KISS-Prinzip: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2020, 00:17 Uhr
Das KISS-Prinzip besagt, dass stets die einfachste mögliche Lösung eines Problems gewählt werden sollte. Dabei ist KISS ein Akronym, das wahlweise eine der unten aufgezählten Bedeutungen haben kann. In seiner Grundaussage ähnelt es sehr Ockhams Rasiermesser, welches besagt, dass in der Wissenschaft die Theorie zu bevorzugen ist, die weniger Annahmen machen muss, um gemachte Beobachtungen zu erklären. Vergleichbar ist auch das Prinzip der Einfachheit.
Keep it simple, stupid. („Halte es einfach, Dummkopf!“) Keep it simple and stupid („Halte es einfach und leicht verständlich“; sinngemäß: „In der Kürze liegt die Würze“) Keep it small and simple („Gestalte es klein und einfach“) Keep it sweet and simple („Gestalte es gefällig und einfach“) Keep it simple and straightforward („Gestalte es einfach und überschaubar“) Keep it short and simple („Gestalte es kurz und einfach“, aus dem Bereich des Marketing) Keep it simple and smart („Mach es einfach und clever“) Keep it strictly simple („Mach es konsequent einfach“) Keep it speckless and sane („Mach es sauber und gesund“) Keep it sober and significant („Mach es schlicht und wesentlich“)
Das KISS-Prinzip entstammt ursprünglich dem Bereich der Informatik. Als Designprinzip beschreibt es im Gegensatz zu einer Problemlösung nach dem Motto Quick and Dirty die möglichst einfache, minimalistische und leicht verständliche Lösung eines Problems, welche meistens als optimal angesehen wird.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das Internet, das auf der TCP/IP-Protokollfamilie basiert. Der einfache Aufbau dieser Protokolle hat dafür gesorgt, dass dieses Netz das sehr schnelle Wachstum seit dem Aufkommen des World Wide Web ohne große Probleme überstanden hat, obwohl die TCP/IP-Protokolle ursprünglich für ein wesentlich kleineres Netzwerksystem (für die Forschungszentren der DARPA) entwickelt wurden.
Daneben wird das KISS-Prinzip immer häufiger im allgemeinen Zusammenhang mit komplexen Planungsaufgaben, im Marketing und der Werbung verwendet, wo es sich neben dem AIDA-Modell (Attention Interest Desire Action) und dem MAYA-Prinzip (Most Advanced Yet Acceptable) inzwischen fest etabliert hat.
Judd Vinet, der Erfinder und Hauptentwickler von Arch Linux, prägte dazu den Satz: „Wenn Du versuchst, die Komplexität des Systems zu verschleiern, landest Du am Ende bei einem viel komplexeren System.“
Aus diesem Grund werden zahlreiche Oberflächen-Werkzeuge - die die weltweite Nutzer-Gemeinde längst zur Verfügung stellt - offiziell nicht unterstützt. Jede neue Ebene zwischen dem Benutzer und den Programmen gilt demnach als unzulässiger Filter, der eher blind macht als Klarheit zu schaffen. Um die Komplexität des Systems nicht zu verschleiern, erwartet Arch Linux von den Benutzern, grundlegende Probleme auf der Kommandozeile selbst zu lösen.
Aus dem gleichen Grund gilt Arch Linux für Neueinsteiger als ausgesprochen „schwierig“, während erfahrene Nutzer eher die Transparenz des Systems loben.