Openbox: Unterschied zwischen den Versionen
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Man muss auf jeden Fall etwas herumprobieren, bis man einerseits das Fenster „zu fassen bekommt“, und andererseits, bis man es mittels der verfügbaren Optionen so konfiguriert hat, wie man es braucht. | Man muss auf jeden Fall etwas herumprobieren, bis man einerseits das Fenster „zu fassen bekommt“, und andererseits, bis man es mittels der verfügbaren Optionen so konfiguriert hat, wie man es braucht. | ||
Openbox hat ausgereifte Funktionen, mehrere Bildschirme gleichzeitig zu verwalten (dies unterscheidet sich von XrandR, Xinerama, etc.). Dazu muss Openbox je Bildschirm ein mal gestartet werden. | |||
DISPLAY=:0.0 openbox | |||
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Hiermit wird Openbox auf dem ersten und dem zweiten Display gestartet. Alle Instanzen können interagieren. Siehe [http://icculus.org/openbox/index.php/Help:Actions#MoveResizeTo Funktionsbeschreibung von „MoveResizeTo“ im Openbox-Wiki] | |||
== Hintergrundbild anpassen == | == Hintergrundbild anpassen == |
Version vom 9. Juni 2009, 14:59 Uhr
Diese Seite beschreibt die Installation und Konfiguration des Window-Managers „Openbox“. Openbox ist ein Fenstermanager für X basierend auf dem Quellcode von Blackbox 0.65.0. Ab Version 3 wurde Openbox komplett in C neu geschrieben, lehnt sich jedoch immer noch an das Aussehen von Blackbox an (Wikipedia).
Installation
Es wird davon ausgegangen, dass der X-Server bereits installiert ist, und funktioniert. Für die Verwendung von Openbox muss das gleichnamige Paket aus „extra“ installiert werden.
pacman -Sy openbox
Nach der Installation wird folgende Meldung auf der Standardausgabe (stdout) ausgegeben:
Place menu.xml and rc.xml in ~/.config/openbox They can both be found in /etc/xdg/openbox
Das kopieren der Dateien ist nötig, um die Einstellungen je Benutzer verwalten zu können. Wenn Openbox diese Dateien nicht vorfindet, werden die Dateien in /etc/xdg/openbox verwendet. Es ist sinnvoll, die Dateien in das eigene home-Verzeichnis zu kopieren, da ansonsten einige Tools (s.u.) nicht richtig arbeiten, und man zum Bearbeiten der Konfiguration ansonsten root-Rechte braucht.
Zuerst wird also das Verzeichnis angelegt, und dann die angegebenen Dateien in dieses Verzeichnis kopiert.
mkdir -p ~/.config/openbox cp /etc/xdg/openbox/rc.xml ~/.config/openbox/ cp /etc/xdg/openbox/menu.xml ~/.config/openbox/
Damit Openbox beim Start von X gleich mitgestartet wird, und man es sofort verwenden kann, bedarf es eines Eintrages in der Datei „~/.xinitrc“. Es ist diese Datei also in einem Texteditor zu öffnen, und dort folgendes am Ende hinzuzufügen.
exec openbox-session
Sollte die Datei nicht existieren, so ist sie anzulegen.
Einloggen
Das Einloggen in Openbox (bzw. X) ist einerseits mittels Login-Manager möglich, andererseits geht es aber auch ohne. Wer nur einen Fenstermanager verwendet, braucht nicht unbedingt einen Login-Manager, nur um sein Benutzernamen und sein Kennwort einzugeben.
Ohne Login-Manager
Das Einloggen funktioniert hier direkt nach dem Start von der Befehlszeile aus. Dort sieht man das Login-Prompt, an dem man seine Login-Daten eingeben muss, um in das System zu kommen. Man macht sich bei dieser Methode die Standardkonfiguration der Bash zunutze, die bei jedem Login gewisse Dateien ausführt.
Konfiguration
Zuerst öffnet oder erstellt man die Datei „.bashrc“ (bzw. „.bash_profile“ – siehe nächster Abschnitt) und erstellt dort eine If-Abrage.
if [ "$(tty)" = "/dev/vc/1" ]; then startx logout fi
Diese Abfrage prüft, ob das verwendete Terminal das erste ist. Dies ist nach dem booten bei Standardkonfiguration der Fall. Wenn man sich hier nun mit seinem Benutzernamen anmeldet, und die .bashrc ausgeführt wird, wird über „startx“ umgehend X gestartet. Wenn man X wieder beendet (entweder durch Ausloggen aus Openbox, oder z.B. das Drücken von Strg+Alt+Backspace), wird man automatisch wieder ausgeloggt.
Problembehebung
Sollte die vorgestellte Technik nicht funktionieren, so kann man über einen Befehl nachprüfen, unter welchem Namen das aktuelle Terminal dem System bekannt ist.
tty
Das, was dieser Befehl zurückgibt, baut man nun anstelle von „/dev/vc/1“ in die If-Abfrage ein und loggt sich aus. Wenn man sich nun wieder einloggt, aber X immer noch nicht startet, kann es daran liegen, dass anstelle der „.bashrc“ die „.bash_profile“ automatisch ausgeführt wird. Nun hat man zwei Möglichkeiten: Entweder, man schreibt die Abfrage in die „.bash_profile“, oder man schreibt in die „.bash_profile“, dass die „.bashrc“ ausgeführt werden soll.
source .bashrc
Dies hat den Vorteil, dass man alles über die „.bashrc“ hat. Diese Datei wird wesentlich häufiger erwähnt, und man muss sich beim Konfigurieren nicht erst Gedanken darüber machen, ob und wo man etwas reinschreiben muss, da „.bash_profile“ auf einem so konfigurierten System ja nichts weiter macht, als „.bashrc“ zu starten.
Man kann auch einen Link anlegen, wovon aber abzuraten ist. Falls man doch irgendwann mal die „.bashrc“ und die „.bash_profile“ mit unterschiedlichen Inhalten füllen möchte, muss man nämlich erst wieder den Link entfernen und die Datei neu anlegen. Mit der Ausführungsanweisung erspart man sich im vorherein unnötige Arbeit.
Automatisch
Es besteht auch die Möglichkeit, beim Systemstart automatisch in X zu starten. Dies wird mittels Runlevels kontrolliert. Diese Runlevel werden in der Datei „/etc/inittab“ definiert. Diese Datei ist also zu bearbeiten. Es gibt dort einen Abschnitt, der Standardmäßig so aussehen wird:
## Only one of the following two lines can be uncommented! # Boot to console id:3:initdefault: # Boot to X11 #id:5:initdefault:
Dieser Abschnitt muss geändert werden, so dass standardmäßig in Runlevel 5 gebootet wird. Dazu wird die Zeile „id:3:initdefault:“ auskommentiert, und die Zeile „#id:5:initdefault:“ einkommentiert. Zusätzlich muss weiter unten in dem Abschnitt „# Example lines for starting a login manager“ ebenfalls etwas angepasst werden. Dort müssen entweder alle Zeilen auskommentiert werden, und eine neue Zeile hinzugefügt werden, oder die vorhandene bereits einkommentierte Zeile geändert werden:
x:5:once:/bin/su BENUTZERNAME -l -c "/bin/bash -l -c startx"
BENUTZERNAME muss natürlich durch den tatsächlichen Benutzernamen ersetzt werden. Es ist hierbei zudem zu beachten, dass nach dem Booten automatisch X mit den Rechten und den sonstigen Einstellungen des angegebenen Benutzers gestartet wird, und zwar ohne dass das Kennwort für diesen Benutzer angegeben werden muss, und ebenfalls, ohne dass man den X-Start je Systemstart wählen kann.
Diese Option eignet sich daher nur, wenn man sich sicher ist, dass man immer automatisch nach dem Starten des Systems mit diesem Benutzer eingeloggt sein möchte. Jeder, der Zugriff auf den Rechner hat, kann mit diesem Benutzeraccount dann nach dem Start ohne Passworteingabe arbeiten. Man sollte diese Technik also nicht an Mehrbenutzersystemen oder sicherheitskritischen Systemen anwenden.
Mit Login-Manager
Wer Openbox per Login Manager starten will, sollte sich mal SLiM ansehen. SLiM hat keine Abhängigkeiten zu Gnome oder KDE. Einen Überblick über verschiedene Login-Manager bietet der Wiki-Artikel Login-Manager.
Konfigurationswerkzeuge und -Dateien
Konfigurieren kann man Openbox über die Datei „~/.config/openbox/rc.xml“, jedoch gibt es für diese Aufgabe auch das grafische Interface "OBconf", welches zunächst installiert werden muss
pacman -Sy obconf
Gestartet wird das Programm mittels des Aufrufes „obconf“. Hier können nun diverse Anpassungen vorgenommen werden, so können zum Beispiel das Theme oder das Fensterverhalten angepasst werden, sowie die Fenstericons konfiguriert werden. Das Menü, das man sich über einen Rechtsklick auf dem Desktop anzeigen lassen kann, wird hier allerdings nicht konfiguriert, dies geschieht in der Datei „~/.config/openbox/menu.xml“. Natürlich gibt es auch für diese Datei ein grafisches Konfigurationstool. Dieses muss jedoch auch erst installiert werden.
pacman -Sy obmenu
Danach ist das Tool über den Aufruf von „obmenu“ zu starten. Dieses Tool bietet für die Konfiguration ausreichende Funktionen, unterstützt aber nicht alle Funktionen der menu.xml, so sind derzeit (2008-12-05, Version 1.0-5) Labels für Seperatoren – die diese dann zu Überschriften machen – derzeit nicht unterstützt. Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn man alle Menüs entfernt: Es kann kein neues Menü angelegt werden. Das „root-menu“ sollte darüber hinaus sowieso nicht entfernt werden. Innerhalb dieses Menüs wird alles angezeigt, was über Rechtsklick verfügbar ist.
Ein weiteres grafisches Programm, mit welchem Tastenkombinationen verändert werden können, heißt Obkey. Es wurde von einem Benutzer aus dem englischen Arch Forum programmiert und findet sich im AUR : http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=23822
Desktopverwaltung
Openbox unterstützt selbstverständlich mehrere virtuelle Desktops. Diese können mit den Tastenkombinationen „Windowstaste+F*“ ausgewählt werden, wobei „F*“ eine der F-Tasten (F1 bis F12) ist, die Zahl der Taste entspricht dabei der Nummer des virtuellen Desktops, den man anwählen möchte. Zudem besteht die Möglichkeit, mittels Strg+Alt+CursorLinks/CursorRechts zum jeweils nächsten bzw. vorherigen Desktop zu wechseln. Auch das Drehen des Mausrades auf dem Desktop, bzw. bei gedrücktem Strg+Alt auch „in“ Anwendungsfenstern wechselt den Desktop.
Openbox verfügt neben dem Hauptmenü, das per Rechtsklick erreichbar ist, noch über ein Desktop-Menü. Dieses ist per Mittelklick auf eine freie Stelle des Desktops aufrufbar, und zeigt alle Anwendungen je Desktop an. mit einem Klick auf die jeweilige Anwendung, wird auf den entsprechenden Desktop gewechselt, und die Anwendung in den Vordergrund geholt. Anwendungen, die minimiert sind, werden in der Liste eingeklammert angezeigt.
Über dieses Menü ist es zudem möglich ad-hoc Desktops hinzuzufügen, oder zu entfernen, wenn auf den anderen Desktops mal kein Platz mehr sein sollte.
Wenn man allerdings lieber ein grafisches Verwaltungstool für die Desktops haben möchte, bedarf es eines Zusatztools. Allerdings befindet sich das originäre Openbox-Desktopverwaltungstool obpager nicht in den Repositories, sondern derzeit nur im AUR.
Wem es nur darauf ankommt, die Desktops grafisch verwalten zu können, der kann auch auf z.B. „bbpager“ zurückgreifen, das sich im „extra“-Repository von Arch befindet, und ganz normal über pacman installiert werden kann. Wer lieber den Openbox-Pager verwenden möchte, muss diesen aus dem AUR installieren (ausführliche Informationen dazu siehe AUR-Wikiseite).
Damit der Pager beim Start von Openbox auch mitgestartet wird, ist es sinnvoll, den Aufruf in die Autostart-Datei von Openbox zu legen. Diese befindet sich unter „~/.config/openbox/autostart.sh“, oder muss dort erst angelegt werden. In diese Datei wird nun …
obpager &
… geschrieben. Das Kaufmanns-Und am Ende ist wichtig, damit nachfolgende Befehle ebenfalls ausgeführt werden.
Menüverwaltung
Die beiden Openbox-Menüs, die standardmäßig auf Rechts- und Mittelklick liegen, und das Programm- bzw. Fenster-Menü anzeigen, können durch einen Klick nur erreicht werden, wenn man eine freie Stelle auf dem Desktop hat, wenn man Anwendungen wie die Textverarbeitung oder einen Browser im Vollbildmodus laufen lässt, hat man keine freie Fläche des Desktops zur Verfügung. Um dennoch auf die Menüs zugreifen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten.
Rahmen einrichten
Um auf die Menüs zugreifen zu können, benötigt man den Desktop. Es reicht dabei auch, wenn lediglich ein Pixel des Desktops erreichbar ist. Dies kann man über die Openbox-Funktion der Rahmenverwaltung ermöglichen.
Durch einen ein Pixel schmalen Rahmen an einer beliebigen Fensterseite hat man auch bei maximierten Anwendungen immer die Möglichkeit, die Menüs zu öffnen, man muss lediglich den Mauszeiger bis an den Bildschirmrand bewegen und die entsprechende Maustaste drücken. Anwendungen werden von Openbox nie in dem definierten Bereich geöffnet. Fenster verdecken den Rahmen auch im Vollbildmodus nicht.
Konfiguriert werden kann der Rahmen über obconf. Dort befindet sich als vorletzter seitlicher Reiter der Punkt „Margins“. Auf dieser Registerkarte kann über das leicht verständliche GUI in Echtzeit für alle vier Kanten des Desktops ein Rahmen eingerichtet werden.
Will man den Rahmen lieber manuell konfigurieren, so findet man die dazu nötigen Einstellungen etwa in der Mitte der Datei „~/.config/openbox/rc.xml“ im Abschnitt „<desktops>[…]</desktops>“.
<margins> <top>0</top> <bottom>0</bottom> <left>0</left> <right>0</right> </margins>
Der angegebene Wert entspricht dem Rand in Pixeln auf dieser Seite des Desktops.
Menüaufruftaste definieren
Will man keinen Rahmen definieren, besteht auch die Möglichkeit, den Aufruf der Menüs auf Tasten der Tastatur zu legen. Hierzu eignen sich eher ungenutzte Tasten wie „Rollen“ oder „Pause“ gut, allerdings kann es auch eine beliebige, von Openbox verwaltbare, aber eher unübliche Tastenkombination sein. Zum Beispiel könnte man das Fenster-Menü auf Strg+Shift+F12, und das Programm-Menü auf Strg+Shift+F11 legen, weil dies relativ leicht erreichbare, aber dennoch eher unübliche Tastenkombinationen sind.
Konfiguriert werden Tastenkombinationen in der Datei „~/.config/openbox/rc.xml“ relativ weit am Ende der Datei im Abschnitt „<keyboard>[…]</keyboard>“. Um die Menüs wie im vorherigen Absatz geschrieben auf Strg+Shift+F11 und Strg+Shift+F12 zu legen, müssen dort zwei Definitionen erstellt werden
<keybind key="C-S-F11"> <action name="ShowMenu"> <menu>root-menu</menu> </action> </keybind> <keybind key="C-S-F12"> <action name="ShowMenu"> <menu>client-list-combined-menu</menu> </action> </keybind>
Danach muss die Konfigurationsdatei von Openbox neu eingelesen werden, dies wird mittels des Befehls …
openbox --reconfigure
… bewerkstelligt, und ist sofort wirksam. Nun können über den Druck auf Strg+Shift+F11 und Strg+Shift+F12 die Menüs auch geöffnet werden, wenn man sich mit dem Mauscursor innerhalb eines Nicht-Desktop-Fensters befindet.
Fensterverwaltung
Openbox ermöglicht es, Fenster unterschiedlich zu verwalten. So besteht die Möglichkeit, Firefox zum Beispiel immer 1024×768 Pixel groß zentriert auf dem zweiten Desktop zu öffnen, oder aber auch Die Werkzeugfenster von Gimp standardmäßig ohne Fensterumrandung darzustellen. Auch besteht die Möglichkeit, zu bestimmen, wo ein bestimmtes Fenster positioniert werden soll, indem man seine X- und Y-Koordinaten angibt.
Damit Openbox dies bewerkstelligen kann, muss in der Datei „~/.config/openbox/rc.xml“ entweder der Fenstername, die „Rolle“ des Fensters oder dessen Typ angegeben werden. Diese Angaben können auch kombiniert werden, um die Fenster spezieller zu definieren. Ermitteln kann man die nötigen Informationen mittels des Programms „xprop“, das Teil des Paketes „xorg-utils“ ist.
xprop WM_CLASS WM_WINDOW_ROLE _NET_WM_WINDOW_TYPE
Der Mauscursor wird nun als Fadenkreuz dargestellt. Wenn man nun ein Fenster anklickt, werden die Entsprechenden Informationen ausgegeben, die man dann in der Konfigurationsdatei von Openbox verwenden kann. Am Beispiel von Firefox ist dies …
WM_CLASS(STRING) = "Navigator", "Firefox" WM_WINDOW_ROLE(STRING) = "browser" _NET_WM_WINDOW_TYPE(ATOM) = _NET_WM_WINDOW_TYPE_NORMAL
Das System dahinter ist sehr einfach zu erkennen. WM_CLASS definiert die Fensternamen sowie die Fensterklasse. In diesem Fall ist „Navigator“ der FEnstername und „Firefox“ die Klasse des Fensters. WM_WINDOW_ROLE gibt an, was für eine „Rolle“ das Fenster hat, wobei diese Angabe nicht genormt ist. _NET_WM_WINDOW_TYPE definiert schlussendlich den Typen des Fensters.
Fenster von Firefox anpassen
Anhand der Angaben und der Anfangs erwähnten Idee kann man nun in der „rc.xml“ eine Anwendungsregel für Firefox definieren. Dazu erstellt man im Abschnitt „<applications>“ ziemlich am Ende der Datei einfach einen neuen Eintrag:
<application class="Firefox*"> <desktop>2</desktop> <position force="yes"> <x>center</x> <y>center</y> </position> </application>
Hier wird Firefox anhand seiner Klasse referenziert. Allerdings hat die Referenzierung mittels der Klasse eine Besonderheit: Die Referenzierung greift nur, wenn hinter dem Klassennamen ein Sternchen steht, das als Wildcard fungiert. Andere Referenzierungen funktionieren für gewöhnlich aber ohne dieses zusätzliche Sternchen.
Nach der Definition muss Openbox neukonfiguriert werden, dies geschieht mittels …
openbox --reconfigure
… und bedarf keines Neustarts von X oder Openbox. Alle ab sofort geöffneten Firefox-Hauptfenster werden nun zentriert auf dem zweiten Desktop angezeigt.
Gajim-Fenster anpassen
Möchte man zum Beispiel das das Fenster des Jabber-Messengers Gajim immer oben Rechts auf dem Bildschirm haben, und soll das Fenster beim Start in die Icon-Anzeigefläche („Systray“) minimiert werden, kann man folgendes benutzen:
<application class="Gajim.py*"> <position force="yes"> <x>-100</x> <y>100</y> </position> <iconic>yes</iconic> </application>
Hierdurch wird Gajim (bzw. alle Fenster deren Klasse mit „Gajim.py“ anfängt) oben rechts auf dem Desktop mit 100 Pixeln zum Rand ausgerichtet angezeigt, wenn man es sichtbar macht. Beim Starten wird das Fenster automatisch ins Systray minimiert.
<skip_pager>yes</skip_pager> <skip_taskbar>yes</skip_taskbar>
Wenn man dies hinzufügt, wird das entsprechende Fenster auch nicht bei Alt+Tab oder in der Fensterliste angezeigt.
Weiteres
Über weitere, in der „rc.xml“ von Openbox befindet sich im unteren Bereich eine ausführliche, auskommentierte, vollständig Dokumentierte Auflistung aller verfügbaren Optionen.
So bestehen zum Beispiel auch die Möglichkeiten, Fenster maximiert oder im Vollbildmodus darzustellen, oder zu bestimmen, ob das Fenster auf allen Desktops sichtbar sein soll, und auch, ob es einen Fensterrahmen besitzen soll.
Alle Optionen greifen nur, wenn das Fenster sie auch unterstützt. So kann man zwar definieren, dass PCManFM als Systray-Icon angezeigt werden soll, so lange der Dateimanager das aber nicht unterstützt, wird die Angabe einfach ignoriert.
Man muss auf jeden Fall etwas herumprobieren, bis man einerseits das Fenster „zu fassen bekommt“, und andererseits, bis man es mittels der verfügbaren Optionen so konfiguriert hat, wie man es braucht.
Openbox hat ausgereifte Funktionen, mehrere Bildschirme gleichzeitig zu verwalten (dies unterscheidet sich von XrandR, Xinerama, etc.). Dazu muss Openbox je Bildschirm ein mal gestartet werden.
DISPLAY=:0.0 openbox DISPLAY=:0.1 openbox
Hiermit wird Openbox auf dem ersten und dem zweiten Display gestartet. Alle Instanzen können interagieren. Siehe Funktionsbeschreibung von „MoveResizeTo“ im Openbox-Wiki
Hintergrundbild anpassen
Openbox ist nicht darauf ausgerichtet, Hintergrundbilder zu verwalten. Man kann hier zum Beispiel auf den Bildbetrachter „feh“ zurückgreifen. Jedoch könnten dafür auch „display“ aus dem ImageMagick-Paket, „xsetbg“ oder „Nitrogen“ verwendet werden.
Der Wiki-Artikel Hintergrundbild anpassen bietet diesbezügliche, ausführliche Anleitungen, inklusive einiger Beispiele.
Weitere zusätzliche Dinge
Wie man X11-Maus-Cursor-Themes installiert wird im Wiki-Artikel Maus Cursor Themes beschrieben.
Openbox verfügt in der Grundinstallation nicht über einen Ausführ-Dialog. Der Wiki-Artikel Ausführen-Dialog zeigt verschiedene Programme auf, mit denen diese Funktionalität nachgerüstet werden kann.
Openbox hat keine eigene Funktion um Icons auf dem Desktop darzustellen. Wer darauf dennoch nicht verzichten möchte, kann z.B. iDesk, ROX, PCManFM oder auch Nautilus (plus 'gnome-settings-daemon') verwenden. ROX und PCManFM sind gleichzeitig auch noch schlanke Dateimanager.
Es gibt zahlreiche Panels, Pager, etc. die man mit Openbox verwenden kann. Zum Beispiel diese hier:
- Pypanel
- Fbpanel
- ObPager (siehe oben)
- Weitere Panels siehe Liste von Panels
Um die gewünschten Programme beim Start von Openbox zu starten, sollte ein entsprechender Eintrag in der Openbox-Autostartdatei (s.o.) reichen.
Dateimanager
Es gibt zahlreiche Dateimanager. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl.
- Thunar ist der Standard-Dateimanager der Xfce-Desktop-Umgebung
- FlyBird
- PCManFM
- ROX kann auch Desktop Icons darstellen
- X File Explorer – erinnert an den „Explorer“ von Windows
- emelFM sehr schlank, Gtk-1
- gentoo sehr schlank, Gtk-1
- TuxCmd sehr schlank, Bedienung wie bei mc
Natürlich kann auch der GNOME-Dateimanager Nautilus verwendet werden. Er ist zwar nicht so schlank wie die oben genannten, hat aber den Vorteil, dass z.B. remote SSH, FTP und Samba direkt unterstüzt werden. Zudem kann Nautilus, ebenso wie einige der oben genannten Dateimanager die Desktop-Icons anzeigen.