Netctl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus wiki.archlinux.de
(Netctl, Vorlagen für die Repositorien müssten da noch irgendwie reingesohlert werden und die BinnenMajuskeln sind zwar ein schönes Wort, aber da gibt's sicher was handlicheres...)
 
(vereinfacht, stil, synt, wikif, kat)
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Netctl ist ein neues Arch Projekt, das dafür vorgesehen ist [[netcfg]] zu ersetzen. Es soll als das zukünftige CLI-basierte Netzwerk Management in Arch Linux betrachtet werden.
{{SEITENTITEL:netctl}}
netctl ist ein Programm zur Konfiguration und Verwaltung von Netzwerkprofilen. Das bisher genutzte netcfg wird durch netctl ersetzt. Alle Installationen, die netcfg verwenden, sollten auf netctl umgestellt werden.


==Installation==
== Installation ==
Das {{Paket|netctl}} Paket ist in [[Official Repositories#[core]|[core]]] erhältlich. Das Installieren von netctl ersetzt netcfg.  
{{Paket|netctl}} ist in {{ic|core}} enthalten, und kann von dort mittels [[Pacman]] installiert werden. Das Installieren von netctl ersetzt netcfg.
Optionale Abhängigkeiten für netctl in der Version 0.7 beinhalten:


*{{Paket|dialog}}, für menubasierte WIFI Unterstützung ({{ic|wifi-menu}})
pacman -S netctl
*{{Paket|dhclient}}, für DHCP Unterstützung
*{{Paket|dhcpcd}}, für DHCP Unterstützung (Anstelle von dhclient)
*{{Paket|wpa_supplicant}}, für wireless Netzwerkunterstützung
*{{Paket|ifplugd}}, für automatische Kabelverbingungen via {{ic|netctl-ifplugd}}
*{{Paket|ifenslaved}}, für Bond Verbindungen
*{{Paket|bridge-utils}}, für Bridge Verbindungen
*{{Paket|ppp}}, für pppoe Verbindung


==Empfohlene Lektüre==
Es liegen Manpages in hoher Qualität vor. Nutzern wird daher vor der Nutztung von netctl die Lektüre der Manpages {{ic|netctl}}, {{ic|netctl.profile}} und {{ic|netctl.special}} empfohlen
Es liegen Manpages in hoher Qualität vor. Nutzern wird daher vor der Nutztung von netctl die Lektüre der folgenden Manpages empfohlen:
*netctl
*netctl.profile
*netctl.special


==Konfiguration==
== Konfiguration ==
Beispielkonfigurationen die den Nutzer bei der Konfiguration der Netzwerkverbindung unterstützen sind in {{ic|/etc/netctl/examples/}} zufinden. Um ein Beispielprofil zu nutzen kopiert man es einfach von {{ic|/etc/netctl/examples/<profile>}} nach {{ic|/etc/netctl/<profile>}} und passt es den eigenen Bedürfnissen an.


{{ic|netctl}} kann genutzt werden um den Zustand network profile manager betreffender systemd services zu prüfen und zu kontrollieren. Beispielkonfigurationen die den Nutzer bei der Konfiguration der Netzwerkverbindung unterstützen sind in {{ic|/etc/netctl/examples/}} zufinden. Die gängigen Konfigurationen beinhalten:
Hat man das Profil bearbeitet, prüft man dessen Funktionalität indem man mittels {{ic|netctl start <profile>}} eine Verbindung herstellt.
*ethernet-dhcp
*ethernet-static
*wireless-wpa
*wireless-wpa-static


Um ein Beispielprofil zu nutzen kopiert man es einfach von {{ic|/etc/netctl/examples/<profile>}} nach {{ic|/etc/netctl/<profile>}} und passt es den eigenen Bedürfnissen an.
Schlägt dieses Kommando fehl, nutzt man {{ic|journalctl -xn}} und {{ic|netctl status <profile>}} um eine Beschreibung des Problems zu erhalten. Nach dem Korrigieren der fehlerhaften Konfiguration erfolgt dann ein weiterer Test in beschriebener Art und Weise.
# cp /etc/netctl/examples/wireless-wpa /etc/netctl/my-wireless-wpa


Hat man sein Profil erstellt, prüft man dessen Funktionalität indem man eine Verbindung herstellt:
Startet das Profil fehlerfrei, kann man es aktivieren {{ic|enabled}} indem man {{ic|netctl enable <profile>}} verwendet. Hiermit wird der entsprechende [[ln|Symlink]] für das Profil erstellt, der dann von {{ic|netctl-auto@.service}} genutzt wird.
# netctl start <profile>


Schlägt dieses Kommando fehl, nutzt man {{ic|journalctl -xn}} und {{ic|netctl status <profile>}} um eine tifergründige Beschreibung des Problems zu erhalten. Nach dem Korrigieren der fehlerhaften Konfiguration erfolgt dann ein weiterer Test in beschriebener Art und Weise.
Der Service {{ic|netctl-auto@<interface>.service}} muss aktiviert werden damit automatische WLAN-Verbindungen beim Booten funktionieren. Besteht die Notwendigkeit ein gegenwärtig aktiviertes Profil zu ändern, muss man {{ic|netctl reenable <profile>}} absetzen, um die Änderungen wirksam zu machen.


Startet das Profil fehlerfrei, kann man es aktivieren {{ic|enabled}} indem man {{ic|netctl enable <profile>}} verwendet. Hiermit wird der entsprechende symlink für das Profil erstellt, der dann von {{ic|netctl-auto@.service}} genutzt wird.
=== Migration von netcfg zu netctl ===
 
{{ic|netctl}} legt Profile in {{ic|/etc/netctl}} ab, ''nicht'' in {{ic|/etc/network.d}} wie ({{ic|netcfg}}.
{{Hinweis| Der systemd service {{ic|netctl-auto@<interface>.service}} muss aktiviert werden damit automatische wireless Verbindungen beim Booten funktionieren .}}
 
{{Hinweis| Besteht die Notwendigkeit ein gegenwärtig aktiviertes Profil zu ändern, muss man {{ic|netctl reenable <profile>}} absetzen, um die Änderungen wirksam zu machen.}}
 
===Migration von netcfg zu netctl===


{{ic|netctl}} legt Profile in {{ic|/etc/netctl}} ab, ''nicht'' in {{ic|/etc/network.d}} wie ({{ic|netcfg}}.
Um von netcfg zu migrieren sind folgende Schritte nötig:


Um von netcfg zu migrieren sind wenigstens folgende Schritte nötig:
* Verschieben der Profile ins neue Verzeichnis.
*Verschieben der Profile ins neue Verzeichnis.
* Variablen im Profil gemäss netctl.profile(5) umbenennen. {{ic|1=CONNECTION=}} wird zum Beispiel zu {{ic|1=Connection=}}
*Variablen im Profil gemäss netctl.profile(5) umbenennen. (Die meisten wurden lediglich zu BinnenMajuskeln [CamelCase]. CONNECTION= wird zu Connection=).
* Bei Interface- und anderen Variablen die nicht zwingend Anführungszeichen benötigen, können sie entfernt werden
*Bei Interface- und anderen Variablen die nicht zwingend Anführungszeichen benötigen, diese Entfernen (hauptsächlich kosmetischer natur).
*{{ic|netctl enable <profile>}} für jedes Profil im alten NETWORKS array ausführen. 'last' funktioniert so nicht, siehe [[Manpage]] netctl.special(7).
*{{ic|netctl enable <profile>}} für jedes Profil im alten NETWORKS array ausführen. 'last' funktioniert so nicht, siehe netctl.special(7).
*{{ic|netctl list}} / {{ic|netctl start <profile>}} anstelle von netcfg-menu verwenden. Wifi-menu bleibt verfügbar.
*{{ic|netctl list}} / {{ic|netctl start <profile>}} anstelle von netcfg-menu verwenden. Wifi-menu bleibt verfügbar.


===Passwort Verschlüsselung (256-bit PSK)===
== Passwort-Verschlüsselung (256-bit PSK) ==
 
Nutzer, die ihr Passwort nicht im Klartext speichern wollen, haben die Möglichkeit 256-bit-verschlüsseltes PSK zu generieren. Falls noch nicht geschehen, installiert man  {{Paket|wpa_actiond}}, anschließend erstellt man das 256-bit-verschlüsselte PSK.
Nutzer, die ihr Passwort ''nicht'' in ''plain text'' speichern wollen, haben die Möglichkeit 256-bit verschlüsseltes PSK zu generieren.
 
Falls noch nicht geschehen, installiert man  {{Paket|wpa_actiond}} aus dem [[Official Repositories#&#91;core&#93;|&#91;core&#93;]] Repository mit hilfe von [[pacman]]
  # pacman -S wpa_actiond


Anschliessend erstellt man das 256-bit verschlüsselte PSK mittels [[WPA_supplicant#Configuration_file|wpa_passphrase]]:
{{hc|$ wpa_passphrase netzwerkname passphrase|
{{hc|Usage: wpa_passphrase [ssid] [passphrase]|
2=network={
2=$ wpa_passphrase archlinux freenode|
   ssid="netzwerkname"
  network={
   #psk="passphrase"
   ssid="archlinux"
   psk=64cf3ced850ecef391973esd1b301fc39437a6aa6c6a599d05354124578e04a
   #psk="freenode"
   psk=64cf3ced850ecef39197bb7b7b301fc39437a6aa6c6a599d0534b16af578e04a
}
}
{{Hinweis|Diese Information wird im Profil benötigt, also das terminal nicht schliessen.}}
}}
}}


In einem zweiten Terminalfenster kopiert man die Beispieldatei {{ic|wireless-wpa}} von {{ic|/etc/netctl/examples}} nach {{ic|/etc/netctl}}.
In einem zweiten Terminalfenster kopiert man die Beispieldatei {{ic|wireless-wpa}} von {{ic|/etc/netctl/examples}} nach {{ic|/etc/netctl}}. Nun öffnet man mit einem Texteditor {{ic|/etc/netctl/wireless-wpa}} und fügt den ''Encrypted Pre-shared Key'', der zuvor generiert wurde, in die {ic|Key}}-Variable des Profils ein.
# cp /etc/netctl/examples/wireless-wpa /etc/netctl/wireless-wpa


Nun öffnet man mit einem Texteditor {{ic|/etc/netctl/wireless-wpa}} und fügt den ''Encrypted Pre-shared Key'', der zuvor generiert wurde, in die {ic|'''Key'''}} Variable des Profils ein.
Am Ende sollte das network Profil {{ic|wireless-wpa}} mit dem 256-bit-verschlüsselten PSK wie folgt aussehen:


Am Ende sollte das network Profil {{ic|wireless-wpa}} mit dem 256-bit verschlüsselten PSK wie folgt aussehen:
{{hc|/etc/netctl/wireless-wpa|2=
{{hc|/etc/netctl/wireless-wpa|2=
Description='A simple WPA encrypted wireless connection using 256-bit Encrypted PSK'
Description='A simple WPA encrypted wireless connection using 256-bit Encrypted PSK'
Zeile 86: Zeile 55:
Key=\"64cf3ced850ecef39197bb7b7b301fc39437a6aa6c6a599d0534b16af578e04a
Key=\"64cf3ced850ecef39197bb7b7b301fc39437a6aa6c6a599d0534b16af578e04a
}}
}}
{{Hinweis|1=Sicherstellen, dass man die '''special non-quoted rules''' für Key= wie am Ende von [https://github.com/joukewitteveen/netctl/blob/master/docs/netctl.profile.5.txt netctl.profile(5)] verwendet}}


Sicherstellen, dass die {{ic|special non-quoted rules}} für {{ic|1=Key=}} wie am Ende von [https://github.com/joukewitteveen/netctl/blob/master/docs/netctl.profile.5.txt netctl.profile(5)] verwendet}}
== Weblinks ==
* [https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=157670 Offizielle Bekanntgabe] {{sprache|en}}
* [https://projects.archlinux.org/netctl.git/ Git-Quellen] {{sprache|en}}


==Support==
[[Kategorie:Netzwerk]]
Offizielle Bekanntgabe: https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=157670

Version vom 11. April 2013, 04:35 Uhr

netctl ist ein Programm zur Konfiguration und Verwaltung von Netzwerkprofilen. Das bisher genutzte netcfg wird durch netctl ersetzt. Alle Installationen, die netcfg verwenden, sollten auf netctl umgestellt werden.

Installation

netctl ist in core enthalten, und kann von dort mittels Pacman installiert werden. Das Installieren von netctl ersetzt netcfg.

pacman -S netctl

Es liegen Manpages in hoher Qualität vor. Nutzern wird daher vor der Nutztung von netctl die Lektüre der Manpages netctl, netctl.profile und netctl.special empfohlen

Konfiguration

Beispielkonfigurationen die den Nutzer bei der Konfiguration der Netzwerkverbindung unterstützen sind in /etc/netctl/examples/ zufinden. Um ein Beispielprofil zu nutzen kopiert man es einfach von /etc/netctl/examples/<profile> nach /etc/netctl/<profile> und passt es den eigenen Bedürfnissen an.

Hat man das Profil bearbeitet, prüft man dessen Funktionalität indem man mittels netctl start <profile> eine Verbindung herstellt.

Schlägt dieses Kommando fehl, nutzt man journalctl -xn und netctl status <profile> um eine Beschreibung des Problems zu erhalten. Nach dem Korrigieren der fehlerhaften Konfiguration erfolgt dann ein weiterer Test in beschriebener Art und Weise.

Startet das Profil fehlerfrei, kann man es aktivieren enabled indem man netctl enable <profile> verwendet. Hiermit wird der entsprechende Symlink für das Profil erstellt, der dann von netctl-auto@.service genutzt wird.

Der Service netctl-auto@<interface>.service muss aktiviert werden damit automatische WLAN-Verbindungen beim Booten funktionieren. Besteht die Notwendigkeit ein gegenwärtig aktiviertes Profil zu ändern, muss man netctl reenable <profile> absetzen, um die Änderungen wirksam zu machen.

Migration von netcfg zu netctl

netctl legt Profile in /etc/netctl ab, nicht in /etc/network.d wie (netcfg.

Um von netcfg zu migrieren sind folgende Schritte nötig:

  • Verschieben der Profile ins neue Verzeichnis.
  • Variablen im Profil gemäss netctl.profile(5) umbenennen. CONNECTION= wird zum Beispiel zu Connection=
  • Bei Interface- und anderen Variablen die nicht zwingend Anführungszeichen benötigen, können sie entfernt werden
  • netctl enable <profile> für jedes Profil im alten NETWORKS array ausführen. 'last' funktioniert so nicht, siehe Manpage netctl.special(7).
  • netctl list / netctl start <profile> anstelle von netcfg-menu verwenden. Wifi-menu bleibt verfügbar.

Passwort-Verschlüsselung (256-bit PSK)

Nutzer, die ihr Passwort nicht im Klartext speichern wollen, haben die Möglichkeit 256-bit-verschlüsseltes PSK zu generieren. Falls noch nicht geschehen, installiert man wpa_actiond, anschließend erstellt man das 256-bit-verschlüsselte PSK.

$ wpa_passphrase netzwerkname passphrase
network={
  ssid="netzwerkname"
  #psk="passphrase"
  psk=64cf3ced850ecef391973esd1b301fc39437a6aa6c6a599d05354124578e04a
}

In einem zweiten Terminalfenster kopiert man die Beispieldatei wireless-wpa von /etc/netctl/examples nach /etc/netctl. Nun öffnet man mit einem Texteditor /etc/netctl/wireless-wpa und fügt den Encrypted Pre-shared Key, der zuvor generiert wurde, in die {ic|Key}}-Variable des Profils ein.

Am Ende sollte das network Profil wireless-wpa mit dem 256-bit-verschlüsselten PSK wie folgt aussehen:

/etc/netctl/wireless-wpa
Description='A simple WPA encrypted wireless connection using 256-bit Encrypted PSK'
Interface=wlp2s2
Connection=wireless
Security=wpa
IP=dhcp
ESSID=archlinux
Key=\"64cf3ced850ecef39197bb7b7b301fc39437a6aa6c6a599d0534b16af578e04a

Sicherstellen, dass die special non-quoted rules für Key= wie am Ende von netctl.profile(5) verwendet}}

Weblinks