[systemd-boot]] oder [[EFISTUB]] oder [[Grub]] oder [[rEFInd]] eingesetzt werden.<br>
* Für UEFI-BOOT-Syteme kann als Bootloader [[systemd-boot]] oder [[EFISTUB]] oder [[Grub]] oder [[rEFInd]] gewählt werden.<br>


====Systemd-boot====
===Systemd-boot===
Systemd-boot sorgt für einen schnellen Bootvorgang und ist für moderne UEFI-Systeme geeignet.<br>Im Folgenden wird die Konfiguration für das Beispiel dieser Anleitung ohne Verschlüsselung besprochen:
Für dieses Beispiel wird Systemd-boot gewählt. Es sorgt für einen schnellen Bootvorgang und ist für moderne UEFI-Systeme geeignet.<br>Im Folgenden wird die Konfiguration ohne Verschlüsselung besprochen:


Da systemd schon installiert ist, muss der Bootloader lediglich initiiert werden.
bootctl install


=====Vorbereitung=====
Anlegen der Datei {{ic|/boot/loader/entries/arch-uefi.conf}}:
  # bootctl install
  nano /boot/loader/entries/arch-uefi.conf


=====Konfiguration=====
und wie folgt editieren:
Die Datei {{ic|/boot/loader/entries/arch-uefi.conf}} mit dem Editor öffnen
# nano /boot/loader/entries/arch-uefi.conf
 
und wie folgt anpassen:
  title    Arch Linux
  title    Arch Linux
  linux    /vmlinuz-linux
  linux    /vmlinuz-linux
  initrd  /initramfs-linux.img
  initrd  /initramfs-linux.img
  options  root=/dev/disk/by-label/p_arch rw lang=de init=/usr/lib/systemd/systemd locale=de_DE.UTF-8
  options  root=LABEL=ROOT rw lang=de init=/usr/lib/systemd/systemd locale=de_DE.UTF-8


Für den Arch Linux fallback wird die Datei {{ic|/boot/loader/entries/arch-uefi-fallback.conf}} zur Bearbeitung geöffnet
Für den Fallback wird die Datei {{ic|/boot/loader/entries/arch-uefi-fallback.conf}} angelegt:
  # nano /boot/loader/entries/arch-uefi-fallback.conf
  nano /boot/loader/entries/arch-uefi-fallback.conf


und wie folgt angepasst:  
und wie folgt bearbeitet:  
  title    Arch Linux Fallback
  title    Arch Linux Fallback
  linux    /vmlinuz-linux
  linux    /vmlinuz-linux
  initrd  /initramfs-linux-fallback.img
  initrd  /initramfs-linux-fallback.img
  options  root=/dev/disk/by-label/p_arch rw lang=de init=/usr/lib/systemd/systemd locale=de_DE.UTF-8
  options  root=LABEL=ROOT rw lang=de init=/usr/lib/systemd/systemd locale=de_DE.UTF-8


Die Datei {{ic|/boot/loader/loader.conf}} wird folgendermaßen bearbeitet:
Die Datei {{ic|/boot/loader/loader.conf}} wird folgendermaßen bearbeitet:
  {{hc|# nano /boot/loader/loader.conf |  
  {{hc|nano /boot/loader/loader.conf |  
  default  arch-uefi
  default  arch-uefi.conf
  timeout  4}}
  timeout  4}}
Das timeout (in Sekunden) kann natürlich frei gewählt werden.
Das timeout (in Sekunden) kann dabei frei gewählt werden.


Nach der Konfiguration, werden diese Änderungen mit dem folgenden Befehl verfügbar gemacht:
Nach der Konfiguration, werden diese Änderungen mit dem folgenden Befehl verfügbar gemacht:
  bootctl update
  bootctl update
===Exit - umount===
Nachdem nun alle nötigen Komponenten installiert und konfiguriert sind, kann die Chroot Umgebung verlassen werden.
exit
Und die gemounteten Datenträger aushängt werden.
umount /mnt/boot
umount /mnt


===Arch Linux neu booten===
===Arch Linux neu booten===
Zum Schluss das installierte Arch-Linux verlassen und wieder in das Installationsmedium zurückkehren:
Das System kann nun neu gebootet werden.
exit
umount /dev/sda1
und neu starten.
  reboot
  reboot
Hinweis: Man sollte im BIOS die Startreihenfolge zurückstellen, z.B. Starten von Festplatte vor CD-Rom oder USB-Stick.
Hinweis: Man sollte im BIOS die Startreihenfolge zurückstellen, z.B. Starten von Festplatte vor CD-Rom oder USB-Stick.


Wenn alles einwandfrei verlaufen ist, wird das Arch Linux-System nun starten und mit einer Login-Eingabe enden.
Wenn alles einwandfrei verlaufen ist, wird das Arch Linux-System nun starten und dich mit der Login-Eingabe begüßen.
  myhost login: root
  myhost login: root
  password: geheim
  password: geheim
  [root@myhost ~]# _
  [root@myhost ~]# _


Herzlichen Glückwunsch und Willkommen zu Deinem Arch Linux-Basissystem.
<br>++++ Herzlichen Glückwunsch und Willkommen zu Deinem Arch Linux-Basissystem! ++++<br>
 
=Benutzer-Einrichtung=


===Netzwerk erneut herstellen===
===Die Schönheit des Rolling Release===
Das Netzwerk kann jetzt, wie oben im Kapitel ''Netzwerkverbindung herstellen'', mit dem richtigen Gerätenamen eingerichtet oder wieder mit {{ic|dhcpcd enp4s0}} gestartet werden.
Arch Linux ist eine '''Rolling Release''' Distribution, was bedeutet, dass es im Vergleich zu anderen Linux-Distributionen keine Versionsnummern oder -namen gibt. Diese Form der Verwaltung verzichtet darauf, das ganze System neu installieren zu müssen, um es aktuell und damit auch sicher zu halten. Die Benutzung eines Rolling-Release setzt ein gewisses Maß an Eigenverantwortung voraus. Man ist gut beraten, sich vor einer Systemaktualisierung über eventuelle Änderungen zu informieren.


Anmerkung: Sollte die Netzwerk-Verbindung via "netctl -u wireless-wpa" gestartet worden sein, funktioniert dies nach der Installation nicht mehr, da "wpa" nicht mit installiert wird. Dies kann man wie folgt abändern:
Aktuelle Informationen hierzu findet man auf folgenden Seiten:
Erneutes Starten mit der boot-CD, mounten der root-Partition mit "mount /dev/sda1 /mnt". Dann erneutes verbinden mit dem Netzwerk und installieren des Paketes wpa_supplicant ins root-Verzeichnis: "pacstrap /mnt wpa_supplicant". Nach einem Neustart kann sich nun auch die Festplatteninstallation via wpa mit dem Netzwerk verbinden!
* [https://www.archlinux.de/?page=Start Arch Linux]{{Sprache|de}}
* [https://bbs.archlinux.de/viewforum.php?id=257 Forum]{{Sprache|de}}
* [https://www.archlinux.org/ Arch Linux]{{Sprache|en}}
* [https://www.archlinux.org/news/ Arch Linux News]{{Sprache|en}}


===Regelmäßiges Aktualisieren===
Zudem kann man die [https://mailman.archlinux.org/mailman/listinfo/arch-announce Arch-Announce]{{Sprache|en}} Mailingliste abonnieren, um stets auf dem Laufenden zu sein.
Arch Linux gehört zu den Distributionen, welche sehr schnell aktuelle Softwarepakete zur Verfügung stellen. Darum sollte man ein installiertes Arch Linux mittels pacman aktualisieren und sich angewöhnen, dies regelmäßig zu tun. Es ist sehr hilfreich, vorher auf [https://www.archlinux.de/?page=Start Arch Linux - Aktuelle Neuigkeiten] nachzusehen, ob sich etwas Wichtiges am Gesamtsystem oder an einzelnen Komponenten geändert hat. Es werden erforderliche Lösungsvorschläge und Anleitungen beschrieben.


====Der Paketmanager pacman====
===Internetverbindung (erneut) herstellen===
[[Pacman]] ist der '''pac'''kage '''man'''ager von Arch Linux. Er verwaltet das gesamte Paketsystem, also die Installation, das Löschen, das Downgraden von Paketen u.v.m.; er ist auch zuständig für die Verwaltung selbst kompilierter Programme, das automatische Lösen von Paket-Abhängigkeiten sowie das entfernte und lokale Suchen nach Paketen.
Für eine LAN-Verbindung mit dem Router wird zuerst der Netzwerkadapter ermittelt
ip link
und danach eine Verbindung hergestellt
dhcpcd <Netzwerkadapter>
Siehe: [[Anleitung_für_Einsteiger#Internetverbindung_herstellen | Internetverbindung herstellen]]


=====Konfiguration von pacman=====
===Arch Linux Aktualisieren===
* /etc/pacman.conf
Arch Linux stellt aktuelle Softwarepakete zur Verfügung. Man sollte sich angewöhnen, sein System mindestens in wöchentlichen Abstand zu aktualisieren um auch zeitnah in den Genuss von Sicherheitsupdates zu gelangen.
pacman wird über die Datei {{ic|/etc/pacman.conf}} konfiguriert. Siehe weitere Infos unter [[pacman]].
* /etc/pacman.d/mirrorlist
pacman benötigt die Datei {{ic|/etc/pacman.d/mirrorlist}}, welche die Serveradressen für den Download von Paketen enthält. Siehe weitere Infos unter [[pacman]].
Eine Optimierung der Liste der Spiegelserver kann mittels {{ic|reflector}} erfolgen.


===Die Schönheit des Rolling Release===
===Der Paketmanager pacman===
Arch Linux ist eine '''Rolling Release''' Distribution, was bedeutet, dass es im Vergleich zu anderen Linux-Distributionen keine Versionsnummern oder -namen gibt. Diese Form der Verwaltung verzichtet darauf, das ganze System neu installieren zu müssen, um es aktuell und damit auch sicher zu halten – man hat es nun selbst in der Hand, jederzeit upzudaten. Die Benutzung eines Rolling-Release setzt auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung voraus. So ist man z.B. gut beraten, sich vor einer Systemaktualisierung über aktuelle Änderungen oder Schwierigkeiten, die dabei auftreten könnten, zu informieren. Aktuelle Informationen findet man [https://www.archlinux.de/?page=Start hier]{{Sprache|de}}, [https://bbs.archlinux.de/viewforum.php?id=257 hier]{{Sprache|de}},[https://www.archlinux.org/ hier]{{Sprache|en}} und [https://www.archlinux.org/news/ hier]{{Sprache|en}}. Außerdem ist es empfehlenswert, die [https://mailman.archlinux.org/mailman/listinfo/arch-announce Arch-Announce]{{Sprache|en}} Mailingliste zu abonnieren, um stets auf dem neuesten Wissenstand etwaige Änderungen betreffend zu sein.
[[Pacman]] ist der '''pac'''kage '''man'''ager von Arch Linux. Er verwaltet das gesamte Paketsystem, also die Installation, das Löschen, das Downgraden von Paketen u.v.m.; er ist auch zuständig für die Verwaltung selbst kompilierter Programme, das automatische Lösen von Paket-Abhängigkeiten sowie das entfernte und lokale Suchen nach Paketen.


====Achtung bei Systemupdates mit neuem Kernel====
Zur Optimierung der Downloadgeschwindigkeit der Pakete, sollte vor der ersten Aktualisierung, in der Datei {{ic|/etc/pacman.d/mirrorlist}} diejenigen Paket-Spiegelserveradressen, die weit entfernt liegen, am Anfang der Liste, mit einem vorangestellten # (Kommentarzeichen) deaktiviert werden.
Falls der Kernel ein größeres Update erfährt, werden Module, wie zum Beispiel ''' nvidia''' und '''madwifi''' (wird später installiert, falls nötig), unbenutzbar, da die neuen, aktualisierten Paketversionen solcher Module gegen den neueren Kernel gebaut wurden, aber das System derzeit einen älteren verwendet. Ein Neustart wird nötig sein.
# nano /etc/pacman.d/mirrorlist


Ebenso könnte nach einer langen Pause ohne Aktualisierung bzw. bei der Aktualisierung eines frischen Systems der Fall eintreten, dass gleichzeitig mit dem neuen Kernel andere Programmpakete oder neue Versionen von bereits vorhandenen mitinstalliert werden, die wichtige Neuerungen beinhalten, auf die der neue Kernel angewiesen ist. Dann ist es wahrscheinlich, dass der Kernel zwar aktualisiert wird, aber ''mkinitcpio'' Fehler beim Durchlaufen der Hooks meldet (wie etwa fehlende Udev-Regeln beim Hook "filesystems"). Das würde dazu führen, dass das System dann nicht mehr startet und etwa von einem anderen Linux-System oder der Live-CD repariert werden muss! Um dergleichen zu vermeiden, genügt es nach so einem Update i.d.R., das Initramfs noch einmal neu zu generieren, und zwar folgendermaßen:
Die Aktualisierung des Systems geschieht mit
  mkinitcpio -p linux
  pacman -Syu


===Einen Benutzer hinzufügen und Gruppen wählen===
===Einen Benutzer hinzufügen und Gruppen wählen===
Tägliche Arbeiten sollten nicht mit dem Root-Account gemacht werden, da dieser für administrative Aufgaben vorgesehen ist und ein Arbeiten damit gefährlich sein kann. Deshalb wird nun ein normaler Benutzer hinzugefügt. Beachte, dass Benutzernamen nur Kleinbuchstaben und Sonderzeichen enthalten dürfen:
Tägliche Arbeiten sollten nicht mit dem Root-Account gemacht werden, da dieser für administrative Aufgaben vorgesehen ist und ein Arbeiten damit gefährlich sein kann. Deshalb wird nun ein normaler Benutzer hinzugefügt. Beachte, dass Benutzernamen nur Kleinbuchstaben und Sonderzeichen enthalten dürfen:


In diesem Beispiel heißt der Benutzer duda
In diesem Beispiel heißt der Benutzer duda.
 
  useradd -m -g users -s /bin/bash duda
  useradd -m -g users -s /bin/bash duda


Mit den folgendem Befehl wird dem Nutzer duda ein Password verliehen:
  passwd duda
  passwd duda
  Geben Sie ein neues UNIX-Passwort ein:geheim
  Geben Sie ein neues UNIX-Passwort ein:geheim
Zeile 533: Zeile 427:
  passwd: Passwort erfolgreich geändert
  passwd: Passwort erfolgreich geändert


Damit der Benutzer auch Root-Rechte bekommt, muss eine Konfiguration von {{ic|sudo}}verändert werden. Eingabe von:
EDITOR=nano visudo


Falls der Benutzer wieder entfernt werden soll, so kann das mit
userdel -r duda
gemacht werden.
Ein weiteres wichtiges Werkzeug könnte noch installiert werden, um ein Kommando mit Root-Rechten ausführen zu können.
pacman -S sudo
Damit der Benutzer Root-Rechte bekommt, muss eine Konfiguration verändert werden. Eingabe von:
EDITOR=nano visudo
oder
nano /etc/sudoers
Suchen der folgenden Zeile (steht unterhalb von "## Uncomment to allow members of group wheel to execute any command"):
Suchen der folgenden Zeile (steht unterhalb von "## Uncomment to allow members of group wheel to execute any command"):
   # %wheel ALL=(ALL) ALL
   # %wheel ALL=(ALL) ALL
Zeile 550: Zeile 436:
Den Benutzer zu der Gruppe wheel hinzufügen
Den Benutzer zu der Gruppe wheel hinzufügen
  gpasswd -a duda wheel
  gpasswd -a duda wheel
 
Danach ist es dem Benutzer duda gestattet den sudo Befehl zu nutzen.<br>
Um dem Nutzer noch Rechte für Audio etc. zu geben, kann er noch in die Gruppen {{ic|audio}}, {{ic|video}}, {{ic|games}}, {{ic|power}} hinzugefügt werden.
Um dem Nutzer noch weitere Gruppenechte zu geben, kann er zusätzlich noch in die Gruppen {{ic|audio}}, {{ic|video}}, {{ic|games}}, {{ic|power}} hinzugefügt werden.


===Weitere nützliche Dienste===
===Weitere nützliche Dienste===
Zeile 557: Zeile 443:
Sollte das System auf einer SSD betrieben werden, welche TRIM unterstützt, sollte der {{ic|fstrim.timer}} aktiviert werden:
Sollte das System auf einer SSD betrieben werden, welche TRIM unterstützt, sollte der {{ic|fstrim.timer}} aktiviert werden:


  # systemctl enable --now fstrim.timer
  systemctl enable --now fstrim.timer


Jetzt, das heißt bevor wir uns der grafischen Oberfläche und/oder Multimedia zuwenden, ist ein guter Zeitpunkt, ein paar zusätzliche Dienste zu installieren und zu aktivieren.
Jetzt, das heißt bevor wir uns der grafischen Oberfläche und/oder Multimedia zuwenden, ist ein guter Zeitpunkt, ein paar zusätzliche Dienste zu installieren und zu aktivieren.


  # pacman -S acpid dbus avahi cups
  pacman -S acpid dbus avahi cups


Diese Dienste müssen natürlich auch jeweils explizit gestartet werden. Um dies automatisch beim Booten zu tun, muss systemd dazu angewiesen werden. Dies geschieht durch:
Diese Dienste müssen natürlich auch jeweils explizit gestartet werden. Um dies automatisch beim Booten zu tun, muss systemd dazu angewiesen werden. Dies geschieht durch:


  # systemctl enable <Dienstname>  
  systemctl enable <Dienstname>  


Für diese Beispiele:  
Für diese Beispiele:  
   
   
  # systemctl enable acpid
  systemctl enable acpid
  # systemctl enable avahi-daemon
  systemctl enable avahi-daemon
  # systemctl enable cups.service
  systemctl enable cups.service
 
Auch ist es sinnvoll, einen Netwerkservice für den Internetzugang automatisch zu laden:


Dies können Services wie NetworkManager erledigen. Mehr dazu unter https://wiki.archlinux.de/title/Daemons und unter https://wiki.archlinux.de/title/Daemons/Liste.
===Automatische Zeit-Sychronisation===
 
Wer die Zeit beim Systemstart mit einer Atomuhr über das Internet abgleichen möchte, kann den ''systemd-timesyncd.service'' nutzen.  
===Cronjobs ausführen lassen===
Einige Pakete legen sogenannte Cronjobs an. Das sind Befehle, die zu bestimmten Zeiten automatisch ausgeführt werden. Im Normalfall braucht man sich um die Cronjobs nicht zu kümmern. Mehr zu diesem Thema unter [[cron]]
# pacman -S cronie
# systemctl enable --now cronie
 
Als Alternative zu o.g. klassischen Conrojobs können oft auch ''[https://www.freedesktop.org/software/systemd/man/systemd.timer.html systemd.timer]''s genutzt werden, ohne zusätzliche Software installieren zu müssen.
 
===Automatische Zeiteinstellung===
Wer die Zeit automatisch korrigieren lassen will, kann das mit ''systemd-timesyncd'' machen.  
  systemctl enable --now systemd-timesyncd.service
  systemctl enable --now systemd-timesyncd.service
Da der Service die '''Real-Time-Clock''' des Rechners einstellt, ist bei Mehr-Betriebsystemen darauf zu achten, dass dies nur ein Betriebssystem vornimmt.


Die Zeit wird nach wenigen Sekunden korrekt sein.<br>
=Installation der grafischen Benutzeroberfläche=
Um zu sehen, ob die Uhrzeit nun auch wirklich korrekt ist, kann man folgenden Befehl nutzen:
date
Anschließend kann man die Hardwareuhr oder auch RTC oder CMOS-Uhr auf der Hauptplatine korrigieren.
hwclock -w


Man muss unterscheiden zwischen einer sogenannten Systemzeit und einer Hardwareuhr auf der Hauptplatine des Rechners. Die Hardwareuhr ist die CMOS-Uhr, auch Echtzeituhr oder RTC (real time clock) genannt. Die Systemzeit ist die Zeit, die der Linuxkernel gerade hat (nur so grob). Beim Einschalten übernimmt Linux (Systemzeit) die Hardwareuhrzeit. Beim Herunterfahren wird die Systemzeit '''nicht''' an die Hardwareuhr wieder übergeben. Zur Beachtung: Werden mehrere Betriebssysteme benutzt, sollte nur ein Betriebssystem die Hardwareuhr korrigieren.
===Installation und Konfiguration von X11===


==Teil 2: Installation der grafischen Benutzeroberfläche==
Das X Window System ist ein Netzwerk- und Anzeigeprotokoll. X liefert die Grundlage für grafische Benutzeroberflächen (GUIs) und für die Interaktion mit Maus und Tastatur.


===Installation und Konfiguration von X===
Mit folgendem Befehl installiert man die notwendigen Basis-Pakete:
 
pacman -S xorg-server xorg-xinit
Das X Window System (gemeinhin X11, oder einfach nur X) ist ein Netzwerk- und Anzeigeprotokoll, das das Darstellen von Fenstern auf Bildschirmen erlaubt. Es liefert das Standardwerkzeug, um grafische Benutzeroberflächen (graphical user interfaces oder GUIs) auf Unix-ähnlichen Betriebssystemen zu bilden.


X bietet den grundlegenden Rahmen oder die Grundfunktion, GUI Umgebungen zu bilden: zeichnen und bewegen von Fenstern auf dem Bildschirm sowie Interaktion mit einer Maus und/oder einer Tastatur. X ordnet nicht das Nutzer-Interface - individuelle Client-Programme bewerkstelligen dies.
Nun werden wir mithilfe von pacman die Basis-Pakete von Xorg installieren. Dies ist der erste Schritt, eine GUI zu bilden.


Mit folgendem Befehl installiert man die dafür notwendigen Basis-Pakete:
Mit dem folgenden Befehl lässt sich die im Rechner verbaute Grafikkarte ermitteln.
{{hc|lspci &#124;grep VGA|
01:00.0 VGA compatible controller: nVidia Corporation G86 [GeForce 8500 GT] (rev a1)}}
In diesem Beispiel ist dies eine nVidia Grafikkarte.


pacman -S xorg-server xorg-xinit
===Quelloffene Grafik-Treiber===


====Grafiktreiber installieren====
Passend zur jeweiligen Grafikkarte installiert man mit dem Befehl {{ic|pacmman -S <xf86-video-name>}} eines der folgenden Pakete:
* Für eine AMD-Grafikkarte - {{paket|xf86-video-amdgpu}}
* Für eine Intel-Grafikkarte - {{paket|xf86-video-intel}}
* Für eine nVidia-Grafikkarte - {{paket|xf86-video-nouveau}}


Jetzt sind die Basispakete installiert, die für die Benutzung des X Servers gebraucht werden. Man sollte zunächst den Treiber der Grafikkarte hinzufügen (z.B. xf86-video-<name>).
Eine Liste aller '''open-source''' Videotreiber erhält man nach Eingabe von:
 
Welchen Treiber man braucht, bekommt man am einfachsten wie folgt heraus:
lspci |grep VGA
01:00.0 VGA compatible controller: nVidia Corporation G86 [GeForce 8500 GT] (rev a1)
In diesem Beispiel ist das eine nvidia Grafikkarte. Der freie Grafiktreiber dafür nennt sich "nouveau". Das Paket dazu xf86-video-nouveau.
 
Wenn man eine Liste aller '''open-source''' Videotreiber braucht, so kann man eingeben:
  pacman -Ss xf86-video | less
  pacman -Ss xf86-video | less
Dies ist eine Liste von '''open source''' Treibern und ihren korrespondierenden Chipsets.
{| class="wikitable"
! Paketname
! Kurzbeschreibung
! Mehr Informationen
|-
!
! ''Für die neuesten Grafikkarten von Intel, AMD und Nvidia''
!
|-
|'''xf86-video-intel'''
|Intel i810/i830/i915/945G/G965+ HDGraphics HDGraphics2 HD4000 Videotreiber
|[[intel]]-ArchWiki '''|''' [https://www.x.org/wiki/IntelGraphicsDriver/ X.Org WIKI] {{sprache|en}}
|-
|'''xf86-video-amdgpu'''
| Neuester AMD Videotreiber ab Grafikkarten ab Volcanic Islands (VI) und neuer (GCN 1)
| [[AMDGPU]]
|-
|'''xf86-video-nouveau'''
|Nvidia Open Source Treiber
|[[nvidia]]
|-
!
! ''Für ältere Grafikkarten von Intel, AMD und Nvidia''
!
|-
|'''xf86-video-ati'''
|Grafikkarten älterer AMD / ATI Grafikkarten
|[[ATI]]
|-
|'''xf86-video-nv'''
|nvidia nv Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-i128'''
|Intel i128 Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-i740'''
|Intel i740 Videotreiber
|
|-
!
! ''Grafiktreiber für Virtualisierungssoftware''
!
|-
|'''xf86-video-vmware'''
|vmware Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-voodoo'''
|voodoo Videotreiber
|
|-
|'''virtualbox-guest-utils'''
|Virtualbox Videotreiber
|
|-
!
! ''Sonstige Treiber''
!
|-
|'''xf86-video-vesa'''
| Der allgemeinste Videotreiber welcher mit vielen modernem Chipsets funktioniert
|
|-
|'''xf86-video-apm'''           
|Alliance ProMotion Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-ark'''
|ark Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-chips'''
|Chips and Technologies Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-cirrus'''
|Cirrus Logic Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-glint'''
|GLINT/Permedia Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-imstt'''
|Integrated Micro Solutions Twin Turbo Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-mga'''
|mga Videotreiber  (Matrox Graphikadapter)
|
|-
|'''xf86-video-neomagic'''
|neomagic Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-rendition'''
|Rendition Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-s3'''
|S3 Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-s3virge'''
|S3 Virge Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-savage'''
|savage Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-siliconmotion'''
|siliconmotion Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-sis'''
|SiS Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-sisusb'''
|SiS USB Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-tdfx'''
|tdfx Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-trident'''
|Trident Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-tseng'''
|tseng Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-unichrome'''
|unichrome Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-v4l'''
|v4l Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-vga'''
|VGA 16 color Videotreiber
|
|-
|'''xf86-video-via'''
|via Videotreiber
|
|}
Beachte: Der '''vesa''' Treiber ist der allgemeinste und sollte mit fast jedem modernem Chipset funktionieren. Falls man keinen passenden Treiber für das Videochipset finden kann, '''sollte''' vesa funktionieren.


Falls man eine nVIDIA oder ATI Videoadapter hat, besteht auch die Möglichkeit, die proprietären nVIDIA oder ATI Treiber zu installieren. Die Installation proprietärer Videotreiber wird unter [[Nvidia]] und unter [[ATI]] bzw für neuere AMD Karten auf [[AMDGPU]] beschrieben.
Ist man sich nicht sicher welcher Treiber passend ist, besteht die Möglichkeit alle verfügbaren freien Treiber zu installieren. Beim Systemstart wird dann automatisch der passende gewählt.
 
Installieren des passenden Videotreibers z.B.:
pacman -S xf86-video-nouveau
 
*Falls man immer noch nicht weiß, welcher Videotreiber zu installieren ist, so kann man die gesamte Videotreiber-Pakete-Gruppe installieren. Xorg lädt dann selbst den passenden Treiber.
  pacman -S xorg-drivers
  pacman -S xorg-drivers


====Sonstige Treiber====
=== Proprietäre Grafik-Treiber===
 
Die Installation proprietärer Grafik-Treiber wird jeweils in den Beiträgen [[ATI]], [[AMDGPU | AMD]] und [[Nvidia | nVidia]] besprochen.
Bei manchen Laptops kann es mit dem Touchpad zu Problemen kommen. Xorg stellt hierfür auch einen Touchpad-Treiber zur Verfügung. Sollte das Touchpad nur eingeschränkt funktionieren, kann dieser auch ganz zum Schluss noch nachinstalliert werden.
 
pacman -S xf86-input-synaptics
 
====Deutsche Tastaturbelegung einstellen====


===Deutsche Tastaturbelegung einstellen===
{{hinweis|Die Datei 00-keyboard.conf kann auch mit dem Befehl '''localectl set-x11-keymap <layout> <model> <variant> <options>''' generiert werden.}}
{{hinweis|Die Datei 00-keyboard.conf kann auch mit dem Befehl '''localectl set-x11-keymap <layout> <model> <variant> <options>''' generiert werden.}}


Zeile 834: Zeile 536:
  localectl set-x11-keymap de pc105 deadgraveacute
  localectl set-x11-keymap de pc105 deadgraveacute


===[Optional] Schönere Schriftarten installieren===
===Sonstige Treiber===


pacman -S ttf-dejavu
Bei manchen Laptops kann es mit dem Touchpad zu Problemen kommen. Xorg stellt hierfür auch einen Touchpad-Treiber zur Verfügung. Sollte das Touchpad nur eingeschränkt funktionieren, kann dieser auch ganz zum Schluss noch nachinstalliert werden.


Empfehlenswert ist der Artikel über [[Schriftarten]].
pacman -S xf86-input-synaptics


=== Desktopumgebung installieren ===
=== Desktopumgebung installieren ===
Archlinux bietet eine große Anzahl Benutzeroberflächen zur Auswahl an.
Archlinux bietet eine große Anzahl Benutzeroberflächen zur Auswahl an.
Die Installation der gewünschten Desktopumgebung, des passenden Fenster- und Loginmanagers wird in den einzelnen Beiträgen beschrieben.
Die Installation des gewünschten [[:Kategorie:Fenstermanager|Fenstermanagers]] bzw. einer [[:Kategorie:Desktopumgebung|Desktopumgebung]]
 
wird in den betreffenden Beiträgen beschrieben. Damit ist die Grundinstallation von Arch Linux abgeschlossen.
*[[Budgie Desktop | Budgie]]
*[[Cinnamon]]
*[[Deepin]]
*[[GNOME]]
*[[LXDE]]
*[[LXQt]]
*[[MATE]]
*[[Plasma]]
*[[Xfce]]
*[[Xorg Desktop | Xorg]]
 
 
Damit ist die Grundinstallation von Arch Linux abgeschlossen.
 


Mit der Eingabe von
Mit der Eingabe von
  reboot
  reboot


kann nun ein Neustart herbeigeführt werden und ein Einloggen als Benutzer stattfinden. (Desktopumgebungen laufen nicht als Root)
kann nun ein Neustart herbeigeführt werden und ein Einloggen als Benutzer stattfinden. Desktopumgebungen laufen nur mit Benutzerrechten.
 
<br>++++ VIEL FREUNDE MIT ARCH LINUX ++++<br>


++++ VIEL FREUNDE MIT ARCH LINUX ++++
=Weiterführende Themen=
*[[Reflector]] - Paketserver optimieren
*[[Schriftarten | Schönere Schriftarten]]
*[[Drucken | Drucker einrichten]]


== siehe auch ==
*[[Arch Install Scripts]]
*[[Installations-Kurzanleitung]]
*[https://wiki.archlinux.org/index.php/Installation_guide Installation Guide] {{sprache|en}}


[[ar:Installation guide]]
[[ar:Installation guide]]

Aktuelle Version vom 9. Oktober 2021, 17:47 Uhr

Vorbereitung

Willkommen bei Arch!

Dieses Anleitung führt Schritt für Schritt durch den Installationsprozess und die Grundkonfiguration von Arch Linux. Es richtet sich in erster Linie an neue Arch Linux Nutzer.
Zur Ergänzung stehen kurz gehaltene Spickzettel bereit. Diese lassen sich auf nur wenige Seiten Papier ausdrucken. Wer bei der Arch Linux Installation lieber einen Spickzettel oder einen anderen Wiki-Artikel direkt aus der Konsole aufrufen möchte, kann dies mit dem textbasierten Browser Lynx tun, der auf der ARCH-ISO vorinstalliert ist.

Dem Anwender sollte bewusst sein, dass sich, im Gegensatz zu anderen Linux Distributionen, die Installation von Arch Linux deutlich unterscheidet: Das Arch Linux System wird im besonderen Maße vom Benutzer geformt. Die Installation liefert ein Grundsystem mit einer Kommandozeilen-Eingabe (bash-Konsole) und grundlegenden Systemprogrammen. Über die Kommandozeilen-Eingabe werden Pakete (Programme und Bibliotheken) mit dem Arch Linux eigenen Paketmanager pacman installiert und nach den Bedürfnissen des Benutzers eingerichtet. Dies erlaubt maximale Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Kontrolle der Systemressourcen. Dadurch, dass der Anwender an vielen Stellen Konfigurationsschritte durchführen muss, wird er mit dem System vertraut und wird es von Grund auf kennenlernen. Diese Vorgehensweise richtet sich einerseits an kompetente GNU/Linux Benutzer, sowie Anwender, die ihr System grundlegend erforschen wollen.

Die Entwicklungs-Prinzipien hinter Arch Linux liegen darin, die Dinge einfach zu halten.
Bedenke, dass einfach in diesem Zusammenhang nicht benutzerfreundlich bedeutet, sondern eher ohne unnötige Zusätze, Änderungen oder Komplikationen. Kurz gesagt: ein eleganter, minimalistischer Ansatz. Siehe Das KISS-Prinzip Die Grundprinzipien der Arch Linux Distribution werden im englischem Wiki im Artikel The Arch Way erklärt.

Falls Du denkst, dass in der folgenden Anleitung etwas Wichtiges fehlt oder nicht funktioniert, schicke mir bitte eine Mitteilung an <freigeist [at] elfenbeinturm.cc>,
oder füge die Verbesserung hier ein, was ja die Hauptidee eines Wikis ist :).

Hilfreiche Seiten

Das neueste ISO-Abbild beziehen

Hinweis: Arch Linux kann auch von einem bereits installierten Arch Linux System installiert werden. Hierzu werden die benötigten tools mittels pacman -S arch-install-scripts installiert. Danach kann die Installation mit dem Kapitel Partitionieren des Datenträgers fortgesetzt werden.


Das neueste ISO-Abbild kann von www.archlinux.de/download/ heruntergeladen werden.

Das ISO-Abbild beinhaltet nur die nötigen Programme, um ein minimales GNU/Linux Grundsystem zu installieren. Beachte, dass ein minimales Grundsystem keine grafische Oberfläche enthält. Der Rest des Arch Linux Systems - einschließlich grafischer Oberfläche - wird von der Kommandozeile aus eingerichtet. Dieser Prozess wird detailliert weiter unten besprochen.

ISO-Abbild prüfen

Beim Download mittels Torrent oder Magnet Link wird die ISO-Datei automatisch nach dem Download auf Übereinstimmung mit dem Original überprüft. Wird das ISO-Abbild per HTTPS heruntergeladen, sollte eine Prüfung mit der SHA1-Summe stattfinden. Soll eine CD oder DVD erstellt werden, ist es besser die Prüfung auf Übereinstimmung erst nach dem Brennvorgang zu tätigen.

sha1sum archlinux-*-x86_64.iso

( * ist mit dem Datum der Arch.iso Datei zu ersetzen.)
Die so ermittelte Zeichenkette sollte mit den Angaben auf der Webseite übereinstimmen.

ISO-Abbild auf CD oder DVD brennen

Generell ist es ratsam, mit einer Geschwindigkeit von maximal 12x zu brennen, um verlässliche CDs bzw. DVDs zu erhalten. Von einem Linux System, kann dies mit Anwendungen wie k3b und Brasero oder per Kommandozeile durchgeführt werden:

wodim dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-*-x86_64.iso

oder mit

cdrecord dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-*-x86_64.iso

oder mit

cdrskin dev=/dev/sr0 speed=12 -dao -eject -v archlinux-*-x86_64.iso

Nach dem Brennen sollte die SHA1-Prüfsumme der CD/DVD mit den Angaben auf www.archlinux.de/download/ verglichen werden. (Wobei der Pfad des Laufwerks (sr0) je nach Gerät abweichen kann.)

sha1sum /dev/sr0

Wenn die CD mit Windows gebrannt werden soll, kann das mit dem kostenlosen Programmen CDBurnerXP oder cdrtfe durchgeführt werden.

ISO-Abbild auf USB-Stick übertragen

Der USB-Stick darf nicht gemountet sein. Zunächst sollte mit folgendem Befehl die Partitionsbezeichnung des USB-Stick ermittelt werden:

# fdisk -l

Danach kann die ISO-Datei auf den Stick übertragen werden.

# dd bs=4M if=/pfad/archlinux-*-x86_64.iso of=/dev/sdx status=progress oflag=sync

Dabei ist sdx der erkannte USB-Stick. (x ist durch den entsprechenden Buchstaben zu ersetzen.) Beachte: Alle Daten auf dem USB-Stick werden gelöscht!

USB-Stick mit ISO-Abbild auf Windows erstellen

Umbenennen der Endung des Arch-ISO-Images von .iso nach .img .
Herunterladen des Programms von http://sourceforge.net/projects/win32diskimager/ . Entpacken und starten.
Auswählen des Arch .img Images und des USB-Sticks. Klicken auf write.
Ab jetzt kann vom USB-Stick neu gebootet und von dort aus Arch-Linux installiert werden.

Die Hardware-Uhr auf UTC einstellen

Die Hardware-Uhr (real time clock) im Bios des PC's sollte auf UTC eingestellt sein. Die Umrechnnung auf die zeitzonenspezifische Lokalzeit wird standardmäßig durch das jeweilige Betriebssystem nach den Einstellungen des Benutzers vorgenommen. Um UTC zu erhalten, muss man von unserer aktuellen Lokalzeit in Deutschland im Winter 1h und im Sommer 2h abziehen.

Starten mit dem Arch Linux ISO

Falls die Boot-Reihenfolge der Laufwerke geändert werden muss um den PC mittels der Arch-Iso zu starten hilft es meist die F11- oder F12-Taste während der BIOS-Phase zu drücken bis ein Auswahlmenue erscheint oder direkt im Bios eine andere Reihenfolge einzustellen.

UEFI

Bei UEFI-Rechnern ist es empfehlenswert, „Secure Boot“ im BIOS zu deaktivieren.

32 oder 64bit

Arch Linux unterstützt nur 64-Bit-Rechner (x86_64).
Ein 32-Bit-System (i686) kann nur über das Community-Projekt Arch Linux 32 installiert werden.
Wenn man nicht weiß, ob der Rechner bzw. der Prozessor 64-Bit-tauglich ist, so kann man unter „Hardware Information (HDT)“ → „Processor“ → „Main Processor“ die Information erhalten. – Wird dort „X86_64 Yes“ angezeigt, ist der Rechner 64-Bit-tauglich. (Zurücknavigieren kann man mit den Cursor-Tasten.)

Optionsmenu der Arch Linux ISO

Mit der Taste Tab ↹ können einige nützliche Startoptionen eingegeben werden:

  • ide-legacy falls Probleme mit IDE-Laufwerken bestehen.
  • noapic acpi=off pci=routeirq nosmp wenn sich das System beim Starten aufhängt.
  • lowmem ist für ältere Maschinen nützlich. Dies braucht nur 96 MB Arbeitsspeicher entgegen 256 MB bei normaler Installation.

Anstatt Arch Linux zu booten, können noch folgende Funktionen ausgeführt werden:

  • memtest86+, um den Arbeitsspeicher auf Fehler zu prüfen.
  • Hardware-Informationen anzeigen lassen.
  • Neu starten.
  • Herunterfahren und ausschalten.

Es kann jetzt „Boot Arch-Linux x86_64“ ausgewählt werden.

Installation unterbrechen

Die Installation von Arch Linux kann jederzeit unterbrochen werden:
Der Befehl reboot startet den Computer neu, poweroff fährt ihn herunter.

Ändern der Tastaturbelegung

Zu diesem Zeitpunkt ist noch das US-englische Tastaturlayout eingestellt.
Zum deutschsprachigen Tastaturlayout wird wie folgt gewechselt:

loadkeys de-latin1

Man muss die Taste Z drücken, um das Zeichen y (Ypsilon) zu erhalten.
Und die Taste ß für den Bindestrich.

Internetverbindung herstellen

Ist beim Systemstart der LAN-Adapter mit dem Router verbunden wird die Internetverbindung automatisch aufgebaut.

über LAN

Wurde die Verbindung nicht automatisch hergestellt, genügt es die Netzwerkkarte zu ermitteln -

ip link 
 1: lo: <LOOPBACK.....
 2: enp4s0: <BROADCAST...
 .
 .
 3: wlp0s1:  <BROADCAST...

Die Netzwerkkarte heißt in diesem Beispiel enp4s0.
(wlp0s1 ist der Wlanadapter.)

- und die kabelgebundene Netzwerkverbindung neu aufzubauen.

dhcpcd <Netzwerkkarte>

über Wlan

Die Herstellung der WLan Verbindung wird mit folgendem Komando eingeleitet:

iwctl

Dort gelangt man nach der Eingabe des folgenden Befehls zur Passwortabfrage:

station wlan0 connect <SSID>

Verlassen wird das Konsolen-Programm iwctl mit der Tastenkombination:
Strg+d oder exit

Arch Wiki abrufen

Möchte man während der Installation direkt auf die Arch Wicki zugreifen kann man dies mit dem konsolenfähigen Lynx Browser tun.

lynx wiki.archlinux.de/title/spicker

Einrichtung des Datenträgers

Partitionieren des Datenträgers

Hinweis: Vor dem Partitionieren sollte man sich mit dem Befehl fdisk -l oder lsblk über die angeschlossenen Festplatten und deren Partitionen einen Überblick verschaffen.

Die Art der Partitionierung richtet sich nach der verwendeten Hardware, dem gewünschten Bootloader , der Verwendung von Swapspeicher, Verschlüsselung, dem Dateisystem und nicht zuletzt auch von persönlichen Präferenzen. Die große Felexibilität hierbei, ist eine der Stärken von Arch Linux.
Dabei ist folgendes zu berücksichtigen:

BIOS-Systeme

  • Bei Systemen die mittels verbautem BIOS booten, können die Datenträger bis zu einer Größe von 2TiB mit fdisk unter Verwendung einer Dos-Partitionstabelle partitioniert werden.
    Im Wiki-Artikel fdisk werden hierzu konkrete Beispiele aufgezeigt.
  • Wird zur Partitionierung gdisk genutzt und soll als Bootmanager Grub eingesetzt werden, verlangt dies eine zusätzliche Partition mit der Größe 1MiB vom Partitionstyp ef02.
    Wird stattdessen Syslinux als Bootmanager eingesetzt, so ist auch unter dem Einsatz von gdisk diese zusätzliche Partition nicht nötig.
    Im Artikel gdisk wird jeweils das konkrete Partitionsschema aufgezeigt.

UEFI-Systeme

  • Systeme die mit UEFI booten, werden immer mit gdisk partitioniert und benötigen auch immer eine zusätzliche Bootpartition von der Größe 512MiB (empfohlen) mit dem Partitionstyp ef00. Im Wiki-Artikel gdisk werden hierzu konkrete Beispiele aufgezeigt.

Swap-Speicher

  • Möchte man die Möglichkeit haben den Suspend-to-disk-Modus zu nutzen, sollte die anzulegende Swap-Partition mindestens die Größe des RAM-Speichers besitzen.
  • Alternativ zum Anlegen einer Swap-Partition kann später auch noch eine Swap-Datei angelegt werden.
  • Bei verschlüsselten Systemen wird der Auslagerungsspeicher (swap) innerhalb des LVM Volumes angelegt.
  • Ob man überhaupt einen Swap-Speicher benötigt, ist oberhalb von 4G RAM mit der beabsichtigeten Nutzung des Systems abzuwägen.

Separate /home Partition

Häufig wird empfohlen das /home Verzeichnis auf eine separate Partition auszulagern. Der effektive Nutzen ist dabei abzuwägen. Oftmals schränkt dies jedoch nur die Fexibilität ein, falls die root(/) Partition zu knapp gewählt wurde oder führt im anderen Fall zu ungenutzten Speicherplatz.

Alternative Dateisysteme

Für die Installation von Arch Linux unter Verwendung alternativer Dateisysteme wird auf die folgenden Installations-Anleitungen verwiesen:

Anlegen der Dateisysteme (Formatieren)

Hinweis: Das x steht für das Laufwerk, das Y für die Nummer der betreffenden Partition. Diese Angaben müssen jeweils angeglichen werden.

Je nachdem welche Partitionen zuvor angelegt wurden, können diese entsprechend ihres Partitionstyps mit den folgenden Befehlen formatiert werden:

  • mkfs.fat -F 32 -n BOOT /dev/xY - Für eine ef00 Partition mit fat32 Dateisystem und LABEL=BOOT
  • mkfs.fat -F 32 -n EF02 /dev/xY - Für eine ef02 Partition mit fat32 Dateisystem und LABEL=EF02
  • mkfs.ext4 -L ROOT /dev/xY - Für eine 83 bzw. 8300 Partition mit ext4 Dateisystem und LABEL=ROOT
  • mkfs.ext4 -L HOME /dev/xY - Für eine 83 bzw. 8300 Partition mit ext4 Dateisystem und LABEL=HOME
  • mkswap -L SWAP /dev/xY - Für eine 82 bzw. 8200 Partition mit swap Dateisystem und LABEL=SWAP

Das Basissystem installieren

Einbinden der Partitionen (Mounten)

Bevor Arch Linux auf den Datenträger aufgespielt werden kann, müssen die entsprechenden Partitionen in das laufende System eingebunden werden.
Zuerst wird die Rootpartition nach /mnt gemountet:

mount -L ROOT /mnt

Für die Partition "BOOT" die bei UEFI-Systemen nötig ist, wird das Verzeichnis /mnt/boot angelegt und dort eingebunden:

mkdir /mnt/boot
mount -L BOOT /mnt/boot

Wurde eine separate "HOME" Partition angelegt, kann damit analog verfahren werden:

mkdir /mnt/home
mount -L HOME /mnt/home

Aktivieren von Swap

Wurde eine "SWAP" Partition erstellt, kann sie wie folgt aktiviert werden.

swapon -L SWAP

Installation der Basispakete

Im Folgenden werden die grundlegenden Softwarekomponenten installiert:

pacstrap /mnt base base-devel linux linux-firmware dhcpcd nano
  • base: Metapaket für ein minimales System
  • base-devel: Gruppe für Pakete zum Paketbau (empfohlen)
  • linux-firmware: Firmware für verschiedene Hardware
  • dhcpcd: Aufbau einer Internetverbindung
  • nano: Als Texteditor. Dieser wird in diesem Wiki vorausgesetzt

Installation zusätzlicher Pakete

Je nach System kann es nützlich sein die folgenden Pakete schon jetzt zu installiert:

  • iwd: Wlan-Verbindung (wichtig für Rechner ohne Lan)
  • lvm2: Einbinden einer LVM-Partition

Hierzu kann auch der folgende Befehl genutzt werden:

pacman --root /mnt -S <paket-name>

fstab erzeugen

Die /etc/fstab (file system table) Datei wird beim Systemstart von systemd ausgelesen und mountet die Partitionen.

genfstab -U /mnt > /mnt/etc/fstab

Überprüfen der fstab Datei:

cat /mnt/etc/fstab
# /dev/sda1 LABEL=ROOT
UUID=e79bf648-bb6c-4204-8e01-aff13df2bf03    /      ext4	rw,relatime             0 1
	 
# /dev/sda2 LABEL=SWAP	
UUID=cd6d7140-c450-4eb5-a93e-b448173b3014    none   swap	defaults	        0 0

Systemkonfiguration

Chrooten

Zum Konfigurieren des Systems wird - bei gemounteten Partitionen s. Mounten - in eine chroot-Umgebung (Change root) gewechselt.

arch-chroot /mnt
root@archiso /#

Konfigurationsdateien (/etc/....)

Folgende Konfigurationsdateien werden hierzu bearbeitet:

/etc/hostname - Den Rechnernamen festlegen, hier im Beispiel 'myhost':

echo myhost > /etc/hostname


/etc/locale.conf - Die Spracheinstellung (Locale) auf Deutsch festlegen:

echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf

Hierbei entspricht:

  • de_DE - Deutsch wie in der BRD gesprochen
  • de_CH - Schwyzerdütsch
  • de_AT - Das Deutsche in Österreich

Mit dem Konsolenbefehl cat /etc/locale.gen kann man sich alle hier möglichen Werte anzeigen lassen.

/etc/locale.gen

Hinweis: Suchen im Editor nano: Strg+WSUCHBEGRIFF↵ Enter Weitersuchen mit gleichem Suchbegriff erneut: Alt+W oder F16

nano /etc/locale.gen

Suchen und das # am Anfang folgender Zeilen entfernen:

#de_DE.UTF-8 UTF-8
#de_DE ISO-8859-1
#de_DE@euro ISO-8859-15
#en_US.UTF-8

(en_US.UTF-8 wird als fallback für evnt. fehlende Übersetzungen empfohlen.)
Anschließend Speichern und die Locale generieren:

locale-gen
 Generating locales...
  de_DE.UTF-8... done
  de_DE.ISO-8859-1... done
  de_DE.ISO-8859-15@euro... done
 Generation complete.


/etc/vconsole.conf - Die Tastaturbelegung und Schriftart der Konsole festlegen:

echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf
echo FONT=lat9w-16 >> /etc/vconsole.conf


/etc/localtime - Die Zeitzone durch einen symbolischen Link festlegen:

ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime


/etc/hosts

cat /etc/hosts
#<ip-address>	<hostname.domain.org>	<hostname>
127.0.0.1	localhost.localdomain	localhost
::1		localhost.localdomain	localhost


/etc/resolv.conf - Diese Datei muss nur verändert werden, wenn das Netzwerk über statische Adressvergabe eingestellt wird:

cat /etc/resolv.conf
nameserver DNS-Server des Providers


/etc/pacman.conf - Dort wird im Normalfall nichts geändert. Für den Fall, dass 32bit-Bibliotheken gebraucht werden, ist das [multilib]-Repository zu aktivieren. Hierzu ist das Kommentarzeichen in den betreffenden Zeilen zu entfernen.

[multilib]
SigLevel = PackageRequired TrustedOnly
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist

Zusätzliche Kernel Module

In der Datei /etc/modules-load.d/meinemodule.conf werden Kernel-Module angegeben, welche zusätzlich geladen werden müssen.
Pro Zeile nur ein Kernel-Modul eintragen:

nano /etc/modules-load.d/meinemodule.conf
modul_1
modul_2

Initramfs erzeugen

Falls zuvor ein anderer Kernel ausgewählt wurde oder zusätzliche Module benötigt werden, ist es nötig die Initramfs neu zu erzeugen. Zunächst wird hierzu die Datei /etc/mkinitcpio.conf geprüft. Sofern z.B. das Root Filesystem auf einem logical Volume liegt, muss in der Zeile "HOOKS" das lvm2 Modul ergänzt werden. Mit LVM2 sieht die Zeile dann so aus:

HOOKS=(base udev autodetect modconf block lvm2 filesystems keyboard fsck)

lvm2 muss zwischen "block" und "filesystems" stehen.
Danach kann die initramfs Datei mit

mkinitcpio -p linux

erzeugt werden.

Root Password

Setzen des Root-Passworts. Man vergewissere sich, dass man es nicht vergisst.

passwd
Enter new UNIX password: geheim
Retype new UNIX password: geheim

Installation des Bootloaders

Systemd-boot

Für dieses Beispiel wird Systemd-boot gewählt. Es sorgt für einen schnellen Bootvorgang und ist für moderne UEFI-Systeme geeignet.
Im Folgenden wird die Konfiguration ohne Verschlüsselung besprochen:

Da systemd schon installiert ist, muss der Bootloader lediglich initiiert werden.

bootctl install

Anlegen der Datei /boot/loader/entries/arch-uefi.conf:

nano /boot/loader/entries/arch-uefi.conf

und wie folgt editieren:

title    Arch Linux
linux    /vmlinuz-linux
initrd   /initramfs-linux.img
options  root=LABEL=ROOT rw lang=de init=/usr/lib/systemd/systemd locale=de_DE.UTF-8

Für den Fallback wird die Datei /boot/loader/entries/arch-uefi-fallback.conf angelegt:

nano /boot/loader/entries/arch-uefi-fallback.conf

und wie folgt bearbeitet:

title    Arch Linux Fallback
linux    /vmlinuz-linux
initrd   /initramfs-linux-fallback.img
options  root=LABEL=ROOT rw lang=de init=/usr/lib/systemd/systemd locale=de_DE.UTF-8

Die Datei /boot/loader/loader.conf wird folgendermaßen bearbeitet:

nano /boot/loader/loader.conf 
 
 default   arch-uefi.conf
 timeout   4

Das timeout (in Sekunden) kann dabei frei gewählt werden.

Nach der Konfiguration, werden diese Änderungen mit dem folgenden Befehl verfügbar gemacht:

bootctl update

Exit - umount

Nachdem nun alle nötigen Komponenten installiert und konfiguriert sind, kann die Chroot Umgebung verlassen werden.

exit

Und die gemounteten Datenträger aushängt werden.

umount /mnt/boot
umount /mnt

Arch Linux neu booten

Das System kann nun neu gebootet werden.

reboot

Hinweis: Man sollte im BIOS die Startreihenfolge zurückstellen, z.B. Starten von Festplatte vor CD-Rom oder USB-Stick.

Wenn alles einwandfrei verlaufen ist, wird das Arch Linux-System nun starten und dich mit der Login-Eingabe begüßen.

myhost login: root
password: geheim
[root@myhost ~]# _


++++ Herzlichen Glückwunsch und Willkommen zu Deinem Arch Linux-Basissystem! ++++

Benutzer-Einrichtung

Die Schönheit des Rolling Release

Arch Linux ist eine Rolling Release Distribution, was bedeutet, dass es im Vergleich zu anderen Linux-Distributionen keine Versionsnummern oder -namen gibt. Diese Form der Verwaltung verzichtet darauf, das ganze System neu installieren zu müssen, um es aktuell und damit auch sicher zu halten. Die Benutzung eines Rolling-Release setzt ein gewisses Maß an Eigenverantwortung voraus. Man ist gut beraten, sich vor einer Systemaktualisierung über eventuelle Änderungen zu informieren.

Aktuelle Informationen hierzu findet man auf folgenden Seiten:

Zudem kann man die Arch-Announce Mailingliste abonnieren, um stets auf dem Laufenden zu sein.

Internetverbindung (erneut) herstellen

Für eine LAN-Verbindung mit dem Router wird zuerst der Netzwerkadapter ermittelt

ip link

und danach eine Verbindung hergestellt

dhcpcd <Netzwerkadapter>

Siehe: Internetverbindung herstellen

Arch Linux Aktualisieren

Arch Linux stellt aktuelle Softwarepakete zur Verfügung. Man sollte sich angewöhnen, sein System mindestens in wöchentlichen Abstand zu aktualisieren um auch zeitnah in den Genuss von Sicherheitsupdates zu gelangen.

Der Paketmanager pacman

Pacman ist der package manager von Arch Linux. Er verwaltet das gesamte Paketsystem, also die Installation, das Löschen, das Downgraden von Paketen u.v.m.; er ist auch zuständig für die Verwaltung selbst kompilierter Programme, das automatische Lösen von Paket-Abhängigkeiten sowie das entfernte und lokale Suchen nach Paketen.

Zur Optimierung der Downloadgeschwindigkeit der Pakete, sollte vor der ersten Aktualisierung, in der Datei /etc/pacman.d/mirrorlist diejenigen Paket-Spiegelserveradressen, die weit entfernt liegen, am Anfang der Liste, mit einem vorangestellten # (Kommentarzeichen) deaktiviert werden.

# nano /etc/pacman.d/mirrorlist

Die Aktualisierung des Systems geschieht mit

pacman -Syu

Einen Benutzer hinzufügen und Gruppen wählen

Tägliche Arbeiten sollten nicht mit dem Root-Account gemacht werden, da dieser für administrative Aufgaben vorgesehen ist und ein Arbeiten damit gefährlich sein kann. Deshalb wird nun ein normaler Benutzer hinzugefügt. Beachte, dass Benutzernamen nur Kleinbuchstaben und Sonderzeichen enthalten dürfen:

In diesem Beispiel heißt der Benutzer duda.

useradd -m -g users -s /bin/bash duda

Mit den folgendem Befehl wird dem Nutzer duda ein Password verliehen:

passwd duda
Geben Sie ein neues UNIX-Passwort ein:geheim
Geben Sie das neue UNIX-Passwort erneut ein:geheim
passwd: Passwort erfolgreich geändert

Damit der Benutzer auch Root-Rechte bekommt, muss eine Konfiguration von sudoverändert werden. Eingabe von:

EDITOR=nano visudo

Suchen der folgenden Zeile (steht unterhalb von "## Uncomment to allow members of group wheel to execute any command"):

 # %wheel ALL=(ALL) ALL

und entfernen des Kommentatorzeichens und des Leerzeichens.

%wheel ALL=(ALL) ALL

Den Benutzer zu der Gruppe wheel hinzufügen

gpasswd -a duda wheel

Danach ist es dem Benutzer duda gestattet den sudo Befehl zu nutzen.
Um dem Nutzer noch weitere Gruppenechte zu geben, kann er zusätzlich noch in die Gruppen audio, video, games, power hinzugefügt werden.

Weitere nützliche Dienste

Sollte das System auf einer SSD betrieben werden, welche TRIM unterstützt, sollte der fstrim.timer aktiviert werden:

systemctl enable --now fstrim.timer

Jetzt, das heißt bevor wir uns der grafischen Oberfläche und/oder Multimedia zuwenden, ist ein guter Zeitpunkt, ein paar zusätzliche Dienste zu installieren und zu aktivieren.

pacman -S acpid dbus avahi cups

Diese Dienste müssen natürlich auch jeweils explizit gestartet werden. Um dies automatisch beim Booten zu tun, muss systemd dazu angewiesen werden. Dies geschieht durch:

systemctl enable <Dienstname> 

Für diese Beispiele:

systemctl enable acpid
systemctl enable avahi-daemon
systemctl enable cups.service

Automatische Zeit-Sychronisation

Wer die Zeit beim Systemstart mit einer Atomuhr über das Internet abgleichen möchte, kann den systemd-timesyncd.service nutzen.

systemctl enable --now systemd-timesyncd.service

Da der Service die Real-Time-Clock des Rechners einstellt, ist bei Mehr-Betriebsystemen darauf zu achten, dass dies nur ein Betriebssystem vornimmt.

Installation der grafischen Benutzeroberfläche

Installation und Konfiguration von X11

Das X Window System ist ein Netzwerk- und Anzeigeprotokoll. X liefert die Grundlage für grafische Benutzeroberflächen (GUIs) und für die Interaktion mit Maus und Tastatur.

Mit folgendem Befehl installiert man die notwendigen Basis-Pakete:

pacman -S xorg-server xorg-xinit


Mit dem folgenden Befehl lässt sich die im Rechner verbaute Grafikkarte ermitteln.

lspci |grep VGA
01:00.0 VGA compatible controller: nVidia Corporation G86 [GeForce 8500 GT] (rev a1)

In diesem Beispiel ist dies eine nVidia Grafikkarte.

Quelloffene Grafik-Treiber

Passend zur jeweiligen Grafikkarte installiert man mit dem Befehl pacmman -S <xf86-video-name> eines der folgenden Pakete:

Eine Liste aller open-source Videotreiber erhält man nach Eingabe von:

pacman -Ss xf86-video | less

Ist man sich nicht sicher welcher Treiber passend ist, besteht die Möglichkeit alle verfügbaren freien Treiber zu installieren. Beim Systemstart wird dann automatisch der passende gewählt.

pacman -S xorg-drivers

Proprietäre Grafik-Treiber

Die Installation proprietärer Grafik-Treiber wird jeweils in den Beiträgen ATI, AMD und nVidia besprochen.

Deutsche Tastaturbelegung einstellen

Hinweis: Die Datei 00-keyboard.conf kann auch mit dem Befehl localectl set-x11-keymap <layout> <model> <variant> <options> generiert werden.

Über 00-keyboard.conf

Eine Datei erzeugen /etc/X11/xorg.conf.d/00-keyboard.conf und folgendes hinzufügen:

Section "InputClass"
      Identifier "keyboard"
      MatchIsKeyboard "yes"
      Option "XkbLayout" "de"
      Option "XkbModel" "pc105"
      Option "XkbVariant" "deadgraveacute"
EndSection

Oder über localectl set-x11-keymap

localectl list-x11-keymap-layouts |less

Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren Tastaturlayouts. Mehrere Layouts können durch Komma getrennt angegeben werden. de sollte für deutsche Tastaturen funktionieren.

localectl list-x11-keymap-models |less

Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren Tastaturmodellen. pc104 oder pc105 sollte ohne zusätzliche Tasten standartmäßig funktionieren. Für Tastaturen mit speziellen zusätzlichen Tasten muss man um sie zu benutzen das richtige Model finden.

localectl list-x11-keymap-variants |less

Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren Tastaturvarianten. Bei Verwendung von deadgraveacute können mit ` und ´ Buchstaben wie é eingegeben werden, während ^ wie eine normale Taste behandelt wird. nodeadkeys dagegen deaktiviert dies, und wenn gar keine Variante angegeben wird, ist auch ^ ein "dead key".

localectl list-x11-keymap-options |less

Zeigt eine Liste mit allen verfügbaren zusätzlichen Tastaturoptionen. Muss nicht angegeben werden. Sollten mehrere Tastaturlayouts verwendet werden, können zum Beispiel Optionen zum hin- und herwechseln zwischen den Layouts über Tastenkombinationen angegeben werden. Mit grp:alt_shift_toggle wechselt man dann mit alt+shift zwischen den Layouts.

localectl set-x11-keymap [layout] [model] [variant] [options]

setzt die Parameter.

Nach obigem Beispiel für eine deutsche Standardtastatur, einem einzelnen Layout, ohne zusätzliche Optionen oder Tasten folgende Eingabe:

localectl set-x11-keymap de pc105 deadgraveacute

Sonstige Treiber

Bei manchen Laptops kann es mit dem Touchpad zu Problemen kommen. Xorg stellt hierfür auch einen Touchpad-Treiber zur Verfügung. Sollte das Touchpad nur eingeschränkt funktionieren, kann dieser auch ganz zum Schluss noch nachinstalliert werden.

pacman -S xf86-input-synaptics

Desktopumgebung installieren

Archlinux bietet eine große Anzahl Benutzeroberflächen zur Auswahl an. Die Installation des gewünschten Fenstermanagers bzw. einer Desktopumgebung wird in den betreffenden Beiträgen beschrieben. Damit ist die Grundinstallation von Arch Linux abgeschlossen.

Mit der Eingabe von

reboot

kann nun ein Neustart herbeigeführt werden und ein Einloggen als Benutzer stattfinden. Desktopumgebungen laufen nur mit Benutzerrechten.
++++ VIEL FREUNDE MIT ARCH LINUX ++++

Weiterführende Themen