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Version vom 24. März 2013, 12:44 Uhr
Auf dieser Seite kann und darf jeder nach Herzenslust herumprobieren und folglich sehen, was passiert.
Wo sind meine Förmchen und meine Schaufel??
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http://www.mediawiki.org/wiki/Transclusion
Das X window system, auch X oder X11 genannt, stellt unter Linux und anderen UNIX-artigen Betriebssystemen die grafische Oberfläche bereit. Die unter Linux wohl am meist genutzte Implementierung ist X.org.
Installation
X.org ist als
xorg-server
in extra
verfügbar, und kann von dort
mittels Pacman
installiert werden.
pacman -S xorg-server
# Zum einfachen starten des Servers
pacman -S xorg-xinit
Anschließend sollte der Treiber für die Grafikkarte installiert werden. Die folgenden Artikel der drei gängigen Systeme bieten hierzu detaillierte Informationen.
Weitere Treiber lassen sich mittels der Suche nach xf86-video
über Pacman finden.
Wenn keiner der Treiber funktioniert, kann man xf86-video-vesa benutzen. Dieser Treiber ist sehr robust und sollte immer ein Bild ausgeben können, man muss allerdings auf viele Funktionen verzichten und relativ starke Performanceeinbußen hinnehmen. Er ist also eher eine Notlösung, falls der eigentliche Treiber nicht funktioniert.
Konfiguration
X.org wird über die Dateien in
/etc/X11/xorg.conf.d/
konfiguriert.
Eine komplette Konfigurationsdatei wie bis zum X-Server 1.7 unter /etc/X11/xorg.conf ist nicht mehr notwendig.
Jetzt können unter /etc/X11/xorg.conf.d/ verschiedene Dateien mit der Endung *.conf angelegt werden z.B. für die Maus und Tastatur. Die Konfigurationsdateien werden alphabetisch eingelesen, was ermöglicht eine Einstellung mit einer später folgenden Datei zu überschreiben.
Eingabegeräte
Eingabegeräte lassen sich mittels InputClasses konfigurieren. Sie beziehen sich nicht auf ein einzelnes Gerät sondern auf eine ganze Klasse von Geräten. Dazu wird eine Section "InputClass" angelegt, in der mittels matches festgelegt wird, auf welche Geräte die nachfolgenden Einstellungen zutreffen sollen.
Soll lediglich ein deutsches Tastaturlayout eingestellt werden, befinden sich im Beitrag Arch Linux auf deutsch stellen weitere Informationen dazu.
Dieses Beispiel weist allen Tastaturen ein deutsches Tastaturlayout zu:
Section "InputClass" Identifier "system-keyboard" MatchIsKeyboard "on" Option "XkbLayout" "de" Option "XkbVariant" "deadgraveacute" EndSection
Und wird z.B. unter /etc/X11/xorg.conf.d/00-keyboard.conf abgespeichert.
Es lassen sich auch mehrere Match* Option verwenden, um die Geräteklasse genauer anzugeben. Folgende Optionen sind verfügbar:
Option | Beschreibung |
MatchIsPointer, MatchIsKeyboard, MatchIsTouchpad, MatchIsTouchscreen, MatchIsJoystick | trifft auf die jeweiligen Geräte zu |
MatchProduct "foo|bar" | trifft auf alle Geräte zu, deren Name foo oder bar enthält |
MatchVendor "foo|bar" | trifft auf alle Geräte zu, deren Herstellername foo oder bar enthält |
MatchDevicePath "/dev/input/event*" | trifft auf alle Geräte zu, deren Pfad mit /dev/input/event beginnen |
Die Optionen für die jeweiligen Treiber finden sich in den Manpages.
z.B.
man xorg.conf
Eine Möglichkeit um die MatchProduct und MatchVendor anzuzeigen ist
udevadm info --export-db | grep -Ew "(NAME|ID_VENDOR)"
TCP Port 6000 schließen
Standardmäßig startet X auf dem TCP Port 6000. Um dies zu unterbinden muss die Option -nolisten tcp in der Datei /usr/bin/startx zu der Variablen defaultserverargs hinzugefügt werden.
defaultserverargs="-nolisten tcp"
Falls X per kdm gestartet wird, scheint das startx Script nicht ausgeführt zu werden.
In diesm Fall muss die Option -nolisten tcp in der Datei /usr/share/config/kdm/kdmrc zu der Variablen ServerCmd hinzugefügt werden.
ServerCmd=/usr/bin/X -br -nolisten tcp
Die -br Option bewirkt, dass X mit einem schwarzen root-Fenster startet. Weitere Optionen des X Servers findet man auf der man page.
man Xserver
Nutzt man keinen Login-Manager um X zu starten und will /usr/bin/startx nicht verändern, kann man die Option(en) auch als Parameter angeben.
startx -- -nolisten tcp
Dies ist jedoch nur notwendig, wenn startx mit weiteren Optionen aufgerufen wird. Werden keine Optionen übergeben, so liest X die Datei /etc/X11/xinit/xserverrc bzw ~/.xserverrc.
Der erste Abschnitt -nolisten tcp ist unter Archlinux bereits eingetragen.
Xorg starten
Gestartet wird der X.org über /usr/bin/startx oder per Login-Manager. Bei der startx-Methode gibt es mehrere Möglichkeiten:
Nach Login manuell ausführen
startx muss nach dem Login manuell ausgeführt werden:
startx
Nach Login automatisch ausführen
startx wird nach dem Login (auf der 1. Konsole) automatisch ausgeführt. Dazu folgendes am Ende der ~/.bash_profile eintragen:
if [ "$(tty)" = "/dev/tty1" ]; then startx fi
Soll der User beim Beenden von X automatisch wieder ausgeloggt werden, kann man noch logout hinzufügen:
if [ "$(tty)" = "/dev/tty1" ]; then startx logout fi
Mittels automatischem Login ausführen
Nebst dem vorherigen Punkt ist folgendes durchzuführen:
cp /usr/lib/systemd/system/getty@.service /etc/systemd/system/autologin@tty1.service
In der kopierten Datei folgende Zeile suchen und ändern: von
ExecStart=-/sbin/agetty --noclear %I
nach
ExecStart=-/sbin/agetty --noclear -a <username> %I 38400
Wobei <username> durch den Namen des Benutzers, welcher automatisch angemeldet (und ergo in dessen Benutzerkontext der Xserver gestartet) werden soll, ersetzt werden muss.
Den normalen getty Service deaktivieren:
systemctl disable getty@tty1
Den neuen Service aktivieren:
systemctl enable autologin@tty1
Beim nächsten Neustart wird der Rechner den Benutzer <username> automatisch auf tty1 anmelden.
Da dabei die ~/.bash_profile
(s.o.) ausgeführt wird, wird im folgenden der Xserver gestartet.
Ohne Benutzerlogin starten
Um den Xserver gänzlich ohne Benutzerlogin zu starten, muss der Xserver als Systemd.service als root gestartet werden, da die rootless Funktion des Xservers nur mit einer Login Session (s.o.) funktioniert.
/etc/systemd/system/xorg-server.service
[Unit] Description=Plain X.org server Conflicts=getty@tty7.service display-manager.service [Service] Type=simple ExecStart=/usr/bin/Xorg vt7 -nolisten tcp -noreset Restart=on-failure [Install] WantedBy=graphical.target
Dieses Unit startet den Xserver als root auf dem virtuellen Terminal Nr. 7 (vt7, [Strg]+[Alt]+[F7]).
Entsprechend konfligiert er daher mit getty@tty7 da nur einer der beiden Dienste auf dem entsprechenden Terminal gestartet werden kann.
Sebstredend kann vt7 durch ein anderes Terminal oder ein virtuelles Display ersetzt werden.
Fehlersuche
Bei der Fehlersuche kann es hilfreich sein einen Blick in die Xorg Log Datei zu werfen.
Zur besseren Übersicht ist es empfehlenswert nur die Warnungen (WW) und Fehler (EE) anzeigen zu lassen.
grep -e WW -e EE /var/log/Xorg.0.log
Bekannte Probleme
X kann ACPI nicht laden
Steht in /var/log/Xorg.0.log
(WW) Open ACPI failed (/var/run/acpid.socket) (No such file or directory)
so liegt das wahrscheinlich daran, dass kein acpid-Daemon läuft.
Damit ACPI läuft muss das Paket installiert werden, mit
pacman -S acpid
Anschließend noch den acpid Daemon aktivieren
systemctl enable acpid
Strg+Alt+Backspace beendet X nicht
Die Tastenkombination Strg+Alt+Backspace zum sofortigen beenden von X ist standardmäßig deaktiviert.
Um das gewünschte Verhalten zu erhalten, muss
Option "XkbOptions" "terminate:ctrl_alt_bksp"
in der Datei /etc/X11/xorg.conf.d/00-keyboard.conf hinzugefügt werden.
Section "InputClass" Identifier "system-keyboard" MatchIsKeyboard "on" Option "XkbLayout" "de" Option "XkbVariant" "deadgraveacute" Option "XkbOptions" "terminate:ctrl_alt_bksp" EndSection
Siehe auch
Weblinks
Diese Seite beschreibt die Installation und Konfiguration des Window-Managers „Openbox“. Openbox ist ein Fenstermanager für X basierend auf dem Quellcode von Blackbox 0.65.0. Ab Version 3 wurde Openbox komplett in C neu geschrieben, lehnt sich jedoch immer noch an das Aussehen von Blackbox an (Wikipedia).
Installation
Openbox ist als
openbox
in extra
verfügbar, und kann von dort
mittels Pacman
installiert werden.
Nach der Installation wird folgende Meldung auf der Standardausgabe (stdout) ausgegeben:
Place menu.xml and rc.xml in ~/.config/openbox They can both be found in /etc/xdg/openbox
Das kopieren der Dateien ist nötig, um die Einstellungen je Benutzer verwalten zu können. Wenn Openbox diese Dateien nicht vorfindet, werden die Dateien in /etc/xdg/openbox
verwendet. Es ist sinnvoll, die Dateien in das eigene home-Verzeichnis zu kopieren, da ansonsten einige Tools (s.u.) nicht richtig arbeiten, und man zum Bearbeiten der Konfiguration ansonsten root-Rechte braucht.
Zuerst wird also das Verzeichnis angelegt, und dann die angegebenen Dateien in dieses Verzeichnis kopiert.
mkdir -p ~/.config/openbox cp /etc/xdg/openbox/rc.xml ~/.config/openbox/ cp /etc/xdg/openbox/menu.xml ~/.config/openbox/
Damit Openbox beim Start von X gleich mitgestartet wird, und man es sofort verwenden kann, bedarf es eines Eintrages in der xinitrc. Es ist diese Datei also in einem Texteditor zu öffnen, und dort folgendes am Ende hinzuzufügen.
exec openbox-session
Sollte die Datei nicht existieren, so ist sie anzulegen.
Wer Openbox per Login Manager starten will, sollte sich mal SLiM ansehen. SLiM hat keine Abhängigkeiten zu Gnome oder KDE. Einen Überblick über verschiedene Login-Manager bietet der Wiki-Artikel Login-Manager.
Weitere Informationen hierzu finden sich im Artikel über X#Xorg starten.
Konfigurationswerkzeuge und -Dateien
Konfigurieren kann man Openbox über die Datei ~/.config/openbox/rc.xml
, jedoch gibt es für diese Aufgabe auch das grafische Interface OBconf, welches zunächst installiert werden muss
pacman -S obconf
Gestartet wird das Programm mittels des Aufrufes obconf
. Hier können nun diverse Anpassungen vorgenommen werden, so können zum Beispiel das Theme oder das Fensterverhalten angepasst werden, sowie die Fenstericons konfiguriert werden. Das Menü, das man sich über einen Rechtsklick auf dem Desktop anzeigen lassen kann, wird hier allerdings nicht konfiguriert, dies geschieht in der Datei ~/.config/openbox/menu.xml
. Natürlich gibt es auch für diese Datei ein grafisches Konfigurationstool. Dieses muss jedoch auch erst installiert werden.
pacman -S obmenu
Danach ist das Tool über den Aufruf von obmenu
zu starten. Dieses Tool bietet für die Konfiguration ausreichende Funktionen, unterstützt aber nicht alle Funktionen der menu.xml, so sind derzeit (2008-12-05, Version 1.0-5) Labels für Separatoren – die diese dann zu Überschriften machen – nicht unterstützt. Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn man alle Menüs entfernt: Es kann kein neues Menü angelegt werden. Das „root-menu“ sollte darüber hinaus sowieso nicht entfernt werden. Innerhalb dieses Menüs wird alles angezeigt, was über Rechtsklick verfügbar ist.
Ein weiteres grafisches Programm, mit welchem Tastenkombinationen verändert werden können, heißt Obkey. Es wurde von einem Benutzer aus dem englischen Arch Forum programmiert und findet sich im AUR: http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=23822
Desktopverwaltung
Openbox unterstützt selbstverständlich mehrere virtuelle Desktops. Diese können mittels ⊞ Super+F1 bis ⊞ Super+F12 angewählt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, mittels Strg+Alt+← bzw. Strg+Alt+→ zum jeweils vorherigen bzw. nächsten Desktop zu wechseln. Auch das Drehen des Mausrades auf dem Desktop, bzw. bei gedrücktem Strg+Alt auch „in“ Anwendungsfenstern wechselt den Desktop.
Openbox verfügt neben dem Hauptmenü, das per Rechtsklick erreichbar ist, noch über ein Desktop-Menü. Dieses ist per Mittelklick auf eine freie Stelle des Desktops aufrufbar, und zeigt alle Anwendungen je Desktop an. mit einem Klick auf die jeweilige Anwendung, wird auf den entsprechenden Desktop gewechselt, und die Anwendung in den Vordergrund geholt. Anwendungen, die minimiert sind, werden in der Liste eingeklammert angezeigt.
Über dieses Menü ist es zudem möglich ad-hoc Desktops hinzuzufügen, oder zu entfernen, wenn auf den anderen Desktops mal kein Platz mehr sein sollte. Wer die Desktops grafisch verwalten möchte, der kann z.B. auf bbpager zurückgreifen. Damit der Pager beim Start von Openbox auch mit gestartet wird, ist es sinnvoll, den Aufruf in die Autostart-Datei von Openbox zu legen. Diese befindet sich unter ~/.config/openbox/autostart.sh
, oder muss dort erst angelegt werden.
Menüverwaltung
Die beiden Openbox-Menüs, die standardmäßig auf Rechts- und Mittelklick liegen, und das Programm- bzw. Fenster-Menü anzeigen, können durch einen Klick nur erreicht werden, wenn man eine freie Stelle auf dem Desktop hat, wenn man Anwendungen wie die Textverarbeitung oder einen Browser im Vollbildmodus laufen lässt, hat man keine freie Fläche des Desktops zur Verfügung. Um dennoch auf die Menüs zugreifen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten.
Rahmen einrichten
Um auf die Menüs zugreifen zu können, benötigt man den Desktop. Es reicht dabei auch, wenn lediglich ein Pixel des Desktops erreichbar ist. Dies kann man über die Openbox-Funktion der Rahmenverwaltung ermöglichen.
Durch einen ein Pixel schmalen Rahmen an einer beliebigen Fensterseite hat man auch bei maximierten Anwendungen immer die Möglichkeit, die Menüs zu öffnen, man muss lediglich den Mauszeiger bis an den Bildschirmrand bewegen und die entsprechende Maustaste drücken. Anwendungen werden von Openbox nie in dem definierten Bereich geöffnet. Fenster verdecken den Rahmen auch im Vollbildmodus nicht.
Konfiguriert werden kann der Rahmen über obconf. Dort befindet sich als vorletzter seitlicher Reiter der Punkt „Margins“. Auf dieser Registerkarte kann über das leicht verständliche GUI in Echtzeit für alle vier Kanten des Desktops ein Rahmen eingerichtet werden.
Will man den Rahmen lieber manuell konfigurieren, so findet man die dazu nötigen Einstellungen etwa in der Mitte der Datei ~/.config/openbox/rc.xml
im Abschnitt „<desktops>[…]</desktops>“.
<margins> <top>0</top> <bottom>0</bottom> <left>0</left> <right>0</right> </margins>
Der angegebene Wert entspricht dem Rand in Pixeln auf dieser Seite des Desktops.
Menüaufruftaste definieren
Will man keinen Rahmen definieren, besteht auch die Möglichkeit, den Aufruf der Menüs auf Tasten der Tastatur zu legen. Hierzu eignen sich eher ungenutzte Tasten wie „Rollen“ oder „Pause“ gut, allerdings kann es auch eine beliebige, von Openbox verwaltbare, aber eher unübliche Tastenkombination sein. Zum Beispiel könnte man das Fenster-Menü auf Strg+⇧ Shift+F12, und das Programm-Menü auf Strg+⇧ Shift+F11 legen, weil dies relativ leicht erreichbare, aber dennoch eher unübliche Tastenkombinationen sind.
Konfiguriert werden Tastenkombinationen in der Datei ~/.config/openbox/rc.xml
relativ weit am Ende der Datei im Abschnitt <keyboard>[…]</keyboard>
. Um die Menüs wie im vorherigen Absatz geschrieben auf Strg+⇧ Shift+F11 und Strg+⇧ Shift+F12 zu legen, müssen dort zwei Definitionen erstellt werden
<keybind key="C-S-F11"> <action name="ShowMenu"> <menu>root-menu</menu> </action> </keybind> <keybind key="C-S-F12"> <action name="ShowMenu"> <menu>client-list-combined-menu</menu> </action> </keybind>
Danach muss die Konfigurationsdatei von Openbox neu eingelesen werden, dies wird mittels des Befehls …
openbox --reconfigure
… bewerkstelligt, und ist sofort wirksam. Nun können über den Druck auf Strg+⇧ Shift+F11 und Strg+⇧ Shift+F12 die Menüs auch geöffnet werden, wenn man sich mit dem Mauscursor innerhalb eines Nicht-Desktop-Fensters befindet.
Icons in Menüs
Wenn man Menü-Icons verwenden möchte, muss man deren Verwendung zuerst in der rc.xml
aktivieren, hierzu muss der menu
-Abschnitt um <showIcons>yes</showIcons>
erweitert werden. Nun können in der menu.xml
für alle Menüs, Untermenüs, und Menüeinträge Icons definiert werden.
<menu id="die-id" label="das Label" execute="programm" icon="icon.png" /> # Pipemenü <menu id="die-id" label="das Label" icon="/pfad/icon.png"> # Normales Menü <item label="Programm starten" icon=".icons/menu/mein_icon.png"> # Menüeinträge
Der Übersichtlichkeit halber wurden weitere nötige Tags weg gelassen, und nur der Anfangstag beschrieben. Für das einbinden von Icons können gängige Pfadangaben genutzt werden. Nach dem Bearbeiten muss mittels openbox --reconfigure
oder, falls die Icons nicht übernommen werden, openbox --restart
Openbox neu geladen werden.
Fensterverwaltung
Openbox ermöglicht es, Fenster unterschiedlich zu verwalten. So besteht die Möglichkeit, Firefox zum Beispiel immer 1024×768 Pixel groß zentriert auf dem zweiten Desktop zu öffnen, oder aber auch Die Werkzeugfenster von Gimp standardmäßig ohne Fensterumrandung darzustellen. Auch besteht die Möglichkeit, zu bestimmen, wo ein bestimmtes Fenster positioniert werden soll, indem man seine X- und Y-Koordinaten angibt.
Damit Openbox dies bewerkstelligen kann, muss in der Datei ~/.config/openbox/rc.xml
im <applications>
-Block ein Unterblock <application>
mit folgender Syntax angelegt werden.
<applications> ... <application name="NAME" class="CLASS" role="ROLE" type="TYPE"> ...PROPERTIES... </application> ... </applications>
Von den Angaben name
, class
, role
und type
muss mindestens name
oder class
angegeben werden. Um die Fenster spezieller zu definieren, kann man zusätzlich noch weitere mit angeben. Außerdem ist zu beachten, dass name
nicht der Fenstertitel ist. Ermitteln kann man die nötigen Informationen mittels des Programms obxprop, das im Openbox-Paket enthalten ist.
obxprop | grep "^_OB_APP"
Der Mauscursor wird nun als Fadenkreuz dargestellt. Wenn man nun ein Fenster anklickt, werden die Entsprechenden Informationen ausgegeben, die man dann in der Konfigurationsdatei von Openbox verwenden kann. Am Beispiel von Firefox ist dies
_OB_APP_TYPE(UTF8_STRING) = "normal" _OB_APP_CLASS(UTF8_STRING) = "Firefox-bin" _OB_APP_NAME(UTF8_STRING) = "firefox-bin" _OB_APP_ROLE(UTF8_STRING) = "browser"
Beispiel: Fenster von Firefox anpassen
Anhand der Angaben und der Anfangs erwähnten Idee kann man nun in der rc.xml
eine Anwendungsregel für Firefox definieren. Dazu erstellt man im Abschnitt <applications>
ziemlich am Ende der Datei einfach einen neuen Eintrag:
<application class="Firefox-bin"> <desktop>2</desktop> <position force="yes"> <x>center</x> <y>center</y> </position> </application>
Hier wird Firefox anhand seiner Klasse referenziert. Bei einigen Programmen kann es nötig sein, an die Klassendefinition als Wildcard-Zeichen ein Sternchen anhängen zu müssen, damit diese Definition auch greift.
Nach der Definition muss Openbox neu konfiguriert werden, dies geschieht mittels …
openbox --reconfigure
… und bedarf keines Neustarts von X oder Openbox. Alle ab sofort geöffneten Firefox-Hauptfenster werden nun zentriert auf dem zweiten Desktop angezeigt.
Beispiel: Gajim-Fenster anpassen
Möchte man zum Beispiel das das Fenster des Jabber-Messengers Gajim immer oben Rechts auf dem Bildschirm haben, und soll das Fenster beim Start in die Icon-Anzeigefläche („Systray“) minimiert werden, kann man folgendes benutzen:
<application class="Gajim.py"> <position force="yes"> <x>-100</x> <y>100</y> </position> <iconic>yes</iconic> </application>
Hierdurch wird Gajim (bzw. alle Fenster deren Klasse Gajim.py
lautet) oben rechts auf dem Desktop mit 100 Pixeln zum Rand ausgerichtet angezeigt, wenn man es sichtbar macht. Beim Starten wird das Fenster automatisch ins Systray minimiert.
<skip_pager>yes</skip_pager> <skip_taskbar>yes</skip_taskbar>
Wenn man dies hinzufügt, wird das entsprechende Fenster auch nicht bei Alt+Tab oder in der Fensterliste angezeigt.
Weiteres
In der rc.xml
von Openbox befindet sich im unteren Bereich eine ausführliche, auskommentierte, vollständig Dokumentierte Auflistung aller verfügbaren Optionen.
So bestehen zum Beispiel auch die Möglichkeiten, Fenster maximiert oder im Vollbildmodus darzustellen, oder zu bestimmen, ob das Fenster auf allen Desktops sichtbar sein soll, und auch, ob es einen Fensterrahmen besitzen soll.
Alle Optionen greifen nur, wenn das Fenster sie auch unterstützt. So kann man zwar definieren, dass PCManFM als Systray-Icon angezeigt werden soll, so lange der Dateimanager das aber nicht unterstützt, wird die Angabe einfach ignoriert.
Man muss auf jeden Fall etwas herumprobieren, bis man einerseits das Fenster „zu fassen bekommt“, und andererseits, bis man es mittels der verfügbaren Optionen so konfiguriert hat, wie man es braucht.
Openbox hat ausgereifte Funktionen, mehrere Bildschirme gleichzeitig zu verwalten (dies unterscheidet sich von XrandR, Xinerama, etc.). Dazu muss Openbox je Bildschirm ein mal gestartet werden.
DISPLAY=:0.0 openbox DISPLAY=:0.1 openbox
Hiermit wird Openbox auf dem ersten und dem zweiten Display gestartet. Alle Instanzen können interagieren. Siehe Funktionsbeschreibung von MoveResizeTo
im Openbox-Wiki
Außerdem gibt es noch OBApps. Das ist eine GUI, mit der man die „per-application“ Fenstereinstellungen konfigurieren kann. OBApps ist im AUR verfügbar.
Hintergrundbild anpassen
Openbox ist nicht darauf ausgerichtet, Hintergrundbilder zu verwalten. Man kann hier zum Beispiel auf den Bildbetrachter Feh zurückgreifen. Jedoch könnten dafür auch display aus dem ImageMagick-Paket, xsetbg oder Nitrogen verwendet werden.
Der Wiki-Artikel Hintergrundbild anpassen bietet diesbezügliche, ausführliche Anleitungen, inklusive einiger Beispiele.
Weitere zusätzliche Dinge
Wie man X11-Maus-Cursor-Themes installiert wird im Wiki-Artikel Maus Cursor Themes beschrieben.
Openbox verfügt in der Grundinstallation nicht über einen Ausführ-Dialog. Der Wiki-Artikel Ausführen-Dialog zeigt verschiedene Programme auf, mit denen diese Funktionalität nachgerüstet werden kann.
Openbox hat keine eigene Funktion um Icons auf dem Desktop darzustellen. Wer darauf dennoch nicht verzichten möchte, kann z.B. iDesk, ROX, PCManFM oder auch Nautilus (plus 'gnome-settings-daemon') verwenden. ROX und PCManFM sind gleichzeitig auch noch schlanke Dateimanager.
Es gibt zahlreiche Panels, Pager, etc. die man mit Openbox verwenden kann. Zum Beispiel diese hier:
- Fbpanel
- neap, ein Systray-Pager
- Weitere Panels siehe Liste von Panels
Um die gewünschten Programme beim Start von Openbox zu starten, sollte ein entsprechender Eintrag in der Openbox-Autostartdatei reichen.
Dateimanager
Da Openbox ein Fenstermanager ist, und keine Desktopumgebung, verfügt es nicht über einen Dateimanager. Hier im Wiki gibt es eine Dateimanager-Kategorie.
Desktopeffekte
Um auch unter Openbox Desktopeffekte wie Transparenz, Fensterschatten, Menü- und Fensteranimationen, etc. nutzen zu können, muss man einen Composite-Manager installieren. Für die Nutzung zusammen mit Openbox eignen sich zum Beispiel diese hier: