Arch Linux 32
Der offizielle Support der i686 Chip Architektur wurde von Arch Linux am 8. November 2017 eingestellt. Für den weiteren Support sorgt das Community-Projekt Arch Linux 32.
Vor- und Nachteile der 32-Bit-Architektur
- 64-Bit-Programme brauchen Architekturbedint etwa 30-70 Prozent weniger Arbeitsspeicher. Unter gewissen Umständen kann es sogar sein, dass die 64-Bit-Versionen 100% mehr Speicher brauchen, siehe zum Beispiel diese Diskussion im Forum.
- Es besteht teilweise eine höhere kompatibilität zu Proprietären Programmen. Da neue Technologien in der freien Wirtschaft immer etwas länger brauchen, sind viele Closed-Source-Programme nur als 32-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Architektur ist zwar abwärtskompatibel, erfordert aber einige Anpassungen.
- Die 64-Bit-Architektur bietet einen größeren Adressierbaren Adressraum mit über 4 GiB pro Prozess, der gesamte Arbeitsspeicher kann zudem wesentlich größer sein, als unter der 32-Bit-Architektur. Aufgrund des größeren Adressraums können Anwendungen den Arbeitsspeicher besser auslasten, dies führt gerade bei Datenbank- oder Multimedia-Anwendungen zu einem deutlichen Performancegewinn.
Umstellung Paketquellen
Bestehende Arch-Installationen in der 32-Bit-Architektur können umgestellt werden. Zuerst müssen die Spiegelserver von Arch Linux 32 in der Datei /etc/pacman.d/mirrorlist
hinterlegt werden, dann müssen der Keyring und der Cache angepasst, bzw. gelöscht werden, und zu guter Letzt muss das System einmal komplett katualisiert werden
pacman -Syy archlinux32-keyring-transition pacman -Sc pacman -Syuu
Hinweis: Vor der Umstellung kann es ratsam sein, ein USB-Stick mit einem Arch-Linux-32-ISO-Immage bereit zu legen. Falls die Umstellung nicht auf Anhieb klappt kann mit Chroot (Arch reparieren) weiter verfahren werden.
Installationsmedien
Für die Neuinstallation werden ISO-Images bereitgestellt.
Proprietäre Anwendungen unter x64
Native Linux-Anwendungen
Etliche proprietäre Programme, darunter fast alle Treiber, sind mittlerweile als 64-Bit-Version entweder direkt oder über das AUR erhältlich. Für den Rest gibt es eine Kompatibilitätsschicht, die die nötigen 32-Bit-Bibliotheken zur Verfügung stellt. Seit August wurde dazu das [multilib]-Repositorium in die Standard-Quellen übernommen:
[multilib] Include = /etc/pacman.d/mirrorlist
Flash und andere (noch) 32-Bit-Anwendungen sind darüber auch für 64-Bit-Betriebssystemen erhältlich.
Hinweis: Bei Programmen, die Grafikbeschleunigung benötigen, ist zu beachten, dass einige Treiberkomponenten ebenfalls in 32-Bit-Form vorliegen müssen, die in den Paketen lib32-ati-dri, lib32-intel-dri, lib32-nvidia-utils u.Ä. vorliegen.
32-Bit-Programme unter 64 Bit kompilieren
Multilib enthält neben den wichtigsten Bibliotheken auch einen 32-Bit-Compiler (gcc-multilib), mit dem (mit passender march-Einstellung) auch 32-Bit-Programme kompiliert werden können.
Wine
Die 64-Bit-Version von Wine ist standardmäßig so konfiguriert, dass es 64-Bit-Windows-Applikationen ausführt, daher ist es empfehlenswert, vor der ersten Benutzung WINEARCH=win32 winecfg
auszuführen, um es wieder auf 32-Bit umzustellen.
Ansonsten gelten die gleichen Hinweise wie bei nativen Anwendungen.