VNC
TightVNC Virtual Network Computing (kurz VNC) ist eine Software, die den Bildschirminhalt eines entfernten Rechners (auf dem ein VNC-Server läuft) auf einem lokalen Rechner (auf dem ein VNC-Viewer läuft) anzeigt und im Gegenzug Tastatur- und Mausbewegungen des lokalen Rechners an den entfernten Rechner sendet. Damit kann man auf einem entfernten Rechner arbeiten, als säße man direkt davor. So werden z.B. viele Dienstleistungen im IT-Bereich über das VNC-Protokoll ausgeführt.
Die großen Desktopumgebungen KDE und GNOME bringen komfortable Werkzeuge mit, um den eigenen Desktop über VNC freizugeben oder auf einen anderen Rechner zuzugreifen. Diese lassen sich einfach über eine grafische Benutzeroberfläche bedienen. Alternativ kann man aber auch einen eigenen VNC-Server installieren oder von der Konsole einen VNC-Viewer starten.
Installation
TightVNC ist im „extra“-Repository vorhanden, und kann aus diesem mittels Pacman installiert werden.
# pacman -S tightvnc
Nun wird der entsprechende Dienst eingerichtet, also einmal als Server und auf dem anderen Rechner als Viewer.
VNC Server
Server starten:
vncserver
Nun wird nach einem Passwort gefragt:
You will require a password to access your desktops. Password: Verify:
Danach wird nach einem "view only password" gefragt. Das erlaubt zwei Möglichkeiten den Desktop zu betreten:
- Erlaube dem entfernten Benutzer den Desktop anzuzeigen und voll zu benutzen.
- Erlaube dem entfernten Benutzer nur den Desktop anzuzeigen.
Im folgenden Beispiel wählen wir deshalb 'n'.
Would you like to enter a view-only password (y/n)? n Now the vnc server desktop is created: New 'X' desktop is hostname:1 Creating default startup script /home/user/.vnc/xstartup Starting applications specified in /home/user/.vnc/xstartup Log file is /home/user/.vnc/hostname:1.log
Nun muss der VNC-Server noch konfiguriert werden, da er sonst nur einen Terminal, jedoch keinen Desktop weiterleitet.
Desktop zum VNC-Server hinzufügen
Den gestarteten Server ersteinmal wieder stoppen:
vncserver -kill :1
Jeder gestartete Server bekommt eine Nummer, in unserem Fall ist das die :1. Unter Linux setzt nur die Hardware das Limit, theoretisch kann man so viele Server starten wie man möchte. Um also einen bestimmten Server zu stoppen muss nur die entsprechende Nummer angegeben werden.
Als der Server das erste mal startete wurden in /home/BENUTZER die Konfigurationsdateien angelegt, also das .vnc Verzeichnis. Nun betritt man das Verzeichnis und editiert ein paar Dateien:
cd /home/BENUTZER/.vnc nano xstartup
#!/bin/sh xrdb $HOME/.Xresources xsetroot -solid grey xterm -geometry 80x24+10+10 -ls -title "$VNCDESKTOP Desktop" & twm &
Das Startscript (xstartup) arbeitet wie eine .xinitrc-Datei. Das folgende Beispiel zeigt eine Konfiguration für Gnome:
#!/bin/sh xrdb $HOME/.Xresources& exec gnome-session #exec openbox-session #for an openbox desktop #startxfce4 #for an xfce desktop #exec icewm #for an icewm desktop #startkde #for a kde desktop