Zsh: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Informatik wird als Shell die Software bezeichnet, mittels derer ein Benutzer mit einem Betriebssystem interagiert – eine Mensch-Maschine-Schnittstelle. Während „Kernel“ den innersten Kern eines Betriebssystems bezeichnet, bezeichnet „Shell“ (englisch für „Schale“, „Hülle“ oder „Außenhaut“) dessen äußerste Schicht und damit jene Schnittstelle (englisch Interface) auf die ein Benutzer trifft. Damit ist es möglich, Kerneldienste zu nutzen und sich über Systemkomponenten zu informieren oder sie und andere Programme zu benutzen. | |||
Arch Linux installiert standardmäßig die [[bash]]. | |||
Eine Alternative ist die [http://zsh.sourceforge.net/ zsh]. | |||
Eine Alternative ist die | |||
Die Z Shell wurde 1990 von Paul Falstad an der Princeton University entwickelt. | |||
zsh bietet viele Vorteile gegenüber bash: | |||
* | |||
*Intelligente Tab-Vervollständigung | |||
*Verbessertes Globbing | *Verbessertes Globbing | ||
*Erweiterte Variablen | *Erweiterte Variablen- und Array-Handhabung | ||
*Rechtschreibprüfung | *Rechtschreibprüfung | ||
*Nachträglich ladbare Module | *Nachträglich ladbare Module | ||
* | *Individualisierbarer Prompt | ||
* | *Eine verbesserte History | ||
{{Installation|repo=extra|paket=zsh}} | |||
== Konfiguration == | |||
Zuerst sollte man sichergehen, dass zsh richtig installiert wurde, indem man folgenden Befehl ausführt: | |||
# zsh | |||
Es sollte nun der Einrichtungsassistent {{ic|zsh-newuser-install}} erscheinen. Um die Einrichtung zu überspringen, kann man {{taste|q}} drücken. Falls der Einrichtungsassistent nicht angezeigt wurde kann man ihn wie folgt manuell ausführen: | |||
# zsh /usr/share/zsh/functions/Newuser/zsh-newuser-install -f | |||
Alternativ kann man die Konfiguration von [https://grml.org/zsh/ grml] verwenden: | |||
# pacman -S grml-zsh-config | |||
Die {{ic|.zshrc}} sollte nicht bearbeitet werden. | |||
Für eigene Einstellungen verwendet man die Datei {{ic|.zshrc.local}}. Falls man einige Einstellungen verändern will, kann man diese auch in die {{ic|.zshrc.pre}} schreiben. Die grml-Einstellungen werden dann überschrieben. | |||
Befehle für eine Login Shell kann man unter {{ic|.zprofile}} vornehmen. Einige Hinweise zur grml-Konfiguration sind in den Weblinks zu finden. | |||
Um zsh für den aktuellen Benutzer als Standardshell einzurichten, kann man den folgenden Befehl verwenden: | |||
$ chsh -s /bin/zsh | |||
chsh -s /bin/zsh | |||
= | == Funktionen == | ||
Die . | ===History=== | ||
Die History der zsh ist sehr mächtig. Vielleicht kennst du das Problem, dass du mehrere Shells offen hast, und du dann den Befehl $ foo1, den du in der ersten Konsole eingegeben hast, auch in der zweiten Shell haben willst. Die zsh liest die History immer wieder neu ein, d.h du musst nur einmal Enter drücken und die History von der ersten Konsole ist auch auf der zweiten verfügbar. Es kann auch eine History von nur einem einzelnen Befehl aufgerufen werden. Nach Eingabe des Befehls reicht ein Drücken der PfeilAuf- oder -Ab-Taste aus. | |||
===Globbing=== | |||
Jeder verwendet es, aber nicht jeder ist sich dessen bewusst, wenn man z.B {{ic|ls *txt}} ausführt, hat man Globbing verwendet. Globbing von der zsh ist aber noch sehr viel mächtiger: H-Glob gibt Auskunft über die verschiedenen Möglichkeiten: | |||
= | {{hc|Aus der zshexpn-Manpage|<nowiki> / directories | ||
. plain files | |||
@ symbolic links | |||
= sockets | |||
p named pipes (FIFOs) | |||
* executable plain files (0100) | |||
% device files (character or block special) | |||
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print *(m-1) # Files modified up to a day ago | |||
print *(a1) # Files accessed a day ago | |||
print *(@) # Just symlinks | |||
print *(Lk+50) # Files bigger than 50 kilobytes | |||
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print **/*.c # All *.c files recursively starting in $PWD | |||
print **/*.c~file.c # Same as above, but excluding 'file.c' | |||
print (foo|bar).* # Files starting with 'foo' or 'bar' | |||
print *~*.* # All Files that do not contain a dot | |||
chmod 644 *(.^x) # make all plain non-executable files publically readable | |||
print -l *(.c|.h) # Lists *.c and *.h | |||
print **/*(g:users:) # Recursively match all files that are owned by group 'users' | |||
echo /proc/*/cwd(:h:t:s/self//) # Analogous to >ps ax | awk '{print }'<</nowiki>}} | |||
= | ===Hashes=== | ||
Eine weitere Funktion sind die Hashes. Mit ihnen kann man sich viel lästige Tipparbeit ersparen. Ein neuer Hash wird folgendermaßen definiert: | |||
$ hash -d foo=/path/to/directory | |||
Anstatt {{ic|cd /path/to/directory}} muss man jetzt nur noch {{ic|cd ~foo}} ausführen. Für Superfaule: ein ~foo reicht bei gehashten Verzeichnissen sogar auch zum Wechseln des Verzeichnisses aus. | |||
== Tipps == | |||
=== grml Batterie === | |||
Die grml-Konfiguration bietet auch die Anzeige des Ladestandes der Batterie an. Durch Einfügen von GRML_DISPLAY_BATTERY=1 in die {{ic|.zshrc.local}} kann dieses Feature aktiviert werden. | |||
=== Eigene Funktionen mit sudo === | |||
Eigene Funktionen können nicht einfach so [[sudo]] benutzen. Dafür muss der zsh mit {{ic|emulate -L zsh}} mitgeteilt werden, dass sie sich selbst emulieren soll. | |||
= | == Deinstallation == | ||
'''Achtung:''' Es ist dringend erforderlich vor der Deinstallation die Standardshell zu ändern. Tut man dies nicht, hat man nach der Deinstallation von zsh keinen Zugriff auf eine funktionsfähige Shell mehr. Um bash als Standardshell einzurichten, kann man den folgenden Befehl ausführen: | |||
$ chsh -s /bin/bash | |||
Falls auch noch andere Benutzer außer der Eigene die zsh benutzen, muss man deren Shell auch ändern: | |||
# chsh -s /bin/bash ''Benutzer'' | |||
Nun kann man das zsh-Paket wie gewohnt entfernen. | |||
== Weblinks == | |||
* {{wikipedia|Z_shell}} | |||
* [http://zsh.sourceforge.net/ zsh] {{sprache|en}} | |||
* [http://grml.org/zsh/zsh-lovers.html grml zsh-Lovers] {{sprache|en}} | |||
* [http://grml.org/zsh/grmlzshrc.html grml Onlinedokumentation] {{sprache|en}} | |||
* [http://grml.org/zsh/grml-zsh-refcard.pdf grml Referenzkarte] {{sprache|en}} | |||
[[Kategorie:Konsole | [[Kategorie:Konsole]] | ||
Aktuelle Version vom 9. Juni 2019, 16:57 Uhr
In der Informatik wird als Shell die Software bezeichnet, mittels derer ein Benutzer mit einem Betriebssystem interagiert – eine Mensch-Maschine-Schnittstelle. Während „Kernel“ den innersten Kern eines Betriebssystems bezeichnet, bezeichnet „Shell“ (englisch für „Schale“, „Hülle“ oder „Außenhaut“) dessen äußerste Schicht und damit jene Schnittstelle (englisch Interface) auf die ein Benutzer trifft. Damit ist es möglich, Kerneldienste zu nutzen und sich über Systemkomponenten zu informieren oder sie und andere Programme zu benutzen.
Arch Linux installiert standardmäßig die bash.
Eine Alternative ist die zsh.
Die Z Shell wurde 1990 von Paul Falstad an der Princeton University entwickelt.
zsh bietet viele Vorteile gegenüber bash:
- Intelligente Tab-Vervollständigung
- Verbessertes Globbing
- Erweiterte Variablen- und Array-Handhabung
- Rechtschreibprüfung
- Nachträglich ladbare Module
- Individualisierbarer Prompt
- Eine verbesserte History
Installation
Das Programm ist als
zsh
in extra
verfügbar, und kann von dort
mittels Pacman
installiert werden.
Konfiguration
Zuerst sollte man sichergehen, dass zsh richtig installiert wurde, indem man folgenden Befehl ausführt:
# zsh
Es sollte nun der Einrichtungsassistent zsh-newuser-install
erscheinen. Um die Einrichtung zu überspringen, kann man q drücken. Falls der Einrichtungsassistent nicht angezeigt wurde kann man ihn wie folgt manuell ausführen:
# zsh /usr/share/zsh/functions/Newuser/zsh-newuser-install -f
Alternativ kann man die Konfiguration von grml verwenden:
# pacman -S grml-zsh-config
Die .zshrc
sollte nicht bearbeitet werden.
Für eigene Einstellungen verwendet man die Datei .zshrc.local
. Falls man einige Einstellungen verändern will, kann man diese auch in die .zshrc.pre
schreiben. Die grml-Einstellungen werden dann überschrieben.
Befehle für eine Login Shell kann man unter .zprofile
vornehmen. Einige Hinweise zur grml-Konfiguration sind in den Weblinks zu finden.
Um zsh für den aktuellen Benutzer als Standardshell einzurichten, kann man den folgenden Befehl verwenden:
$ chsh -s /bin/zsh
Funktionen
History
Die History der zsh ist sehr mächtig. Vielleicht kennst du das Problem, dass du mehrere Shells offen hast, und du dann den Befehl $ foo1, den du in der ersten Konsole eingegeben hast, auch in der zweiten Shell haben willst. Die zsh liest die History immer wieder neu ein, d.h du musst nur einmal Enter drücken und die History von der ersten Konsole ist auch auf der zweiten verfügbar. Es kann auch eine History von nur einem einzelnen Befehl aufgerufen werden. Nach Eingabe des Befehls reicht ein Drücken der PfeilAuf- oder -Ab-Taste aus.
Globbing
Jeder verwendet es, aber nicht jeder ist sich dessen bewusst, wenn man z.B ls *txt
ausführt, hat man Globbing verwendet. Globbing von der zsh ist aber noch sehr viel mächtiger: H-Glob gibt Auskunft über die verschiedenen Möglichkeiten:
Aus der zshexpn-Manpage
/ directories . plain files @ symbolic links = sockets p named pipes (FIFOs) * executable plain files (0100) % device files (character or block special) %b block special files %c character special files r owner-readable files (0400) w owner-writable files (0200) x owner-executable files (0100) A group-readable files (0040) I group-writable files (0020) E group-executable files (0010) R world-readable files (0004) W world-writable files (0002) X world-executable files (0001) s setuid files (04000) S setgid files (02000) t files with the sticky bit (01000) print *(m-1) # Files modified up to a day ago print *(a1) # Files accessed a day ago print *(@) # Just symlinks print *(Lk+50) # Files bigger than 50 kilobytes print *(Lk-50) # Files smaller than 50 kilobytes print **/*.c # All *.c files recursively starting in $PWD print **/*.c~file.c # Same as above, but excluding 'file.c' print (foo|bar).* # Files starting with 'foo' or 'bar' print *~*.* # All Files that do not contain a dot chmod 644 *(.^x) # make all plain non-executable files publically readable print -l *(.c|.h) # Lists *.c and *.h print **/*(g:users:) # Recursively match all files that are owned by group 'users' echo /proc/*/cwd(:h:t:s/self//) # Analogous to >ps ax | awk '{print }'<
Hashes
Eine weitere Funktion sind die Hashes. Mit ihnen kann man sich viel lästige Tipparbeit ersparen. Ein neuer Hash wird folgendermaßen definiert:
$ hash -d foo=/path/to/directory
Anstatt cd /path/to/directory
muss man jetzt nur noch cd ~foo
ausführen. Für Superfaule: ein ~foo reicht bei gehashten Verzeichnissen sogar auch zum Wechseln des Verzeichnisses aus.
Tipps
grml Batterie
Die grml-Konfiguration bietet auch die Anzeige des Ladestandes der Batterie an. Durch Einfügen von GRML_DISPLAY_BATTERY=1 in die .zshrc.local
kann dieses Feature aktiviert werden.
Eigene Funktionen mit sudo
Eigene Funktionen können nicht einfach so sudo benutzen. Dafür muss der zsh mit emulate -L zsh
mitgeteilt werden, dass sie sich selbst emulieren soll.
Deinstallation
Achtung: Es ist dringend erforderlich vor der Deinstallation die Standardshell zu ändern. Tut man dies nicht, hat man nach der Deinstallation von zsh keinen Zugriff auf eine funktionsfähige Shell mehr. Um bash als Standardshell einzurichten, kann man den folgenden Befehl ausführen:
$ chsh -s /bin/bash
Falls auch noch andere Benutzer außer der Eigene die zsh benutzen, muss man deren Shell auch ändern:
# chsh -s /bin/bash Benutzer
Nun kann man das zsh-Paket wie gewohnt entfernen.