Installation umziehen: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel beschreibt eine einfache Möglichkeit, eine funktionierende Archlinux-Installation von einem alten Notebook 1:1 auf ein neues zu übertragen.
Dieser Artikel beschreibt eine einfache Möglichkeit, eine funktionierende Archlinux-Installation von einer Festplatte 1:1 auf eine andere zu übertragen.




== Ausgangssituation ==
== Ausgangssituation ==


Ein altes Notebook mit funktionierendem Archlinux, das auf ein neues Notebook übertragen werden soll.
Eine bestehende Archlinux-Installation, die auf eine neue Festplatte übertragen werden soll, z.B. wenn man einen neuen Rechner gekauft hat.
Ein neues Notebook mit beliebigen Festplatteninhalt.


== Datensicherung ==
== Datensicherung ==
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Zuerst sollte ein Backup des Inhalts des alten Notebooks angefertigt werden. Dieses wird voraussichtlich nicht gebraucht.
Zuerst sollte ein Backup des Inhalts des alten Notebooks angefertigt werden. Dieses wird voraussichtlich nicht gebraucht.


== Partitionierung ==
== selektives Kopieren der einzelnen Partitionen ==


Mit '''cfdisk''' das Dateisystem des alten Notebooks anzeigen lassen.
Diese Methode ist ratsam, wenn z.B. neben Arch noch andere Betriebssysteme auf der Festplatte installiert sind, man aber nur Arch auf die neue Festplatte übertragen möchte.


Ein Archlinux-Installations-Medium von CD oder USB auf dem neuen Notebook booten, und mittels '''cfdisk''' die Festplatte so partitionieren, dass die Reihenfolge und Typen der Partitionen genau wie im alten System aufgebaut sind. Die einzelnen Partitionen dürfen dabei durchaus eine andere (im Zweifelsfall größere) Größe haben.
=== Partitionierung ===


Die neuen Partitionen mit den selben Dateisystemen formatieren, wie es auf der alten Festplatte der Fall ist.
Mit {{ic|lsblk}} oder {{ic|# fdisk -l}} die Partitionstabelle der alten Festplatte anzeigen lassen.


== Kopieren der Daten ==
Eine Archlinux-Installations-CD oder USB-Stick auf einem beliebigen Rechner booten, und mittels [[fdisk]] oder [[gdisk]] die neue Festplatte so partitionieren, dass deren Reihenfolge und Typen mit dem alten System übereinstimmen. Die einzelnen Partitionen dürfen dabei eine andere Größe haben.


Das alte Notebook ausschalten, und die Festplatte ausbauen. Diese mit Hilfe eines SATA-zu-USB-Konverters an das neue Notebook anschließen.
=== Kopieren der Daten ===


Auf dem neuen Notebook für jede Partition dar neuen Festplatte zwei Ordner erstellen. Eine für die lokale Festplatte, und einen für die über USB angeschlossene Festplatte.
Es ist empfohlen auch den Kopiervorgang über das Live-System abzuwickeln, da man so sichergehen kann, dass keine Dateien in Benutzung sind. Es sollte nun also die alte Festplatte angeschlossen und die Mountpunkte erstellt werden.
 
Im Live-System wird für jede Partition der zwei Festplatten ein Ordner erstellt.
Die Ordnerstruktur könnte z.B. so aussehen:
Die Ordnerstruktur könnte z.B. so aussehen:


/mnt/alt/boot
/mnt/alt/root
/mnt/alt/home
/mnt/neu/boot
/mnt/neu/root
/mnt/neu/home


  <nowiki>
In die entsprechenden Ordner die jeweiligen Dateisysteme der alten und der neuen Festplatte mounten.
  root_lokal
  root_usb
  boot_lokal
  boot_usb
  home_lokal
  home_usb
  var_lokal
  var_usb
</nowiki>
 
In die entsprechenden Ordner die jeweiligen Dateisysteme der lokalen und der USB-Festplatte mounten.
    
    
Also z.B.:
Also z.B.:


  <nowiki>  
  mount /dev/sda2 /mnt/neu/root
    mount /dev/sda2 root_lokal
mount /dev/sdb2 /mnt/alt/root
    mount /dev/sdb2 root_usb
...
    ...
</nowiki>


Falls die home-Partition verschlüsselt war, muss vorher mit cryptsetup noch eine verschlüsselte home-Partition erstellt, und dann erst gemountet werden.
Falls die home-Partition verschlüsselt war, muss vorher mit cryptsetup noch eine verschlüsselte home-Partition erstellt, und dann erst gemountet werden.
Die alte, verschlüsselte home-Partition auf der USB-Festplatte muss dann ebenfalls erst mittels cryptsetup geöffnet und gemountet werden.
Die alte, verschlüsselte home-Partition muss dann ebenfalls erst mittels cryptsetup geöffnet und gemountet werden. Siehe [[Festplatte verschlüsseln]] für Details.


Für jedes Ordnerpaar den gesamten Inhalt von der USB-Festplatte auf die lokale Festplatte kopieren. Dabei werden die Rechte und Gruppen erhalten.
Für jedes Ordnerpaar den gesamten Inhalt von der alten auf die neue Festplatte kopieren. Dabei werden die Rechte und Gruppen erhalten.


  <nowiki>
cp -ax /mnt/alt/root/* /mnt/neu/root/
cp -ax ordner_usb/* ordner_lokal/
...
</nowiki>


== Installation des Boot-Managers ==
=== Installation des Boot-Managers ===


Bis auf '''root_lokal''' alle anderen Dateissysteme wieder aushängen und die USB-Festplatte abstecken.
Bis auf '''root''' auf der neuen Festplatte werden nun alle anderen Dateisysteme wieder ausgehangen.


Im Ordner '''root_lokal/boot''' das Dateisystem, das vorher in '''boot_lokal''' eingehängt war, mounten:
In den Ordner '''/mnt/neu/root/boot''' das Dateisystem, das vorher in '''/mnt/neu/boot''' eingehängt war, mounten:


  <nowiki>
mount /dev/sda1 /mnt/neu/root/boot
mount /dev/sda1 root_lokal/boot
</nowiki>


In das lokale System '''chroot'''en:
In das lokale System '''chroot'''en:


  <nowiki>
arch-chroot /mnt/neu/root/
arch_chroot root_lokal
</nowiki>


Grub konfigurieren und installieren:
Grub konfigurieren und installieren:


  <nowiki>
grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
grub-install /dev/sda   
grub-install /dev/sda   
</nowiki>


'''mkinitcpio''' neu laufen lassen:
'''mkinitcpio''' neu laufen lassen:


  <nowiki>
mkinitcpio -p linux
mkinitcpio -p linux
 
</nowiki>
Die '''chroot'''-Umgebung verlassen, Dateisysteme aushängen, und das System neu starten.


Die '''chroot'''-Umgegbung verlassen, Dateisysteme aushängen, und das System neu starten.
exit
umount /mnt/neu/root/boot
umount /mnt/neu/root/
reboot


  <nowiki>
== Komplettes Systemabbild ==
    exits
 
    umount root_lokal/boot
Sollte man die Festplatte vollständig klonen wollen, kann man [[dd]] verwenden. Das bietet sich an, wenn die neue Festplatte mindestens die gleiche Größe wie die alte hat. Auch hier sollte man den Vorgang über ein Live-System durchführen, es ist zu beachten, dass bei dieser Methode die Dateisysteme nicht gemountet werden.
    umount root_lokal
 
    reboot
dd if=/dev/sda of=/dev/sdb
</nowiki>
 
Für weitere Optionen siehe den '''dd'''-Artikel.


== Erster Start des neuen Systems ==
== Erster Start des neuen Systems ==


Wenn alles funktioniert hat, wird das alte System auf dem neuen Notebook einwandfrei starten.
Wenn alles funktioniert hat, wird das alte System auf dem neuen Rechner einwandfrei starten. Dabei muss man natürlich beachten, dass eventuell auf dem neuen System noch Treiber installiert werden müssen, so kann es vorkommen, dass der X-Server nicht startet, wenn im neuen Rechner eine Grafikkarte eines anderen Herstellers verbaut ist.
Dabei muss man natürlich beachten, dass das eventuell auf dem neuen System noch Treiber installiert werden müssen.
 
So kann es vorkommen, dass der X-Server nicht startet, wenn in den Notebooks zwei ganz verschieden Grafikkarten verbaut sind.
[[Kategorie:Installation]]

Aktuelle Version vom 29. November 2020, 23:18 Uhr

Dieser Artikel beschreibt eine einfache Möglichkeit, eine funktionierende Archlinux-Installation von einer Festplatte 1:1 auf eine andere zu übertragen.


Ausgangssituation

Eine bestehende Archlinux-Installation, die auf eine neue Festplatte übertragen werden soll, z.B. wenn man einen neuen Rechner gekauft hat.

 Datensicherung

Zuerst sollte ein Backup des Inhalts des alten Notebooks angefertigt werden. Dieses wird voraussichtlich nicht gebraucht.

selektives Kopieren der einzelnen Partitionen

Diese Methode ist ratsam, wenn z.B. neben Arch noch andere Betriebssysteme auf der Festplatte installiert sind, man aber nur Arch auf die neue Festplatte übertragen möchte.

 Partitionierung

Mit lsblk oder # fdisk -l die Partitionstabelle der alten Festplatte anzeigen lassen.

Eine Archlinux-Installations-CD oder USB-Stick auf einem beliebigen Rechner booten, und mittels fdisk oder gdisk die neue Festplatte so partitionieren, dass deren Reihenfolge und Typen mit dem alten System übereinstimmen. Die einzelnen Partitionen dürfen dabei eine andere Größe haben.

 Kopieren der Daten

Es ist empfohlen auch den Kopiervorgang über das Live-System abzuwickeln, da man so sichergehen kann, dass keine Dateien in Benutzung sind. Es sollte nun also die alte Festplatte angeschlossen und die Mountpunkte erstellt werden.

Im Live-System wird für jede Partition der zwei Festplatten ein Ordner erstellt. Die Ordnerstruktur könnte z.B. so aussehen:

/mnt/alt/boot
/mnt/alt/root
/mnt/alt/home
/mnt/neu/boot
/mnt/neu/root
/mnt/neu/home

In die entsprechenden Ordner die jeweiligen Dateisysteme der alten und der neuen Festplatte mounten.

Also z.B.:

mount /dev/sda2 /mnt/neu/root
mount /dev/sdb2 /mnt/alt/root
...

Falls die home-Partition verschlüsselt war, muss vorher mit cryptsetup noch eine verschlüsselte home-Partition erstellt, und dann erst gemountet werden. Die alte, verschlüsselte home-Partition muss dann ebenfalls erst mittels cryptsetup geöffnet und gemountet werden. Siehe Festplatte verschlüsseln für Details.

Für jedes Ordnerpaar den gesamten Inhalt von der alten auf die neue Festplatte kopieren. Dabei werden die Rechte und Gruppen erhalten.

cp -ax /mnt/alt/root/* /mnt/neu/root/
...

Installation des Boot-Managers 

Bis auf root auf der neuen Festplatte werden nun alle anderen Dateisysteme wieder ausgehangen.

In den Ordner /mnt/neu/root/boot das Dateisystem, das vorher in /mnt/neu/boot eingehängt war, mounten:

mount /dev/sda1 /mnt/neu/root/boot

In das lokale System chrooten:

arch-chroot /mnt/neu/root/

Grub konfigurieren und installieren:

grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
grub-install /dev/sda  

mkinitcpio neu laufen lassen:

mkinitcpio -p linux

Die chroot-Umgebung verlassen, Dateisysteme aushängen, und das System neu starten.

exit
umount /mnt/neu/root/boot
umount /mnt/neu/root/
reboot

Komplettes Systemabbild

Sollte man die Festplatte vollständig klonen wollen, kann man dd verwenden. Das bietet sich an, wenn die neue Festplatte mindestens die gleiche Größe wie die alte hat. Auch hier sollte man den Vorgang über ein Live-System durchführen, es ist zu beachten, dass bei dieser Methode die Dateisysteme nicht gemountet werden.

dd if=/dev/sda of=/dev/sdb

Für weitere Optionen siehe den dd-Artikel.

Erster Start des neuen Systems

Wenn alles funktioniert hat, wird das alte System auf dem neuen Rechner einwandfrei starten. Dabei muss man natürlich beachten, dass eventuell auf dem neuen System noch Treiber installiert werden müssen, so kann es vorkommen, dass der X-Server nicht startet, wenn im neuen Rechner eine Grafikkarte eines anderen Herstellers verbaut ist.