Flatpak: Unterschied zwischen den Versionen

Aus wiki.archlinux.de
Henrikx (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(4 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:


Flatpak stellt eine distributionsübergreifende Möglichkeit dar, Programme zu installieren.  
Flatpak stellt eine distributionsübergreifende Möglichkeit dar, Programme zu installieren.  
Traditionell werden die einzelne Pakete von Maintainern der jeweiligen Distribution kompiliert und über Repositorien zur Verfügung gestellt.
Traditionell werden die einzelne Pakete von Maintainern der jeweiligen Distribution gewartet, angepasst und kompiliert über die Repositorien dem Benutzer zur Verfügung gestellt.
Die Paketabhängigkeiten werden von einer Paketverwaltung gemanagt, sodass jede Ressource nur einmal vorgehalten und gepflegt werden muss.
Die Paketabhängigkeiten werden von einer Paketverwaltung gemanagt, sodass jede Ressource im System nur einmal vorgehalten und gepflegt werden muss.


Flatpak liefert die Programme komplett inklusive der abhängigen Pakete in einem Bundle aus.
Flatpak liefert die Programme komplett inklusive der abhängigen Pakete in einem Bundle aus.
Vorteile ergeben sich hierbei (für nicht rollende Distributionen) in der Aktualität der Software und einer distributionsübergreifenden Standardisierung.
Vorteile ergeben sich hierbei (für nicht rollende Distributionen) in der Aktualität der Software und einer distributionsübergreifenden Standardisierung.
Diese Vorgehensweise erleichtert Entwicklern und Anbietern den Programm Support in einer heterogenen Linuxlandschaft.
Dies erleichtert proprietären  Anbietern den Programm Support in einer heterogenen Linuxlandschaft. Zudem erleichtert es bei größeren Installationen den Admins das Ausrollen der Anwendungssoftware unabhängig vom Stand der jeweils verwendeten Distribution.


Die Nachteile ergeben sich durch die Umgehung der Maintainer als wichtige Kontrollinstanz, sowie der Gefahr, dass so mehrere Paketversionen in teilweise ungewarteten Versionen auf dem Rechner verbleiben können.
Die Nachteile ergeben sich durch die Umgehung der Maintainer als wichtige Kontrollinstanz, sowie der Gefahr, dass so mehrere Paketversionen in teilweise ungewarteten Versionen auf dem Rechner verbleiben können.
Dieser Gefahr wird teilweise begegnet, indem zukünftig die Anwendungen in einer Sandbox gekapselt werden sollen und so deren Zugriff auf Systemressourcen begrenzt wird.
Dieser Gefahr soll die durch Kapselung in einer Sandbox und der Begrenzung des Zugriffs auf Systemressourcen begegnet werden. Weiterhin ergibt sich hier die Gefahr,  dass flatpaks in Zukunft mit Addware und Spyware angereichert werden, da hier nur noch der jeweilige Anbieter Kontrolle über das binäre Gesamtpaket hat. Massive Kritik an Flatpak wird auf [http://flatkill.org/ flatkill.org] vorgetragen.


Alternativen zu Flatpak sind AppImmage und das von Canonical betriebene Snap-Format.
Mein persönliches Fazit:
Flatpaks stellen eine gute Ergänzung dar. Das bisherige Distributions-Maintainment bleibt jedoch unersetzlich. 
 
Alternativen zu Flatpak sind AppImmage und das von Canonical betriebene [[Snap|Snap]]-Format.


{{installation
{{installation
Zeile 20: Zeile 23:
}}
}}


Danach ist eine Softwarequelle zu integrieren. Zugang kann man direkt bei dem jeweiligen Softwareanbieter erhalten.


Danach ist eine Softwarequelle zu integrieren. Zugang kann man direkt bei dem jeweiligen Softwareanbieter erhalten.
  flatpak remote-add <Quelle>
  flatpak remote-add <Quelle>


Oder man integriert das [https://flathub.org/  Flathub Repositorium], das eine zentrale Sammelstelle für flatpaks darstellt.


Oder man integriert das [https://flathub.org/ Flathub Repositorium], das eine zentrale Sammelstelle für flatpaks darstellt.
  flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo
<nowiki>
flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo
</nowiki>


Eine Auflistung der installierten Quellen erhält man durch den Befehl
Eine Auflistung der installierten Quellen erhält man durch den Befehl
  flatpak remote-list
  flatpak remote-list


Die Software Abfrage einer bestimmten Quelle, hier flathub, geschieht durch den Befehl


Die Software Abfrage einer bestimmten Quelle, hier flathub, geschieht durch den Befehl
  flatpak remote-ls flathub
  flatpak remote-ls flathub


Das installieren einer Softwareanwendung geschieht hier mit der Eingabe von


Das installieren einer Softwareanwendung geschieht hier mit der Eingabe von
  flatpak --user install flathub org.gnome.<flatpak>
  flatpak --user install flathub org.gnome.<flatpak>


Ein Update aller installierten flatpaks geschieht durch folgenden Befehl
flatpak update
Da Flatpak teilweise ungenutzte Pakete die als Abhängigkeit installiert werden mussten nicht automatisch entfernt, sollte man nach einem Update einmal folgenden Befehl ausführen, damit eventuell vorhandene ungenutzte Abhängigkeiten entfernt werden.
flatpak uninstall --unused


In der grafischen Benutzerumgebung GNOME kann man flatpaks, nach der Installation eines Repositoriums, auch mit der GUI-Anwendung "Software" verwalten.
In der grafischen Benutzerumgebung GNOME kann man flatpaks, nach der Installation eines Repositoriums, auch mit der GUI-Anwendung "Software" verwalten.
Als KDE-Pedant eignet sich hierfür "Discover".
Als KDE-Pedant eignet sich hierfür "Discover".


Zeile 49: Zeile 59:
*[http://flatpak.org/ flatpak.org]{{sprache|en}}
*[http://flatpak.org/ flatpak.org]{{sprache|en}}
*[https://flathub.org/  Flathub Repositorium]{{sprache|en}}
*[https://flathub.org/  Flathub Repositorium]{{sprache|en}}


[[en:Flatpak]]
[[en:Flatpak]]
[[ja:Flatpak]]
[[ja:Flatpak]]
 
[[Kategorie:Paketverwaltung]]
[[Kategorie:Systemverwaltung]]

Aktuelle Version vom 5. August 2021, 09:01 Uhr

Flatpak stellt eine distributionsübergreifende Möglichkeit dar, Programme zu installieren. Traditionell werden die einzelne Pakete von Maintainern der jeweiligen Distribution gewartet, angepasst und kompiliert über die Repositorien dem Benutzer zur Verfügung gestellt. Die Paketabhängigkeiten werden von einer Paketverwaltung gemanagt, sodass jede Ressource im System nur einmal vorgehalten und gepflegt werden muss.

Flatpak liefert die Programme komplett inklusive der abhängigen Pakete in einem Bundle aus. Vorteile ergeben sich hierbei (für nicht rollende Distributionen) in der Aktualität der Software und einer distributionsübergreifenden Standardisierung. Dies erleichtert proprietären Anbietern den Programm Support in einer heterogenen Linuxlandschaft. Zudem erleichtert es bei größeren Installationen den Admins das Ausrollen der Anwendungssoftware unabhängig vom Stand der jeweils verwendeten Distribution.

Die Nachteile ergeben sich durch die Umgehung der Maintainer als wichtige Kontrollinstanz, sowie der Gefahr, dass so mehrere Paketversionen in teilweise ungewarteten Versionen auf dem Rechner verbleiben können. Dieser Gefahr soll die durch Kapselung in einer Sandbox und der Begrenzung des Zugriffs auf Systemressourcen begegnet werden. Weiterhin ergibt sich hier die Gefahr, dass flatpaks in Zukunft mit Addware und Spyware angereichert werden, da hier nur noch der jeweilige Anbieter Kontrolle über das binäre Gesamtpaket hat. Massive Kritik an Flatpak wird auf flatkill.org vorgetragen.

Mein persönliches Fazit: Flatpaks stellen eine gute Ergänzung dar. Das bisherige Distributions-Maintainment bleibt jedoch unersetzlich.

Alternativen zu Flatpak sind AppImmage und das von Canonical betriebene Snap-Format.

Installation

Das Paket ist als flatpak in extra verfügbar, und kann von dort mittels Pacman installiert werden.

pacman -S flatpak

Danach ist eine Softwarequelle zu integrieren. Zugang kann man direkt bei dem jeweiligen Softwareanbieter erhalten.

flatpak remote-add <Quelle>

Oder man integriert das Flathub Repositorium, das eine zentrale Sammelstelle für flatpaks darstellt.

flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

Eine Auflistung der installierten Quellen erhält man durch den Befehl

flatpak remote-list

Die Software Abfrage einer bestimmten Quelle, hier flathub, geschieht durch den Befehl

flatpak remote-ls flathub

Das installieren einer Softwareanwendung geschieht hier mit der Eingabe von

flatpak --user install flathub org.gnome.<flatpak>

Ein Update aller installierten flatpaks geschieht durch folgenden Befehl

flatpak update

Da Flatpak teilweise ungenutzte Pakete die als Abhängigkeit installiert werden mussten nicht automatisch entfernt, sollte man nach einem Update einmal folgenden Befehl ausführen, damit eventuell vorhandene ungenutzte Abhängigkeiten entfernt werden.

flatpak uninstall --unused

In der grafischen Benutzerumgebung GNOME kann man flatpaks, nach der Installation eines Repositoriums, auch mit der GUI-Anwendung "Software" verwalten.

Als KDE-Pedant eignet sich hierfür "Discover".

Weblinks