Swap
Der Swapspeicher (oder Auslagerungsspeicher), kurz Swap, ist eine Datei oder eine Partition, die die Kapazität des Arbeitsspeichers erweitert. Zudem ermöglicht dieser Speicherplatz es, bei ausreichend großer Kapazität, in den Suspend-to-Disk-Modus zu wechseln.
Größe des Swaps
Aktuelle Systeme bieten heutzutage üblicher Weise 4 und mehr Gigabyte Arbeitsspeicher und benötigen damit im Regelfall keinen Swapspeicher. Die häufigste Ausnahme ist die Verwendung des Ruhezustandes. Hierfür muss der Swapspeicher etwas größer als der Arbeitsspeicher sein.
Swappartition
Die meist genutzte Art eines Swapspeichers ist eine dedizierte Swappartition. Um nachträglich eine Swappartition anzulegen, muss als erstes eine neue Partition des Typs 82 bzw. „Linux Swap“ angelegt werden.
Die Formatierung wird mittels mkswap
durchgeführt.
mkswap -L MeinSwapLabel /dev/partition
Hierbei wird ein Swapspeicher in /dev/partition mit dem Label „MeinSwapLabel“ angelegt. Das Label erlaubt eine einfachere und ästhetischere Einbindung in der /etc/fstab als die Verwendung der UUID.
Swapdatei
Statt einer Swappartition kann auch eine Datei als Swapspeicher verwendet werden. Da die Datei zusätzlich als Teil eines anderen Dateisystems existiert, ist diese Variante langsamer als die dedizierte Partition.
Falls noch keine Datei vorhanden ist, kann sie mit dd angelegt werden (in diesem Fall 9 GB, um auf einem System mit 8 GB Arbeitsspeicher Suspend to Disk zu ermöglichen):
dd if=/dev/zero of=/pfad/zur/swap-datei bs=1G count=9
Und direkt die Swap einbinden:
mkswap /pfad/zur/swap-datei
Swap aktivieren
Aktiviert wird der Swapspeicher beim nächsten Neustart oder durch swapon.
swapon /dev/partition # dedizierte Partition swapon /pfad/zur/swap-datei # Swapdatei
Um die Swappartition automatisch einzubinden, muss ein Eintrag in die /etc/fstab geschrieben werden.
LABEL=MeinSwapLabel none swap sw 0 0 # bzw. /pfad/zur/swap-datei none swap sw 0 0
Siehe auch
"Do we really need swap on modern systems?" https://www.redhat.com/en/about/blog/do-we-really-need-swap-modern-systems