Vim: Unterschied zwischen den Versionen

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(Neu erstellter Artikel Vi(m), Einführung)
 
 
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Der folgende Artikel ist eine kleine Einführung und Befehlsreferenz zu Vi und dessen erweitertem Nachfolger Vim.
{{hinweis|Dieser Artikel bezieht sich ausdrücklich auf '''Vim''', den leistungsfähigeren Klon von [[vi]]}}
{{righttoc}}
[[Bild:Vi_fstab.png|thumb|300px|Vim zeigt eine [[fstab]] in [[xterm]], hier mit aktiviertem Syntax-Highlighting]]


== Einführung ==
Vim ist einer der am weitesten fortgeschrittenen, freien Klone des Standardeditors vi und als solcher ein de-facto-Standard vor allem auf Linux Systemen. Zusätzliche Eigenschaften sind z.B.
* Syntax-Highlighting,
* Programmierbarkeit,
* Erweiterbarkeit durch Plug-Ins,
* Code Folding (Einklappen von Abschnitten im Text) sowie
* Darstellung in mehreren Teilfenstern.


Der auf allen POSIX-kompatiblen Systemen vorhandene Vi wurde bereits in den siebziger Jahren entwickelt und weist einige Unterschiede zu moderneren Editoren auf. Wer schon einen ersten Kontakt mit Vi hatte weiß, dass es zum Beispiel nicht möglich ist, einfach so drauflos zu tippen; entweder es passiert garnichts, oder nicht das, was man erwartet hätte. Dann, wenn man sich frustriert einem anderen Editor zuwenden möchte, hat man auch schon das nächste Problem: Keine der sonst üblichen Methoden helfen bei dem Versuch, dem Methusalem der Editoren den Rücken zu kehren. Um zumindest den Rückzug zu sichern: Escape drücken und Eingabe von :q! beenden den Vi sofort.
{{Installation|repo=extra|paket=vim}}


=== Modi ===
Vim ist nur auf der Konsole oder in einem Terminal aufrufbar.


Der Vi befindet sich immer in genau einem Modus, der die Reaktion des Editors auf Tastatureingaben bestimmt. Nach dem Start befindet man sich im ''Befehlsmodus'', welcher keine Texteingabe, sondern durch  Tastaturbefehle gesteuerte Bearbeitung des Textes, wie zum Beispiel das Löschen von Zeilen, ermöglicht.
Anleitungen zur Bedienung sind unter Weblinks zu finden.


Um vom Befehlsmodus in den ''Einfügemodus'' zu gelangen muss i gedrückt werden. In diesem Modus verhält sich der Vi im Prinzip wie ein moderner Editor: Die Eingabe wird vor dem Cursor eingefügt. Um nun wieder  zum Befehlsmodus zurückzukehren, muss die Escape-Taste gedrückt werden.
Die GUI-Variante GVim befindet sich in einem gesonderten Paket.
# pacman -S gvim
Dieses Programm öffnet ein eigenes X11-Fenster, besitzt ein Menü, Datei-Dialoge,Scroll Bar, und weitere GUI-Spezifische Eigenschaften.


Neben dem Befehlsmodus steht noch ein Weiterer, der ''Kommandozeilenmodus'', zur Verfügung, welcher im Vergleich zum Befehlsmodus komplexere Befehle ermöglicht und auch für die meisten Dateioperationen genutzt wird. Dieser wird durch Eingabe eines : im Befehlsmodus erreicht und nimmt dann einen Befehl in der untersten Bildschirmzeile entgegen.
Vim steht in Konflikt mit GVim: Es kann entweder Vim oder GVim installiert werden, aber nicht beide Programme gleichzeitig. Siehe [http://www.archlinux.org/news/vimgvim-72411-update/ News: Vim/GVim 7.2.411 Update]. Allerdings bringt das Paket gvim die nichtgrafische Variante mit, die wie gewohnt mittels vim gestartet werden kann.


==== Beispiel ====
Es existieren zudem in den Repositorys eine ganze Reihe separat zu installierender Plug-Ins.


Um eine Datei zu editieren und gegebenenfalls zu erstellen ruft man Vi mit dem Dateinamen als Argument in der Shell auf:
== Konfiguration ==
vi und Vim benutzen die Konfigurationsdatei {{ic|~/.exrc}} gemeinsam, wenn beide Programme installiert sind. Die Einstellungen sind nicht kompatibel zueinander. Man sollte Vim ausschließlich über {{ic|~/.vimrc}} konfigurieren und die Option {{ic|noexrc}} setzen.


  $ vi hallo
Manuelle Einstellungen können in o.g. Konfigurationsdatei geschrieben werden, dann ohne führende Doppelpunkte. Vim bietet allerdings auch die Möglichkeit, solche Optionen zur Laufzeit zu setzen, zu testen und in die Konfigurationsdatei(en) zu speichern. Die Kommandos dazu lauten:
  :set all
:set <option> oder
:set no<option>
:set <option> = <value> :mk oder :mk! (oder :mkexrc oder :mkexrc!)
{{ic|:mkexrc}} und {{ic|:mkexrc!}} führen u.U. zu oben genanntem Konflikt mit vi. Statt {{ic|:set <option>}} zum Setzen von Optionen kann auch {{ic|:set no<option>}} zum Entfernen der Optionen verwendet werden.


Nachdem man durch drücken der Taste i in den Eingabemodus gewechselt ist, kann der Text eingegeben werden:
Die Auflistung aller möglichen Einstellungen über das klassische, von vi bekannte {{ic|:set all}} verschafft bereits intuitiv Klarheit über bereits getätigte Einstellungen.
Hallo Welt!
~
~


Die Tilden, welche unterhalb des Textes dargestellt werden dienen übrigens lediglich dazu, die entsprechenden Zeilen von Leerzeilen entscheiden zu können -- Sie sind nicht Bestandteil des Textes.
GVim besitzt zudem die Möglichkeit, Einstellungen auch über Menüs bzw. grafische Dialoge vorzunehmen.


Jetzt, wo der Text eingegeben ist kann der Einfügemodus durch Drücken von Escape verlassen werden. Der Kommandozeilen-Befehl :wq (w: write, q: quit) speichert die Datei und beendet die Vi-Sitzung.
===Nützliche Optionen===
:set nobackup                # Backups ausschalten
:set ruler                    # Zeile und Spalte anzeigen
:set number                  # sollte "set ruler" nicht klappen, kann man diese Option nehmen
:set nocompatible            # nicht im Kompatibilitätsmodus arbeiten, d.h. Vim-spezifische Erweiterungen nutzen
:set noexrc                  # ~/.exrc nicht benutzen
:set noerrorbells            # nicht piepsen, wenn man an Textbegrenzungen anstößt o.ä.
:set showmode                # den aktuellen Mode anzeigen
:set nowrap                  # lange Zeilen nicht umbrechen
:set scrolloff=x              # x-Zeilen vor dem Rand wird schon gescrollt
:set tabstop=x                # Einmal tab gedrückt entspricht x - Leerzeichen
:set clipboard=unnamedplus    # Wenn man etwas kopiert, dann wird das in's clipboard kopiert, sodass man es überall wieder pasten kann


  ~
==Tipps und Tricks==
  ~
===Datei {{ic|.viminfo}}===
  :wq
Wer viel mit Vim arbeitet, wird feststellen, dass diese Datei stetig anwächst. Die Datei speichert bis zu einer gewissen Länge die Historie dessen, was der Benutzer mit Vim macht. Sie enthält dabei auch Textbestandteile, allerdings möglicherweise nicht nur von Dateien, die es längst nicht mehr gibt, sondern vielleicht auch sicherheitsrelevante und sensible Daten. Man kann diese Datei getrost löschen, auch automatisch, z.B. beim Login. Damit einhergehend verliert man dann aber die Möglichkeit, bereits schon mal eingegebene Befehle mit {{ic|:<?>}} zu durchsuchen.
===Syntax-Highlighting===
Möglicherweise kommt es nach einem Update dazu, dass das bislang einwandfrei funktionierende Syntax-Highlighting plötzlich ausgeschaltet ist. Ursache ist das beim Update von Vim dessen globale Konfigurationsdatei ausgetauscht wird. Man kann es explizit wieder einschalten, indem man in {{ic|~/.vimrc}} die Zeile
  syntax enable
einfügt. Nach einem Neustart von Vim funktioniert das Syntax-Highlighting wieder wie erwartet. Man sollte mittels {{ic|:set all}} den Wert der Option {{ic|:syntax}} prüfen. Dieser sollte auf "vim" stehen. Wenn nicht, sollte man dies ebenfalls in die {{ic|~/.vimrc}} schreiben:
syntax=vim
===integrierte Rechtschreibprüfung===
Es werden dafür zusätzlich die Wörterbücher benötigt. Diese können mittels [[Pacman]] nachinstalliert werden z.B. vim-spell-de.
Prüfe, ob die Option aktiviert ist
:spellinfo
Aktiviere die deutsche Rechtschreibprüfung
  :setlocal spell spelllang=de_de
Nun werden die falschen bzw. unbekannten Wörter markiert.
==== Befehle im Kommandomodus ====
{|{{prettytable}}
|style="width:10em;background-color:#E5E5E5"|'''Befehl'''
|style="width:40em;background-color:#E5E5E5"|'''Wirkung'''
|-
|]s  || Gehe zum nächsten falschen Wort
|-
|[s || Gehe zum vorherigen falschen Wort
|-
|zg || Fügt das Wort unter dem Cursor dem Wörterbuch hinzu, das in der Variable spellfile steht.
|-
|zG || Speichert Wort unter Cursor in interner Wortliste, diese geht nach dem Schließen von Vim verloren
|-
|zw || Fügt das Wort als falsch der Wörterbuchdatei aus der spellfile-Variable hinzu
|-
|zW || Speichert Wort als falsch in interner Wortliste
|-
|z= || Bietet eine Auswahl von Korrekturvorschlägen an
|-
|zug zuw zuG zuW || Löscht das Wort unter dem Cursor aus der entsprechenden Liste
|}
==== Automatisch aktivieren ====
Will man de Rechtschreibprüfung für bestimmte Dateitypen (unterschieden durch den Dateinamenssuffix) aktivieren, so kann man dies über die {{ic|~/.vimrc}} konfigurieren.
# Wann geladen wird              # Maske  # Aktivieren      # Zu verwendende Sprache
  au BufNewFile,BufRead,BufEnter  *.wiki    setlocal spell    spelllang=de_de
au BufNewFile,BufRead,BufEnter  *.md      setlocal spell    spelllang=de_de
au BufNewFile,BufRead,BufEnter  *.txt    setlocal spell    spelllang=de_de
au BufNewFile,BufRead,BufEnter  README    setlocal spell    spelllang=en_us
Dieses Beispiel aktiviert die Rechtschreibprüfung auf Deutsch für alle Dateien mit {{ic|.wiki}} als Suffix, für alle Markdown-Dateien ({{ic|.md}}) und für alle Textdateien, die durch {{ic|.txt}} gekennzeichnet werden. Zusätzlich wird für alle Dateien mit dem Namen {{ic|README}} die englische Rechtschreibprüfung aktiviert.
==== Weitere Hilfe ====
:help spell
Online unter [http://vimdoc.sourceforge.net/htmldoc/spell.html Vim documentation: spell]
===Eingabemodus automatisch verlassen===
Vim erlaubt im Eingabemodus Cursorbewegungen. Dies ist ein Tribut an jüngere Benutzer, die „modeless„ Editoren gewöhnt sind und möglichst frei schreiben wollen. Dies kann allerdings signifikant stören, sofern der versierte Vim-Benutzer, der mit Kommandos arbeitet, gleich nach der Cursorbewegung ein Kommando ausführen will. Oft hämmert man dann das Kommando in den Text und muss es nachträglich mühsam wieder entfernen, um es dann noch einmal einzutippen. Vim erlaubt das Mappen von Tasten, auch spezifisch nur für bestimmte Modi. Man kann also die Cursortasten im Eingabemodus ganz nach Belieben so umgestalten, dass sie nicht nur die Cursorbewegung ausführen, sondern auch automatisch den Eingabemodus beenden, so dass Vim gleich zur Eingabe eines neuen Kommandos bereitsteht. Dazu dient folgendes kleine Stück Code, das in die {{ic|~/.vimrc}} gehört:
:function CondRight ()
: if col(".") > 1
:  call cursor(line("."), col(".") + 1)
: endif
:endfunction
imap <up>        <esc><up>:call CondRight()<CR>
imap <down>      <esc><down>:call CondRight()<CR>
imap <left>      <esc>
imap <right>      <esc>:call CondRight()<CR><right>
imap <home>      <esc><home>
imap <end>        <esc><end>
imap <pageup>    <esc><pageup>:call CondRight()<CR>
imap <pagedown>  <esc><pagedown>:call CondRight()<CR>
===Vimtutor===
Vim besitzt ein eingebautes Tutorial, mit dem man die Grundfunktionen des Editors erlernen kann.
vimtutor
Der Vimtutor wird automatisch bei der Vim-Installation mitinstalliert.
==Siehe auch==
* [[vi|Artikel zu vi hier im Wiki]]
==Weblinks==
* [http://www.vim.org/ Homepage : vim online] {{sprache|en}}
* [http://vim.wikia.com/wiki/Vim_Tips_Wiki Vim Tips Wiki] {{sprache|en}}
* [http://tnerual.eriogerg.free.fr/vimqrc-ge.pdf Vim Kurzanleitung (2 Seiten, PDF)] {{sprache|de}}
* [http://lug.fh-swf.de/vim/vim-kurzanleitung/vim-kurzanleitung.pdf Vim Kurzanleitung (30 Seiten, PDF)] {{sprache|de}}
* [http://tnerual.eriogerg.free.fr/vimqrc-ge.html VIM Quick Reference Card] {{sprache|de}}
* [http://www.oualline.com/vim/vim-cook.html Vim Cookbook] {{sprache|en}}
* [http://www.nitidelo.de/vim.php Vim Befehlsreferenz] {{sprache|de}}
* [http://koydl.in-berlin.de/ A Byte Of Vim in Deutsch von Christoph Koydl] {{sprache|de}}
[[Kategorie:Konsole]]
[[Kategorie:Editoren]]


Fertig! Das war die erste erfolgreich mit Vi erstellte Datei!
[[en:Vim]]
 
$ cat hallo
Hallo Welt!
=== Navigation ===
 
Obwohl es in modernen Vi-Abkömmlingen wie dem Vim möglich ist, im Eingabemodus durch Verwendung der Cursortasten zu navigieren ist dies aus verschiedenen Gründen nicht empfehlenswert. Erstens ist diese Möglichkeit nicht bei allen Vi's gegeben (und sie kann auch unter Vim versagen, zum Beispiel beim Remote-Login oder falsch konfiguriertem tty), zweitens widerspricht sie dem Grundkonzept des modalen Editierens. Den Eingabemodus auch ausschließlich als solchen zu Nutzen ist zwar anfänglich ungewohnt, ermöglicht jedoch die Verwendung der elaborierten Navigations- und Editierbefehle des Vi, welche durch eben diese Trennung einfach, schnell und Handgelenkschonend sind.
 
 
 
[[Kategorie:Tipps und Tricks]]

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2022, 14:54 Uhr

Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich ausdrücklich auf Vim, den leistungsfähigeren Klon von vi

Vim zeigt eine fstab in xterm, hier mit aktiviertem Syntax-Highlighting

Vim ist einer der am weitesten fortgeschrittenen, freien Klone des Standardeditors vi und als solcher ein de-facto-Standard vor allem auf Linux Systemen. Zusätzliche Eigenschaften sind z.B.

  • Syntax-Highlighting,
  • Programmierbarkeit,
  • Erweiterbarkeit durch Plug-Ins,
  • Code Folding (Einklappen von Abschnitten im Text) sowie
  • Darstellung in mehreren Teilfenstern.

Installation

Das Programm ist als vim in extra verfügbar, und kann von dort mittels Pacman installiert werden.

pacman -S vim

Vim ist nur auf der Konsole oder in einem Terminal aufrufbar.

Anleitungen zur Bedienung sind unter Weblinks zu finden.

Die GUI-Variante GVim befindet sich in einem gesonderten Paket.

# pacman -S gvim

Dieses Programm öffnet ein eigenes X11-Fenster, besitzt ein Menü, Datei-Dialoge,Scroll Bar, und weitere GUI-Spezifische Eigenschaften.

Vim steht in Konflikt mit GVim: Es kann entweder Vim oder GVim installiert werden, aber nicht beide Programme gleichzeitig. Siehe News: Vim/GVim 7.2.411 Update. Allerdings bringt das Paket gvim die nichtgrafische Variante mit, die wie gewohnt mittels vim gestartet werden kann.

Es existieren zudem in den Repositorys eine ganze Reihe separat zu installierender Plug-Ins.

Konfiguration

vi und Vim benutzen die Konfigurationsdatei ~/.exrc gemeinsam, wenn beide Programme installiert sind. Die Einstellungen sind nicht kompatibel zueinander. Man sollte Vim ausschließlich über ~/.vimrc konfigurieren und die Option noexrc setzen.

Manuelle Einstellungen können in o.g. Konfigurationsdatei geschrieben werden, dann ohne führende Doppelpunkte. Vim bietet allerdings auch die Möglichkeit, solche Optionen zur Laufzeit zu setzen, zu testen und in die Konfigurationsdatei(en) zu speichern. Die Kommandos dazu lauten:

:set all
:set <option> oder
:set no<option>
:set <option> = <value> :mk oder :mk! (oder :mkexrc oder :mkexrc!)

:mkexrc und :mkexrc! führen u.U. zu oben genanntem Konflikt mit vi. Statt :set <option> zum Setzen von Optionen kann auch :set no<option> zum Entfernen der Optionen verwendet werden.

Die Auflistung aller möglichen Einstellungen über das klassische, von vi bekannte :set all verschafft bereits intuitiv Klarheit über bereits getätigte Einstellungen.

GVim besitzt zudem die Möglichkeit, Einstellungen auch über Menüs bzw. grafische Dialoge vorzunehmen.

Nützliche Optionen

:set nobackup                 # Backups ausschalten
:set ruler                    # Zeile und Spalte anzeigen
:set number                   # sollte "set ruler" nicht klappen, kann man diese Option nehmen
:set nocompatible             # nicht im Kompatibilitätsmodus arbeiten, d.h. Vim-spezifische Erweiterungen nutzen
:set noexrc                   # ~/.exrc nicht benutzen
:set noerrorbells             # nicht piepsen, wenn man an Textbegrenzungen anstößt o.ä.
:set showmode                 # den aktuellen Mode anzeigen
:set nowrap                   # lange Zeilen nicht umbrechen
:set scrolloff=x              # x-Zeilen vor dem Rand wird schon gescrollt
:set tabstop=x                # Einmal tab gedrückt entspricht x - Leerzeichen
:set clipboard=unnamedplus    # Wenn man etwas kopiert, dann wird das in's clipboard kopiert, sodass man es überall wieder pasten kann

Tipps und Tricks

Datei .viminfo

Wer viel mit Vim arbeitet, wird feststellen, dass diese Datei stetig anwächst. Die Datei speichert bis zu einer gewissen Länge die Historie dessen, was der Benutzer mit Vim macht. Sie enthält dabei auch Textbestandteile, allerdings möglicherweise nicht nur von Dateien, die es längst nicht mehr gibt, sondern vielleicht auch sicherheitsrelevante und sensible Daten. Man kann diese Datei getrost löschen, auch automatisch, z.B. beim Login. Damit einhergehend verliert man dann aber die Möglichkeit, bereits schon mal eingegebene Befehle mit :<?> zu durchsuchen.

Syntax-Highlighting

Möglicherweise kommt es nach einem Update dazu, dass das bislang einwandfrei funktionierende Syntax-Highlighting plötzlich ausgeschaltet ist. Ursache ist das beim Update von Vim dessen globale Konfigurationsdatei ausgetauscht wird. Man kann es explizit wieder einschalten, indem man in ~/.vimrc die Zeile

syntax enable

einfügt. Nach einem Neustart von Vim funktioniert das Syntax-Highlighting wieder wie erwartet. Man sollte mittels :set all den Wert der Option :syntax prüfen. Dieser sollte auf "vim" stehen. Wenn nicht, sollte man dies ebenfalls in die ~/.vimrc schreiben:

syntax=vim

integrierte Rechtschreibprüfung

Es werden dafür zusätzlich die Wörterbücher benötigt. Diese können mittels Pacman nachinstalliert werden z.B. vim-spell-de. Prüfe, ob die Option aktiviert ist

:spellinfo

Aktiviere die deutsche Rechtschreibprüfung

:setlocal spell spelllang=de_de

Nun werden die falschen bzw. unbekannten Wörter markiert.

Befehle im Kommandomodus

Befehl Wirkung
]s Gehe zum nächsten falschen Wort
[s Gehe zum vorherigen falschen Wort
zg Fügt das Wort unter dem Cursor dem Wörterbuch hinzu, das in der Variable spellfile steht.
zG Speichert Wort unter Cursor in interner Wortliste, diese geht nach dem Schließen von Vim verloren
zw Fügt das Wort als falsch der Wörterbuchdatei aus der spellfile-Variable hinzu
zW Speichert Wort als falsch in interner Wortliste
z= Bietet eine Auswahl von Korrekturvorschlägen an
zug zuw zuG zuW Löscht das Wort unter dem Cursor aus der entsprechenden Liste

Automatisch aktivieren

Will man de Rechtschreibprüfung für bestimmte Dateitypen (unterschieden durch den Dateinamenssuffix) aktivieren, so kann man dies über die ~/.vimrc konfigurieren.

# Wann geladen wird              # Maske   # Aktivieren      # Zu verwendende Sprache
au BufNewFile,BufRead,BufEnter   *.wiki    setlocal spell    spelllang=de_de
au BufNewFile,BufRead,BufEnter   *.md      setlocal spell    spelllang=de_de
au BufNewFile,BufRead,BufEnter   *.txt     setlocal spell    spelllang=de_de
au BufNewFile,BufRead,BufEnter   README    setlocal spell    spelllang=en_us

Dieses Beispiel aktiviert die Rechtschreibprüfung auf Deutsch für alle Dateien mit .wiki als Suffix, für alle Markdown-Dateien (.md) und für alle Textdateien, die durch .txt gekennzeichnet werden. Zusätzlich wird für alle Dateien mit dem Namen README die englische Rechtschreibprüfung aktiviert.

Weitere Hilfe

:help spell

Online unter Vim documentation: spell

Eingabemodus automatisch verlassen

Vim erlaubt im Eingabemodus Cursorbewegungen. Dies ist ein Tribut an jüngere Benutzer, die „modeless„ Editoren gewöhnt sind und möglichst frei schreiben wollen. Dies kann allerdings signifikant stören, sofern der versierte Vim-Benutzer, der mit Kommandos arbeitet, gleich nach der Cursorbewegung ein Kommando ausführen will. Oft hämmert man dann das Kommando in den Text und muss es nachträglich mühsam wieder entfernen, um es dann noch einmal einzutippen. Vim erlaubt das Mappen von Tasten, auch spezifisch nur für bestimmte Modi. Man kann also die Cursortasten im Eingabemodus ganz nach Belieben so umgestalten, dass sie nicht nur die Cursorbewegung ausführen, sondern auch automatisch den Eingabemodus beenden, so dass Vim gleich zur Eingabe eines neuen Kommandos bereitsteht. Dazu dient folgendes kleine Stück Code, das in die ~/.vimrc gehört:

:function CondRight ()
: if col(".") > 1
:  call cursor(line("."), col(".") + 1)
: endif
:endfunction
imap <up>         <esc><up>:call CondRight()<CR>
imap <down>       <esc><down>:call CondRight()<CR>
imap <left>       <esc>
imap <right>      <esc>:call CondRight()<CR><right>
imap <home>       <esc><home>
imap <end>        <esc><end>
imap <pageup>     <esc><pageup>:call CondRight()<CR>
imap <pagedown>   <esc><pagedown>:call CondRight()<CR>

Vimtutor

Vim besitzt ein eingebautes Tutorial, mit dem man die Grundfunktionen des Editors erlernen kann.

vimtutor

Der Vimtutor wird automatisch bei der Vim-Installation mitinstalliert.

Siehe auch

Weblinks