TeX: Unterschied zwischen den Versionen
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TeX ist ein Textsatzsystem, das sich vor allem im Hochschulbereich großer Beliebtheit erfreut. Es ist vor allem geeignet, | TeX ist ein Textsatzsystem, das sich vor allem im Hochschulbereich großer Beliebtheit erfreut. Es ist vor allem geeignet, |
Version vom 2. März 2008, 19:43 Uhr
Allgemeines
TeX ist ein Textsatzsystem, das sich vor allem im Hochschulbereich großer Beliebtheit erfreut. Es ist vor allem geeignet, größere Dokumente mit buchartigem Erscheinungsbild zu setzen und wurde von dem amerikanischen Mathematik- und Informatikprofessor Donald E. Knuth zusammen mit diversen weiteren Tools zu diesem Zweck geschrieben. Unter anderem schrieb er ein Makropaket zu TeX, genannt plain TeX oder einfach plain. Wenn man heutzutage von TeX spricht, meint man zumeist plain TeX.
LaTeX entstand aus dem Wunsch vieler Autoren, den Text ihrer Dokumente nach inhaltlichen Gesichtspunkten gliedern zu können, nicht nach visuellen Gesichtspunkten. Beispiel: statt zu sagen "Diese Zeile bitte fett, mit einer Zeilenhöhe Abstand zum Folgetext, und größer" sagt man "diese Zeile als Überschrift". LaTeX ist neben plain ein weiteres Makropaket zu TeX.
TeX hat eine lange Geschichte hinter sich. Es gibt eine Unzahl von Abwandlungen, Makropaketen, Paketen zu den Makropaketen, Formaten, Fonts in verschiedenen Kodierungen und Fontformaten und vieles mehr.
Daher möchte niemand dies alles heutzutage noch von Hand installieren. Das muss man aber auch nicht. Dafür gibt es Distributionen oder -- im Linux-Bereich -- Pakete.
TeX und LaTeX unter Arch-Linux
Was muss ich installieren: Pakete
Unter Arch gibt es zwei Distributionen: tetex und texlive. Genau genommen sogar drei, denn texlive gibt es auch noch in einer svn-Version. tetex ist im extra-Repository, beide texlive-Versionen findet man im community-Repository.
Ich werde aus dem folgenden Grund nicht auf tetex eingehen: Thomas Esser (daher der Name teTeX) hat mit der Version 3.0 alle weitere Pflege der Distribution eingestellt und empfiehlt die Nutzung von texlive. Dies ist auch die von der tug (TeX User Group) gepflegte Distribution mit Unterstützung aller gängigen Computerplattformen.
Daher die Empfehlung, entweder die texlive-pakete (stabil, basierend auf der von der tug verteilten CD bzw DVD) oder die texlive-svn-pakete zu nutzen. Letztere werden bei wichtigeren Änderungen aktualisiert und stellen daher die aktuellsten Pakete zur Verfügung.
Ich kenne keine andere Linux-Distribution, die hinsichtlich TeX/LaTeX aktueller ist als Arch (wenn man community-Pakete zur Arch-Distribution zugehörig ansieht)!
Der stabile Zweig
Es gibt 4 pacman-Gruppen zum stabilen Zweig von texlive.
texlive-most(-doc)
Ein ziemlich komplettes System, in texlive-most-doc sind die Dokus dazu enthalten.
texlive-lang(-doc)
Weitere Sprachen.
texlive-all
Ein Dummy-Paket, das alles oben genannte installiert.
Will man nicht die Gruppen installieren, kann man auch einzelne Pakete nehmen. Die Liste der Pakete ist ellenlang und unter http://wiki.archlinux.org/index.php/Texlive dokumentiert.
Auf jeden Fall braucht man die Binaries (texlive-bin) und die Grundinstallation (texlive-core). Nahezu jeder wird auch texlive-latexextra und texlive-fontsextra brauchen was man noch so braucht, hängt dann stark vom Einsatzbereich ab.
Der svn-Zweig
Dieselbe Aufteilung existiert auch noch einmal als svn-Zweig.
Man sollte sich einmal entscheiden, ob man den stabilen oder den svn-Zweig nehmen will. Leute, die ein unter allen Umständen funktionierendes System brauchen, sollte den stabilen Zweig nehmen, alle anderen den svn-Zweig. Der passt eigentlich am besten zur rolling-release-Philosophie von Arch.
Dokumentation
texdoc und texdoctk sind zwei voneinander unabhängige Prgramme, die beide mit dem Ziel arbeiten, die Dokumentation zu den unzähligen Paketen auf einfache Weise zugängig zu machen. Dieses Ziel versuchen sie jedoch auf völlig unterschiedliche Weise zu erreichen. Es ist also nicht so, dass texdoctk nur eine graphische Oberfläche zu texdoc ist.
texdoc
ist ein Shellskript, dem man einen Suchstring, z.B. den Namen eines Paketes, mitgeben kann. texdoc such dann in den Verzeichnissen der texmf-Bäumes nach Dateien mit dem Suchstring als Namen und .dvi, .pdf, ps, .txt oder .htm(l) als Endung und ruft Programme auf, die man mit Hilfe von Umgebungsvariablen festlegen kann.
TEXDOCVIEW_dvi Suche nach .dvi-Dateien Standard: xdvi
TEXDOCVIEW_pdf Suche nach .pdf-Dateien Standard: acroread
TEXDOCVIEW_html Suche nach .html-Dateien Standard: netscape
TEXDOCVIEW_ps Suche nach Postscript-Dateien Standard: ghostview
TEXDOCVIEW_txt Suche nach normalen Textdateien Standard: more
Da diese Programme heute keineswegs überall mehr installiert sind, sollte man diese Variablen irgendwo dauerhaft setzen, etwa in der /etc/profile oder in der ~/.bashrc (falls man mit der bash arbeitet).
Nachteil dieses Ansatzes: Man muss wissen oder erraten, wo man die gewünschte Information finden kann. Es ist leider auch nicht immer so, dass aus dem Namen des Paketes auf den namen der Dokumentation geschlossen werden kann. Zum Beispiel heißt die Dokumentation zu KomaScript scrguide.
texdoctk
ist ein unter Verwendung von perl-tk in Perl geschriebenes Skript und verfolgt einen ganz anderen Ansatz.
Zunächst müssen perl und perl-tk installiert sein.
Achtung: Die Perl-Version 5.10 aus dem testing-Repo verträgt sich nicht mit perl-tk!
pacman -S perl-tk
Der Aufruf von texdoctk (ohne Parameter) öffnet dann ein Fenster, in dem eine inhaltiche Gliederung der angebotenen Dokumente vorgenommen wird.
Das sieht dann etwa so aus: