ClamAV

Aus wiki.archlinux.de

Dieser Artikel oder Artikelabschnitt ist noch nicht vollständig!


Clam AntiVirus ist ein quelloffener Virenscanner für UNIX der unter der GPL veröffentlicht ist. ClamAV wurde konzepiert um Trojaner, Viren, Malware und andere gefährliche Software zu finden. Häufig wird ClamAV zur Überprüfung auf Viren auf Mailservern benutzt.

ClamAV gliedert sich in den clamd, welcher von anderen Programmen (z.B. E-Mailprogrammen) benutzt wird um Dateien auf Viren zu prüfen. Das Programm freshclam aktualisiert die Datenbank der Virensignaturen. Mit clamscan kann man Programme und Verzeichnisse auf Viren überprüfen.

Da ClamAV auf Mailservern benutzt wird sind Viren aller Betriebssysteme in der Signaturdatenbank aufgeführt. ClamAV erkennt daher auch Viren anderer Betriebssysteme, die für Arch Linux selbst keine direkte Gefahr darstellen.

Installation

Clam AntiVirus ist als clamav in extra verfügbar, und kann von dort mittels Pacman installiert werden.

pacman -S clamav

Damit der Dienst clamd aktiv ist sollte man ihn mit folgenden Befehlen aktivieren und starten. Dabei sorgt der erste Befehl für einen Autostart des Dienstes mit dem System und der zweite Befehl startet ihn. Die Verwendung des Dienstes ist nicht zwingend. clamd lauscht auf einem Socket (oder Port 3310) und wird von Drittsoftware benutzt um Dateien auf Schadsoftware zu prüfen.

# systemctl enable clamd.socket
# systemctl start clamd.socket clamav-freshclam.service

Verwendung

  • sudo freshclam aktualisiert die Virendatenbank manuell. Normal geschieht dies automatisch alle 24h. Administrationsrechte werden benötigt! Die Virendatenbank befindet sich in /var/lib/clamav/.
  • clamscan [Optionen] [Verzeichnis] Sucht im angegebenen Verzeichnis nach Schadsoftware.
    • -i (--infected) Gibt nur infizierte Dateien aus (Normal werden alle analysierten Dateien angezeigt)
    • --remove Entfernt infizierte Dateien. Dies geschieht ohne Rückfrage daher sollte die Angabe mit Vorsicht genutzt werden!
    • --move=ZIEL Verschiebt alle infizierten Dateien in das angegebene Verzeichnis
    • -r (--recursive) Scannt Unterverzeichnisse
    • -h (--help) zeigt die Hilfe an

Beispiele

$ clamscan DATEI
# clamscan -r -i /home
# clamscan -r -i --exclude-dir='^/sys|^/proc|^/dev|^/lib|^/bin|^/sbin' /

Funktionstest

Um zu testen ob ClamAV funktioniert kann die eicar.org Testsignatur verwendet werden:

$ cd /tmp/
$ echo -n 'X5O!P%@AP[4\PZX54(P^)7CC)7}$EICAR-STANDARD-ANTIVIRUS-TEST-FILE!$H+H*' > testsig.txt
$ clamscan testsig.txt
testsig.txt: Win.Test.EICAR_HDB-1 FOUND

Problemlösungen

Dienst nicht gestartet

Ist der Dienst nicht gestartet oder eine Anwendung benötigt einen Socket und dieser ist nicht aktiviert, so bekommt man folgende Warnung:

 WARNING: Clamd was NOT notified: Can't connect to clamd through /var/lib/clamav/clamd.sock
 connect(): No such file or directory

Mit den folgenden Befehlen kann man den Socket manuell anlegen.

 $ touch /var/lib/clamav/clamd.sock
 $ chown clamav:clamav /var/lib/clamav/clamd.sock

Anschließend entfernt man das Kommentar in der Datei /etc/clamav/clamd.conf für die Zeile:

LocalSocket /var/lib/clamav/clamd.sock

Anschließend speichern und den Dienst mit # systemctl restart clamd neustarten.

Signaturdatenbank nicht vorhanden

Konnte die ClamAV Signaturdatenbank nicht gefunden werden so tritt der folgende Fehler auf:

 LibClamAV Error: cli_loaddb(): No supported database files found in /var/lib/clamav
 ERROR: Not supported data format

Um das Problem zu lösen sollte man die Virendatenbank mit # freshclam -v aktualisieren. Dazu werden Administrationsrechte benötigt.


Grafische Benutzeroberfläche

Es gibt unter anderem die folgenden grafischen Benutzeroberflächen:

Dieser Artikel (oder Teile davon) steht unter GNU FDL (GNU Freie Dokumentationslizenz) und ist eine Kopie aus dem Archlinux Wiki. Am Original-Artikel kann jeder Korrekturen und Ergänzungen vornehmen. Im Archlinux Wiki ist eine Liste der Autoren verfügbar.