Benutzer:Runiq
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MPD ist ein Audio-Player mit einer Server-Struktur. Er läuft im Hintergrund als Daemon, besitzt eine Playlistverwaltung und eine Musik-Datenbank.
Installation
Das Programm ist als
mpd
in extra
verfügbar, und kann von dort
mittels Pacman
installiert werden.
Konfiguration
MPD kann mit Systemrechten (Einstellungen betreffen alle Nutzer) oder mit Userrechten (Einstellungen werden vom jeweiligen Nutzer übernommen) gestartet werden. Es ist also auch möglich, mehrere Instanzen des Daemons laufen zu haben. Je nach Einsatzgebiet bietet sich die eine oder die andere Variante an. Auf einem Desktop-System macht sich die Nutzer-Version besser.
Damit MPD Ton ausgeben kann, muss entweder ALSA oder OSS installiert und funktionsfähig sein, wahlweise auch Pulseaudio.
MPD wird über die Datei mpd.conf
konfiguriert (man 5 mpd.conf
). Der Speicherort dieser Datei hängt ebenfalls davon ab, ob MPD mit System- oder mit Nutzerrechten konfiguriert wird (mehr dazu unten). Die wichtigsten Einstellungen in dieser Datei sind:
pid_file
– Datei, in der MPD seine Prozess-ID speichertdb_file
– MPDs Musikdatenbanklog_file
– Logdatei des Daemonsstate_file
– "Zustand" von MPD (Playlist, Lied, Position im Lied, etc.)playlist_directory
– Speicherordner für Playlistsmusic_directory
- Speicherordner für Musikdateiensticker_file
- "Sticker"-Datenbank (wo Clients Informationen über Lieder speichern)
Hinweis: Die Dateien müssen bereits existieren und die korrekten Rechte haben, wenn MPD gestartet wird. Fehler in der Konfiguration wird MPD mit einem Abbruch und einer Fehlermeldung quittieren.
Bevor man mpd startet, muss man die Konfiguration bearbeiten. Diese befindet sich unter /usr/share/mpd/mpd.conf.example
.
Dies ist die Beispielkonfiguration, die man für systemweit gültige Einstellungen als /etc/mpd.conf speichern muss. Sollen die Einstellungen nur für einen bestimmten User gelten, muss man die Datei in seinem home-Verzeichnis als .mpdconf
speichern.
Tipps
Empfehlenswert ist es, mpd als User laufen zu lassen. Hierfür setzt man einfach seinen Benutzernamen in die User-Variable.
user "username"
Je nach Konfiguration ist es allerdings besser den MPD unter dem MPD-User "mpd" laufen zu lassen. Auf diese Weise umgeht man Berechtigungsprobleme bei einem MPD-Update.
Ratsam ist es in diesem Fall allerdings auch, das Musikverzeichnis für den Benutzer "mpd" und die Gruppe "audio" zu "chown'en". Auf diese Weise kann der User "mpd", sowie jeder User der Gruppe "audio" (sofern die Gruppenrechte auf mindestens "lesen" gesetzt wurden), auf das Verzeichnis zugreifen.
Benutzt man Alsa, und will mpd auch über Alsa betreiben, kann man die Konfigurationsdatei so belassen wie sie momentan ist. Wenn man noch esd oder einen anderen Soundserver installiert hat, verkompliziert sich die Sache. Dann sollte Alsa als Ausgabegerät angeben. Die nötigen Einstellungen sind:
audio_output { type "alsa" name "My ALSA Device" options "dev=dmixer" # optional zum Mischen mehrerer Soundquellen mit dmix device "plug:dmix" # #format "44100:16:2" # optional } mixer_type "alsa" mixer_device "dmix" mixer_control "PCM"
Dolby Digital / DTS
Hinweis: Diese Konfigurationsmöglichkeit besitzt keine Soundmixingeigenschaften, was an ALSA liegt. Dem Autor ist keine Möglichkeit bekannt ALSA diese Eigenschaft bei dem AC-3-Output "beizubringen". Das Programm, welches einen AC-3 Stream erzeugt (z.B. MPD in diesem Fall), erzeugt/benötigt einen exklusiven Zugriff auf das Audio-Device. Zudem wird hierfür spezielle Hardware benötigt. Diejenigen die sie haben, wissen es …
Möchte man, dass der MPD die Musik als Dolby-Digital-Stream (AC-3) abspielt, muss man wie folgt vorgehen:
pacman -S alsa-plugins
Dies installiert das notwendige a52 Alsa-Plugin um einen AC-3-Stream zu erstellen.
~/.asoundrc oder /etc/asound.conf
pcm.a52encode { type a52 } pcm.stereoupmix { type upmix slave.pcm "a52encode" channels 6 }
Dies stellt einmal die AC-3-Schnittstelle, und einmal ein Upmix-Device auf 6 Kanäle (5.1) bereit. Wer keine 5.1-Anlage hat (und AC-3 trotzdem nutzen will/kann) kann den stereoupmix weglassen (nicht getestet).
Dann in der MPD-Konfigurationsdatei den Audio-Output auskommentieren und …
audio_output { type "ao" driver "alsa" options "dev=stereoupmix" name "AC3 Output" format "48000:16:2" }
… hinzufügen.
Dann mpd neu starten
systemctl restart mpd
Funktioniert hier etwas nicht, so kann es daran liegen, dass irgendein Programm die Soundkarte nutzt. Ist dies der Fall, funktioniert AC-3 nicht (siehe Hinweis), und umgekehrt.
Inbetriebnahme
Um mpd mit Systemd (aktueller ArchLinux-Standard) zu starten, kann der Befehl systemctl verwendet werden:
systemctl start mpd
Bei dem ersten Start von mpd wird eine Datenbank mit Informationen über die Musik im Musikverzeichnis, das in der Konfigurationsdatei angegeben wurde.
Um mpd automatisch beim Systemstart zu laden, muss man den entsprechenden Service aktivieren:
systemctl enable mpd
Datenbankaktualisierung
Die Datenbankaktualisierung funtkioniert beispielsweise über die Eingabe von mpc update
oder bei laufendem ncmpc standardmäßig über Strg + U. Der Befehl mpd --update-db
existiert seit 0.12 nicht mehr.
Dateien/Ordner außerhalb des Musikverzeichnis hinzufügen
Standardmäßig spielt mpd keine Dateien außerhalb des konfigurierten Pfades ab. Allerdings kann mpd Symlinks folgen. Dazu muss die Option follow_outside_symlinks
in der Konfigurationsdatei auf yes
gesetzt sein. Nun kann können beispielsweise externe Medien hinzugefügt werden:
ln -s /media /pfad/zu/meinem/musikordner/media
Es existieren mehrere Skripte um dies zu automatisieren.
Probleme
Problem: Der Client überspringt Titel aus der Playlist
Lösung: MPD das Charset des Dateisystem mitteilen. Dazu in die /etc/mpd.conf
(beispielsweise für UTF8 und damit Umlaute) filesystem_charset "UTF-8"
eintragen.
Problem: Der Server startet nicht, wenn er als anderer User als mpd
laufen soll.
Lösung: pid-file für den User schreibbar machen. Dazu wahlweise in der /etc/mpd.conf
den Wert pid_file
auf eine Datei setzen für die der User Schreibrechte besitzt oder in /etc/rc.d/mpd
die Zeile [[ -d /run/mpd ]] || install -d -o mpd -g mpd /run/mpd
wie folgt anpassen: [[ -d /run/mpd ]] || install -d -o ''Username'' -g ''Gruppenname'' /run/mpd
Das Ändern der Rechte oder des Besitzers von /var/run/mpd/
ist keine dauerhafte Lösung, da diese Änderungen bei einem Reboot verloren gehen.
Problem: Bei der Verwendung von Pulseaudio kann entweder der als eigener Server laufende MPD oder vom User verwendete Programme Sound erzeugen, aber niemals beide gleichzeitig.
Lösung: MPD unter dem selben User laufen lassen, der auch den Rechner selbst verwendet. Alternativ soll auch eine Möglichkeit bestehen, Pulseaudio so zu konfigurieren, dass mehrere Benutzer gleichzeitig Sound erzeugen können. Diese ist dem Autor jedoch nicht bekannt.
Clients
Name | Art | Verfügbarkeit | Website |
---|---|---|---|
mpc | Konsole | extra/mpc | http://www.musicpd.org/mpc.shtml |
ncmpc | Konsole | extra/ncmpc | http://hem.bredband.net/kaw/ncmpc/ |
ncmpcpp | Konsole | community/ncmpcpp | http://unkart.ovh.org/ncmpcpp/ |
pms | Konsole | pmsAUR im AUR | http://pms.sourceforge.net/ |
gmpc | Gnome-Client | community/gmpc | http://sarine.nl/gmpc/ |
Ario | GTK | community/ario | http://ario-player.sourceforge.net/ |
pympd | Python-Client | community/pympd | http://pympd.sourceforge.net/ |
Sonata | GTK | extra/sonata | http://sonata.berlios.de/ |
Eine Liste mit mehr Clienten findet man unter http://www.musicpd.org/clients.shtml