Arch Linux 32: Unterschied zwischen den Versionen

Aus wiki.archlinux.de
Tuxnix (Diskussion | Beiträge)
Formulierung
Anpassung/Übertragung wg. LA von 64 Bit
Zeile 1: Zeile 1:
Der offizielle Support der i686 Chip Architektur wurde von Arch Linux am 8. November 2017 eingestellt.<br>
Der offizielle Support der i686 Chip Architektur wurde von Arch Linux am 8. November 2017 eingestellt. Für den weiteren Support sorgt das Community-Projekt [https://archlinux32.org/ Arch Linux 32].
Für den weiteren Support sorgt das Community-Projekt [https://archlinux32.org/ Arch Linux 32].
 
==Vor- und Nachteile der 32-Bit-Architektur==
* 64-Bit-Programme brauchen Architekturbedint etwa 30-70 Prozent weniger Arbeitsspeicher. Unter gewissen Umständen kann es sogar sein, dass die 64-Bit-Versionen 100% mehr Speicher brauchen, siehe zum Beispiel [https://bbs.archlinux.de/viewtopic.php?id=17775 diese Diskussion im Forum].
* Es besteht teilweise eine höhere kompatibilität zu Proprietären Programmen. Da neue Technologien in der freien Wirtschaft immer etwas länger brauchen, sind viele Closed-Source-Programme nur als 32-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Architektur ist zwar abwärtskompatibel, erfordert aber einige Anpassungen.
* Die 64-Bit-Architektur bietet einen größeren Adressierbaren Adressraum mit über 4 GiB pro Prozess, der gesamte Arbeitsspeicher kann zudem wesentlich größer sein, als unter der 32-Bit-Architektur. Aufgrund des größeren Adressraums können Anwendungen den Arbeitsspeicher besser auslasten, dies führt gerade bei Datenbank- oder Multimedia-Anwendungen zu einem deutlichen Performancegewinn.


==Umstellung Paketquellen==
==Umstellung Paketquellen==
Bei bereits früher mit Arch installierten Systemen kann wie folgt auf die neuen Paketquellen umgestellt werden:
Bestehende Arch-Installationen in der 32-Bit-Architektur können umgestellt werden. Zuerst müssen die [https://raw.githubusercontent.com/archlinux32/packages/master/core/pacman-mirrorlist/mirrorlist Spiegelserver von Arch Linux 32] in der Datei {{ic|/etc/pacman.d/mirrorlist}} hinterlegt werden, dann müssen der Keyring und der Cache angepasst, bzw. gelöscht werden, und zu guter Letzt muss das System einmal komplett katualisiert werden


*Ersetzen der Arch mirrors mit den mirrors von [https://raw.githubusercontent.com/archlinux32/packages/master/core/pacman-mirrorlist/mirrorlist Arch Linux 32] in der Datei {{ic|/etc/pacman.d/mirrorlist}}.
*Installieren des Keyring-Übergangspaketes (signiert von einem x86_64 Arch Entwickler)
  pacman -Syy archlinux32-keyring-transition
  pacman -Syy archlinux32-keyring-transition
*Löschen des Cache.
  pacman -Sc
  pacman -Sc
*Umstellung aller Pakete.
  pacman -Syuu
  pacman -Syuu


{{Hinweis| Vor der Umstellung kann es ratsam sein, ein USB-Stick mit einem Arch-Linux-32-ISO-Immage bereit zu legen. Falls die Umstellung nicht auf Anhieb klappt kann mit [[Chroot (Arch reparieren)]] weiter verfahren werden.}}
{{Hinweis| Vor der Umstellung kann es ratsam sein, ein USB-Stick mit einem Arch-Linux-32-ISO-Immage bereit zu legen. Falls die Umstellung nicht auf Anhieb klappt kann mit [[Chroot (Arch reparieren)]] weiter verfahren werden.}}
Zeile 19: Zeile 18:
Für die Neuinstallation werden ISO-Images bereitgestellt.
Für die Neuinstallation werden ISO-Images bereitgestellt.
*[https://mirror.archlinux32.org/archisos/ Arch Linux 32 ISO]
*[https://mirror.archlinux32.org/archisos/ Arch Linux 32 ISO]
==Proprietäre Anwendungen unter x64==
===Native Linux-Anwendungen===
Etliche proprietäre Programme, darunter fast alle Treiber, sind mittlerweile als 64-Bit-Version entweder direkt oder über das [https://wiki.archlinux.de/title/AUR AUR] erhältlich. Für den Rest gibt es eine Kompatibilitätsschicht, die die nötigen 32-Bit-Bibliotheken zur Verfügung stellt. Seit August wurde dazu das [multilib]-Repositorium in die Standard-Quellen übernommen:
[multilib]
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist
Flash und andere (noch) 32-Bit-Anwendungen sind darüber auch für 64-Bit-Betriebssystemen erhältlich.
{{Hinweis|Bei Programmen, die Grafikbeschleunigung benötigen, ist zu beachten, dass einige Treiberkomponenten ebenfalls in 32-Bit-Form vorliegen müssen, die in den Paketen lib32-ati-dri, lib32-intel-dri, lib32-nvidia-utils u.Ä. vorliegen.}}
===32-Bit-Programme unter 64 Bit kompilieren===
Multilib enthält neben den wichtigsten Bibliotheken auch einen 32-Bit-Compiler (gcc-multilib), mit dem (mit passender march-Einstellung) auch 32-Bit-Programme kompiliert werden können.
===Wine===
Die 64-Bit-Version von Wine ist standardmäßig so konfiguriert, dass es 64-Bit-Windows-Applikationen ausführt, daher ist es empfehlenswert, vor der ersten Benutzung <code>WINEARCH=win32 winecfg</code> auszuführen, um es wieder auf 32-Bit umzustellen.
Ansonsten gelten die gleichen Hinweise wie bei nativen Anwendungen.


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 11. April 2019, 13:49 Uhr

Der offizielle Support der i686 Chip Architektur wurde von Arch Linux am 8. November 2017 eingestellt. Für den weiteren Support sorgt das Community-Projekt Arch Linux 32.

Vor- und Nachteile der 32-Bit-Architektur

  • 64-Bit-Programme brauchen Architekturbedint etwa 30-70 Prozent weniger Arbeitsspeicher. Unter gewissen Umständen kann es sogar sein, dass die 64-Bit-Versionen 100% mehr Speicher brauchen, siehe zum Beispiel diese Diskussion im Forum.
  • Es besteht teilweise eine höhere kompatibilität zu Proprietären Programmen. Da neue Technologien in der freien Wirtschaft immer etwas länger brauchen, sind viele Closed-Source-Programme nur als 32-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Architektur ist zwar abwärtskompatibel, erfordert aber einige Anpassungen.
  • Die 64-Bit-Architektur bietet einen größeren Adressierbaren Adressraum mit über 4 GiB pro Prozess, der gesamte Arbeitsspeicher kann zudem wesentlich größer sein, als unter der 32-Bit-Architektur. Aufgrund des größeren Adressraums können Anwendungen den Arbeitsspeicher besser auslasten, dies führt gerade bei Datenbank- oder Multimedia-Anwendungen zu einem deutlichen Performancegewinn.

Umstellung Paketquellen

Bestehende Arch-Installationen in der 32-Bit-Architektur können umgestellt werden. Zuerst müssen die Spiegelserver von Arch Linux 32 in der Datei /etc/pacman.d/mirrorlist hinterlegt werden, dann müssen der Keyring und der Cache angepasst, bzw. gelöscht werden, und zu guter Letzt muss das System einmal komplett katualisiert werden

pacman -Syy archlinux32-keyring-transition
pacman -Sc
pacman -Syuu

Hinweis: Vor der Umstellung kann es ratsam sein, ein USB-Stick mit einem Arch-Linux-32-ISO-Immage bereit zu legen. Falls die Umstellung nicht auf Anhieb klappt kann mit Chroot (Arch reparieren) weiter verfahren werden.

Installationsmedien

Für die Neuinstallation werden ISO-Images bereitgestellt.

Proprietäre Anwendungen unter x64

Native Linux-Anwendungen

Etliche proprietäre Programme, darunter fast alle Treiber, sind mittlerweile als 64-Bit-Version entweder direkt oder über das AUR erhältlich. Für den Rest gibt es eine Kompatibilitätsschicht, die die nötigen 32-Bit-Bibliotheken zur Verfügung stellt. Seit August wurde dazu das [multilib]-Repositorium in die Standard-Quellen übernommen:

[multilib]
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist

Flash und andere (noch) 32-Bit-Anwendungen sind darüber auch für 64-Bit-Betriebssystemen erhältlich.

Hinweis: Bei Programmen, die Grafikbeschleunigung benötigen, ist zu beachten, dass einige Treiberkomponenten ebenfalls in 32-Bit-Form vorliegen müssen, die in den Paketen lib32-ati-dri, lib32-intel-dri, lib32-nvidia-utils u.Ä. vorliegen.

32-Bit-Programme unter 64 Bit kompilieren

Multilib enthält neben den wichtigsten Bibliotheken auch einen 32-Bit-Compiler (gcc-multilib), mit dem (mit passender march-Einstellung) auch 32-Bit-Programme kompiliert werden können.

Wine

Die 64-Bit-Version von Wine ist standardmäßig so konfiguriert, dass es 64-Bit-Windows-Applikationen ausführt, daher ist es empfehlenswert, vor der ersten Benutzung WINEARCH=win32 winecfg auszuführen, um es wieder auf 32-Bit umzustellen. Ansonsten gelten die gleichen Hinweise wie bei nativen Anwendungen.

Weblinks