GRUB

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GRUB ab Version 2 ist die nächste Generation des GRand Unified Bootloaders (GRUB-legacy) und stellt eine komplette Neuentwicklung dar, an der aktiv gearbeitet wird.
Die ältere Version des GRUB Bootloaders wird GRUB-legacy genannt.

Upgrade

Um ein Upgrade von GRUB-legacy auf GRUB durchzuführen, kann man wie folgt vorgehen:

Zuerst sichern der aktuellen GRUB Konfiguration:

cp /boot/grub/menu.lst /tmp

Dann installieren des GRUB Paketes:

pacman -S grub

Es wird eine Meldung angezeigt:

grub-common und grub stehen miteinander in Konflikt. grub entfernen? [j/n] j

Antwort mit j
grub-legacy wird deinstalliert und grub wird installiert.
Anschließend GRUB in den MBR installieren:

grub-install /dev/sda

Konvertieren der alten GRUB-legacy Konfiguration ins neue GRUB Format:

grub-menulst2cfg /tmp/menu.lst /boot/grub/grub.cfg

Theoretisch ist man jetzt fertig - es kann neu gebootet werden. Praktisch sollte auf jeden Fall aber noch ein Blick auf die neue Konfiguration geworfen werden, um sie ggf. zu ändern:

nano /boot/grub/grub.cfg

Z.B. musste bei mir in der Zeile mit legacy_initrd der Eintrag 'systemd' durch '/bin/systemd' ersetzt werden.

Eine detaillierte Konfiguration von GRUB wird weiter unten beschrieben.

Eine frische Installation von GRUB ohne bereits bestehendem GRUB wird im Teil "Installation" beschrieben.

Installation

Falls man eine gpt Partitionstabelle bevorzugt, so kann man GRUB benutzen. Genaueres hier: gpt
Zuerst wird das GRUB-Paket installiert

pacman -S grub

Wenn weitere Betriebssysteme auf dem PC vorhanden sind, z.B. Windows, empfiehlt es sich, os-prober gleich mitzuinstallieren. Dann werden für die anderen Betriebssysteme die Start-Einträge gleich mitgeneriert.

Dann wird grub in den MBR (Master Boot Record) geschrieben.

grub-install /dev/sda

Konfiguration

Die grub.cfg ist die Konfigurations-Datei, die GRUB beim Starten verwendet.

Wenn man grafische Tools wie grub2-editor (AUR) oder startupmanager (AUR) verwenden möchte, muss die automatische Generierung (s.u.) gewählt werden.

Sonst kann die grub.cfg auch Manuell erstellt werden, was zu einer deutlich übersichtlicheren grub.cfg führt.

Automatisch generierte grub.cfg

Man kann die grub.cfg mit folgendem Befehl automatisch generieren lassen.

grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg


Wenn dennoch einige Werte angepasst werden sollen, so geht das in der /etc/default/grub

Kernel Parameter können z.B. bei

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet"

oder

 GRUB_CMDLINE_LINUX="loglevel=3"

angegeben werden. Danach ist grub-mkconfig erneut wie oben angegeben aufzurufen.

Windows

Wenn os-prober installiert ist, sollten Windows Installationen beim automatischen Generieren berücksichtigt werden.


Falls man aber doch manuell erstellte Einträge benötigt, so wird dafür die

/etc/grub.d/40_custom

verwendet.

Manuell erstellte grub.cfg

GRUB nutzt nun die Datei /boot/grub/grub.cfg als Konfigurationsdatei. Dabei ist darauf zu achten, dass GRUB die Festplatten anders als Linux und GRUB-legacy benennt:

Es bezeichnet die Partitionen mit (hdX,Y), dabei ist

  • X die Nummer der Festplatte, beginnend bei 0, und
  • Y die Zählnummer der Partition, beginnend bei 1.

Die erste Partition der ersten Festplatte ist also (hd0,1), die zweite Partition (hd0,2) und die erste Partition auf der zweiten Festplatte (hd1,1) usw..

Allgemeine Konfiguration

set default=<Nummer_des_Eintrags>

Dieser Eintrag wird automatisch geladen. (GRUB beginnt bei 0!)

set timeout=<Zeit_in_Sekunden>

Der für "default" angegebene Eintrag wird nach dieser Zeit gestartet.

menuentry "Titel_des_Eintrags" { <Eintrag> }

Alle Befehle innerhalb der geschweiften Klammer beziehen sich auf diesen Eintrag, der im Menü mit dem hier angegebenen Titel angezeigt wird.

Linux

set root=<Partition>

Bezeichnet die Partition, auf der sich das Kernelimage bzw. die Ramdisk befindet.

linux <Pfad_zum_Kernel_und_Parameter>

Pfadangabe zum Linux-Kernel. Dahinter stehen die Parameter der Kernels. (Wenn eine "boot"-Partition verwendet wird liegt der Kernel in "/"!)

initrd <Pfad>

Pfadangabe zur Ramdisk. (Wenn eine "boot"-Partition verwendet wird liegt die Ramdisk in "/"!)

Hinweis: Der Parameter vga des Linux Kernels wird von GRUB nicht mehr unterstüzt. Statt dessen muss der Befehl gfxpayload verwendet werden.

gfxpayload <resolution>

Angabe der Auflösung des Linux Framebuffers. Beispiel: 1024x768x32.

Damit dieser Befehl funktioniert, muss noch das GRUB-Modul vbe in der allgemeinen Konfiguration geladen werden.

insmod vbe

Windows/Chainloading

GRUB bietet die Möglichkeit, Bootloader anderer Betriebssysteme zu starten (Chainloading). Dies ist bei Windows der Fall, das seinen Bootloader in den Partition Boot Record, den Bootsector einer Partition, im Regelfall (hd0,1) beinhaltet.

set root=<Partition>

GRUB verwendet hier im Gegensatz zu GRUB-legacy den gleichen Befehl zum Festlegen der Partition.

chainloader +1

Damit wird bewirkt, dass der Bootsektor der Partition geladen wird.

Beispieldatei

# Config file for GRUB - The GNU GRand Unified Bootloader
# /boot/grub/grub.cfg

# DEVICE NAME CONVERSIONS
#
#  Linux           Grub
# -------------------------
#  /dev/fd0        (fd0)
#  /dev/sda        (hd0)
#  /dev/sdb2       (hd1,2)
#  /dev/sda3       (hd0,3)
#

insmod vbe

set timeout=5

set default=0

menuentry "Arch Linux" {
set root=(hd0,2)
gfxpayload=1024x768x32
linux /boot/vmlinuz-linux root=/dev/sda2 ro
initrd /boot/initramfs-linux.img
}

menuentry "Windows" {
set root=(hd0,1)
chainloader +1
}

Grub Bootcd erstellen

Paket libisoburn installieren. (Wird zum Erstellen der isodatei benötigt)

Ein Verzeichnis anlegen z.B. : /home/user/zurgrub2iso/boot/grub/i386-pc

Darin die Datei grub.cfg kopieren.

Es müssen noch einige Module mit in die grub.cfg eingetragen werden je nachdem was für ein Dateisystem und Partitionstabellentyp benutzt wird:

insmod vbe
insmod part_msdos
insmod ext2
insmod reiserfs
insmod ntfs

Iso generieren mit:

grub-mkrescue --output=grub2.iso /home/user/zurgrub2iso

Iso brennen:

cdrskin -v dev=/dev/sr0 speed=16 -eject grub2.iso

Bootcd testen.

Grub auf einer separaten Bootloader Partition installieren

Manchmal ist es sinnvoll den Bootmanager auf einer separaten Bootloader Partition zu installieren. Die Anwendung wäre interessant für Benutzer mit mehreren Betriebssystemen von denen der Bootloader unabhängig sein soll.

Die Partition kann eine Größe von 16MB haben. Als Beispiel wäre die Partition für den Bootloader auf /mnt/Bootpart gemountet.

Installieren des GRUB auf die separate Partition und schreiben des MBR:

grub-install --no-floppy --root-directory=/mnt/Bootpart /dev/sda

grub.cfg wie oben ins Verzeichnis /mnt/Bootpart/boot/grub hinzufügen.

device.map in /mnt/Bootpart/boot/grub/ ändern wenn man statt dev-id sda benutzen will.

#(hd0)	/dev/disk/by-id/ata-ST3250318AS_9VY4G2HA
(hd0)	/dev/sda
reboot

msdos-style Fehlermeldung

Startet die erste Partition direkt hinter dem MBR (Sektor 63), also ohne das notwendige eine MiB Abstand (Sektor 2048) vor der ersten Partition (z.B. durch die Nutzung von cfdisk zum Partitionieren), kann bei der Installation von GRUB in einen VMware-Container folgende Fehlermeldung auftreten:

grub-setup: warn: This msdos-style partition label has no post-MBR gap; embedding will not be possible!
grub-setup: warn: Embedding is not possible. GRUB can only be installed in this setup by using blocklists.
            However, blocklists are UNRELIABLE and its use is discouraged.
grub-setup: error: If you really want blocklists, use --force.

Siehe auch diesen Thread

Siehe auch

Weblinks