Arch Linux auf USB-Stick installieren für Rookies

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Einleitung


Diese Naleitung richtet sich an unerfahrene Linux User, die gerne Arch Linux mal über mehrere Tage oder Wochen ausprobieren möchten, ohne an Ihrer eigentlichen Festplattenstruktur etwas ändern zu müssen. Man erhält ein vollwertiges Betriebssystem, das im Anschluss auch gut als Backup und Wartungssystem genutzt werden kann Diese Prämissen haben auf die Installation durchaus Auswirkungen. Es wird auf einem USB Stick installiert, wodurch spezifische Anforderungen berücksichtigt werden müssen (z.B. beschränke Schreibzyklen). Außerdem wird das Bootmenu sowohl mit UEFI als auch BIOS (Legacy) ausgestattet. Das hat den Vorteil, dass das System in beiden Varianten bootet. Sollte nach dem Ausprobieren der Wunsch bestehen Arch fest als Betriebssystem zu installieren und zu nutzen, kann der eigenen Hardware entsprechend individualisiert werden.

Dann mal los!



Vorbereitung


Als erstes wird natürlich ein USB Stick benötigt. Speicher kostet heute nicht die Welt. Normalerweise sollte für eine Arch Installation mit Desktop und ein paar essentiellen Programmen 8GB ausreichend sein, empfehlen würde ich aber 16GB. Damit ist man auf der sicheren Seite, falls man länger an der Installation festhalten will oder doch das ein oder andere Umfangreichere Paket installieren möchte.

Weiter wird eine Arch Umgebung benötigt, aus der man die Installation durchführt. Wenn Ihr bereits ein Arch-System Euer Eigen nennt, könnt Ihr diesen Schritt natürlich überspringen. Als erstes benötigen wir ein aktuelles Image. Das kann unter folgendem Link runterladen

                  1. https://www.archlinux.de/download##########

Wenn Ihr aus einer anderen Linux-Distribution kommt, könnt Ihr wie folgend beschrieben ganz leicht einen bootfähigen Stick erstellen: Konsole öffnen und

++++++++++++++lsblk++++++++++++++

eingeben. Das sollte bei einer physikalischen Festplatte wie folgt ausschauen: ++++++++++++++ NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT sda 8:0 0 238,5G 0 disk ├─sda1 8:1 0 529M 0 part ├─sda2 8:2 0 100M 0 part /boot ├─sda3 8:3 0 16M 0 part ├─sda4 8:4 0 31,6G 0 part ├─sda5 8:5 0 512M 0 part ├─sda6 8:6 0 32G 0 part / ├─sda7 8:7 0 64G 0 part /home ├─sda8 8:8 0 8G 0 part [SWAP] └─sda9 8:9 0 101,8G 0 part /media ++++++++++++++

"sda" Bezeichnet die Festplatte, sda1 - sda9 die vorhandenen Partitionen, bei mir also neun Stück. Nun steckt Ihr einen Stick ein, VON dem Ihr Installation ausführen wollt, also nicht den, AUF den Ihr installieren möchtet und gebt wieder

++++++++++++++lsblk++++++++++++++

ein. Bei mir schaut die Ausgabe wie folgt aus: ++++++++++++++ NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT sda 8:0 0 238,5G 0 disk ├─sda1 8:1 0 529M 0 part ├─sda2 8:2 0 100M 0 part /boot ├─sda3 8:3 0 16M 0 part ├─sda4 8:4 0 31,6G 0 part ├─sda5 8:5 0 512M 0 part ├─sda6 8:6 0 32G 0 part / ├─sda7 8:7 0 64G 0 part /home ├─sda8 8:8 0 8G 0 part [SWAP] └─sda9 8:9 0 101,8G 0 part /media sdb 8:16 1 3,7G 0 disk └─sdb1 8:17 1 3,7G 0 part ++++++++++++++

Jetzt weiß ich, bei mir heißt der Stick sdb und hat eine Partition.

Jetzt können wir das Image auf den Stick spielen (ACHTUNG: alle Daten auf dem Stick werden gelöscht!!!) gegebenenfalls mit Adminrechten ausführen:

++++++++++++++dd bs=1M if=/Pfad/zur/archlinux.iso of=/dev/sdX status=progress++++++++++++++

Konkret bei mir sähe der Befehl wie folgt aus: ++++++++++++++dd bs=1M if=/home/user/Downloads/archlinux-2020.04.01-x86_64.iso of=/dev/sdb status=progress++++++++++++++

Wichtig hier beim of die Festplatte anzugeben, keine Partition, d.h. keine Nummer anfügen!

Unter Windows bitte nach einschlägigen Programmen suchen um einen bootfähigen USB Stick zu erstellen.

Alternativ kann das Image auch auf eine CD gebrannt werden. Das hat allerdings den Nachteil, dass es meistens langsamer läuft.


Für die Installation wird ein funktionierender Internetzugang benötigt. Am einfachsten ist es für die Installation einen kabelgebundenen Zugang zu wählen, da hier alles automatisch funktioniert. Zugang und Ethernetkabel, mehr braucht es hier nicht.


Starten der Live Umgebung:

Den vorbereiteten Stick einstecken, Netzwerkkabel einstecken und Rechner starten. Eventuell das Boot-Menu aufrufen und die Live Umgebung auswählen. Nach einigen Sekunden solltest Du im Live-System sein!

Als erstes stellen wir die Tastatur um:

++++++++++++++loadkeys de-latin1++++++++++++++


Dann testen wir die Internetverbindung:

++++++++++++++ping -c1 archlinux.de++++++++++++++

Das sollte folgende Ausgabe erzeugen:

++++++++++++++ PING archlinux.de(allison.archlinux.de (2a01:4f8:150:7086::2)) 56 data bytes 64 bytes from allison.archlinux.de (2a01:4f8:150:7086::2): icmp_seq=1 ttl=58 time=315 ms 64 bytes from allison.archlinux.de (2a01:4f8:150:7086::2): icmp_seq=2 ttl=58 time=27.0 ms 64 bytes from allison.archlinux.de (2a01:4f8:150:7086::2): icmp_seq=3 ttl=58 time=27.4 ms 64 bytes from allison.archlinux.de (2a01:4f8:150:7086::2): icmp_seq=4 ttl=58 time=28.1 ms 64 bytes from allison.archlinux.de (2a01:4f8:150:7086::2): icmp_seq=5 ttl=58 time=303 ms

--- archlinux.de ping statistics --- 5 packets transmitted, 5 received, 0% packet loss, time 4007ms rtt min/avg/max/mdev = 26.986/140.095/315.216/137.980 ms ++++++++++++++

Wenn die Internetverbindung nicht funktionieren sollte, kann man wie folgt vorgehen. Zuerst den Namen des Netzweradapters bestimmen:

++++++++++++++ ip link ++++++++++++++

erzeugt beispielsweise folgende Ausgabe: ++++++++++++++ 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN mode DEFAULT group default qlen 1000

   link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00

2: eno1: <NO-CARRIER,BROADCAST,MULTICAST,UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state DOWN mode DEFAULT group default qlen 1000

   link/ether c4:65:16:08:53:87 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
   altname enp2s0

3: wlo1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP mode DORMANT group default qlen 1000

   link/ether 48:5f:99:93:2f:df brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
   altname wlp3s0

++++++++++++++

In meinem Fall heißt der Netzwerkadapter also eno1. Nun kann mit

++++++++++++++ ip link set eno1 up ++++++++++++++

der Adapter aktiviert werden und mit

++++++++++++++ dhcpcd eno1 ++++++++++++++

eine Netzwerkadresse bezogen werden.

Anschließend die Verbindung nochmal mit

++++++++++++++ ping -c1 archlinux.de ++++++++++++++

testen. Fall es immer noch Schwierigkeiten gibt, sei hier auf das Wiki verwiesen:

                  1. https://wiki.archlinux.de/title/Kategorie:Netzwerk##########

Wer doch mit WLAN arbeiten will, kann

++++++++++++++ wifi-menu ++++++++++++++

nutzen. Einfach eingeben und den Anweisungen folgen.


Vorbereitung des USB-Sticks


Auch hier wollen wir zunächst erkennen, welchen Namen unser Installations-Stick (der, AUF den installiert werden soll) hat. Dazu zunächst wieder ein

++++++++++++++ lsblk ++++++++++++++

was wie folgt aussehen kann:

++++++++++++++ NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT sda 8:0 0 238,5G 0 disk ├─sda1 8:1 0 529M 0 part ├─sda2 8:2 0 100M 0 part /boot ├─sda3 8:3 0 16M 0 part ├─sda4 8:4 0 31,6G 0 part ├─sda5 8:5 0 512M 0 part ├─sda6 8:6 0 32G 0 part / ├─sda7 8:7 0 64G 0 part /home ├─sda8 8:8 0 8G 0 part [SWAP] └─sda9 8:9 0 101,8G 0 part /media sdb 8:16 1 3,7G 0 disk └─sdb1 8:17 1 3,7G 0 part ++++++++++++++

sda ist die intern verbaute Festplatte, sdb der Stick, mit der Live-Umgebung. Nun wird der Installationsstick eingesteckt und

++++++++++++++ lsblk ++++++++++++++

erneut aufgerufen, was bei mir folgende Ausgabe erzeugt:

++++++++++++++ NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT sda 8:0 0 238,5G 0 disk ├─sda1 8:1 0 529M 0 part ├─sda2 8:2 0 100M 0 part /boot ├─sda3 8:3 0 16M 0 part ├─sda4 8:4 0 31,6G 0 part ├─sda5 8:5 0 512M 0 part ├─sda6 8:6 0 32G 0 part / ├─sda7 8:7 0 64G 0 part /home ├─sda8 8:8 0 8G 0 part [SWAP] └─sda9 8:9 0 101,8G 0 part /media sdb 8:16 1 3,7G 0 disk └─sdb1 8:17 1 3,7G 0 part sdc 8:32 1 14,6G 0 disk ├─sdc1 8:33 1 10M 0 part ├─sdc2 8:34 1 500M 0 part └─sdc3 8:35 1 14,1G 0 part ++++++++++++++

Damit ist klar, dass sdc der Installationsstick ist. Im Folgenden ist wieder Vorsicht geboten! Wenn der falsche Speicher ausgewählt wird, sind die Daten darauf verloren!!!

Als nächstes machen wir uns an die Partitionierung. Wir werden drei Partitionen anlegen. Eine kleine für die Bios-Boot-Partition, eine für die UEFI-Boot Partition und eine für das eigentliche System. Eine SWAP Partition, sie dazu:


                    1. https://wiki.archlinux.de/title/Swap##########

wird nicht angelegt. Arbeitsspeicher ist heute nicht mehr rar und diese Anleitung soll eine einfache Implementierung zum Testen erzeugen. Wem das BEtriebssystem zusagt, kann im Anschluss ja


                          1. https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger##########

folgend ein System mit SWAP und weiteren Partitionen anlegen. Damit wäre dann auch ein Ruhezustand möglich.

Wir beginnen mit

++++++++++++++ gdisk /dev/sdc ++++++++++++++

sdc ist hier entsprechend Deiner Ausgabe zu ersetzen!!!

mit

++++++++++++++ Command (? for help): d ++++++++++++++

und Enter werden die vorhandenen Partitionen so lange gelöscht, bis keine mehr vorhanden sind:

++++++++++++++ Command (? for help): d No partitions ++++++++++++++


Anschließend wird eine neue Partitionstabelle erstellt:

++++++++++++++ Command (? for help): o This option deletes all partitions and creates a new protective MBR. Proceed? (Y/N): y ++++++++++++++

mit

++++++++++++++ Command (? for help): n Partition number (1-128, default 1): First sector (34-30514142, default = 2048) or {+-}size{KMGTP}: Last sector (2048-30514142, default = 30514142) or {+-}size{KMGTP}: +10MB Current type is 8300 (Linux filesystem) Hex code or GUID (L to show codes, Enter = 8300): EF02 Changed type of partition to 'BIOS boot partition'

++++++++++++++

wird die BIOS Boot Partition angelegt. Nach dem "n" muss zwei mal mit Enter bestätigt werden, dann "+10MB" eingeben und bestätigen und das Dateisystem mit "EF02" festlegen und bestätigen.

Genauso gehen wir für die UEFI Partition vor:


++++++++++++++ Command (? for help): n Partition number (2-128, default 2): First sector (34-30514142, default = 22528) or {+-}size{KMGTP}: Last sector (22528-30514142, default = 30514142) or {+-}size{KMGTP}: +500MB Current type is 8300 (Linux filesystem) Hex code or GUID (L to show codes, Enter = 8300): EF00 Changed type of partition to 'Linux filesystem' ++++++++++++++

Und zum Schluss die Linux System Partition:

++++++++++++++ Command (? for help): n Partition number (3-128, default 3): First sector (34-30514142, default = 1046528) or {+-}size{KMGTP}: Last sector (1046528-30514142, default = 30514142) or {+-}size{KMGTP}: Current type is 8300 (Linux filesystem) Hex code or GUID (L to show codes, Enter = 8300): Changed type of partition to 'Linux filesystem'

++++++++++++++

Damit haben wir alle Partionen beisammen und können die Tabelle überprüfen:

++++++++++++++ Command (? for help): p ++++++++++++++


die wie folgt ausschauen sollte: ++++++++++++++ Number Start (sector) End (sector) Size Code Name

  1            2048           22527   10.0 MiB    EF02  BIOS boot partition
  2           22528         1046527   500.0 MiB   EF00  EFI system partition
  3         1046528        30514142   14.1 GiB    8300  Linux filesystem

++++++++++++++


Jetzt heißt es nochmal sicher gehen, dass der richtige Speicher gewählt wurde, denn mit dem nächsten Befehl wird geschrieben!!


++++++++++++++ Command (? for help): w ++++++++++++++