Arch Linux 32

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Version vom 10. Juli 2020, 13:53 Uhr von Anonymous (Mirrorliste zeigt auf Github, git repos schon lange auf git.archlinux32.org migriert)

Der offizielle Support der i686 Chip Architektur wurde von Arch Linux am 8. November 2017 eingestellt. Für den weiteren Support sorgt das Community-Projekt Arch Linux 32.

Vor- und Nachteile der 32-Bit-Architektur

  • 64-Bit-Programme brauchen Architekturbedint etwa 30-70 Prozent weniger Arbeitsspeicher. Unter gewissen Umständen kann es sogar sein, dass die 64-Bit-Versionen 100% mehr Speicher brauchen, siehe zum Beispiel diese Diskussion im Forum.
  • Es besteht teilweise eine höhere kompatibilität zu Proprietären Programmen. Da neue Technologien in der freien Wirtschaft immer etwas länger brauchen, sind viele Closed-Source-Programme nur als 32-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Architektur ist zwar abwärtskompatibel, erfordert aber einige Anpassungen.
  • Die 64-Bit-Architektur bietet einen größeren Adressierbaren Adressraum mit über 4 GiB pro Prozess, der gesamte Arbeitsspeicher kann zudem wesentlich größer sein, als unter der 32-Bit-Architektur. Aufgrund des größeren Adressraums können Anwendungen den Arbeitsspeicher besser auslasten, dies führt gerade bei Datenbank- oder Multimedia-Anwendungen zu einem deutlichen Performancegewinn.

Umstellung Paketquellen

Bestehende Arch-Installationen in der 32-Bit-Architektur können umgestellt werden. Zuerst müssen die Spiegelserver von Arch Linux 32 in der Datei /etc/pacman.d/mirrorlist hinterlegt werden, dann müssen der Keyring und der Cache angepasst, bzw. gelöscht werden, und zu guter Letzt muss das System einmal komplett aktualisiert werden

pacman -Syy archlinux32-keyring-transition
pacman -Sc
pacman -Syuu

Hinweis: Vor der Umstellung kann es ratsam sein, ein USB-Stick mit einem Arch-Linux-32-ISO-Immage bereit zu legen. Falls die Umstellung nicht auf Anhieb klappt kann mit Chroot (Arch reparieren) weiter verfahren werden.

Installationsmedien

Für die Neuinstallation werden ISO-Images bereitgestellt.

Proprietäre Anwendungen unter x64

Native Linux-Anwendungen

Etliche proprietäre Programme, darunter fast alle Treiber, sind mittlerweile als 64-Bit-Version entweder direkt oder über das AUR erhältlich. Für den Rest gibt es eine Kompatibilitätsschicht, die die nötigen 32-Bit-Bibliotheken zur Verfügung stellt. Seit August wurde dazu das [multilib]-Repositorium in die Standard-Quellen übernommen:

[multilib]
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist

Flash und andere (noch) 32-Bit-Anwendungen sind darüber auch für 64-Bit-Betriebssystemen erhältlich.

Hinweis: Bei Programmen, die Grafikbeschleunigung benötigen, ist zu beachten, dass einige Treiberkomponenten ebenfalls in 32-Bit-Form vorliegen müssen, die in den Paketen lib32-ati-dri, lib32-intel-dri, lib32-nvidia-utils u.Ä. vorliegen.

32-Bit-Programme unter 64 Bit kompilieren

Multilib enthält neben den wichtigsten Bibliotheken auch einen 32-Bit-Compiler (gcc-multilib), mit dem (mit passender march-Einstellung) auch 32-Bit-Programme kompiliert werden können.

Wine

Die 64-Bit-Version von Wine ist standardmäßig so konfiguriert, dass es 64-Bit-Windows-Applikationen ausführt, daher ist es empfehlenswert, vor der ersten Benutzung WINEARCH=win32 winecfg auszuführen, um es wieder auf 32-Bit umzustellen. Ansonsten gelten die gleichen Hinweise wie bei nativen Anwendungen.

Weblinks