Wine

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Version vom 5. September 2010, 12:01 Uhr von Robert (Diskussion | Beiträge) (pacman -Sy angepasst, siehe https://bbs.archlinux.de/viewtopic.php?id=17347)

WINE (Wine Is Not An Emulator) beschreibt eine Ausführungsschicht, die die native Win32-API auf die entsprechenden Linux-Derivate abbildet. Es wird nicht wie beispielsweise bei VirtualBox eine komplette virtuelle Maschine simuliert, sondern ausschließlich die Windows-Ausführungsschicht für Linux bereitgestellt. Ältere Programme aus Win95/98(SE) Zeiten funktionieren in der Regel recht gut, aber auch bei neueren Programmen hat Wine mittlerweile gewaltige Fortschritte erzielen können.

Installation

Wine ist für i686 über das offizielle [extra] Repository erhältlich. Die Installation ist folglich relativ simpel. Die entsprechenden Abhängigkeiten werden aufgelöst und ebenfalls mitinstalliert.

pacman -S wine

Für x86_64 ist ein PKGBUILD bin32-wine im AUR verfügbar.

Konfiguration

Konfigurationsdialog

Eine Grundkonfiguration erhält man bereits mittels des Befehls:

winecfg

Es öffnet sich dann ein Fenster, in dem man Einstellung vornehmen kann. Die Windows-Version, Bibliotheken, Grafiken, die Desktop-Integration, Laufwerke (in denen Wine später Programme/Spiele etc. ablegen wird) und die Audio-Einstellungen lassen sich hier ziemlich simpel vornehmen. Als Laufwerk lässt sich das von den unter „Windows“ ausgeführten Programmen benutzte CD/DVD-ROM Laufwerk ebenfalls auswählen.

Generell funktioniert die Audioausgabe mittels ALSA, allerdings kann es bei einigen Anwendungen Probleme geben. Hierzu gibt es entsprechende Infos auf der Wine-Projekt Homepage. [1] Hier hilft es oftmals den OSS-Treiber zu verwenden beziehungsweise auf eine gepatchte Wine-Version auszuweichen.

Die Konfigurationsdaten werden im Homeverzeichnis des angemeldeten Benutzers unter „.wine“ abgespeichert und lassen sich hier auch manuell editieren.

Benutzung

Um eine beliebige Windows-Exe auszuführen startet man „wine“ gefolgt von der gewünschten Datei.

wine programmname.exe

In der Regel sollte ein Programm dann entweder starten oder im Terminal zumindest Feedback geben, was nicht funktioniert. Oftmals hilft auch ein Blick in die AppDB des WineHQ Projektes, da hier oftmals Workarounds gepostet werden, die so manche Applikation zum laufen gebracht haben. Die installierten Programme liegen unter „.wine/drive_c/programmname“ und lassen sich durch einfaches löschen des entsprechenden Programmordners entfernen. Zudem gibt es hierfür noch zusätzlich den integrierten uninstaller der sich über ein Terminal mit dem Befehl …

uninstaller

… aufrufen lässt. Dieser funktioniert ähnlich dem Windows-Uninstaller und entfernt vor allem einfachere Anwendungen meist zufriedenstellend. Zum anderen – sollte man noch nachkorrigieren müssen, weil zum Beispiel Reste in der Registry vorhanden sind – gibt es hierfür den Registryeditor der sich über regedit ausführen lässt.

MSI Installationen

Msexec mit Steam

Um eine MSI-Installation durchzuführen wechselt man mittels „cd“ in der Konsole in das Verzeichnis in dem die .msi Datei liegt. Als nächstes den Befehl

msiexec /a DATEI.msi

ausführen. Dann sollte der Installer starten.

Windows Dlls einbauen

Da nach der Installation von Wine nur die nötigsten DLL-Dateien – bzw. deren Alternativen – vorhanden sind, empfiehlt es sich, zwecks Performance und Fehlerbehebung, diese von einem PC mit einem Original-Windows XP/Vista System zu kopieren. Dabei sind die Lizenzbedingungen von Windows/Microsoft zu beachten. Als Alternative bieten sich DLL-Suchmaschinen wie dll-files.com an, über die frei verfügbare DLL-Dateien gesucht und heruntergeladen werden können. Wine gibt am Terminal meist aufschluss darüber, welche DLLs einem Programm fehlen.

Sicherheit

Wie der Name schon sagt, ist Wine KEIN Emulator. Dies bedeutet, dass alles, was mittels Wine an Windows-Programmen ausgeführt wird, direkt auch das System beeinflusst. So kann Schadsoftware oder das bewusste herumprobieren mit diversen Tools zum Beispiel alle Dateien eines unter Wine als Laufwerk X: eingebunden home-Verzeichnisses löschen oder unbrauchbar machen. Auch können Internet-Würmer über einen mittels Wine verwendeten Internet-Explorer über die tatsächlich im System vorhandene Netzwerkkarte ins LAN vordringen und sich zum Beispiel über Samba-Shares (so sie über Wine verfügbar sind) auf andere Rechner verbreiten.

Weblinks