doas
OpenDoas ist eine portable Version des OpenBSD-Befehls doas, der dafür bekannt ist, dass er im Vergleich zu sudo wesentlich kleiner ist. Wie sudo wird doas benutzt, um die Identität eines anderen Benutzers auf dem System anzunehmen.
Installation
Das Programm ist als
opendoas
in extra
verfügbar, und kann von dort
mittels Pacman
installiert werden.
Verwendung
Um doas als nicht-privilegierter Benutzer zu benutzen, muss es richtig konfiguriert werden. Siehe #Konfiguration.
Um doas zu verwenden, gibt man einfach den gewünschten Befehl hinter doas
an.
$ doas cmd
Zum Beispiel, um pacman zu benutzen.
$ doas pacman -Syu
Um eine interaktive Shell mit Root-Prompt aufzurufen.
$ doas -s
Für weitere Informationen, siehe doas(1).
Konfiguration
Ein PAM-Modul wird installiert, aber keine Standardkonfiguration oder Beispiele sind enthalten.
Um Mitgliedern der Gruppe wheel zu erlauben, Befehle als andere Benutzer auszuführen, muss eine Konfigurationsdatei mit folgendem Inhalt erstellt werden. Die Konfigurationsdatei muss zudem mit einem Zeilenumbruch enden.
/etc/doas.conf
allow :wheel
Der Eigentümer und die Gruppe für /etc/doas.conf
sollten beide 0
sein, die Dateirechte sollten auf 0400
gesetzt werden:
# chown -c root:root /etc/doas.conf # chmod -c 0400 /etc/doas.conf
Um /etc/doas.conf
auf Syntaxfehler zu überprüfen, kann man folgendes benutzen.
# doas -C /etc/doas.conf && echo "config ok" || echo "config error"
Achtung: Es ist zwingend erforderlich, dass /etc/doas.conf
frei von Syntaxfehlern ist!
Um Mitgliedern der Gruppe plugdev
zu erlauben, smartctl ohne Passwort als root-Benutzer auszuführen:
/etc/doas.conf
permit nopass :plugdev as root cmd /usr/bin/smartctl
Die allgemeine Syntaxform von /etc/doas.conf
lautet
permit|deny [options] identity [as target] [cmd command [args ...]]
Für weitere Details siehe die Manpage doas.conf(5).
Tipps und Tricks
doas persist Funktion
doas bietet eine Persist-Funktion: Nachdem sich der Benutzer erfolgreich authentifiziert hat, wird für einige Zeit nicht mehr nach einem Passwort gefragt. Sie ist standardmäßig deaktiviert. Die Funktion kann mittels der Option persist
aktiviert werden.
/etc/doas.conf
allow persist :wheel
Hinweis: Die persist-Funktion ist standardmäßig deaktiviert, da sie neu und potentiell gefährlich ist. Im ursprünglichen doas wird eine Kernel-API benutzt, um Timeouts zu setzen und zu löschen. Diese API ist OpenBSD-spezifisch und es gibt keine ähnliche API auf anderen Betriebssystemen. Als Workaround wird die persist-Funktion mit Hilfe von Zeitstempeldateien ähnlich wie bei sudo implementiert.
Reibungsloser Übergang von sudo zu doas
Für einen reibungslosen Übergang von sudo zu doas und um abwärtskompatibel zu bleiben, kann man entweder einen Symlink anlegen, oder Aliase benutzen.
alias sudo='doas' alias sudoedit='doas rnano'
ln -s $(which doas) /usr/bin/sudo
opendoas-sudoAUR bietet diesen Symlink ebenfalls an.
Standardmäßig behält sudo einige Umgebungsvariablen bei, während doas dies nicht tut, insbesondere XAUTHORITY, LANG und LC_ALL. Das bedeutet, dass ohne weitere Konfiguration weder grafische Anwendungen unter X starten das Gebietsschema des Benutzers verfügbar ist. Um beispielsweise Mitgliedern der Gruppe wheel zu erlauben, grafische Anwendungen zu starten und auf das Gebietsschema des Benutzers zuzugreifen, muss man die Option setenv
setzen.
/etc/doas.conf
allow setenv { XAUTHORITY LANG LC_ALL } :wheel
Bash-Tab-Vervollständigung
Standardmäßig vervollständigt die Bash nur Dateien und Verzeichnisse innerhalb des aktuellen oder referenzierten Verzeichnisses mit Tabs. Um die Bash zu veranlassen, Argumente so zu vervollständigen, als ob sie separate Befehle wären (und dabei auch die Tab-Vervollständigungseinstellungen anderer Befehle zu nutzen), kann das Folgende entweder Userbezogen in die bashrc geschrieben, oder der globalen /etc/bash.bashrc
hinzugefügt werden.
~/.bashrc
complete -cf doas
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