LXDE

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Version vom 22. August 2010, 14:11 Uhr von Dirk (Diskussion | Beiträge) (-S wieder zu -Sy gemacht, da das hier in allen Wiki-Artikeln so gehandhabt wird.)
Der LXDE-Desktop mit einigen Icons

LXDE ist eine freie Desktop-Umgebung für Unix-artige Plattformen auf der Basis von GTK+. Die Abkürzung steht für "Lightweight X11 Desktop Environment"; LX steht zudem für Linux.

Überblick

LXDE ist eine einfache, intuitiv zu bedienende Oberfläche nach den Spezifikationen von freedesktop.org. Die integrierte Arbeitsumgebung bietet mehr Funktionen als ein einfacher Fenster-Manager, während sie gleichzeitig die Anforderungen an die Systemressourcen gering hält. Die Entwicklung konzentriert sich auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bedienbarkeit, Geschwindigkeit und geringem Speicherverbrauch.

Die Hardware-Anforderungen von LXDE entsprechen in etwa denen von Windows 98. LXDE eignet sich somit gut für ältere Hardware, oder für Netbooks, Handys und ähnliche Geräte mit geringem Arbeitsspeicher. Aufgrund des modularen Aufbaus bringt LXDE weitaus weniger Abhängigkeiten mit sich als KDE, GNOME oder Xfce.

Komponenten

LXDE ist modular aufgebaut. Da die einzelnen Komponenten nur wenig Abhänigkeiten untereinander aufweisen, können viele auch einzeln entfernt werden. Für ein LXDE-System sind nur lxde-common, lxsession-lite, openbox und desktop-file-utils erforderlich. Openbox kann später durch einen anderen Fenstermanager ersetzt werden (s.u.). Jede Komponente kann auch einzeln in einer anderen Umgebung verwendet werden.

Folgendes macht LXDE aus:

  • Für die Dateiverwaltung wird PCManFM verwendet, der auch Desktop-Icons darstellt
  • Das Panel auf dem Desktop ist LXPanel, das auf fbpanel basiert und zahlreiche Einstellmöglichkeiten bietet
  • Als Sitzungs-Manager kommt LXSession zum Einsatz, das den X11-Standards entspricht und Herunterfahren, Reboot und Suspend über HAL und GDM unterstützt
  • LXAppearance: Ein neuer Schalter, der GTK+-Themen, Icon-Themen, und Schriftarten verändern kann.
  • Openbox ist der Fenstermanager. Es ist sehr schlank, entspricht den Free-Desktop-Standards, und ist hochgradig konfigurierbar. Openbox kann durch jeden anderen Windowmanager ersetzt werden, wie etwa icewm, fluxbox, metacity (s.u.).
  • GPicView ist ein sehr einfacher und schlanker Bildbetrachter, der unmittelbar startet.
  • Leafpad ist ein einfacher und schlanker Text-Editor
  • Für das grafische Archivieren von Dateien (Packen) wird XArchiver eingesetzt. Das ist ein schlanker, schneller und Desktop-unabhängiger Datei-Archivierer
  • LXNM ist der Netzwerk-Manager für LXDE, befindet sich allerdings noch in Entwicklung

Installation

LXDE kann über Pacman installiert werden.

pacman -Sy lxde

Eventuell müssen auch noch manuell Gamin und Openbox installiert werden

pacman -Sy gamin openbox

Gamin ist ein Ersatz für fam. Man sollte daher ggf. fam deinstallieren und aus der Liste der Daemons in der Datei /etc/rc.conf entfernen. Gamin selbst muss nicht als Daemon aufgerufen werden. Es wird empfohlen, zusätzlich leafpad als Texteditor zu installieren. LXNM muss einzeln aus dem AUR installiert werden.

Nach der Installation kann man LXDE mittels „startlxde“ starten. Wenn man einen Login-Manager benutzt, kann man LXDE dort auswählen. Wer keinen keinen Login-Manager verwendet, sondern LXDE über startx oder xinit starten möchte, muss die folgende Zeile am Ende der Datei ~/.xinitrc einfügen:

exec startlxde

Tipps und Tricks

  • Hintergrundbild und Desktop-Icons werden nicht von Openbox, sondern von PCManFM gezeichnet. PCManFM startet automatisch im Hintergrund und zeichnet immer mindestens ein Icon, über das er auf das Homeverzeichnis des Benutzers zugreift. Um alle Icons zu entfernen, kann man diese Funktion generell abstellen („PCManFM → Bearbeiten → Einstellungen“) und stattdessen das Hintergrundbild wie im Artikel Hintergrundbild anpassen beschrieben zeichnen lassen.
  • Um Programme automatisch beim Start von LXDE zu öffnen, muss die jeweilige .desktop-Datei aus /usr/share/applications nach ~/.config/autostart kopiert werden. Alternativ kann auch ein Symlink angelegt werden.
  • Externe USB-Platten werden in der Regel automatisch von HAL erkannt. PCManFM und HAL arbeiten gut zusammen; man muss jedoch darauf achten, dass der Benutzer auch wirklich der Gruppe hal angehört.
  • Openbox kann durch einen beliebigen anderen Fenster-Manager wie Icewm, Ratpoison oder Awesome ersetzt werden. In der Datei /etc/xdg/lxsession/LXDE/default muss dann die Zeile zu Openbox entsprechend angepasst werden.
  • Um das System aus LXDE herunterfahren oder neustarten zu können, muss sichergestellt werden, dass DBus und HAL laufen. Der Benutzer muss evtl. noch der Gruppe power hinzugefügt werden.

Siehe auch

Weblinks