Sawfish: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einführung ==
[[Datei:Sawfish.png|thumb|320px|Sawfish mit microGUI als Theme und Liberation Sans 10 pt als Font]]
 
== Einführung ==  
 
Sawfish ist ein weitgehend anpassbarer Fenstermanager. In früheren Gnome-Versionen war er mal der Standard-Fenstermanager, wurde aber aufgrund des Rückzugs eines wichtigen Betreuers des Projekts, und weil damit seine Zukunft ungewiss war, abgelöst. Inzwischen wird Sawfish aber wieder betreut. Hier soll es aber erst einmal nur um die Benutzung als eigenständigen Fenstermanager gehen.


Sawfish ist ein weitgehend anpassbarer Fenstermanager. In früheren Gnome-Versionen war er mal der Standard-Fenstermanager, wurde aber aufgrund des Rückzugs eines wichtigen Betreuers des Projekts, und weil damit seine Zukunft ungewiss war, abgelöst. Inzwischen wird Sawfish aber wieder betreut. Hier soll es aber nur um die Benutzung als eigenständigen Fenstermanager gehen.
== Installation ==
== Installation ==
Sawfish ist im [extra]-Repositorium enthalten. Man kann ihn also einfach mit
 
  # pacman -S sawfish
Sawfish muss aus dem AUR heruntergeladen, gebaut und installiert werden. Es steht ein Paket für die letzte als stabil gekennzeichnete Version und eines, das die Sourcen aus dem Git-Repo des Projekte zieht, zur Verfügung.
installieren.
 
Als Abhängigkeiten werden librep und rep-gtk benötigt, auch hier stehen wieder Git-Versionen alternativ zur Verfügung. AUR-Helper wie Yaourt unterstützen die automatische Abhängigkeitsauflösung, so dass es dann ausreichend ist,
  yaourt -S sawfish
aufzurufen und den Dialog bis zum Ende durchzugehen.
 
== Sawfish starten ==
== Sawfish starten ==
Wenn X mittels '''startx''' gestartet wird, schreibt man  
Wenn X mittels '''startx''' gestartet wird, schreibt man  
  exec sawfish
  exec sawfish
an das Ende der <code>~/.xinitrc</code>. Bei Benutzung von Displaymanagern verfahre man ...
an das Ende der <code>~/.xinitrc</code>.


== Anpassung ==
== Anpassung ==
Zum Einen bringt Sawfish ein Menü mit, und darin einen Unterpunkt '''Anpassen'''. Das Menü erhält man durch Klick mit der mittleren Maustaste  auf den Hintergrund. Änderungen, die man über dieses Menü macht, landen in der Datei <code>~/.sawfish/custom</code>.
Zum Einen bringt Sawfish ein Menü mit, und darin einen Unterpunkt '''Anpassen'''. Das Menü erhält man durch Klick mit der mittleren Maustaste  auf den Hintergrund. Änderungen, die man über dieses Menü macht, landen in der Datei <code>~/.sawfish/custom</code>. Diese Datei sollte daher nicht manuell bearbeitet werden. Der dort erzeugte Code ist allerdings Lisp-Code (siehe zwei Abschnitte weiter unten).


=== Themes ===
Interessant ist der Punkt '''Arbeitsflächen'''. Hie kann man mehrere Arbeitsflächen (Desktops) definieren. Auch interessant: '''Fensterregeln'''. Darüber kann definiert werden, was mit Fenstern, die gewissen Match-Regeln genügen, geschehen soll, und auf diese Weise zum Beispiele Anwendungen auf die verschiedenen Arbeitsflächen verteilen.
 
Der resultierende Code könnte dann folgendermaßen aussehen.
(custom-set-typed-variable (quote match-window-profile)
                            (quote ((((WM_CLASS . "^Thunderbird/Mail$")) (workspace . 3) (new-viewport . #f))
                                    (((WM_CLASS . "^Conkeror/Navigator$")) (workspace . 2) (maximized . all))))
                            (quote match-window) (quote sawfish.wm.ext.match-window))
 
 
== Themes ==
Themes kann man im eingedeutschten Sawfish mit Hilfe des Unterpunktes '''Aussehen''' im Menü '''Anpassen''' ändern. Reichen die mitgelieferten Themes nicht aus, kann man [http://sawfish.wikia.com/wiki/Themes auf der Sawfish-Wiki-Seite] weitere bekommen.
Themes kann man im eingedeutschten Sawfish mit Hilfe des Unterpunktes '''Aussehen''' im Menü '''Anpassen''' ändern. Reichen die mitgelieferten Themes nicht aus, kann man [http://sawfish.wikia.com/wiki/Themes auf der Sawfish-Wiki-Seite] weitere bekommen.
   
   
=== Lisp-Code ===
== Lisp-Code ==
Zum Anderen kann man im gegebenenfalls anzulegenden Verzeichnis <code>~/.sawfish/lisp</code> auch eigene oder heruntergeladene Lisp-Dateien ablegen, die dann über die Datei <code>~/.sawfishrc</code> oder <code>~/.sawfish/rc</code> einbinden kann.
Zum Anderen kann man im gegebenenfalls anzulegenden Verzeichnis <code>~/.sawfish/lisp</code> auch eigene oder heruntergeladene Lisp-Dateien ablegen, die dann über die Datei <code>~/.sawfishrc</code> oder <code>~/.sawfish/rc</code> einbinden kann.


Als Beispiel soll hier die automatische Erstellung eines Menüs aufgezeigt werden. Die Anregung stammt aus dem englischsprachigen Arch Linux-Wiki. Da Arch Linux von Haus aus keinen Menügenerator für Sawfish bietet, muss man sich behelfen, z.B. mit dem von xfce4.
Sawfish verwendet einen Lisp-Dialekt namens rep, der als Bibliothek librep realisert ist. Der Dialekt ähnelt Emacs-Lisp, nimmt aber auch ein paar Anleihen bei Scheme.  
 
Dazu sind die folgenden Schritte notwendig:
* Falls nicht schon geschehen, das Verzeichnis <code>~/.sawfish/lisp/</code> anlegen.
*  Folgende Pakete installieren:
pacman -S libxslt archlinux-xdg-menu
* Die xml-Vorlage '''xfce4-menu-to-sawfish.xslt''' (siehe unten) unter diesem Namen abspeichern.


xdg_menu --format xfce4 --root-menu /etc/xdg/menus/arch-applications.menu | xsltproc \
== Zusatzprogramme ==
xfce4-menu-to-sawfish.xslt - > ~/.sawfish/lisp/arch-menu.jl
* sawfish-pager: Ein Pager für Sawfish
ausführen.
* sawfish-Session-Dialog: Ein graphische Werkzeug zur Konfiguration und zum Start gewisser Aktionen wie dem Neustart des Rechners oder dergleichen.
Dabei sollte eine Datei <code>~/.sawfish/lisp/arch-menu.jl</code> entstehen.  


* Diese ist jetzt noch einzubinden, indem man die Datei <code>~/.sawfishrc</code> anlegt und folgendes hineinschreibt:
== Weblinks ==
;;; sawfish configuration file
* [http://sawfish.wikia.com/wiki/Main_Page Sawfish Homepage] {{sprache|en}}
; 1. Load defaults
(require 'sawfish-defaults)
; 2. Load autogenerated arch-menu
(require 'arch-menu)
; 3. Replace Sawfish's apps-menu with ours
(setq apps-menu arch-menu)
* Sawfish neu starten


'''xfce4-menu-to-sawfish.xslt'''
[[Kategorie:Fenstermanager]]


<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?>
[[en:Sawfish]]
<xsl:stylesheet version="1.0"
                xmlns:xsl="http://www.w3.org/1999/XSL/Transform">
  <xsl:output method="text"/>
  <xsl:strip-space elements="*"/>
  <xsl:param name="terminal">urxvt</xsl:param>
  <xsl:template name="indent">
    <xsl:text>
</xsl:text>
    <xsl:for-each select="ancestor-or-self::*">
      <xsl:text>  </xsl:text>
    </xsl:for-each>
  </xsl:template>
  <xsl:template match="/">
    <xsl:text>;;; Arch applications menu for Sawfish, generated from xfce4 menu
(defvar arch-menu nil)
(setq arch-menu '(</xsl:text>
    <xsl:apply-templates/>
    <xsl:text>))
</xsl:text>
  </xsl:template>
  <xsl:template match="menu[.//app]">
    <xsl:call-template name="indent"/>
    <xsl:text>("</xsl:text>
    <xsl:value-of select="@name"/>
    <xsl:text>"</xsl:text>
    <xsl:apply-templates/>
    <xsl:text>)</xsl:text>
  </xsl:template>
  <xsl:template match="app">
    <xsl:call-template name="indent"/>
    <xsl:text>(&quot;</xsl:text>
    <xsl:value-of select="@name"/>
    <xsl:text>&quot; (system &quot;</xsl:text>
    <xsl:if test="@term='true'">
      <xsl:copy-of select="$terminal"/>
      <xsl:text> -e </xsl:text>
    </xsl:if>
    <xsl:value-of select="@cmd"/>   
    <xsl:text> &amp;&quot;))</xsl:text>
  </xsl:template>
</xsl:stylesheet>
'''Achtung: xml-Code wird im Wiki nicht korrekt dargestellt. Lass euch den Quellcode anzeigen und kopieret diesen.'''

Version vom 13. Oktober 2020, 23:34 Uhr

Sawfish mit microGUI als Theme und Liberation Sans 10 pt als Font

Einführung

Sawfish ist ein weitgehend anpassbarer Fenstermanager. In früheren Gnome-Versionen war er mal der Standard-Fenstermanager, wurde aber aufgrund des Rückzugs eines wichtigen Betreuers des Projekts, und weil damit seine Zukunft ungewiss war, abgelöst. Inzwischen wird Sawfish aber wieder betreut. Hier soll es aber erst einmal nur um die Benutzung als eigenständigen Fenstermanager gehen.

Installation

Sawfish muss aus dem AUR heruntergeladen, gebaut und installiert werden. Es steht ein Paket für die letzte als stabil gekennzeichnete Version und eines, das die Sourcen aus dem Git-Repo des Projekte zieht, zur Verfügung.

Als Abhängigkeiten werden librep und rep-gtk benötigt, auch hier stehen wieder Git-Versionen alternativ zur Verfügung. AUR-Helper wie Yaourt unterstützen die automatische Abhängigkeitsauflösung, so dass es dann ausreichend ist,

yaourt -S sawfish

aufzurufen und den Dialog bis zum Ende durchzugehen.

Sawfish starten

Wenn X mittels startx gestartet wird, schreibt man

exec sawfish

an das Ende der ~/.xinitrc.

Anpassung

Zum Einen bringt Sawfish ein Menü mit, und darin einen Unterpunkt Anpassen. Das Menü erhält man durch Klick mit der mittleren Maustaste auf den Hintergrund. Änderungen, die man über dieses Menü macht, landen in der Datei ~/.sawfish/custom. Diese Datei sollte daher nicht manuell bearbeitet werden. Der dort erzeugte Code ist allerdings Lisp-Code (siehe zwei Abschnitte weiter unten).

Interessant ist der Punkt Arbeitsflächen. Hie kann man mehrere Arbeitsflächen (Desktops) definieren. Auch interessant: Fensterregeln. Darüber kann definiert werden, was mit Fenstern, die gewissen Match-Regeln genügen, geschehen soll, und auf diese Weise zum Beispiele Anwendungen auf die verschiedenen Arbeitsflächen verteilen.

Der resultierende Code könnte dann folgendermaßen aussehen.

(custom-set-typed-variable (quote match-window-profile) 
                           (quote ((((WM_CLASS . "^Thunderbird/Mail$")) (workspace . 3) (new-viewport . #f)) 
                                   (((WM_CLASS . "^Conkeror/Navigator$")) (workspace . 2) (maximized . all)))) 
                           (quote match-window) (quote sawfish.wm.ext.match-window))


Themes

Themes kann man im eingedeutschten Sawfish mit Hilfe des Unterpunktes Aussehen im Menü Anpassen ändern. Reichen die mitgelieferten Themes nicht aus, kann man auf der Sawfish-Wiki-Seite weitere bekommen.

Lisp-Code

Zum Anderen kann man im gegebenenfalls anzulegenden Verzeichnis ~/.sawfish/lisp auch eigene oder heruntergeladene Lisp-Dateien ablegen, die dann über die Datei ~/.sawfishrc oder ~/.sawfish/rc einbinden kann.

Sawfish verwendet einen Lisp-Dialekt namens rep, der als Bibliothek librep realisert ist. Der Dialekt ähnelt Emacs-Lisp, nimmt aber auch ein paar Anleihen bei Scheme.

Zusatzprogramme

  • sawfish-pager: Ein Pager für Sawfish
  • sawfish-Session-Dialog: Ein graphische Werkzeug zur Konfiguration und zum Start gewisser Aktionen wie dem Neustart des Rechners oder dergleichen.

Weblinks