fstab

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Die Datei /etc/fstab dient zum statischen Einbinden von Datenträgern mit definierten Optionen.

Konfiguration

Nachfolgend ist eine Beispieldatei mit Erklärungen aufgeführt.

#<Filesystem> <Mountpunkt>        <Type>    <Option>                       <dump>  <pass>
/dev/hda1      /                   ext3      defaults,errors=remount-ro     0       1
/dev/hda2      /home               ext3      defaults,noatime               0       2
/dev/hda7      none                swap      sw                             0       0
/dev/hdd1      /mnt/hdd-fat        vfat      user,rw,umask=000              0       2
/dev/hdb       /mnt/dvd-rom        iso9660   ro,user,noauto                 0       0
/dev/fd0       /mnt/floppy         auto      rw,user,noauto                 0       0
none           /proc/bus/usb       usbfs     defaults                       0       0

Filesystem

Hier wird die Gerätedatei angegeben.

  • /dev/hda1 - Erste Festplatte, mit der ersten Partition. (IDE)
  • /dev/sda1 - Erste Festplatte, mit der ersten Partition. (SATA)
  • /dev/fd0 - Floppy
  • usbfs - USB Gerät

Da sich die Bezeichnung hda/sda im Laufe der Zeit ändern kann (z.B. durch den Einbau einer neuen Festplatte oder ändern der Bootreihenfolge im BIOS), ist es auch möglich, die Festplatten mittels UUID zu erkennen.

Die UUID lässt sich mit

blkid

herausfinden.

Ein fstab-Eintrag kann dann folgendermaßen aussehen:

UUID=7399c368-7e05-424d-abf6-d3d3021d936f 	/ 	ext3 defaults 0 1

Mountpunkt

Hier wird das Verzeichnis angegeben, in das der Datenträger eingebunden werden soll. Dieses muss natürlich existieren.

  • /mnt/hdd-fat - Mountpunkt für Festplatten
  • /mnt/dvd-rom - Mountpunkt für DVD-Laufwerke
  • /mnt/floppy - Mountpunkt für Diskettenlaufwerke

Type

Hier wird das Dateisystem des Datenträgers angegeben. Dies ist eine Liste möglicher Dateisysteme.

  • auto - Dateisystem wird automatisch erkannt
  • ext2 - Für das Dateisystem ext2
  • ext3 - Für das Dateisystem ext3
  • ext4 - Für das Dateisystem ext4
  • iso9660 - Für CDs und DVDs
  • udf - Für das Dateisystem udf
  • jfs - Für das Dateisystem jfs
  • nfs - Network File System
  • ntfs - Für das Dateisystem ntfs
  • reiserfs - Für das Dateisystem reiserfs
  • swap - Für die Swap-Partition
  • ramfs - Für eine Ramdisk
  • tmpfs - Für eine Ramdisk, nutzt im Gegensatz zu ramfs den swap, falls nicht genügend Speicher zur Verfügung steht
  • vfat - Für die Dateisysteme Fat 12, 16 und 32
  • xfs - Für das Dateisystem xfs
  • btrfs - Für das Dateisystem btrfs

Optionen

Dies sind einige Optionen, die angegeben werden können.

  • defaults - verwendet die Default-Optionen, welche sind: rw, suid, dev, exec, auto, nouser und async.
  • dev - Gerätedateien auf dem Dateisystem werden interpretiert
  • exec - das Ausführen von Dateien wird erlaubt
  • gid - group ids setzen, z.B. gid=users
  • noauto - der Datenträger wird nicht automatisch eingebunden
  • nodev - Gerätedateien auf dem Dateisystem werden nicht interpretiert
  • noexec - das Ausführen von Dateien wird verboten
  • nosuid - das SUID-Bit wird ignoriert
  • nouser - nur der root kann das Gerät mounten und unmounten.
  • ro - read only, erlaubt nur lesenden Zugriff
  • rw - read & write, erlaubt vollen Lese- und Schreibzugriff
  • sw - Swap
  • suid - suid und sgid bits werden interpretiert
  • sync - nach jedem Schreibvorgang wird geflusht, also der Bufferinhalt sofort auf den Datenträger geschrieben. Das ist z.B. bei USB Memory Sticks sehr hilfreich, weil man sie dann nicht unbedingt unmounten muss (bei Automountsystemen).
  • async - es wird nicht immer direkt auf die Platte geschrieben, sondern es kann auch erst verspätet geschrieben werden. Das ist effizienter wenn z.B. mehrere Dateien gleichzeitig geschrieben werden sollen, kann aber eben bei CD's oder USB Sticks zu Datenverlust führen wenn nicht unmounted wird
  • umask - Standardrechte für neue Dateien setzen, z.B. umask=0002
  • user - jeder Benutzer darf das Gerät mounten (hilfreich bei Wechseldatenträgen wie CD, DVD, etc.). Unmounten darf dann nur der Benutzer, der das Gerät gemountet hat.
  • users - jeder Benutzer darf das Gerät mounten. Unmounten dürfen ebenfalls alle.
  • utf8 - utf8 Zeichencode benutzen (vfat, iso9660, ntfs)
  • noatime - NO-Access-TIME, keine Zugriffszeiten in der Inodetabelle speichern. Wer keine Zugriffszeiten wissen möchte, kann mit dieser Option Festplattenaktivitäten reduzieren, da nicht jedesmal bei einen Dateizugriff die Inodetabelle aktualisiert werden muss.
  • user,rw,umask=000 - Spezial Fall bei Fat Partitionen. Jeder User darf auf der Partition lesen & schreiben.
  • nodiratime - ??
  • errors=remout-ro - ??

dump

Hier sind Informationen für das Programm dump enthalten, die zur Zeit aber noch ignoriert werden.

  • 0 - Für alle Partitionen, die keine Systempartitionen sind.
  • 1 - Steht üblicherweise für die Systempartitionen.

pass

Hier wird die Reihenfolge für die Überprüfung der Dateisysteme bestimmt, die beim Systemstart durchgeführt wird.

  • 0 - Das Dateisystem wird nicht überprüft!
  • 1 - wird als erstes überprüft, empfohlen für das root-Dateisystem '/'.
  • 2 - werden zuletzt überprüft.

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