Feh: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. November 2013, 14:08 Uhr
Der Bildbetrachter feh wird häufig nur dafür genutzt, das X-Hintergrundbild zu setzen, allerdings ist er auch ein eigenständiger, vollwertiger, sehr einfach gehaltener Bildbetrachter, der nicht nur lokale Dateien anzeigen kann, sondern auch die Möglichkeit bietet, Bilder aus dem Internet anzuzeigen.
Installation
Das Programm ist als
feh
in extra
verfügbar, und kann von dort
mittels Pacman
installiert werden.
Nach der Installation ist feh direkt mittels feh
aufrufbar. Ohne Angabe einer Datei, einer Dateimaske oder eines URL, lädt feh alle Bilder im aktuellen Verzeichnis.
Konfiguration
feh verwendet zur Konfiguration sogenannte Themes. Diese Themes bestehen aus einem Set an Befehlszeilenparametern, die in ${HOME}/.config/feh/themes
definiert werden. Es können beliebig viele Themes definiert werden. Die Themes sind dann mit dem Parameter -T themename
aufrufbar. Standardmäßig wird das Theme feh
geladen.
feh --scale-down \ --image-bg black \ --sort name thumbs --sort name \ --image-bg black \ --thumbnails \ --thumb-width 320 \ --thumb-height 240 \ --limit-width 1920
Es wurden zwei Themes definiert. Zum einen wurde das Standard-Theme gesetzt, und bestimmt, dass zu große Bilder auf Bildschirmgröße gebracht werden, der ansonsten weiße Bildschirmhintergrund schwarz ist, und dass die geladenen Bilder nach Name sortiert werden.
Das zweite Theme sortiert ebenfalls nach Name, und zeigt einen schwarzen Hintergrund an, zusätzlich wird bestimmt, dass die Thumbnailliste angezeigt werden soll, und es werden Optionen hierfür gesetzt. Mittels feh -T thumbs *
können nun alle Bilder als Thumbnailliste angezeigt werden, anstatt, dass man --sort name
, etc. manuell angeben müsste.
Zusätzlich bietet feh in ${HOME}/.config/feh/keys
die Möglichkeit, Befehle verschiedenen Tasten(kombinationen) zuzuweisen. Leider ist das Verhalten dieser Zuordnung nicht ganz konsistent, und wird vom Programmierer nicht als Bug angesehen.
save_image l save_filelist toggle_fullscreen f
save_image l
sorgt dafür, dass das aktuelle Bild mittels Tastendruck auf L ins Arbeitsverzeichnis kopiert wird (üblicher weise ${HOME
}), das leere save_filelist
(speichert eine Liste aller aktuell geladenen Dateien) dient dazu, die Taste F für toggle_fullscreen
(in Vollbild schalten) freizugeben.
Aufgrund dieses inkonsistenten Verhaltens (mal muss die Taste erst durch ein leeres Auflisten der Funktion, der die Taste eigentlich zugeordnet ist freigegeben werden) ist es leider ein wenig „Try-and-Error“, die ansonsten aber in der Manpage gut dokumentierten Zuweisungen zu personalisieren.
Tipps
Aufgrund der Tatsache, dass feh sehr minimalistisch ist, hat der Bildbetrachter auch nur sehr minimalistische Voreinstellungen. Nachfolgende Tipps werten feh, und dessen Integration in z.B. den Dateimanager etwas auf.
Standard-Theme
Standardmäßig macht das Standard-Theme von feh nichts. Wenn man feh unkonfiguriert startet, zeigt es alle Bilder in der Reihenfolge an, in der die Bilder auf der Festplatte liegen – in der Größe, die sie haben. Zusätzlich versucht feh alles, was imlib2
nicht direkt laden kann, über ImageMagick zu laden, das resultiert darin, dass auch PDF-Dateien geladen werden, wenn man durch die Bilder blättert.
feh --scale-down \ --image-bg black \ --sort name \ --no-menus \ --magick-timeout -1 \ --force-aliasing \ --title "[%u/%l] %n (%wx%h)"
Mit diesem Standard-Theme werden alle Bilder auf Monitorgröße verkleinert, der ansosnten weiße Hintergrund ergonomischer in schwarz angezeigt, und die Bilder logischer nach Namen sortiert.
Darüber hinaus wird das praktisch unnötige Rechtsklickmenü deaktiviert – ebenso wie das Ladeverhalten bezüglich ImageMagick: es wird einfach deaktiviert. imlib2
kann alle gängigen Bilder laden. Weiterhin wird auch Anti-Aliasing deaktiviert. Das resultiert darin, dass die Bilder, wenn sie verkleinert dargestellt werden, schneller geladen werden.
Öffnen
Das gewohnte Verhalten eines Bildbetrachters ist, dass das Bild, das man öffnet, direkt angezeigt wird, und zusätzlich alle anderen Bilder im Verzeichnis für das Durchblättern direkt mit-geladen werden. Dies macht feh nicht so. feh zeigt entweder alle Bilder, oder nur das ausgewählte Bild an.
feh bietet allerdings die Möglichkeit, ein Startbild anzugeben, damit kann man mittels eines kleinen Scripts das gewohnte Verhalten umfangreicherer Bildbetrachter nachbilden.
#!/bin/bash FILE="${1}" DIR="$(dirname "${FILE}")" feh "${DIR}" --start-at "${FILE}" &
Wenn man nun dieses Script anstelle von feh
als Bildöffnebefehl verwendet (zum Beispiel in der Konfiguration des Dateimanagers, oder in der feh.desktop
-Datei in Kombination mit xdg-open
) hat man das bekannte Verhalten: Die ausgewählte Bilddatei wird angezeigt und alle anderen werden zum Blättern mit-geladen.
Wallpaper
Mittels feh --bg-XX datei.jpg
kann man das X-Hintergrundbild setzen, wobei XX
entweder center
(zentriertes Bild), fill
(komplett gefüllt, aber das Seitenverhältnis beibehalten – eventuell fehlt an den Seiten oder an der Ober-/Unterkante etwas), max
(so weit gefüllt wie möglich, das Seitenverhältnis wird beibehalten, eventuell entsteht ein Rand oder Balken oben/unten), scale
(gesamter Bildschirm wird gefüllt, das Seitenverhältnis dabei ignoriert) oder tile
(die Bildgröße wird nicht verändert, falls nötig wird das Bild gekachelt) sein kann.
Wenn nicht mittels --no-fehbg
explizit ausgeschlossen, wird der letzte Hintergrundsetzbefehl als ${HOME}/.fehbg
gespeichert, und kann mittels source ${HOME}/.fehbg
bei jedem Fenstermanager-Start wieder geladen werden, ohne, sich darüber Gedanken machen zu müssen, wie das Wallpaper hieß.
Siehe auch
- Hintergrundbild anpassen mit u.A. feh
Weblinks
- Offizielle Website
- imlib2 – Die Grundlage von feh
- Bug #91 – Der unter Konfiguration angesprochene (Nicht-)Bug