LXDE
Was ist LXDE?
LXDE ist eine freie Desktop-Umgebung für Unix-artige Plattformen auf der Basis von GTK+. Die Abkürzung steht für "Lightweight X11 Desktop Environment"; LX steht zudem für Linux.
Wozu dient LXDE?
LXDE möchte eine einfache, intuitiv zu bedienende Oberfläche nach den Spezifikationen von freedesktop.org bereitstellen. Die integrierte Arbeitsumgebung bietet mehr Funktionen als ein einfacher Fenster-Manager, während sie gleichzeitig die Anforderungen an die Systemressourcen gering hält. Die Entwicklung konzentriert sich auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bedienbarkeit, Geschwindigkeit und geringem Speicherverbrauch. Die Hardware-Anforderungen von LXDE entsprechen in etwa denen von Windows 98. LXDE eignet sich somit gut für ältere Hardware, oder für Netbooks, Handys und ähnliche Geräte mit geringem Arbeitsspeicher. Aufgrund des modularen Aufbaus bringt LXDE weitaus weniger Abhängigkeiten mit sich als KDE, Gnome oder XFCE.
Welche Komponenten enthält LXDE?
LXDE ist modular aufgebaut. Da die einzelnen Komponenten nur wenig Abhänigkeiten untereinander aufweisen, können viele auch einzeln entfernt werden. Für ein LXDE-System sind nur lxde-common, lxsession-lite, openbox und desktop-file-utils erforderlich. Openbox kann später durch einen anderen Fenstermanager ersetzt werden (s.u.). Jede Komponente kann auch einzeln in einer anderen Umgebung verwendet werden. LXDE besteht aus:
- PCManFM: Der Dateimanager, der auch Desktop-Icons zeichnet.
- LXPanel: Ein Desktop-Panel auf der Basis von fbpanel mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten.
- LXSession: Ein Sitzungs-Manager, der den X11-Standards entspricht und Herunterfahren/Reboot/Suspend über HAL und gdm unterstützt.
- LXAppearance: Ein neuer Schalter, der GTK+-Themen, Icon-Themen, und Schriftarten verändern kann.
- Openbox: Ein schlanker, den Standards entsprechender und hochgradig konfigurierbarer Windowmanager. (Dieser wird nicht vom LXDE-Projekt entwickelt, aber hier als Standard-Windowmanager eingesetzt.) Openbox kann durch jeden anderen Windowmanager ersetzt werden, wie etwa icewm, fluxbox, metacity (s.u.).
- GPicView: Ein sehr einfacher und schlanker Bildbetrachter, der unmittelbar startet.
- Leafpad: Ein einfacher und schlanker Text-Editor (Dieser wird nicht vom LXDE-Team entwickelt, es wird jedoch empfohlen ihn als Standard-Editor einzusetzen).
- XArchiver: Ein schlanker, schneller und Desktop-unabhängiger Datei-Archivierer (Dieser wird nicht vom LXDE-Team entwickelt, es wird jedoch empfohlen, ihn als Standard-Archiv-Tool einzusetzen).
- LXNM: (noch in Entwicklung) Ein schlanker Netzwerk-Manager für LXDE, der drahtlose Verbindungen unterstützt (nur unter Linux).
Wie installiert man LXDE?
Hinweis: Aktuell muss zusaetzlich noch den Fenstermanager Openbox von Hand installiert werden: pacman -S openbox , da es derzeit nicht automatisch als Abhaengigkeit mit dem Paket lxde installiert wird.(Stand:2009-06-08)
Unter Arch natürlich mit Pacman:
pacman -Sy lxde gamin
Dies installiert die folgenden Pakete:
lxappearance lxde-common lxlauncher lxpanel lxrandr lxsession-lite lxtask lxterminal pcmanfm gpicview gamin
Gamin ist ein Ersatz für fam. Man sollte daher ggf. fam deinstallieren und aus der Liste der Deamons in /etc/rc.conf entfernen. Gamin selbst muss nicht als Deamon aufgerufen werden. Es wird empfohlen, zusätzlich leafpad als Texteditor zu installieren. LXNM muss einzeln aus dem AUR installiert werden.
LXDE starten
Wenn man einen Login-Manager benutzt, kann man LXDE dort auswählen. Wer keinen keinen Login-Manager verwendet, sondern LXDE über startx oder xinit starten möchte, muss die folgende Zeile am Ende der Datei ~/.xinitrc einfügen:
exec startlxde
Tipps und Tricks
Hintergrundbild und Desktop-Icons
... werden nicht von Openbox, sondern von PCManFM gezeichnet. PCManFM startet automatisch im Hintergrund und zeichnet immer mindestens ein Icon, über das er auf das Homeverzeichnis des Benutzers zugreift. Um alle Icons zu entfernen, kann man diese Funktion generell abstellen (PCManFM --> Bearbeiten --> Einstellungen) und stattdessen das Hintergrundbild von feh oder nitrogen zeichnen lassen (wie im Artikel Hintergrundbild anpassen beschrieben).
Autostart
Um Programme automatisch beim Start von LXDE zu öffnen, muss die jeweilige .desktop-Datei aus /usr/share/apllications nach ~/.config/autostart kopiert werden
Externe Festplatten automatisch einbinden
Externe USB-Platten werden in der Regel automatisch von HAL erkannt. PCManFM und HAL arbeiten gut zusammen; man muss jedoch darauf achten, dass der Benutzer auch wirklich der Gruppe hal angehört.
Fenster-Manager ersetzen
Openbox kann durch einen beliebigen anderen Fenster-Manager wie Icewm, Ratpoison oder Awesome ersetzt werden. In der Datei /etc/xdg/lxsession/LXDE/default muss dann die Zeile zu Openbox entsprechend angepasst werden.
Über LXDE herunterfahren oder neustarten
Es muss sichergestellt werden, dass DBus und HAL laufen. Der Benutzer muss evtl. noch der Gruppe power hinzugefügt werden.
KDEmod3-Anwendungen unter LXDE nutzen
Da sich KDEmod3-Anwendungen immer noch nach /opt/kde/bin installieren, werden diese nicht automatisch von LXDE erkannt. Um sie zu nutzen, kann man PATH mit dem folgenden Befehl editieren:
echo 'PATH=$PATH:/opt/kde/bin' >> /etc/rc.local
Allernativ dazu kann man auch das folgende Skript dem Vereichnis /etc/profile.d hinzufügen:
#!/bin/sh PATH=$PATH:/opt/kde/bin
Abspeichern als kde3path.sh und ausführbar machen:
chmod +x /etc/profile.d/kde3path.sh
Die Anwendungen können dann einzeln über Alt+F2 aufgerufen, oder dem Openbox-Schnellzugriffs-Menu hinzugefügt werden (wie im externen Link unten beschrieben).
Externe Links
- Installation von LXDE auf Archlinux (LXDE-Wiki)
- LXDE-Forum (Englisch mit deutscher Untersektion)
- Tipp: LXDE-Shortcuts einrichten
- Tipp: LXDE-Schnellzugriffs-Menu anpassen
- Conky unter LXDE einsetzen