Processor Hardware Control
Mit dem Processor Hardware Control-Patch kann man Intel- und AMD-CPUs undervolten, also mit geringerer Spannung betreiben, um Strom zu sparen.
Voraussetzung
Man benötigt einen Prozessor, der entweder das acpi_cpufreq-Modul oder das powernow-k8-Modul unterstützt.
Installation
Intel-CPU
Es gibt ein Paket im AUR, das man sich selbst kompilieren kann: http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=18310
Testweise gibt es dieses Modul für Kernel 2.6.29: http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=24980
Falls nicht schon geschehen, trägt man acpi_cpufreq unter MODULES in der /etc/rc.conf ein.
MODULES=( ... acpi_cpufreq)
Anschließend muss man sein System rebooten.
AMD-CPU
Es gibt ein Paket, das man auf eigene Gefahr testen kann: http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=22953
Falls nicht schon geschehen, trägt man powernow-k8 unter MODULES in der /etc/rc.conf ein.
MODULES=( ... powernow-k8)
Anschließend muss man sein System rebooten.
Konfiguration
Während der Konfiguration sollte man keine weiteren Arbeiten machen, der Rechner könnte instabil werden oder sogar einfrieren. Am Besten startet man den Rechner im Single-User-Modus. Dazu hängt man ein S an die Kernel-Zeile in Grub. Wenn du mehrere einzelne (!) Prozessoren in deinem Computer hast, musst du die Konfiguration für jede CPU durchführen. Bei Dual- oder Quad-Core Prozessoren ist dies nicht notwendig.
Intel-CPU
Bei Intel Prozessoren findet man das entscheidende Konfigurations-Interface unter /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/phc_controls.
# cat /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/phc_controls 12:43 10:35 8:27 6:19
Dies sind die Standard-Werte der CPU (im Beispiel ein Intel Pentium Dual-Core T2330). Man sieht mehrere Wertepaare getrennt durch einen Doppelpunkt. Der erste Wert ist die Frequenz-ID, der zweite die Spannungs-ID. Die Frequenz-IDs dürfen nicht geändert werden, die Spannungs-IDs sollten schrittweise für jede Frequenz einzeln herabgesetzt werden. Die Frequenzen bekommt man mit
# cat /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_available_frequencies 1600000 1333000 1067000 800000
Um die Frequenz selbst bestimmen zu können lädt man den userspace-Governor.
echo userspace > /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_governor
Dann setzt man die CPU unter Vollast:
dd if=/dev/zero of=/dev/null &
und beginnt z.B. mit der höchsten Frequenz:
echo 1600000 > /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_setspeed
Nun verringert man die Spannungs-ID der höchsten Frequenz, bis der Rechner ein ungewöhliches Verhalten zeigt oder einfriert.
echo 12:30 10:35 8:27 6:19 > /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/phc_controls
Sollte der Rechner abstürzen, muss man erneut den userspace-Governor laden und dd starten.
Hat man die passende Spannung für jede Frequenz gefunden, schreibt man diese z.B. in die /etc/rc.local:
echo 12:20 10:15 8:10 6:5 > /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/phc_controls
Konfiguration mittels PHCtool
Wenn man sich die Arbeit etwas erleichtern möchte und eine grafische Oberfläche für die Konfiguration bevorzugt, gibt es die Möglichkeit das PHCtool zu verwenden. Mit diesem lassen sich für die Prozessorkerne die Spannungswerte der einzelnen Taktstufen spielend leicht verändern. Hierzu installiert man die aktuellste SVN Revision aus dem AUR.
yaourt -S phctool-svn
Nun lässt sich das Programm mittels phctool starten. Die jeweiligen Spannungen lassen sich unter dem Reiter Voltages festlegen. Zu beachten ist lediglich noch, dass zur Überprüfung der Spannungen mit dem PHC-Tool zuvor das Kernel-Modul msr geladen werden muss. Dies wird als root hiermit erledigt.
modprobe msr
AMD-CPU
TO DO