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Ausführen-Dialog: Unterschied zwischen den Versionen

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Viele Fenstermanager wie zum Beispiel [[Openbox]] verfügen nicht über einen Ausführen-Dialog, über den man schnell und einfach Programme starten kann, ohne auf ein Terminal-Fenster oder ein Menü zurückgreifen zu müssen. Dieser Artikel zeigt einige Programme auf, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden.
Ein Ausführen-Dialog ist eine spezielle Form eines Anwendungsstarters, die dazu dient, auf einem einfachen Weg Anwendungen zu starten. Dies kann über ein widgetartiges Fenster, oder eine Menüstruktur oder Auswahlliste erfolgen.


== Programme ==
Oft verfügen einfache [[:Kategorie:Compositor|Compositoren]] oder [[:Kategorie:Fenstermanager|Fenstermanager]] nicht über einen Ausführen-Dialog, über den man schnell und einfach Programme starten kann, ohne ein Terminal-Fensterverwenden zu müssen.
 
Dieser Artikel zeigt einige Programme auf, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden.
 
== Grafische Programme ==
=== Gmrun ===
=== Gmrun ===
[[Bild:Gmrun.png|thumb|Anzeige von passenden Programmen mittels Tab-Taste in Gmrun]]
[[Bild:Gmrun.png|thumb|Anzeige von passenden Programmen mittels Tab-Taste in Gmrun]]
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=== Wofi ===
=== Wofi ===
[[Bild:Wofi_drun.png|thumb|Wofi im „drun“-Modus]]
[[Bild:Wofi_drun.png|thumb|Wofi im „drun“-Modus]]
Wofi ist ein vielseitiger Anwendungsstarter, der verschiedene Startfunktionen erlaubt, im so genannten „drun“-Modus werden installierte Anwendungen mit {{ic|.desktop}}-Datei als grafisches Menü sortiert nach Aufrufhäufigkeit angezeigt.
[https://hg.sr.ht/~scoopta/wofi Wofi] ist ein vielseitiger Anwendungsstarter, der verschiedene Startfunktionen erlaubt, im so genannten „drun“-Modus werden installierte Anwendungen mit {{ic|.desktop}}-Datei als grafisches Menü sortiert nach Aufrufhäufigkeit angezeigt.
 
pacman -S wofi


pacman -S rofi
Siehe auch: [[Wofi|Wiki-Artikel zu Wofi]].


=== Mittels des Terminals ===
== Mittels des Terminals ==
==== bashrun ====
=== bashrun ===
[[Bild:Bashrun_angepasst.png|thumb|bashrun unter Openbox mit der Anpassung aus dem Text]]
[[Bild:Bashrun_angepasst.png|thumb|bashrun unter Openbox mit der Anpassung aus dem Text]]
[http://bashrun.sourceforge.net bashrun] bashrun stellt eine bash-Session im Stil eines Ausführen-Dialogs zur Verfügung. Programme können so mit Hilfe der von der Shell gewohnten Funktionen wie Tab-Completion und History ausgeführt werden.
[http://bashrun.sourceforge.net bashrun] bashrun stellt eine bash-Session im Stil eines Ausführen-Dialogs zur Verfügung. Programme können so mit Hilfe der von der Shell gewohnten Funktionen wie Tab-Completion und History ausgeführt werden.
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  </application>
  </application>


==== urxvt (und andere) ====
=== urxvt (und andere) ===
[[Bild:Urxvt-bashrun.png|thumb|Ein angepasstes urxvt-Fenster]]
[[Bild:Urxvt-bashrun.png|thumb|Ein angepasstes urxvt-Fenster]]
Eine weitere Möglichkeit ist, urxvt zu verwenden: Hier spart man sich das Zusatzprogramm, und hat auf alle aus der Shell bekannten Dinge Zugriff, da die History, die Aliase, die Funktionen, etc. aus der Konfiguration der gestarteten Shell übernommen werden. Dieses Vorgehen ist prinzipiell auch mit anderen Terminalemulatoren möglich.
Eine weitere Möglichkeit ist, urxvt zu verwenden: Hier spart man sich das Zusatzprogramm, und hat auf alle aus der Shell bekannten Dinge Zugriff, da die History, die Aliase, die Funktionen, etc. aus der Konfiguration der gestarteten Shell übernommen werden. Dieses Vorgehen ist prinzipiell auch mit anderen Terminalemulatoren möglich.
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Damit auch tatsächlich – im Beispiel – die Bash mit allen Konfigurationen geladen wird, wird <code>sh</code> mittels <code>-c …</code> der Programmaufruf übergeben. Die Parameter <code>-i</code> und <code>-t</code> bestimmen, dass die Bash als interaktive Session gestartet wird, bzw. dass sich die Bash nach dem ausführen des Befehls wieder schließt.
Damit auch tatsächlich – im Beispiel – die Bash mit allen Konfigurationen geladen wird, wird <code>sh</code> mittels <code>-c …</code> der Programmaufruf übergeben. Die Parameter <code>-i</code> und <code>-t</code> bestimmen, dass die Bash als interaktive Session gestartet wird, bzw. dass sich die Bash nach dem ausführen des Befehls wieder schließt.


== Starten per Tastenkombination ==
[[Kategorie:Anwendungsstarter]]
Um den Ausführen-Dialog zum Beispiel unter Openbox mit Alt-F2 zu starten, muss man den Aufruf als Tastenkürzel-Befehl in den <keyboard> Abschnitt der Datei „~/.config/openbox/rc.xml“ einfügen.
 
<keybind key="A-F2">
  <action name="execute"><execute>programmname</execute></action>
</keybind>
 
Hierbei ist „programmname“ durch den entsprechenden, oben angegebenen, Aufruf zu ersetzen.
 
[[Kategorie:Anwendungen]]

Aktuelle Version vom 12. November 2025, 07:05 Uhr

Ein Ausführen-Dialog ist eine spezielle Form eines Anwendungsstarters, die dazu dient, auf einem einfachen Weg Anwendungen zu starten. Dies kann über ein widgetartiges Fenster, oder eine Menüstruktur oder Auswahlliste erfolgen.

Oft verfügen einfache Compositoren oder Fenstermanager nicht über einen Ausführen-Dialog, über den man schnell und einfach Programme starten kann, ohne ein Terminal-Fensterverwenden zu müssen.

Dieser Artikel zeigt einige Programme auf, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden.

Grafische Programme

Gmrun

Anzeige von passenden Programmen mittels Tab-Taste in Gmrun

Gmrun ist ein auf GTK+ basierendes Programm. Neben dem Ausführen von Startbefehlen bietet es Autovervollständigung und viele Möglichkeiten, Protokolle und Dateien zu öffnen.

Installation und Konfiguration werden im Artikel zur Anwendung behandelt.

Launchy

Launchy mit Vervollständigungsmenü

Das Qt4-Programm Launchy verfolgt einen weniger minimalistischen Ansatz; das Aussehen kann mit Hilfe von Skins angepasst werden, es stellt Funktionen wie Rechner oder das Abrufen von Wetterberichten bereit. Es wurde ursprünglich für Windows entwickelt und ähnelt Gnome Do.

pacman -S launchy

Aufgerufen wird das Programm mittels Strg + Leertaste, oder dem Befehl „launchy“.

LXPanel (LXrun)

LXrun ähnelt dem Standard-Gnome-Ausführen-Dialog

Wird LXPanel als Taskmanager benutzt, so kann der Ausführen-Dialog mittels …

lxpanelctl run

… aufgerufen werden.

Wofi

Wofi im „drun“-Modus

Wofi ist ein vielseitiger Anwendungsstarter, der verschiedene Startfunktionen erlaubt, im so genannten „drun“-Modus werden installierte Anwendungen mit .desktop-Datei als grafisches Menü sortiert nach Aufrufhäufigkeit angezeigt.

pacman -S wofi

Siehe auch: Wiki-Artikel zu Wofi.

Mittels des Terminals

bashrun

bashrun unter Openbox mit der Anpassung aus dem Text

bashrun bashrun stellt eine bash-Session im Stil eines Ausführen-Dialogs zur Verfügung. Programme können so mit Hilfe der von der Shell gewohnten Funktionen wie Tab-Completion und History ausgeführt werden.

pacman -S bashrun

Die folgenden Einstellungen werden für Openbox empfohlen:

<application name="bashrun">
 <desktop>all</desktop>
 <decor>no</decor>
 <focus>yes</focus>
 <skip_pager>yes</skip_pager>
 <skip_taskbar>yes</skip_taskbar>
 <layer>above</layer>
</application>

urxvt (und andere)

Ein angepasstes urxvt-Fenster

Eine weitere Möglichkeit ist, urxvt zu verwenden: Hier spart man sich das Zusatzprogramm, und hat auf alle aus der Shell bekannten Dinge Zugriff, da die History, die Aliase, die Funktionen, etc. aus der Konfiguration der gestarteten Shell übernommen werden. Dieses Vorgehen ist prinzipiell auch mit anderen Terminalemulatoren möglich.

urxvt -geometry 80x3 -name 'bashrun' -e sh -c "/bin/bash -i -t"

Das Beispiel startet urxvt mit 80 Zeichen Breite, und drei Zeilen Höhe. Dies bietet genug Platz – auch für längere Befehlsaufrufe. Der Name wird auf bashrun gesetzt. Dies hat den Vorteil, dass eventuell schon für Bashrun vorgenommene Konfigurationen des Fenstermanagers (s.o.) für das geöffnete urxvt-Fenster übernommen werden. Mittels -e sh wird definiert, dass die Standardshell genutzt werden soll.

Damit auch tatsächlich – im Beispiel – die Bash mit allen Konfigurationen geladen wird, wird sh mittels -c … der Programmaufruf übergeben. Die Parameter -i und -t bestimmen, dass die Bash als interaktive Session gestartet wird, bzw. dass sich die Bash nach dem ausführen des Befehls wieder schließt.