Arch auf ZFS: Unterschied zwischen den Versionen
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Nun kann in das neue System gebootet werden und die weitere Einrichtung von dort erfolgen. | Nun kann in das neue System gebootet werden und die weitere Einrichtung von dort erfolgen. | ||
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Um einen Snapshot von der initialen Grundinstallation zu haben werden folgende Befehle ausgeführt: | |||
zfs snapshot -r rpool@install | |||
zfs snapshot -r bpool@install | |||
<code>-r</code> steht hier für eine rekursive Durchführung der Snapshots auf den enthaltenen Datasets. | |||
Die bestehenden Snapshots können mit | |||
zfs list -t snapshot | |||
aufgelistet werden. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 19. Januar 2021, 13:21 Uhr
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Dieser Artikel beschreibt die Schritte um Arch Linux auf einem ZFS Dateisystem zu installieren (sowohl /boot als auch /root).
Anmerkung zu dieser Anleitung
Da Grub der OpenZFS-Entwicklung hinterher hängt, müssen einige Funktionen von ZFS auf dem Pool, von dem GRUB booten wird, deaktiviert werden. Daher ist es ratsam einen seperaten Pool zu erstellen der auf /boot gemountet wird.
Momentan behandelt diese Anleitung ausschließlich booten via EFI . Außerdem wird der ZFS-root-Pool verschlüsselt.
Siehe #Todo.
Warnung: Die Befehle in diesem Wiki blind zu kopieren wird nur eingeschränkt zu einem funktionstüchtigen System führen. Es ist notwendig sich die Zeit zu nehmen den Boot-Prozess, ZFS Pools und Datasets zu verstehen. Hier gibt es einige Links zum nachschlagen: #Weblinks
Vorbereitung
Allgemeines
Das neueste ISO-Abbild kann von der Arch-Linux Downloadseite heruntergeladen werden.
Das ISO-Abbild beinhaltet nur die nötigen Programme, um ein minimales GNU/Linux Grundsystem zu installieren. Als nächstes muss das ISO-Abbild geprüft und auf eine CD/DVD gebrannt oder einen USB-Stick übertragen werden (Anleitung für Einsteiger). Nach dem Booten von CD/DVD/USB-Stick muss eine Internetverbindung hergestellt werden (Ethernet/WLAN).
Zuerst wird die Tastaturbelegung geändert:
laodkeys de
Sollte eine WLAN-Verbindung aufgebaut werden, kann dies mit iwd erfolgen:
iwctl devices list station <device> scan station <device> get-networks station <device> connect <ssid>
Hierbei muss <device> und <ssid> entsprechend ersetzt werden.
ZFS Modul laden
Neben der, hier nicht erörterten Möglichkeit, ein selbsterstelltes archiso mit integriertem ZFS zu erstellen, wird hier das ZFS-Modul mithilfe eines Skript in die laufende archiso-Instanz nachgeladen. Für Details siehe https://github.com/eoli3n/archiso-zfs .
curl -s https://eoli3n.github.io/archzfs/init | bash
Partitionierung
ZFS unterstützt sowohl GTP als auch MBR Partitionstabellen und verwaltet seine Partitionen selbst. Daher wird nur ein minimale Partitionstabelle benötigt.
Die Trennung zwischen der 1GB Partition für /boot
und der restlichen Größe für /
ist dem geschuldet, dass GRUB2 nicht alle Feature/Funktionen von ZFS unterstützt.
Alternativen wären entweder GRUB nicht auf einem ZFS-Pool zu installieren (was dazu führt, dass von /boot
keine Snapshots angefertigt werden können und evtl. auch nicht von alten Snapshots gebootet werden kann) oder auf dem Wurzeldateisystem /
auf viele ZFS-Funktionen zu verzichten. Da beides nicht wünschenswert ist werden hier 2 ZFS-Pools erstellt; einen mit eingeschränkten Features für GRUB und ein Pool mit allen ZFS-Features für das restliche Dateisystem.
Für Festplatten welche größer als 2TB sind wird eine GPT-Partitionstabelle benötigt.
In dieser Anleitung wird folgendes Partitionsschema bentutzt:
Part Size Type ---- ---- ------------------------------- 1 1G EFI System (ef00) 2 1G Solaris /usr & Apple ZFS (BF01) 2 XXXG Solaris Root (bf00)
Für die Arbeit mit ZFS müssen die Festplatten/Partitionen anstatt mit Festplatten-Identifiern wie /dev/sdX
mit der ID angesprochen werden /dev/disk/by-id
.
Die Zuordnung zwischen beiden Adressierungsmöglichkeiten kann durch
ls -la /dev/disk/by-id
eingesehen werden.
Um die Arbeit zu erleichtern, wird der entsprechende Pfad in einer Variable gespeichert:
DISK=/dev/disk/by-id/<DISK>
Warnung: Alle auf der Festplatte gespeicherten Daten gehen verloren.
Die Partitionierung kann nach o.g. Tabelle einfach in cfdisk angelegt werden.
Alternativ kann das Partitionsschema wie folgt angelegt werden (Todo: Muss noch getestet werden):
sgdisk --zap-all $DISK sgdisk -n1:1M:+1G -t1:EF00 $DISK sgdisk -n2:0:+1G -t2:BF01 $DISK sgdisk -n3:0:0 -t3:BF00 $DISK
Sollten früher bereits ZFS-Pools auf der Festplatte angelegt worden sein, kann es nötig sein die ersten und letzten Sektoren der Festplatte zu überschreiben.
Pool-Erstellung
Empfehlung
Für eine einfacherer Verwaltbarkeit mehrerer Festplatten (wenn man z.B. eine andere Festplatte mit weiteren ZFS-Pools anschließt), kann es ratsam sein anstatt der generischen Namen rpool
und bpool
eine zufällige ID anzuhängen, z.B. rpool_f6231d
. Dann ist es später möglich einen anderen ZFS-Pool einfach zu importieren ohne diesen umbenennen zu müssen. Für die Einfachheit und Übersichtlichkeit wird in diesem Artikel darauf verzichtet.
Pool: bpool
Dieser Pool dient haupsächlich für die spätere Bereitstellung von /boot
. Hier können nur gewisse ZFS-Features aktiviert werden, da viele Features noch nicht von GRUB2 unterstützt werden.
zpool create \ -o ashift=12 -d \ -o feature@async_destroy=enabled \ -o feature@bookmarks=enabled \ -o feature@embedded_data=enabled \ -o feature@empty_bpobj=enabled \ -o feature@enabled_txg=enabled \ -o feature@extensible_dataset=enabled \ -o feature@filesystem_limits=enabled \ -o feature@hole_birth=enabled \ -o feature@large_blocks=enabled \ -o feature@lz4_compress=enabled \ -o feature@spacemap_histogram=enabled \ -o feature@zpool_checkpoint=enabled \ -O acltype=posixacl -O canmount=off -O compression=lz4 \ -O devices=off -O normalization=formD -O relatime=on -O xattr=sa \ -O mountpoint=none -R /mnt \ bpool ${DISK}-part2
Pool: rpool
Dieser Pool wird zur Bereitstellung des von /
genutzt werden. Dieser ist verschlüsselt und nutzt als Komprimierung lz4. Für eine höhere Komprimierungsrate bei niedrigerer Performance kann zum Beispiel auch zstd
genutzt werden. Weitere Informationen zu Komprimierung und Performance findet sich bei Fermilabs .
zpool create \ -o ashift=12 \ -O encryption=aes-256-gcm \ -O keylocation=prompt -O keyformat=passphrase \ -O acltype=posixacl -O canmount=off -O compression=lz4 \ -O dnodesize=auto -O normalization=formD -O relatime=on \ -O xattr=sa -O mountpoint=none -R /mnt \ rpool ${DISK}-part3
Dataset-Erstellung
Nun werden die Datasets erstellt. Die hier erstellten Datasets sind ein bisheriges "Best practice" und kann je nach Anforderungen angepasst werden.
Die hier vorgeschlagene Struktur sollte zu biaz und rozb3-pac kompatibel sein. Geprüft wurde dies vom Autor aber nicht.
zfs create -o canmount=off -o mountpoint=none rpool/ROOT zfs create -o canmount=off -o mountpoint=none bpool/BOOT
zfs create -o canmount=noauto -o mountpoint=/ rpool/ROOT/default zfs create -o canmount=on -o mountpoint=/boot bpoool/BOOT/default
zfs create -o canmount=off -o mountpoint=none rpool/HOME zfs create -o canmount=on -o mountpoint=/home rpool/HOME/default
zfs create -o canmount=on rpool/ROOT/default/usr zfs create -o canmount=on rpool/ROOT/defaul/var
zfs create -o canmount=on rpool/ROOT/default/usr/local zfs create -o canmount=on rpool/ROOT/default/var/log zfs create -o canmount=on rpool/ROOT/default/var/spool zfs create -o canmount=on rpool/ROOT/default/var/tmp
Nachträgliche Änderungen von Optionen
Sollten nachträgliche Anpassungen an Optionen wie zum Beispiel canmount
und mountpoint
notwendig sein, sind folgende Befehle hilfreich:
Beispiel: Auslesen der Option
zfs get mountpoint rpool/ROOT/default
Beipsiel: Setzen der Option
zfs set mountpoint=/ rpool/ROOT/default
Prüfung der Pools und Datasets
Nun werden die Pools einmal exportiert und wieder importiert um die Korrektheit zu prüfen:
zfs export rpool zfs export bpool
zfs import -R /mnt -N rpool zfs import -R /mnt -N bpool
Hierbei dient -R
dazu die angegebenen Mountpoints unter /mnt
anstatt /
einzuhängen und -N
verhindert ein automatisches mounten.
Nun muss die Verschlüsselung geoffnet werden:
zfs laod-key rpool
Anschließend können wir die Partitionen mounten:
zfs mount rpool/ROOT/defazlt zfs mount -a
Eine Auflistung, ob alle Mountpoints gemountet wurden, kann wie folgt stattfinden:
zfs mount
Nun werden die Berechtigungen für /var/tmp
noch gesetzt:
chmod 1777 /mnt/var/tmp
Vorbereitung der EFI-Partition
Nun wird eine FAT-Partition für /boot/efi
erstellt und gemountet.
mkfs.vfat -n EFI $DISK-part1 mkdir /mnt/boot/efi mount $DISK-part1 /mnt/boot/efi
Arch-Installation
Diese Installation ist exemplarisch und enthält einige persönliche Preferenzen. Für weitere Informationen: #Siehe auch.
pacstrap
Nun findet, fast wie gewohnt, die Installation via pacstrap statt:
pacstrap /mnt base base-devel linux-firmware linux linux-headers neovim nano grub efibootmgr \ sudo man networkmanager tmux zsh zsh-completions wget git rsync pacman-contrib pacstrap /mnt archzfs-dkms
Neben der DKMS-Variante, kann auch linux-lts archzfs-linux-lts
genutzt werden.
pacman.conf
Nun kopieren wir die bereits für archzfs angepasste pacman.conf-Datei:
cp /etc/pacman.conf /mnt/etc/pacman.conf
genfstab
Als nächstes wird die fstab-Datei generiert.
genfstab /mnt > /mnt/etc/fstab
Hierbei ist es wichtig in der generierten Datei alle Zeilen bis auf die /boot/efi
-Zeile zu entfernen:
vim /mnt/etc/fstab
arch-chroot
Jetzt wechseln wird in das neu installierte System gewechselt:
arch-chroot /mnt
Standard-Schritte
An dieser Stelle sollten die Standard-Installationsschritte wie Passwort-Änderung, Benutzererstllung, locale-gen, Zeitzoneneinstellungen etc. erfolgen.
Dies wird in dieser Anleitung nicht explizit erörtert.
mkinitcpio.conf
Nun wird die HOOKS
-Zeile der Datei /etc/mkinitcpio.conf
wie folgt angepasst:
HOOKS=(base udev autodetect modconf block keyboard zfs filesystems)
Als nächstes wird die ramdisk erstellt:
mkinitcpio -P
zpool.cache
Um die Pools sppäter automatisch einzubinden wird die Datei /etc/zfs/zpool.cache
benötigt.
Diese wirde wie folgt für die Pools generiert:
zpool set cachefile=/etc/zfs/zpool.cache rpool zpool set cachefile=/etc/zfs/zpool.cache bpool
ZFS-Dienste/Targets aktivieren
Als nächstes aktivieren wir die benötigten systemd-Dienste/Targets:
systemctl enable zfs-import-cache zfs-import.target zfs-mount zfs-zed zfs.target
GRUB
default-Datei
Zuerst passen wir in der Datei /etc/default/grub
folgende Zeile an:
GRUB_CMDLINE_LINUX="root=ZFS=rpool/ROOT/default"
Installation
Die Grub-Installation/-Konfiguration schlägt mit dem Fehler error: failed to get canonical path of
fehl.
Um dies zu umgehen muss die Umgebungsvariable ZPOOL_VDEV_NAME_PATH=1
gesetzt sein.
Daher wird folgender Befehl ausgeführt:
ZPOOL_VDEV_NAME_PATH=1 grub-install
Konfiguration
Als nächstes wird die Konfiguration für GRUB erstellt:
ZPOOL_VDEV_NAME_PATH=1 grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
Boot
Nun kann in das neue System gebootet werden und die weitere Einrichtung von dort erfolgen.
Snapshot
Um einen Snapshot von der initialen Grundinstallation zu haben werden folgende Befehle ausgeführt:
zfs snapshot -r rpool@install zfs snapshot -r bpool@install
-r
steht hier für eine rekursive Durchführung der Snapshots auf den enthaltenen Datasets.
Die bestehenden Snapshots können mit
zfs list -t snapshot
aufgelistet werden.